Die richtige Kommasetzung fällt dir noch schwer? Keine Sorge, in unserem Beitrag und im Video erklären wir dir alle Regeln zur Kommasetzung einfach und verständlich!

Inhaltsübersicht

Wann setzt man ein Komma?

Mit einer korrekten Kommasetzung werden Sätze sinnvoll unterteilt und verständlicher. Mit diesen 6 einfachen Komma-Regeln wirst du sie beherrschen:

Kategorie Beispiel
Haupt- und Nebensätze Mira schreibt ihren Freunden,  wobei sie dauernd grinst.
Aufzählungen Meine Lieblingseissorten sind Vanille Zitrone und Stracciatella.
Infinitivgruppen In den Sommerferien ist Zeit,  einfach mal zu entspannen. 
Partizipgruppen Er winkte und verließ,  geföhnt und gekleidet,  das Haus.
Konjunktionen Ich wollte aufräumen aber ich hatte keine Zeit.
Zusätze und Einschübe Wir waren Falafel essen,  mein Lieblingsessen.

Gut zu wissen: Du kannst dir merken, dass Kommas oft da stehen, wo du beim Sprechen eine Pause machst. 

1. Kommasetzung bei Haupt- und Nebensätzen

Das Komma trennt Hauptsätze und Nebensätze voneinander. Dabei kann der Satz unterschiedlich aufgebaut sein:

  • ein Hauptsatz und ein Nebensatz:Ich melde mich bei euch,  wenn ich Zeit habe.“
  • zwei Hauptsätze: „Sie lachte herzlich er grinste zurück.“
  • mehrere Nebensätze: Mira winkt ihren Freunden aus dem Auto,  wobei sie grinst,  was ihre Mutter freut.“

Tipp: Um die Kommasetzung zu prüfen, kannst du auf die Anzahl der Verben achten. Wenn zwei gebeugte Verben in einem Satz sind, setzt du ein Komma.

2. Kommasetzung bei Aufzählungen

Bei Aufzählungen und Aneinanderreihungen muss immer ein Komma gesetzt werden. Das gilt sowohl für die Reihung von einzelnen Wörtern als auch für die Reihung von Wortgruppen.

  • einzelne Wörter: „Ich kaufe heute Pullover Hose und Schuhe ein.“
  • Wortgruppen: „Der graue Pullover die blaue Hose und die schwarzen Schuhe gefallen mir am besten.“

Achtung Ausnahme:
Wenn du mehrere Adjektive hintereinander schreibst, setzt du nicht immer ein Komma. Ein Komma folgt nur bei gleichwertigen Adjektiven, die aufgezählt werden.

Du kannst überprüfen, ob sie gleichwertig sind, indem du ein und zwischen die beiden Adjektive setzt. Wenn der Satz immer noch Sinn ergibt, sind sie gleichwertig. Schau dir dazu folgende Beispiele an:

Beispiel mit gleichwertigen Adjektiven:

  • Das ist der günstigste,  schnellste Tarif, den ich bisher hatte.
  • Das ist der günstigste und schnellste Tarif, den ich bisher hatte.  

Beispiel ohne gleichwertige Adjektive:

  • Das ist der günstigste deutsche Tarif, den ich bisher hatte. ✗ 
  • Das ist der günstigste deutsche Tarif, den ich bisher hatte. 
     
    → Die Adjektive sind nicht gleichwertig, weil sich das Adjektiv „günstigste“ auf „deutsche Tarif“ als Wortgruppe bezieht und nicht nur auf das Substantiv „Tarif“.

3. Kommasetzung bei Infinitivgruppen

Eine Infinitivgruppe besteht aus dem Infinitiv eines Verbs und dem Wort „zu“. In folgenden Fällen setzt du immer ein Komma:

  1. Der Infinitiv bezieht sich auf ein Substantiv:
    „Sie gab ihm den Auftrag,  das Essen vorzubereiten.“
     
  2. Der Infinitiv wird durch die Konjunktionen  als, anstatt, statt, außer, ohne oder um eingeleitet.
    „Er machte alles,  um eine gute Note zu erhalten.“
     
  3. Der Infinitiv wird von einem hinweisenden Wort angekündigt oder aufgenommen (z. B. es, das, daran, darin)
    Es
    wäre perfekt,  heute Abend noch Karten für die Vorstellungen zu bekommen.“

    Trifft keiner der drei Fälle zu, kannst du in Sätzen mit Infinitivgruppen ein Komma setzen, musst es aber nicht

  • Zu klettern,  macht ihm großen Spaß.
  • Zu klettern macht ihm großen Spaß.

4. Kommasetzung bei Partizipgruppen 

Ein Partizip ist ein Mittelwort, weil es Merkmale von Verb und Adjektiv besitzt. Es gibt das Partizip I (z. B. lachend) und das Partizip II (z. B. gelacht). Mit Partizipgruppen beschreibst du Eigenschaften oder Handlungen des Subjekts genauer. 

