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In diesem Artikel erklären wir dir, was eine Symbiose ist und wie sie sich unterscheiden lässt. Außerdem betrachten wir noch einige wichtige Beispiele dazu.

Du willst den Inhalt dieses Artikels in unter 5 Minuten verstehen? Dann schau dir gerne unser kurzes und verständliches Video dazu an.

Inhaltsübersicht

Symbiose einfach erklärt

Unter einer Symbiose in der Biologie kannst du dir eine Beziehung von zwei beliebigen Lebewesen vorstellen, die für beide Arten nützlich ist. Diese Vorteile können sich unter anderem in einem verbesserten Stoffwechsel oder einer erhöhten Überlebenswahrscheinlichkeit äußern. Ein Synonym für die Symbiose wäre deshalb auch „Zusammenleben“ oder „Lebensgemeinschaft“.

Die kleinere der beiden an der Symbiose beteiligten Arten wird auch „Symbiont“ genannt. Der „Wirt“ bezeichnet die Art mit dem größeren Körper innerhalb einer Symbiose. Du kannst sie nach verschiedenen Eigenschaften unterscheiden.

Symbiose, Symbiont, Wirt
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Symbiont und Wirt

Symbiose Definition

Die Definition der Symbiose wird im US-amerikanischen Raum und in Europa unterschieden. In den USA wird eine Symbiose als jede Form des Zusammenlebens in einer Koevolution definiert, wie zum Beispiel dem Neutralismus, dem Parasitismus, dem Kommensalismus oder dem Mutualismus. Diese weiteren Formen werden in diesem Artikel ebenfalls behandelt. In Europa ist die Definition einer Symbiose enger gefasst.

Merke
Das Wort Symbiose kommt aus dem Griechischen (sýn = Zusammen, bíos = Leben). Ursprünglich bezeichnet der Begriff jede Beziehung, bei denen zwei Arten zusammenleben (=Vergesellschaftung). Heutzutage werden in Europa damit jedoch nur Beziehungen mit gegenseitigem Nutzen für beide Partner bezeichnet.

Wir haben für dich die Grundlagen der Symbiose mit vielen einfachen Beispielen in einem extra Video aufbereitet. Schau gerne vorbei!

Symbiose Unterscheidung

Wie bereits erwähnt,  lässt sich eine Symbiose nach verschiedenen Eigenschaften unterscheiden. Du kannst sie nach dem Grad

  •  der gegenseitigen Abhängigkeit
  •  des Nutzens
  •  der räumlichen Beziehung

unterscheiden. Im Folgenden siehst du, wie du dabei jeweils vorgehen kannst.

Grad der gegenseitigen Abhängigkeit

Du kannst eine symbiotische Beziehung je nach der Stärke ihrer wechselseitigen Abhängigkeiten unterscheiden:

Bei der sogenannten Protokooperation oder auch Allianz ist die Wechselbeziehung für beide Arten von Vorteil. Sie ist die lockerste Form einer symbiotischen Beziehung, da sie für beide Arten zum Überleben nicht zwingend ist. Da sich beide Symbiosepartner auch wieder voneinander trennen und eigenständig weiterleben können, wird eine Allianz auch als fakultative Symbiose bezeichnet.

Bei einem Mutualismus gehen beide Symbiosepartner wiederum eine nicht lebensnotwendige Beziehung ein. Obwohl sie weitestgehend getrennt voneinander leben, nehmen Symbionten und Wirte nur Vorteile aus dieser Wechselbeziehung.

Die Eusymbiose bezeichnet eine symbiotische Beziehung, bei der die Partner alleine nicht mehr überlebensfähig wären. Deshalb wird sie auch meist obligatorische Symbiose oder obligate Symbiose genannt.

Effekt auf Partner 1 Symbioseart Effekt auf Partner 2
Positiv Protokooperation/Allianz Positiv
Positiv Mutualismus Positiv
Positiv Eusymbiose Positiv

Grad des Nutzens

Bei den bisher genannten Symbiosearten ziehen beide Partner nur Vorteile aus der Wechselbeziehung. Du kannst aber auch, je nachdem welchen Nutzen der Symbiont und der Wirt aus der symbiotischen Beziehung ziehen, eine Unterscheidung vornehmen:

Den sogenannten Kommensalismus kannst du auch als Probiose bezeichnen. Er steht für eine Wechselbeziehung, bei der ein Partner Vorteile hat, ohne dass der andere Partner negative Folgen trägt. Der Partner, der Vorteile besitzt, wird Kommensal genannt. Es existieren viele verschiedene Arten des Kommensalismus, unter anderem beim Menschen, bei Tieren oder bei Pflanzen.

