Du bist auf der Suche nach einer Analyse von „Hamlet“? Wir zeigen dir hier und im Video , wie du das Drama im Handumdrehen interpretierst.

Inhaltsübersicht

Hamlet – Interpretation

Bevor wir mit der Interpretation loslegen, musst du natürlich zuerst wissen, worum es in „Hamlet“ geht. Dafür schaust du dir am besten unsere Zusammenfassung  des Stücks an. 

Hier stellen wir dir drei Interpretationsansätze vor, die sich besonders gut für deine Hamlet Interpretation eignen. Das sind: die Merkmale des Stücks als Rachespiel (revenge play), Hamlets berühmter Monolog, der mit den Worten „Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage“ beginnt, und die Motive Geister und Wahnsinn.

Rache als Motiv – Hamlet Interpretation

„Hamlet“ kannst du auch zum Genre der revenge plays (Rachespiele) zählen. Vorreiter für dieses Genre war Thomas Kyds The Spanish Tragedy aus dem Jahr 1587. Ein Rachespiel behandelt das Motiv der Rache als individuelle Reaktion auf eine Ungerechtigkeit, die außer der Hauptfigur scheinbar niemanden kümmert. Indem sie Rache nimmt, versucht die Figur also, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen. Ihre Genugtuung besteht darin, dass der Mörder erkennt, dass seine Taten aufgedeckt wurden und er genau weiß, warum er nun ebenfalls sterben muss. 

Genauso ist es auch in „Hamlet“: Im Mittelpunkt steht der junge Prinz, der mit Rachegelüsten, Trauer, Selbstvorwürfen und Wahnsinn zu kämpfen hat, nachdem sein Vater hinterhältig ermordet wurde. Doch mit diesen Gefühlen ist er scheinbar allein. 

Das Besondere an Hamlet ist seine starke Auseinandersetzung mit dem Bedürfnis nach Rache. Du erkennst in dem Stück gut, wie er auf der einen Seite danach strebt, doch auf der anderen Seite den Racheakt immer wieder hinauszögert. Das Stück hinterfragt dadurch den Sinn und den Nutzen von Rache. So sollst auch du als Leser überlegen, ob es wirklich eine handfeste Rechtfertigung für Rache gibt und ob sie automatisch zu Genugtuung führt.

In „Hamlet“ ist die Antwort darauf nicht eindeutig. Der tatsächliche Akt der Rache, also die Ermordung von Claudius durch Hamlet, wird bis zur letzten Sekunde des Stücks hinausgezögert. Auch dann ist Hamlets Rache kein Ergebnis eines ausgeklügelten Plans, durch den Claudius seine Tat öffentlich gesteht. Stattdessen ist es Hamlets verzweifelter Versuch, Claudius wenigstens mit in den Tod zu reißen, bevor er selbst stirbt.

In deiner Interpretation kannst du also gut darauf eingehen, wie sich die Rachegedanken von Hamlet im Verlauf des Stücks verändern. Kannst du Stellen im Drama finden, die zeigen, wie widersprüchlich Hamlets Gefühle in Bezug auf Rache sind?

Tipp: Wenn du noch nicht weißt, wie du in Englisch richtig zitierst, dann hilft dir unser Video weiter!

Zum Video: Englisch zitieren
Zum Video: Englisch zitieren

Sein oder nicht sein Bedeutung – Hamlet Interpretation

To be or not to be: that is the question. — Mit diesen Worten leitet Hamlet den wohl bekanntesten Monolog der englischen Dramengeschichte ein. Und Hamlet selbst wurde durch sie zu einem der beliebtesten Helden: Er wurde nicht nur mit Goethes Werther “ verglichen, sondern war auch Vorlage für dessen „Faust Aber was reizt uns bis heute an diesem grüblerischen jungen Prinzen?

