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In diesem Artikel erklären wir dir was man unter dem Begriff der Kaufkraftparität versteht und wie man diese berechnet. Außerdem gehen wir noch auf die Kaufkraftparitätentheorie und Kaufkraft ein.

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Inhaltsübersicht

Kaufkraftparität Definition

Die Kaufkraftparität kurz KKP oder im Englischen auch PPP (purchasing power parity) abgekürzt stammt aus der Makroökonomik und beschreibt die Situation in der zwei Währungen die gleiche Kaufkraft besitzen, man also den gleichen Warenkorb erwerben kann. Wenn das der Fall ist, dann ist der reale Wechselkurs gleich 1.

Kaufkraftparitätentheorie einfach erklärt 

Man kann also sagen, dass die Kaufkraftparität genutzt wird, um die Lebenshaltungskosten zwischen zwei Ländern zu vergleichen, unabhängig von tatsächlichen Wechselkursen der Währungen. Um zu verstehen, was hinter der Kaufkraftparitätentheorie steckt und wie diese berechnet werden kann, betrachten wir zuerst einen repräsentativen Warenkorb. Das ist in diesem Fall kein realer Einkaufswagen, sondern eine Zusammenstellung von den unterschiedlichsten Waren, die in fast allen Ländern erhältlich sind, wie beispielsweise 1 kg Zucker oder ein Auto. Auf Grund des Gesetzes der Unterschiedslosigkeit der Preise nach Jevon müssten die gleich hergestellten Produkte auch in allen Ländern den gleichen Preis haben.

Gesetz der Unterschiedslosigkeit der Preise, Makroökonomik, Kaufkraftparität
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Kaufkraftparität Herleitung

Wäre das nicht der Fall könnte man durch den An- und Verkauf von Waren im In- und Ausland nur auf Grund der Geldwerte Gewinn machen. Unsere Kaufkraftparitätentheorie besagt nun, dass Schwankungen im Wechselkurs zwischen Währungen in einem hypothetischen Markt, also ohne Zölle und Transportkosten, solange bestehen, bis dieser Preisunterschied nicht mehr vorhanden ist und somit kein Arbitragegewinn mehr möglich ist.

Auf dem Devisenmarkt gibt es noch den Begriff der Wechselkursparität. Dieser bildet das Verhältnis zweier Währungen zueinander oder das Verhältnis einer Währung zu einer festen Bezugsgröße zum Beispiel Gold oder Silber ab. Diese Währungsparität sorgt für eine gewisse Sicherheit im Handel über Währungsgrenzen hinaus, da feste Wechselkurse preisneutral sind.

Um das Ganze noch etwas anschaulicher zu gestalten kommen wir nun zu einem einfachen Zahlenbeispiel. Bei diesem vergleichen wir die Lebenshaltungskosten in zwei Volkswirtschaften miteinander,  beziehungsweise wie viel letztendlich in den zwei Ländern konsumiert werden kann.

Kaufkraftparität Beispiel 

Stell dir vor dein bester Freund hat seinen Traum erfüllt und arbeitet in den USA als Konditor. Sein Monatsgehalt beträgt 6.000 Dollar. Bei einem Kilopreis für Zucker von 1 Dollar kann er sich also 6.000 kg Zucker leisten. Auf der anderen Seite des Teiches arbeitest du auch als Konditor und verdienst 8.000€ im Monat. Vergleichen wir nun eure beiden Einkommen. Bei einem Wechselkurs von 1,11 Dollar/€ hättest du im Monat also 8880 Dollar. Man könnte also sagen du bist reicher als dein Kumpel, da du mehr Dollars im Monat zur Verfügung hast. Leider ist Zucker hier in Deutschland teurer. Gehen wir davon aus, dass Zucker hier 2€ pro Kilo kostet kannst du dir mit deinem Einkommen nur 4.000 kg Zucker leisten.
Es sollte dir nun auffallen, dass das aber weniger ist als dein Kumpel obwohl du ja reicher bist.