Wenn eine Wechselbeziehung zwischen zwei Organismen keine positiven oder negativen Auswirkungen hat, spricht man von einem Neutralismus.

Bei einem Parasitismus oder auch Schmarotzertum trägt ein Symbiosepartner einen negativen Nutzen davon, während der andere Partner Vorteile erfährt. Den Partner, der einen positiven Nutzen davonträgt, kannst du als Parasit bezeichnen, der den Wirt dadurch schädigt. In den meisten Fällen bleibt der Wirt dabei am Leben.

Effekt auf Partner 1 Symbioseart Effekt auf Partner 2
Positiv Kommensalismus Neutral
Neutral Neutralismus Neutral
Positiv Parasitismus/Schmarotzertum Negativ

Grad der räumlichen Beziehung

Eine weitere Unterscheidung der symbiotischen Beziehung kannst du danach vornehmen, inwiefern die beteiligten Partner eine räumliche Beziehung eingehen.

Wenn ein Partner in den Körper des Wirtes aufgenommen wird, spricht man von einer Endosymbiose. Dieser sogenannte Endosymbiont ist in der Lage, im Körper des Wirtes weiter zu leben und sich durch diesen unter anderem zu ernähren. Du kannst die Endosymbiose zwischen einem Eukaryoten und einem Bakterium als primäre Endosymbiose bezeichnen. Eine Vereinigung zwischen zwei Prokaryoten , also Lebewesen ohne einen Zellkern, wird auch als sekundäre Endosymbiose bezeichnet. Im Verlaufe der Evolution entwickelten sich Organismen, die eine primäre oder sekundäre Endosymbiose eingegangen sind, zu anderen Organismen weiter.

Die Exosymbiose steht für die Wechselbeziehung zweier Arten, die nur über ihre Oberfläche in Kontakt miteinander treten.

Räumlich extremer ist die Ektosymbiose. Bei dieser herrscht zwar ein enges Zusammenleben vor, es muss aber nicht zwangsläufig ein durchgehender körperlicher Kontakt herrschen. Somit kannst du es als Gegenteil der Endosymbiose verstehen.

Symbiogenese

Grundsätzlich bezeichnet eine Symbiogenese die Verschmelzung zweier oder mehrerer verschiedener Organismen zu einem neuen Organismus. Beispiele für eine Symbiogenese sind die Endosymbiose oder bestimmte Ektosymbiosen im mikrobiellen Bereich.

Symbiose Beispiele Mensch

Im Körper des Menschen gehen insbesondere innerhalb des Darms einige Bakterien eine Symbiose ein. Die Mikroorganismen innerhalb der sogenannten Darmflora, dem Zentrum der menschlichen Immunabwehr, reagieren untereinander in einer Endosymbiose. Dabei gehen sie außerdem eine Wechselbeziehung in Form eines Mutualismus ein.

Symbiose, Endosymbiose, Darmbakterien, Mensch
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Endosymbiose der Darmbakterien

Mykorrhiza

Ein Mykorrhiza bezeichnet eine Symbiose bestimmter Pilze und Pflanzen. Dabei liefern die Mykorrhizapilze endosymbiontisch Nahrung an die Pflanze und erhalten im Gegenzug die durch die Photosynthese erzeugte Glucose. Diese Wechselbeziehung kann dabei entweder mutualistisch, neutral oder parasitisch sein.

Symbiose Flechten

Eine Flechte ist eine obligatorische Symbiose (Eusymbiose) zwischen einem oder mehreren Pilzen und einer Alge. Da Algen nicht an Land überleben können, liefern die Pilze Wasser und Nährstoffe. Im Gegenzug dazu liefern die Algen bei der Flechtensymbiose die durch Photosynthese erzeugte Glucose an die Pilze.

Symbiose, Eusymbiose, Flechte
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Eusymbiose der Flechte

Symbiose Madenhacker

Der Madenhacker oder auch Madenhackerstar ist eine Gattung der Vogel-Familie Buphagidae. Er geht eine sogenannte Putzsymbiose mit großen Wildtieren in Savannen oder Wüsten ein. Dabei reinigt er diese Wildtiere von schädigenden Parasiten, welche er als eigene Nahrung verwendet. Da die Madenhacker nicht zwingend auf ihren Wirt angewiesen sind, handelt es sich hier um eine Protokooperation oder eine Allianz.

Madenhacker, Symbiose, Allianz, Protokooperation
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Protokooperation des Madenhackers

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