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Interpretation schreiben

Eine Interpretation ist die Deutung eines Textes. Wir zeigen dir in diesem Beitrag, wie du eine Interpretation schreiben kannst und wie der Aufbau aussieht. Alles Wichtige erfährst du auch direkt in unserem Video !

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Inhaltsübersicht

Was ist eine Interpretation? 

Bei einer Interpretation versuchst du, die Bedeutung und die Wirkung eines Textes nachzuvollziehen. Deshalb bezeichnest du die Interpretation auch als Deutung oder Auslegung. 

Du kannst verschiedene Textarten interpretieren: ein Gedicht , eine Kurzgeschichte , ein Drama  oder ein Buch(kapitel). Bei allen Textarten gehst du nach dem gleichen Muster vor.

Interpretation Definition

Eine Interpretation ist die Auslegung eines Textes in Form eines Aufsatzes. Dabei stellst du anhand von Textbelegen eine Deutungshypothese zur Kernaussage des Textes auf und diskutierst sie. 

Wie schreibt man eine Interpretation? 

Im ersten Schritt analysierst du den Text. Das heißt, du zerlegst ihn in seine Bestandteile und untersuchst das Ganze dann auf bestimmte Merkmale. Anschließend kannst du das Werk interpretieren. Das heißt, du weist den Ergebnissen aus der Analyse eine Bedeutung zu.

Interpretation schreiben – Vorbereitung

Um eine gute Interpretation schreiben zu können, ist eine gründliche Vorbereitung besonders wichtig: 

  1. Aufgabenstellung: Nicht immer musst du den ganzen Text analysieren und interpretieren. Manchmal sollst du nur einen bestimmten Teil oder ein Merkmal untersuchen. Finde also heraus, was von dir verlangt wird. 
  2. Lesen und Markieren: Nimm dir Zeit, den Text mehrmals aufmerksam durchzulesen. Beim Lesen markierst du alles farbig, was dir wichtig erscheint, z. B. Schlüsselwörter, sprachliche / formale Auffälligkeiten, Stilmittel usw.
  3. Textanalyse : Untersuche den Inhalt, die Struktur und die sprachliche Gestaltung der Textvorlage. Notiere deine Ergebnisse in Stichpunkten. 
  4. Interpretieren: Überlege, warum der Autor seinen Text so gestaltet hat. Was steht zwischen den Zeilen? Schreibe deine Ideen auf. 
  5. Deutungshypothese: Was ist deiner Ansicht nach die Kernaussage des Werks? Lässt sich das mit den Ergebnissen deiner Analyse belegen?
  6. Gliederung: Erarbeite eine Struktur, nach der du deine Interpretation aufbauen willst.

Interpretation – Aufbau

Eine Interpretation besteht ganz klassisch aus den Teilen Einleitung, Hauptteil und Schluss. Eine Gliederung könnte ungefähr so aussehen: 

  1. Einleitung
  2. Hauptteil
    2.1 Inhaltsangabe
    2.2 Deutungshypothese
    2.3 Interpretation
            2.3.1 Analyse des Inhalts + Interpretation 
            2.3.2 Analyse der Form + Interpretation 
            2.3.3 Analyse der Sprache + Interpretation
            2.3.4 Abschließende Deutung
  3. Schluss/Fazit

Interpretation schreiben – Einleitung

In der Einleitung möchtest du deinen Leser zu deinem Thema hinführen. Du teilst ihm aber auch alle wichtigen Informationen mit, die er zum Text kennen muss:

  • Titel des Werkes
  • Name des Autors
  • Erscheinungsjahr
  • Textgattung, z. B. Drama, Gedicht, Roman
  • Thema/kurze Inhaltsangabe 
  • Bei Textausschnitten: Textstelle einordnen
  • Epoche (wenn bekannt)
  • Deutungshypothese

Interpretation Beispiel – Einleitung:  Goethes „Faust I“ ist bereits vor mehr als 200 Jahren erschienen, nämlich 1808. Es ist damit ein typischer Vertreter der Weimarer Klassik. Trotzdem hat das Drama um den Gelehrten Heinrich Faust, der sich auf seiner Suche nach Erkenntnis dem Teufel verschreibt, auch im 21. Jahrhundert noch Relevanz. Denn es werden grundlegende Probleme des Mensch-Seins behandelt

Interpretation schreiben – Hauptteil

In deinem Hauptteil setzt du dich intensiv mit der Textvorlage auseinander. Jetzt kannst du die Notizen aus deiner Vorbereitung in ganze Sätze fassen. Dabei gehst du in drei Schritten vor: Inhaltsangabe, Deutungshypothese und Interpretation.

Inhaltsangabe

Zuerst fasst du wie bei einer Inhaltsangabe  den Inhalt des Textes kurz zusammen. Du stellst die wichtigsten Figuren vor und gibst die Ereignisse knapp in chronologischer Reihenfolge wieder, also in der richtigen zeitlichen Ordnung. Das Ziel ist es, dass dein Leser über den Inhalt des Textes Bescheid weiß, auch wenn er ihn nicht gelesen hat. 

Deutungshypothese

Dann erläuterst du in wenigen Sätzen, wie du den Text verstehst. Du stellst eine Vermutung darüber an, was die Kernaussage sein könnte. Außerdem überlegst du dir die Intention des Autors: Mit welcher Absicht hat er das Werk verfasst?