Die Antwort ist leicht: Es sind seine philosophischen Gedankenspiele zu den großen Fragen des Lebens, zum Tod, zum Schicksal und zur Schuld. Mit „Sein oder nicht sein“ stellt Hamlet eine Überlegung auf, die jedem von uns innewohnt. Wohin führt das Leben? Was ist der Tod? Und was ist eigentlich leichter zu ertragen: die Aufgaben des Lebens oder die Ungewissheit des Todes? Ist Selbstmord eine Lösung? All das sind Fragen, über die Hamlet in seinem Monolog nachsinnt:

Hamlet Monolog – Akt II, Szene 1:
To be or not to be: that is the question.
Whether ‚tis nobler in the mind to suffer

The slings and arrows of outrageous fortune
Or to take arms against a sea of troubles
And by opposing end them. 

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage:
Ob’s edler im Gemüt, die Pfeil‘ und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden, oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden. 

Hamlet kommt zu dem Schluss, dass die Ungewissheit, was nach dem Tod mit uns passiert, den Lebensantrieb für uns Menschen darstellt. Denn warum sonst sollten wir uns täglich den Herausforderungen des Lebens stellen, wenn der Tod ein einfacher Ausweg wäre? Stattdessen ist er das Tor zu einem unerforschten Land, von dessen Grenzen kein Reisender je zurückkehrt (undiscovered country from whose bourn / No traveler returns). Aus Angst vor dieser Ungewissheit folgen wir also lieber dem schicksalshaften Pfad unseres Lebens.

Findest du für deine eigene Interpretation noch weitere Stellen, an denen Hamlet über das Leben und den Tod nachgrübelt?

Geister und Wahnsinn – Hamlet Interpretation

Klassische Motive der Tragödie sind Geister und Wahnsinn. Auch in „Hamlet“ spielen sie eine tragende Rolle. Der Geist von Hamlets Vater ist nicht nur der Anstifter zum Mord, sondern wird im Verlauf des Stücks zu einem starken Anzeichen für Hamlets Wahnsinn. Anfangs noch ist Hamlets Wahnsinn womöglich gespielt, um seine Mitmenschen zu verwirren und sie über seine Rachepläne im Unklaren zu lassen. Doch nach und nach nistet sich echter Wahnsinn in Hamlet ein.

Ein deutliches Zeichen dafür ist Hamlets Unterhaltung mit seiner Mutter Gertrude. Hamlet stellt sie wegen ihrer fragwürdigen Handlungen nach dem Tod seines Vaters zur Rede. Mitten im Streit erscheint plötzlich wieder der Geist des Königs und spricht mit Hamlet. Doch während der Geist zu Beginn des Stücks noch für alle sichtbar war, kann jetzt nur noch Hamlet ihn sehen und hören. Do you see nothing there?, fragt Hamlet seine Mutter. Die antwortet: Nothing at all, yet all that is I see. Das heißt, sie sieht zwar nicht den Geist, doch dafür erkennt sie Hamlets Wahnsinn. 

Hamlet ist nicht der Einzige, der mit wahnsinnigen Gedanken zu kämpfen hat. Auch Ophelia verliert ihren Verstand, denn ihr Leben ist innerhalb kürzester Zeit völlig aus den Fugen geraten. Ihr geliebter Hamlet behandelt sie plötzlich voller Hass und Ärger, ihr Bruder ist weit entfernt in Frankreich und dann wird auch noch ihr Vater ermordet. Allein und haltlos verfällt Ophelia in einen wahnsinnigen Zustand, hüpft und tanzt umher, singt und verteilt Blumen. Als sie schließlich in den Fluss stürzt und ertrinkt, verdächtigen viele sie, Selbstmord begangen zu haben.

Selbstmord galt zu Shakespeares Zeiten als schwere Sünde. Du kannst in deiner Interpretation also überlegen: War Ophelias Tod wirklich Selbstmord? Und wenn ja, hat ihr Wahnsinn sie dazu angestiftet oder war es Ophelias letzte freie Entscheidung? 

Macbeth – Zusammenfassung 

Shakespeares Dramen haben es dir angetan, aber sie zu lesen dauert einfach zu lange? Dann schau dir gleich auch unsere Zusammenfassung zu „Macbeth “ an. Darin haben wir für dich übersichtlich zusammengefasst, was in dem Drama alles passiert. Viel Spaß!

Zum Video: Macbeth - Zusammenfassung
Zum Video: Macbeth – Zusammenfassung

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