Push- und Pull-Faktoren sind die Ursachen für bestimmte Wanderungsbewegungen. Was du genau darunter verstehst, erklären wir dir hier oder im Video  am Beispiel der Land- und Stadtflucht.

Inhaltsübersicht

Was sind Push- und Pull-Faktoren?

Push- und Pull-Faktoren sind Beweggründe, weshalb Menschen von einem Gebiet zu einem anderen ’wandern’. 

  • Die Push-Faktoren sorgen dabei für die Abwanderung, sie drücken (engl. „to push“) nämlich die betroffenen Menschen von ihrem ursprünglichen Gebiet weg (‚abstoßende‘ Kraft). 
    Beispiele: Krieg, Hunger, Armut oder Arbeitslosigkeit
  • Die Pull-Faktoren bewirken eine Zuwanderung, sie ziehen (engl: „to pull“) die Personen in ein neues Gebiet (‚anziehende‘ Kraft).
    Beispiele: gute Wohnmöglichkeiten, Sicherheit oder Bildungsmöglichkeiten 

Mit dem Push-Pull-Modell kannst du also Wanderungsbewegungen beispielsweise vom Land zur Stadt oder umgekehrt begründen. 

Push- und Pull-Faktoren Definition

Push- und Pull-Faktoren beschreiben nach Lee (1966) Ursachen für Wanderungsbewegungen. Das Push- und Pull-Modell kann sowohl auf interregionale Migration als auch auf internationale Migration angewendet werden.

Push- und Pull-Faktoren: Landflucht

Mit Push-Pull-Modellen kannst du erklären, weshalb Menschen vom Land in die Stadt ziehen. Die Land-Stadt-Wanderungen nennst du auch Landflucht, Verstädterung oder Urbanisierung . Das ist häufig in Entwicklungsländern wie Indien der Fall. 

In unserer Tabelle haben wir dir wichtige Push- und Pull-Faktoren für eine Land-Stadt-Abwanderung aufgeführt: 

  • Push-Faktoren: Sie ’drücken’ hier die Menschen vom Land weg. 
  • Pull-Faktoren: Sie ’ziehen’ die Menschen zur Stadt hin.
Push-Faktoren Pull-Faktoren
  • sehr hohe Geburtenrate auf dem Land → Überbevölkerung, Landknappheit
  • gute Wohnmöglichkeiten
  • Naturkatastrophen wie Dürre, Überschwemmung, Erdbeben
  • soziale Netzwerke: Familien finden zusammen
  • fehlende Infrastruktur: schlechte Verkehrsanbindungen
  • Angebot an Freizeit- und Kulturmöglichkeiten
  • Nahrungsknappheit durch Überweidung, Bodenversalzung, Überfischung
  • informelle Sektoren (Schattenwirtschaft)
  • Arbeitslosigkeit: kaum Einkommen, keine Perspektive
  • bessere Arbeitsplatzangebote, soziale Sicherheit, mehr Perspektiven
  • schlechte medizinische Versorgung
  • besseres Gesundheitssystem: mehr Ärzte
  • politische Gründe wie Krieg, Gewalt, Verfolgung, Einschränkung der Meinungs- und Religionsfreiheit
  • Sicherheit und mehr Toleranz für unterschiedliche Religionen und sexuelle Orientierungen
  • kaum Bildungsmöglichkeiten
  • bessere Bildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen
  • Ausbeutung: hohe Steuern und Abgaben an Großgrundbesitzer
  • bessere Einkommensmöglichkeiten
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Land-Stadt-Wanderungen

Oft sind die Pull-Faktoren allerdings nur Erwartungen, die vor allem in Entwicklungsländern nicht vollständig erfüllt werden. Die Menschen leben stattdessen oft in Slums ohne feste Arbeit.

Beachte: Push-Pull-Modelle lassen sich natürlich auch zwischen verschiedenen Ländern anwenden.

Push- und Pull-Faktoren: Stadtflucht

In Industrieländern kommt es häufig zu einer Stadtflucht, auch Suburbanisierung genannt. Das bedeutet, dass die Bevölkerung einer Stadt den Stadtkern verlässt und vermehrt ins städtische Umland zieht, zum Beispiel in Vororte. 

Das kannst du beispielsweise bei deutschen Städten wie München oder Berlin beobachten.

  • Push-Faktoren: Sie ‚drücken‘ hier die Menschen von der Stadt weg
  • Pull-Faktoren: Sie ‚ziehen‘ die Menschen ins Umland hin.

Folgende Push- und Pull-Faktoren gibt es für eine solche Stadt-Land-Wanderung: 

Push-Faktoren  Pull-Faktoren
  • schlechte Wohnsituation, kleine Wohnungen, hohe Mietpreise
  • Verfügbarkeit von Wohnraum: größere bezahlbare Grundstücke, Hausbau möglich, günstigere Mieten
  • Belastung durch Stress, schlechte Wohnverhältnisse: Lärm und zu viele Menschen auf engstem Raum
  • Ruhe durch weniger Verkehr, Baulärm, Menschen haben mehr Platz zum Wohnen
  • schlechte Luftqualität durch Abgase von Straßenverkehr und Industrie
  • gute Luftqualität: saubere Luft, Wohnen im Grünen
  • Anonymität: wenig Nachbarschaftshilfe
  • Unterstützung durch Nachbarn, stärkere Sozialkontakte
  • wenig Möglichkeiten für Kinder zum Spielen und sich zu bewegen 
  • viele Freizeitmöglichkeiten für Kinder, bessere Verfügbarkeit an Kindergärten und Schulen
 
  • mehr politisches Mitspracherecht in der Gemeinde, beispielsweise beim Windkraft- oder Kläranlagenbau

Die Verstädterung hat allerdings nicht immer nur positive Folgen. Welche Probleme dadurch auftreten können, erklären wir dir hier in unserem extra Video .

Zum Video: Suburbanisierung
Zum Video: Suburbanisierung

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