Die Deutungshypothese  ist eine Behauptung, die du im Anschluss begründest. Dazu nutzt du die Ergebnisse, die du bei deiner Textanalyse erarbeitet hast. Als Beleg dienen dir Zitate aus dem Text.

Interpretation Beispiel – Faust: Goethe hat seine Figur Heinrich Faust als Stellvertreter für die gesamte Menschheit entworfen. 

Wichtig: Eine Deutungshypothese bleibt immer nur eine Vermutung. Es gibt dabei kein Richtig oder Falsch – du musst deine Vermutung nur mit Textstellen belegen können.

Manchmal ist deine Deutungshypothese bereits in der Aufgabenstellung vorgegeben. In diesem Fall erhältst du eine Frage zum Text, die du mit deiner Interpretation beantworten sollst. Solche Fragestellungen in Deutsch kannst du dir etwa so vorstellen:

Interpretation Beispiel – Erlkönig: Analysiere Goethes Gedicht „Der Erlkönig “ und erkläre, warum es sich um ein typisches Werk aus dem Sturm und Drang handelt.

Interpretation 

Anschließend sollst du deine Deutungshypothese mit Stellen aus dem Werk belegen. Jetzt geht es also darum, den Text zu interpretieren. Je nach Textsorte gibt es unterschiedliche Punkte, die du dabei beachten musst. Du kannst dich aber in allen Fällen an dieses Schema halten:

  1. Inhaltliche Gestaltung
    • Figuren: Wie lassen sich die Hauptfiguren charakterisieren ?
    • Raum und Zeit: Wann und wo spielt die Handlung? 
    • Gliederung: In welche Abschnitte lässt sich der Text einteilen? 
  2. Formale Gestaltung 
  3. Sprachliche Gestaltung 
    • Art der Sprache: Alltagssprache, Dialekt, Hochsprache …
    • Stilmittel: Werden rhetorische Mittel verwendet? Welche Wirkung haben sie?
    • Auffälligkeiten: Wortwahl, Wiederholungen, Betonungen, Widersprüche, Humor … 
  4. Einordnung in eine Epoche
    • Entstehungszeitpunkt: Wann ist das Werk entstanden? Welche literarischen Strömungen kommen in Frage?
    • Historischer Kontext: Was weißt du über die Umstände der Entstehung? Kommen im Text Ereignisse/Figuren vor, die es wirklich gegeben hat? 
    • Merkmale der Epoche: Erkennst du im Text typische Merkmale einer Epoche wieder, z. B. den Fokus auf starke Emotionen im Sturm und Drang?
  5. Eigene Deutung
    • Wirkung auf den Leser: Wie wirkt die Gestaltung des Textes auf dich? Welche Stimmung wird dadurch hervorgerufen?
    • Ähnlichkeit zu anderen Werken
    • Intention: Welche Aussage transportiert der Text? Was wollte der Autor ausdrücken? 
Tipps
  • Du sollst diese Punkte nie einfach nur aufzählen, sondern immer gleich interpretieren, also deuten.
  • Belege deine Aussagen immer mit Zitaten oder Verweisen auf eine Textstelle! Zum Beispiel: „In Zeile 33 auf Seite 1… / In Vers 12 …“

Interpretation schreiben – Schluss

Zum Schluss ziehst du ein abschließendes Fazit. Du fasst zusammen, welches Ergebnis deine Interpretation hatte: Hat sich deine Deutungshypothese bestätigt oder gibt es Gründe, sie zu widerlegen? Abschließend kannst du sachlich deine eigene Meinung äußern. Oft bietet es sich an, die Aussage des Textes in die heutige Zeit zu übertragen. Welchen Bezug gibt es zur Gegenwart?

Interpretation Beispiel – Schluss: Es hat sich gezeigt, dass Goethe in „Faust I“ ein grundlegendes Problem der Menschheit behandelt: Die ständige Missachtung und Übertretung der eigenen Grenzen. Die veraltete Sprache macht es dem Leser nicht immer leicht, den Aussagen zu folgen. Hat man dieses Hindernis aber hinter sich gebracht, wird die Zeitlosigkeit dieses Problems sichtbar. Auch heute wollen die Menschen sich nicht an ihre Grenzen halten. Mit ihrem ständigen Streben nach Mehr zerstören sie die Erde, was sich als Klimawandel bemerkbar macht. 

Interpretation schreiben — häufigste Fragen

  • Was ist eine Textinterpretation?
    Eine Textinterpretation ist die Analyse und Auslegung eines Textes. Sie beinhaltet das Verstehen und Interpretieren von Inhalten, Stil, Sprache und möglichen Botschaften eines Textes. Es geht darum, den Sinn und die Bedeutung hinter den Worten zu erfassen und zu erklären.
     
  • Was ist wichtig bei einer Textinterpretation?
    Wichtig bei einer Textinterpretation ist die gründliche Analyse des Textes, das Verständnis des Kontexts und der Absichten des Autors. Elemente wie Inhalt, Struktur, Sprachstil und Stilmittel werden untersucht, um die Botschaft des Textes zu erfassen und eigene Interpretationen zu unterstützen.
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Kurzgeschichte interpretieren

Jetzt bist du gut auf deine nächste Interpretation in Deutsch vorbereitet! Wenn du eine Kurzgeschichte interpretieren musst, dann schau dir schnell noch unser Video dazu an!

Zum Video: Interpretation Kurzgeschichte
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