Eine Interpretation ist die Deutung eines Textes. Wir zeigen dir in diesem Beitrag, wie du eine Interpretation schreiben kannst und wie der Aufbau aussieht. Alles Wichtige erfährst du auch direkt in unserem Video !
Bei einer Interpretation versuchst du, die Bedeutung und die Wirkung eines Textes nachzuvollziehen. Deshalb bezeichnest du die Interpretation auch als Deutung oder Auslegung.
Du kannst verschiedene Textarten interpretieren: ein Gedicht , eine Kurzgeschichte , ein Drama oder ein Buch(kapitel). Bei allen Textarten gehst du nach dem gleichen Muster vor.
Eine Interpretation ist die Auslegung eines Textes in Form eines Aufsatzes. Dabei stellst du anhand von Textbelegen eine Deutungshypothese zur Kernaussage des Textes auf und diskutierst sie.
Im ersten Schritt analysierst du den Text. Das heißt, du zerlegst ihn in seine Bestandteile und untersuchst das Ganze dann auf bestimmte Merkmale. Anschließend kannst du das Werk interpretieren. Das heißt, du weist den Ergebnissen aus der Analyse eine Bedeutung zu.
Um eine gute Interpretation schreiben zu können, ist eine gründliche Vorbereitung besonders wichtig:
Eine Interpretation besteht ganz klassisch aus den Teilen Einleitung, Hauptteil und Schluss. Eine Gliederung könnte ungefähr so aussehen:
In der Einleitung möchtest du deinen Leser zu deinem Thema hinführen. Du teilst ihm aber auch alle wichtigen Informationen mit, die er zum Text kennen muss:
Interpretation Beispiel – Einleitung: Goethes „Faust I“ ist bereits vor mehr als 200 Jahren erschienen, nämlich 1808. Es ist damit ein typischer Vertreter der Weimarer Klassik. Trotzdem hat das Drama um den Gelehrten Heinrich Faust, der sich auf seiner Suche nach Erkenntnis dem Teufel verschreibt, auch im 21. Jahrhundert noch Relevanz. Denn es werden grundlegende Probleme des Mensch-Seins behandelt.
Zuerst fasst du wie bei einer Inhaltsangabe den Inhalt des Textes kurz zusammen. Du stellst die wichtigsten Figuren vor und gibst die Ereignisse knapp in chronologischer Reihenfolge wieder, also in der richtigen zeitlichen Ordnung. Das Ziel ist es, dass dein Leser über den Inhalt des Textes Bescheid weiß, auch wenn er ihn nicht gelesen hat.
Dann erläuterst du in wenigen Sätzen, wie du den Text verstehst. Du stellst eine Vermutung darüber an, was die Kernaussage sein könnte. Außerdem überlegst du dir die Intention des Autors: Mit welcher Absicht hat er das Werk verfasst?
Die Deutungshypothese ist eine Behauptung, die du im Anschluss begründest. Dazu nutzt du die Ergebnisse, die du bei deiner Textanalyse erarbeitet hast. Als Beleg dienen dir Zitate aus dem Text.
Interpretation Beispiel – Faust: Goethe hat seine Figur Heinrich Faust als Stellvertreter für die gesamte Menschheit entworfen.
Wichtig: Eine Deutungshypothese bleibt immer nur eine Vermutung. Es gibt dabei kein Richtig oder Falsch – du musst deine Vermutung nur mit Textstellen belegen können.
Manchmal ist deine Deutungshypothese bereits in der Aufgabenstellung vorgegeben. In diesem Fall erhältst du eine Frage zum Text, die du mit deiner Interpretation beantworten sollst. Solche Fragestellungen in Deutsch kannst du dir etwa so vorstellen:
Interpretation Beispiel – Erlkönig: Analysiere Goethes Gedicht „Der Erlkönig
“ und erkläre, warum es sich um ein typisches Werk aus dem Sturm und Drang handelt.
Anschließend sollst du deine Deutungshypothese mit Stellen aus dem Werk belegen. Jetzt geht es also darum, den Text zu interpretieren. Je nach Textsorte gibt es unterschiedliche Punkte, die du dabei beachten musst. Du kannst dich aber in allen Fällen an dieses Schema halten:
Zum Schluss ziehst du ein abschließendes Fazit. Du fasst zusammen, welches Ergebnis deine Interpretation hatte: Hat sich deine Deutungshypothese bestätigt oder gibt es Gründe, sie zu widerlegen? Abschließend kannst du sachlich deine eigene Meinung äußern. Oft bietet es sich an, die Aussage des Textes in die heutige Zeit zu übertragen. Welchen Bezug gibt es zur Gegenwart?
Interpretation Beispiel – Schluss: Es hat sich gezeigt, dass Goethe in „Faust I“ ein grundlegendes Problem der Menschheit behandelt: Die ständige Missachtung und Übertretung der eigenen Grenzen. Die veraltete Sprache macht es dem Leser nicht immer leicht, den Aussagen zu folgen. Hat man dieses Hindernis aber hinter sich gebracht, wird die Zeitlosigkeit dieses Problems sichtbar. Auch heute wollen die Menschen sich nicht an ihre Grenzen halten. Mit ihrem ständigen Streben nach Mehr zerstören sie die Erde, was sich als Klimawandel bemerkbar macht.
Jetzt bist du gut auf deine nächste Interpretation in Deutsch vorbereitet! Wenn du eine Kurzgeschichte interpretieren musst, dann schau dir schnell noch unser Video dazu an!
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