Durch ein direktes Zitat kannst du deine eigene Argumentation in wissenschaftlichen Arbeiten belegen. In diesem Beitrag und in unserem Video erfährst du, was ein direktes Zitat ist und wie du es richtig verwendest.

Inhaltsübersicht

Direktes Zitat – einfach erklärt  

Ein direktes Zitat ist die unveränderte Übernahme von einzelnen Wörtern, Sätzen und Abschnitten aus anderen wissenschaftlichen Texten. Du baust sie in deine Haus- und Abschlussarbeiten ein, um deine eigene Argumentation zu stützen.

Direkte Zitate kennzeichnest du mithilfe von Anführungszeichen. Dabei darf der Wortlaut nicht verändert werden, außer du markierst es dementsprechend. Deshalb heißt das direkte Zitat auch wörtliches Zitat.

Besonders wichtig ist die Quellenangabe. In dieser gibst du an, wo du das Zitat gefunden hast. Nenne also den Verfasser, das Veröffentlichungsjahr und die Seitenzahl. So vermeidest du ein Plagiat.

Direktes Zitat – Beispiel (APA-Stil)

Wichtig für die eigene Glaubwürdigkeit ist „die genaue Wiedergabe der Originalaussage“ (Mustermann & Musterfrau, 2010, S. 15).

Wann verwendest du direkte Zitate?

Indem du direkte Zitate verwendest, beweist du, dass du dich intensiv mit dem Thema beschäftigt hast. Mit direkten Zitaten kannst du:

  • Definitionen angeben
  • deine Argumente mit den Erkenntnissen von Forschern belegen
  • kompakte Formulierungen aus der Forschung übernehmen, die sich nur schwer umschreiben lassen
  • die Meinung und genaue Wortwahl des Verfassers wiedergeben
Merke:

Musst du direkt zitieren, baue die Zitate sinnvoll und fließend in deinen Text ein. Verwende nicht zu viele hintereinander. Sonst wirkt es so, als würdest du einfach nur die Meinungen anderer zusammenschreiben. Bei zu vielen direkten Zitaten kann also deine Eigenleistung infrage gestellt werden. 

Grundsätzlich solltest du also eine ausgewogene Mischung aus direkten und indirekten Zitaten in deiner Arbeit haben. Auch bei einem indirekten Zitat bzw. Paraphrase greifst du die Gedanken des Verfassers auf. Jedoch formulierst du diese in eigenen Worten um.

Vorgehensweise: Direkte Zitate kennzeichnen

Damit du kein Plagiat begehst, musst du eine Quellenangabe machen. Mit ihr machst du deine Zitate als solche kenntlich. Nenne in der Quellenangabe den Verfasser, das Veröffentlichungsjahr sowie die genaue Seitenzahl, auf der du das Zitat gefunden hast. Setze zu Beginn und am Ende des Zitats Anführungszeichen.

Direkt zitieren – Beispiel:

APA-Stil „Direkte Zitate stützen die eigene Argumentation“ (Mustermann & Musterfrau, 2010, S. 15).
Harvard Zitierweise „Direkte Zitate stützen die eigene Argumentation“ (Mustermann/Musterfrau 2010: 15).
Deutsche Zitierweise

„Direkte Zitate stützen die eigene Argumentation“¹
Fußnote: ¹ Mustermann/Musterfrau, 2010, S. 15

MLA-Stil

„Direkte Zitate stützen die eigene Argumentation“ (Mustermann und Musterfrau 15)

Wichtig: Bei Zitaten mit mehr als 40 Wörtern setzt du den Punkt, der dein Zitat abschließen würde, erst nach der Quellenangabe. Enthält das Zitat weniger als 40 Wörter, steht der Punkt schon vor dem Anführungszeichen. Verwendet der Verfasser oder die Verfasserin Ausrufe- oder Fragezeichen, übernimmst du diese.

Direktes Zitat – Besonderheiten

Es gibt einige Besonderheiten, die du im Umgang mit direkten Zitaten unbedingt beachten solltest.

Rechtschreibfehler im Original

Auch wissenschaftliche Texte können Rechtschreibfehler enthalten. Übernehme diese in dein Zitat und kennzeichne sie durch ein [sic] hinter dem Fehler. Das „sic“ steht für das Lateinische „sīc erat scriptum“ und bedeutet so viel wie „so stand es geschrieben“.