Partizipgruppen können durch ein Komma abgetrennt werden, müssen sie aber nicht.

  • Strahlend und winkend( , ) kam sie auf ihn zu. ✓  
  • So machen sie sich gesättigt( , ) gestärkt auf den Weg.   

Achtung Ausnahme:
Bei manchen Sätzen mit Partizipgruppen musst du ein Komma setzen. Das gilt für folgende Fälle:

  1. Die Partizipgruppe wird mit einem Wort angekündigt oder aufgenommen.
    „Exakt so,  grummelnd und mies gelaunt öffnet er die Tür.“
      
  2. Das Partizip folgt als Erklärung auf ein Substantiv oder ein Pronomen.
    Sie,  lächelnd,  begrüßt ihn freundlich.“
     
  3. Das Partizip steht als Nachtrag am Satzende.
    „Er kam auf sie zu,  seine Kinnlade heruntergefallen.“

5. Kommasetzung bei Konjunktionen

Wenn eine Konjunktion in einem Satz steht, setzt du meistens ein Komma. Das hängt von der Art der Konjunktion ab. 

In Sätzen mit entgegengesetzten Konjunktionen (z. B. jedoch, aber, sondern,  wie, obwohl) musst du ein Komma setzen:

  • Mira ist am Handy,  obwohl ihre Mutter es unhöflich findet. 
  • Ich mag Pfannkuchen,  aber nur mit Apfelmus.

Auch in Sätzen mit anreihenden Konjunktionen (z. B. Je — desto, nicht nur — sondern auch, einerseits — andererseits) schreibst du immer ein Komma:

  • Je mehr du übst,  desto besser wirst du.“
  • Einerseits findet sie Hunde süß,  andererseits fürchtet sie sich ein bisschen vor ihnen.“

Nebensätze, die mit den vergleichenden Konjunktionen „als“ oder „wie“ eingeleitet werden, stehen immer nach einem Komma.

  • „Diese Aufgabe ist schwieriger,  als ich erwartet hatte.“
  • „Sie ist genauso intelligent,  wie ihr Vater es war.“

Achtung Ausnahme:
Bei Sätzen mit den Konjunktionen „als“ oder „wie“ schreibst du nur ein Komma, wenn die Konjunktion im Nebensatz steht. In einem Hauptsatz verwendest du kein Komma!

  • „Er ist schneller als ich.“
  • „Dein Bild ist so bunt wie meins.“

6. Kommasetzung bei Zusätzen und Einschüben

Zusätze liefern eine ergänzende Erklärung zum vorigen Teilsatz. Du erkennst sie durch Worte wie „nämlich“, „insbesondere“ oder „und zwar“. Zusätze können auch als Ausrufe den Satz lebendiger machen. Hier setzt du immer ein Komma.

  • Ich möchte eine neue Handyhülle,  und zwar in meiner Lieblingsfarbe.“
  • Wow,  diese Brille gefällt mir echt gut!“

Bei Sätzen mit Einschüben schreibst du entweder zwei Kommas oder gar keines.

  • Fast-Food( ,  ) besonders Burger( , ) könnte ich jeden Tag essen.
  • Ausdauersportarten( , ) wie Joggen, Fahrradfahren und Schwimmen( , ) gehören zu meinen Favoriten.

Kommasetzung — häufigste Fragen

  • Wann setzt man ein Komma?
    Ein Komma muss immer zwischen Haupt- und Nebensatz, bei Aufzählungen, vor Konjunktionen, bei Hervorhebungen, Zusätzen und Einschüben stehen. Bei Sätzen mit Infinitiven, Partizipgruppen oder mit „wie“ eingeleiteten Einschüben oder Zusätzen kann ein Komma stehen, muss es aber nicht. 
      
  • Was sind Sätze mit Komma als Beispiel?
    Das Komma trennt beispielsweise Vergleichssätze (Nebensatz) vom übergeordneten Satz (Hauptsatz): „Das Paket war schwerer, als ich gedacht habe.“ Ist der Vergleich aber im Hauptsatz, wird kein Komma gesetzt: „Ich mag Tulpen mehr als Rosen.“
     
  • Kommt nach „aufgrund“ ein Komma?
    Wenn die Präposition aufgrund am Anfang steht, dann ist der Satz kein Einschub. Du schreibst hier also kein Komma. Wann darf kein Komma gesetzt werden? Am Ende einer Aufzählung darf kein Komma gesetzt werden, wenn der Satz fortgesetzt wird.
      
  • Kommt vor „aufgrund“ ein Komma?
    Achtung! Wenn am Anfang die Präpositionen in, vor, aufgrund, statt, nach etc. stehen, dann ist der Satz kein Einschub. Du schreibst hier also kein Komma!

Semikolon

Neben dem Komma gibt es auch das Semikolon als Satzzeichen. Wann und wie du es richtig verwendest, erfährst du hier!

Zum Video: Semikolon
Zum Video: Semikolon

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