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Du würdest gerne wissen, was Produktivität eigentlich bedeutet und wieso sie sowohl für dich, als auch in der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre von Bedeutung ist? Wir erklären dir die Formel und die Berechnung der Produktivität in einfachen Worten.

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Inhaltsübersicht

Was ist Produktivität?

Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie du produktiv den Tag nutzen kannst? Dieselben Überlegungen kommen auch in kleinen und großen Unternehmen vor, denn sie wollen das Verhältnis zwischen Input und Output messen. Steigert das Unternehmen also seine Produktivität, so muss zuvor entweder der Input bei gleichem Output gesunken, oder der Output bei konstantem Input gestiegen sein.

Produktivität Definition

Du hättest lieber eine formelle Definition? Sowohl in der Volkswirtschaftslehre als auch in der Betriebswirtschaftslehre ist die Produktivität eine wirtschaftswissenschaftliche Kennzahl. Sie bezeichnet das Verhältnis (z.B. in der Menge) zwischen dem, was produziert wird (Output) und den für den Produktionsprozess eingesetzten Mitteln (Produktionsfaktoren / Input).

Produktivität Formel

Das ist ja alles schön und gut, denkst du dir jetzt. Aber wie genau berechnet sich die Produktivität, damit du diese dann anschließend auch interpretieren kannst? Dazu existiert eine Formel, die wir dir im Folgenden erläutern möchten.

Produktivit\ddot at = \frac{Ausbringungsmenge}{Einsatzmenge}= \frac{Output}{Input}

Die Formel ist gar nicht mal so schwer, oder?

Produktivität berechnen

Anhand der oben gezeigten Formel kannst du ganz einfach sämtliche Formen von Produktivität berechnen. Dazu gehören zum Beispiel die Arbeitsproduktivität oder Maschinenproduktivität.

Möchtest du beispielsweise die Produktivität deiner neuen Maschinen berechnen, so würde die Formel folgendermaßen aussehen:

Maschinenproduktivit\ddot at\ =\ \frac{Ausbringungsmenge}{eingesetzte\ Maschinenstunden}

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Produktivität Formel

Produktivität Beispiel

Schauen wir uns zur konkreten Berechnung der Produktivität ein kurzes Beispiel an. Nehmen wir dafür an, dass du Produzent von Bierzeltgarnituren (Output) bist und dafür vor allem Holz (Input) benötigst. Die anderen Inputfaktoren lassen wir hier zur Vereinfachung des Beispiels außer Acht.

Im Jahr 2018 hast du rund 50 Tonnen Holz verbraucht und damit 20.000 Bierzeltgarnituren hergestellt. Deine Produktivität für das Jahr 2018 lag also bei:

Produktivit\ddot at\ 2018 =  \frac{20.000}{50 Tonnen} = 400\ Garnituren\ pro\ Tonne\ Holz

Im Jahr 2019 hast du zwar 60 Tonnen Holz verbraucht, aber damit 60.000 Garnituren hergestellt. Deine Produktivität in diesem Jahr liegt bei:

Produktivit\ddot at\ 2019\ =\ \frac{60.000}{60\ Tonnen} = 1.000\ Garnituren\ pro\ Tonne\ Holz

Wie du sehen kannst, hat sich deine Produktivität von 400 Garnituren pro Tonne Holz auf 1.000 Garnituren pro Tonne gesteigert. Dies könnte daran liegen, dass du seit 2019 die Holzpaletten mittels einer neuen Schneidemaschine effizienter zuschneidest und damit weniger Materialverschleiß verzeichnest.

Produktivität steigern

Du fragst dich, wie dein Unternehmen generell seine Produktivität steigern kann? Dafür kann das Unternehmen zwei ökonomische Prinzipien verfolgen – das Minimal– oder das Maximalprinzip.