APA-Stil „Direktes [sic] Zitate stützen die eigene Argumentation“ (Mustermann & Musterfrau, 2010, S. 15).
Harvard-Zitierweise „Direktes [sic] Zitate stützen die eigene Argumentation“ (Mustermann/Musterfrau 2010: 15).
Deutsche Zitierweise „Direktes [sic] Zitate stützen die eigene Argumentation“ ¹
MLA-Stil „Direktes [sic] Zitate stützen die eigene Argumentation“ (Mustermann und Musterfrau 15)

Wichtig: Dadurch machst du dem Leser deiner wissenschaftlichen Arbeit deutlich, dass der Fehler bereits im Original vorliegt und nicht deine Schuld ist.

Hervorhebungen

In der Originalquelle können bestimmte Wörter fettgedruckt, kursiv gesetzt oder unterstrichen sein. Kommt eine solche Hervorhebung auch in der Passage vor, die du direkt zitieren möchtest, musst du sie übernehmen. Zusätzlich machst du dahinter in eckigen Klammern kenntlich, dass es sich um eine Hervorhebung handelt, die im Original vorliegt. Du darfst aber auch selbst wichtige Stellen in deiner Arbeit hervorheben. Dann schreibst du „Hervorhebung durch den Verfasser“ in eckigen Klammern dahinter:

APA-Stil „Direkte Zitate stützen die eigene [Hervorhebung im Original] Argumentation“ (Mustermann & Musterfrau, 2010, S. 15).
Harvard-Zitierweise „Direkte Zitate stützen die eigene [Hervorhebung im Original] Argumentation“ (Mustermann/Musterfrau 2010: 15).
Deutsche Zitierweise „Direkte Zitate stützen die eigene [Hervorhebung durch den Verfasser] Argumentation“¹
MLA-Stil „Direkte Zitate stützen die eigene Argumentation“ (Mustermann und Musterfrau 15, Hervorhebung hinzugefügt).

Auslassungen

Sind nicht alle Wörter bzw. Sätze einer Passage für deine Argumentation interessant, kannst du diese auch auslassen. Verändere aber die Kernaussage des Zitates nicht! Je nach Zitierstil sieht eine Auslassung so aus:

APA-Stil „Direkte Zitate stützen die Argumentation“ (Mustermann & Musterfrau, 2010, S. 15).
Harvard-Zitierweise „Direkte Zitate stützen die […] Argumentation“ (Mustermann/Musterfrau 2010: 15).
Deutsche Zitierweise „Direkte Zitate stützen die […] Argumentation“ ¹
MLA-Stil „Direkte Zitate stützen die Argumentation“ (Mustermann und Musterfrau 15)

Ergänzungen

Du kannst ein direktes Zitat auch durch Wörter ergänzen, um den Zusammenhang zu erklären. Dabei setzt du die Wörter, die du einfügst, alle zusammen in eine eckige Klammer.

APA-Stil „Direkte Zitate stützen [oder belegen] die eigene Argumentation“ (Mustermann & Musterfrau, 2010, S. 15).
Harvard-Zitierweise „Direkte Zitate stützen [oder belegen] die eigene Argumentation“ (Mustermann/Musterfrau 2010: 15).
Deutsche Zitierweise „Direkte Zitate stützen [oder belegen] die eigene Argumentation“¹
MLA-Stil „Direkte Zitate stützen [oder belegen] die eigene Argumentation“ (Mustermann und Musterfrau 15).

Wichtig: Dein gesamtes Zitat sollte aber immer noch grammatikalisch korrekt sein.

Einrücken: Lange Zitate vs. kurze Zitate

Kurze Zitate kannst du problemlos in deinen Fließtext einbauen. Direkte Zitate mit mehr als 40 Wörtern solltest du dagegen einrücken. Dadurch erhalten lange Zitate einen eigenen Absatz und deine wissenschaftliche Arbeit wird übersichtlicher.

Die Erkenntnisse und Meinungen anderer Forscherinnen und Forscher können für die eigene wissenschaftliche Arbeit herangezogen werden. Dadurch werden die eigenen Argumente untermauert.