Berechnung der Kaufkraftparität 

Um euch beide nun wirklich vergleichen zu können berechnen wir die KKP am Beispiel des Zuckers. Wir vergleichen also eure Gehälter so, als würde Zucker in beiden Ländern gleich viel kosten. Das nennt man dann kaufkraftbereinigt. Hierzu bilden wir den Quotienten aus dem inländischen Preis und dem ausländischen, also:

\frac{2\ Euro}{1\ Dollar}\ = 2

Wie du siehst entsteht somit ein Austauschverhältnis von 2. Dieses Austauschverhältnis benutzen wir nun anstelle vom Wechselkurs, um dein Gehalt hier in Deutschland in Dollar ausdrücken zu können.

\frac{8.000\ Euro}{2}\ = 4.000\ Dollar

Also wäre dein Gehalt kaufkraftbereinigt nur 4.000 Dollar wert. Dieser Unterschied ist auf das höhere Preisniveau in Deutschland zurückzuführen. Wir können also sagen, dein Einkommen hier in Deutschland hat eine geringere Kaufkraft als das deines Freundes in den USA. Kurzgesagt: Dadurch, dass Zucker in Deutschland doppelt so viel kostet wie in den USA ist dein Geld auch nur halb so viel wert.

Kaufkraftbereinigt, Austauschverhältnis, Makroökonomik
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Kaufkraftparität Beispiel

Laut der Kaufkraftparitätentheorie sollte das eigentlich nicht möglich sein, denn auf einem idealen, hypothetischen Markt ohne Transaktionskosten sollten die Wechselkurse zwischen den Währungen diesen Unterschied ausgleichen. Genau so besagt die Theorie auch, dass sich auch die Inflationen in den Währungsräumen so an, dass Parität herrscht. Dies ist der Fall, wenn der realer Wechselkurs gleich 1 ist.

Kaufkraftparität Kritik

Einer der Kritikpunkte an der Kaufkraftparitätentheorie ist, dass sie vom Gesetz der gleichen Preise abgeleitet wird, welches fordert, dass es auf einem Markt für ein Gut nur einen einheitlichen Preis geben kann. Dies stellt uns in der Realität aber vor viele Probleme. Denn verschiedenste Transportkosten und Zölle beziehungsweise Transaktionskosten führen bei dem gleichen Produkt zu unterschiedlichen Preisen, unabhängig von der verwendeten Währung. Somit handelt es sich bei der Kaufkraftparitätentheorie nur um eine vereinfachte Darstellung der Realität.

Ein anderer Kritikpunkt ist, dass politische Faktoren wie Streiks und Wahlergebnisse und auch Spekulationen auf dem Devisenmarkt einen Einfluss auf den Wechselkurs haben, diese jedoch bei der KPP vernachlässigt werden.

Kaufkraftparität Fazit

Zum Schluss gehen wir noch kurz auf den Big-Mac-Index ein. Dieser Indikator vergleicht die Kaufkraft verschiedener Währungen anhand des Preises eines Big-Macs und ist ein einfacher Weg Unter- oder Überbewertung einzelner Währungen aufzuzeigen. Der Grund dafür ist, dass der Burger ja in allen Ländern exakt die gleichen Zutaten und Herstellungstechniken hat und somit das ideale Vergleichsprodukt ist.

Abschließend sollte beachtet werden, dass sich die Kaufkraftparität in der Wirklichkeit nicht nur auf ein einzelnes Produkt, sondern auf den oben erwähnten Warenkorb bezieht. Je mehr vergleichbare Güter sich in diesem befinden, desto besser kann man die Kaufkraft der jeweiligen Länder vergleichen. Die Wechselkursschwankungen zwischen den Währungen lässt sich laut der Kaufkraftparitätentheorie also auf die Unterschiedliche Kaufkraft der Währung zurückführen.

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