Das Minimalprinzip besagt, dass mit minimalem Input ein gegebener Output erreicht werden soll. Laut dem Maximalprinzip wird versucht, mit einem gegebenen Input einen maximalen Output zu erreichen. In beiden Fällen hilft dir eine Senkung des Inputs oder eine Steigerung des Outputs dein Ziel der Gewinn- bzw. Nutzenmaximierung zu erreichen.

Produktivitätssteigerung Beispiel

Schauen wir uns auch zur Produktivitätssteigerung ein Beispiel an. Nehmen wir dafür das Beispiel von zuvor (Bierzeltgarnituren) in abgewandelter Form zur Hand. Um die Steigerung als Prozentzahl interpretieren zu können, nehmen wir zunächst an, dass du sowohl in 2018, als auch in 2019 bei der Herstellung 50 Tonnen Holz verbraucht hast. Dein Output im Jahr 2018 bleibt bei 20.000 Bänken, wobei der Output im Jahr 2019 bei 40.000 liegt.

Deine Produktivität in 2018 liegt also immer noch bei 400 Bänken pro Tonne Holz. In 2019 liegt die Zahl bei 800.

Deine Produktivitätssteigerung liegt also bei \frac{800-400}{400}\ =\ 1,0 = 100%.

Kennzahl Produktivität

Die Produktivität als Kennzahl wird beispielsweise dafür hergenommen, um das Wachstum eines Unternehmens zu interpretieren und zu analysieren oder auch um regionale und internationale Vergleiche anstellen zu können.

Innerhalb des Unternehmens ermöglicht die Produktivitätskennzahl aber auch, einzelne Abteilungen, wie die Personalabteilung oder der Einkauf, anhand ihrer Produktivität zu bewerten. Arbeitet beispielsweise die Anzahl der bisherigen Mitarbeiter der Personalabteilung produktiv genug, um die monatlichen Gehaltsabrechnungen zu bearbeiten?

Zudem hilft die Kennzahl beim Vergleich mit anderen Unternehmen (Benchmarking). Denn wenn du als Unternehmer siehst, dass andere Unternehmen der gleichen Branchen mit weniger Mitteln mehr Ertrag, oder den gleichen Ertrag mit weniger Input erreichen, so wirst du nach den Ursachen dafür forschen und ggf. etwas an deinem Produktionsplan ändern.

Produktivität und Wirtschaftlichkeit

Im selben Zusammenhang stellen sich Unternehmen häufig auch die Frage der Wirtschaftlichkeit . Lohnt sich beispielsweise eine bestimmte Abteilung noch, oder verursacht diese nur Kosten und Aufwand?

Genau hier liegt die Unterscheidung zur Produktivität. Während diese sich mit dem Verhältnis von Output zu Input beschäftigt, stellt die Wirtschaftlichkeit Kosten und Aufwand dem Ertrag und Erlös gegenüber. Es handelt sich also um eine wertmäßige Gegenüberstellung, wohingegen die der Produktivität mengenmäßig ist.

Produktivität Volkswirtschaftslehre

In der Volkswirtschaft wird die Kennzahl genutzt, um das Verhältnis aus dem Produktionsergebnis und dem Input zu bilden und daraus das Wachstum zu analysieren. Interessant wird es genau dann, wenn auf makro- und mikroökonomischer Ebene Schlussfolgerungen im internationalen oder nationalen Vergleich gemacht werden können.

In Deutschland kann die Ermittlung der Produktivitätsraten in Ost- und Westdeutschland beispielsweise zeigen, wie sich die deutsche Geschichte immer noch auf die Arbeitsproduktivität der einzelnen Regionen auswirkt.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein gängiges Beispiel für eine volkswirtschaftliche Produktivitätskennzahl. Sie bezieht dabei alle eingesetzten Faktoren der Regionen und Länder in das Ergebnis mit ein.

Grenzproduktivität

Die Grenzproduktivität entstammt ebenfalls einer volkswirtschaftlichen Betrachtung. Diese Kennzahl gibt dir nämlich an, um wie viel sich der Output erhöht, wenn der Faktoreinsatz (Input) um eine Einheit steigt und alle anderen Faktoren konstant bleiben.