  • Es wird zwischen direkten und indirekten Zitaten unterschieden. Ein direktes Zitat, auch wörtliches Zitat, ist die unveränderte Übernahme von Gedankengut. Dieses steht immer in Anführungszeichen. Im indirekten Zitat, auch Paraphase genannt, formulierst du die Aussage des Autors um. Der Sinn bzw. die Intention der Aussage darf jedoch nicht verändert werden. Bei indirekten Zitaten werden keine Anführungszeichen gesetzt. (Meyer & Müller, 2010, S. 15)
Lange Zitate zitieren

Rücke das Zitat für den besseren Lesefluss rechts und links um mindestens 1 Zentimeter ein. Wähle für das eingerückte Zitat eine kleinere Schriftgröße, in der Regel 10 pt. Verringere außerdem den Zeilenabstand (meist einzeilig). Die genauen Angaben hängen jedoch vom jeweiligen Zitierstil ab. 

Direktes Zitat – Zitattypen

Du möchtest die Originalquelle gerne direkt zitieren, aber der Autor bezieht sich dort selbst auf eine andere Quelle? Vielleicht nutzt er sogar selbst ein direktes Zitat? Wie du mit solchen besonderen Fällen umgehst, verraten wir dir im Folgenden.

Primärzitat Originalzitat „Direkte Zitate stützen die eigene Argumentation“ (Mustermann & Musterfrau, 2010, S. 15).
Sekundärzitat solltest du nur verwenden, wenn du keinen Zugriff auf die Originalquelle hast „Direkte Zitate stützen die eigene Argumentation“ (Mustermann & Musterfrau, 2010, zitiert nach Schneider, 2012, S. 33).
Indirektes Zitat (Paraphrase) fasst die Aussage des Autors in eigenen Worten zusammen Mustermann & Musterfrau (2010) betonen die Relevanz der direkten Zitate, um die eigene Argumentationsstruktur zu stützen.
Zitat im Zitat der Autor verwendet selbst bereits ein direktes Zitat „Liegt ein Zitat im Zitat (Schneider, 2012, S. 33) vor, werden einfache Anführungszeichen gesetzt“ (Mustermann & Musterfrau, 2010, S. 15).
Persönliche Kommunikation nicht öffentlich zugängliche Dokumente oder Interviews (A. Mustermann, persönliche Kommunikation, 15. Oktober 2008)
oder: (siehe Anhang 1)

Versuche immer aus der Primärquelle, also Originalquelle, zu zitieren. Hast du auf diese keinen Zugriff, kannst du auch auf die Sekundärliteratur zurückgreifen. Dann kennzeichnest du dies aber durch ein „zitiert nach“.

Es kann auch sein, dass du eine Aussage des Autors direkt zitieren möchtest, die selbst ein Zitat enthält. Das wird „Zitat im Zitat“ genannt und durch einfache Anführungszeichen (‚ … ‘) kenntlich gemacht.

Bei Interviews oder nicht zugänglichen Dokumenten, auch persönliche Kommunikation genannt, kannst du deinem Anhang unterstützende Screenshots hinzufügen.

Direktes vs. Indirektes Zitat

Verwende für deine wissenschaftliche Arbeit direkte und indirekte Zitate. Am besten sorgst du für eine ausgewogene Mischung. Welche Vorteile beide Varianten haben, kannst du der folgenden Tabelle entnehmen:

Direkte Zitate: Vorteile Indirekte Zitate: Vorteile
+ Mit ihnen kannst du deine eigene Argumentation bekräftigen. + Der Lesefluss bleibt erhalten.
+ Genaue Definitionen können wiedergegeben werden. + Du beweist, dass du den Inhalt des Zitates richtig verstanden hast.
+ Du kannst den genauen Wortlaut einer Person angeben. + Deine Eigenleistung kommt zum Vorschein.

Direktes Zitat – häufigste Fragen

  • Was ist ein direktes Zitat?
    Ein direktes Zitat ist die unveränderte Übernahme von Ausschnitten aus wissenschaftlichen Texten.

  • Wie zitiere ich ein direktes Zitat?
    Die Quellenangabe folgt direkt nach dem direkten Zitat in Klammern mit Information zu: Verfasser, Erscheinungsjahr und Seitenzahl.

  • Wann verwende ich direkte Zitate?
    Direkte Zitate verwendest du, um Definitionen zu geben und deine Argumentation zu belegen. Du nutzt sie außerdem, um die Meinung des Verfassers im genauen Wortlaut wiederzugeben.

Indirektes Zitat

Jetzt weißt du, was ein direktes Zitat ist und kannst es in deine wissenschaftliche Arbeit einbauen. Möchtest du erfahren, was du bei der Verwendung von indirekten Zitaten beachten musst? Dann schau gleich unser nächstes Video an!

Zum Video: Indirektes Zitat
Zum Video: Indirektes Zitat

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