Bei Berechnung der Grenzproduktivität des Faktors Arbeit kannst du zum Beispiel sehen, um welchen Betrag der Output deines Unternehmens wächst, wenn eine zusätzliche Arbeitsstunde geleistet wird.

Die Berechnung der Grenzproduktivität erfolgt folgendermaßen:

Grenzproduktivit\ddot at = \frac{Produktionsfunktion}{betreffender\ Produktionsfaktor}

Das Ergebnis zeigt dir die produktive Wirksamkeit der zuletzt eingesetzten Produktionsfaktoreinheit.

Arbeitsproduktivität

Auch die Arbeitsproduktivität einer jeden Abteilung in deinem Unternehmen kannst du ganz einfach mit der Formel zur Produktivität berechnen. Hier steht nämlich die Arbeitsleistung im Nenner der Formel. Als Unternehmer kannst du so beispielsweise die Arbeitsproduktivität deiner Mitarbeiter messen.

Die Arbeitsproduktivität Formel sieht folgendermaßen aus:

Arbeitsproduktivit\ddot at\ =\ \frac{Output}{Arbeitsleistung}

Arbeitsproduktivität Beispiel

Schauen wir uns noch ein kurzes Beispiel zur Arbeitsproduktivität an, anhand dessen dir die Berechnung noch klarer wird:

Nehmen wir an, du hast einen Mitarbeiter, der die verpackten Bierzeltgarnituren am Ende mit einem Lieferschein beklebt. An einem regulären acht Stunden Arbeitstag macht er 400 Garnituren für den Versand fertig. Seine Arbeitsproduktivität ist demnach:

\frac{400\ Garnituren}{8\ Arbeitsstunden}\ =\ 50\ Garnituren\ pro \ Arbeitsstunde.

Diese Kennzahl könntest du nun zum Beispiel mit anderen Mitarbeitern vergleichen, die beispielsweise eine ähnliche Arbeit verrichten. Somit siehst du, ob dein Mitarbeiter produktiv genug arbeitet.

Übrigens: Sowohl die Arbeitsproduktivität, als auch andere Produktivitätskennzahlen, wie die Maschinenproduktivität, bezeichnet man als sogenannte Teilproduktivitäten. Fügt man all diese Teilproduktivitäten zusammen, so ergibt sich die Gesamtproduktivität eines Unternehmens.

Produktivität Betriebswirtschaftslehre

In der Betriebswirtschaft bezieht sich die Produktivitätskennzahl auf genau einen unternehmensspezifischen Output und einen eingesetzten Produktionsfaktor. Wie auch in unserem Beispiel von zuvor, würde aus betriebswirtschaftlicher Sicht die Produktivität daran gemessen werden, wie groß der Output des Unternehmens bei einer geleisteten Arbeitsstunde wäre.

Zusammenfassung

Produktivität – kurz & knapp
  • Unter der Kennzahl Produktivität verstehst du das Verhältnis vom Output zum Input.
  • Die Formel für die Berechnung der Produktivität ist: Produktivität = Output/Input.
  • Sowohl in der Volkswirtschafts-, als auch in der Betriebswirtschaftslehre ist die Produktivität von Bedeutung.
  • Sie ist nicht gleichbedeutend mit Wirtschaftlichkeit und muss aus diesem Grund klar davon abgegrenzt werden.
  • Die Produktivität als Kennzahl kann in allen Bereichen eines Unternehmens angewandt werden, also sowohl in der Personalabteilung, als auch im Vertrieb oder dem Einkauf.

Jetzt weißt du, was Produktivität ist und wie du sie berechnen kannst. Sie ist eine wichtige Kennzahl in der Betriebswirtschaftslehre. Du willst noch mehr BWL Kennzahlen kennenlernen? Dann schau gleich in unser Video dazu! 

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