Die Mikroökonomie, auch Mikroökonomik genannt, ist zusammen mit der Makroökonomie Teil der Volkswirtschaftslehre. In diesem Artikel gehen wir zuerst auf die allgemeine Definition ein, widmen uns anschließend der Zusammenfassung von den einzelnen Teilgebieten der Mikroökonomie und schauen uns am Ende die Entstehungsgeschichte genauer an.

Wenn du die Grundzüge der Mikroökonomik besser verstehen willst haben wir genau das Richtige für dich: Unser Video zur Mikroökonomie! Damit erhältst du eine gute Übersicht über die wichtigsten VWL Mikroökonomie Themen – einfach erklärt, perfekt für deine nächste Klausur.

Inhaltsübersicht

Mikroökonomie Definition

Untersuchungsgegenstand der Mikroökonomie sind Haushalte, Unternehmen sowie Wohlfahrtseffekte von verschiedenen Marktformen. Analysiert werden die Entscheidungen von Wirtschaftssubjekten vor dem Hintergrund individueller Nutzenmaximierung. Die Haushalte stehen dabei vor Entscheidungsproblemen des Güter-Dienstleistungsmarktes, denen mit einer Kosten-Nutzen-Analyse begegnet wird. Die Unternehmen stehen vor Koordinationsproblemen von Produktionsfaktoren auf Grund von Arbeitsteiligkeit verschiedenen Produktionsprozessen. Bei der Betrachtung von Märkten wird das Marktgleichgewicht hinsichtlich eines Wohlfahrtsoptimums untersucht. Darauf basierend werden Rückschlüsse zu einer effizienten Allokation knapper Ressourcen gezogen. Die unterschiedlichen Marktformen Monopol, Oligopol und Polypol haben einen unterschiedlichen Einfluss auf die ökonomische Wohlfahrt der Volkswirtschaft, wegen Unterschieden in der Preisbildung. Des Weiteren beschäftigt sich die Mikroökonomie mit Ursachen und Behebung von Marktversagen.

Mikroökonomie Zusammenfassung

Die mikroökonomische Lehre wird in drei Teilgebiete untergliedert: Haushaltstheorie, Produktionstheorie und Preistheorie. Wir behandeln zusätzlich die Effekte von Marktversagen.

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Mikroökonomie

Haushaltstheorie

Die Haushaltstheorie untersucht die Entscheidungen von Wirtschaftssubjekten, in diesem Fall von Haushalten. Diese schauen wir uns genauer in unserer Playlist zur Haushaltstheorie an. Haushalte stehen dabei vor dem Problem der individuellen Nutzenmaximierung . Sie haben meist die Wahl zwischen verschiedenen Warenkörben auf dem Gütermarkt , um anhand gegebener Präferenzordnung zu entscheiden.
Aus einer gegebenen Budgetrestriktion wird die dazugehörige Budgetgerade aufgestellt. Anhand von individuellen Präferenzen kann man dann die Nutzenfunktion des Haushalts bilden und die entsprechende Indifferenzkurve zeichnen. Anhand der Nutzenfunktion des Haushalts lässt sich mit dem Lagrange-Ansatz der Nutzen maximieren. Anschließend werden Einkommens- und Substitutionseffekt auf den Haushalt im Anschluss an eine Preisänderung untersucht. Abschließend betrachten wir den abnehmenden Grenznutzen und die Steigung der Indifferenzkurve, also die Grenzrate der Substitution .
Der Haushalt strebt aus ökonomischer Sicht nach individueller Nutzenmaximierung und handelt entsprecht seiner Präferenzordnung. Dabei gelten die Annahmen von Transitivität und Vollständigkeit der Präferenzen.

Produktionstheorie

Die Produktionstheorie beschäftigt sich mit der Angebotsseite des Gütermarktes. Unternehmen versuchen durch die optimale Kombination von Inputfaktoren (Produktionsfaktoren), den Output zu maximieren oder kosteneffizient zu produzieren.
Anhand von Produktionsfunktionen wird eine Isoquante für das zu produzierende Gut aufgestellt. Davon ausgehend lässt sich eine Gewinnmaximierung oder Kostenminimierung durchführen. Zudem lassen sich wie in der Haushaltstheorie das Grenzprodukt und die Grenzrate der technischen Substitution berechnen. Ein ganz zentraler Begriff sind in der Mikroökonomik die Grenzkosten, die sich aus der Ableitung der Kostenfunktion berechnen lassen. In der Produktionstheorie werden darüber hinaus Preiseffekte, wie die Preiselastizität und die Kreuzpreiselastizität untersucht. Skaleneffekte  spielen ebenso eine Rolle.

Preistheorie

In der Preistheorie wird die Preisbildung in verschiedenen Marktformen untersucht. Je nach Wettbewerbssituation kann ein Monopol , Oligopol oder Polypol , also ein perfekter Wettbewerb vorliegen. Ziel in der Preistheorie ist es, je nach Marktform, die optimale Preissetzung nachvollziehen zu können und die ökonomische Gesamtwohlfahrt zu ermitteln. Besondere Aufmerksamkeit findet hierbei die Distribution von Konsumentenrente und Produzentenrente . Über den Cournot-Wettbewerb lässt sich der Cournotsche-Punkt berechnen, der zu Ermittlung der gewinnmaximalen Menge des gewöhnlichen Monopolisten dient. Ein Monopolist hat darüber hinaus die Möglichkeit zur Preisdiskriminierung . Zentrale Annahmen der Preistheorie sind das Vorliegen von Markttransparenz und homogenen Gütern.

Marktversagen

Marktversagen resultiert, wenn die Wohlfahrt einer Volkswirtschaft nicht pareto-effizient verteilt ist. Grundsätzlich lassen sich die Ursachen für Marktversagen in vier Unterpunkte unterteilen: Externe Effekte , öffentliche Güter , Wohlfahrtsverlust durch Monopolstellung und Informationsasymmetrie. In unserer Playlist zu Marktversagen gehen wir auf die einzelnen Problemstellungen genauer ein und analysieren, wie man mit Hilfe des Coase-Theorems oder einer Pigou-Steuer eine Internalisierung externer Effekte erreichen kann. Marktversagen ist ein Rechtfertigungsgrund für staatliche Eingriffe, wenn diese die ökonomische Gesamtwohlfahrt erhöhen.

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Mikroökonomik Beispiele

Typische Fragestellung in der Mikroökonomie sind:
• Wie wirkt sich eine Einkommensänderung auf das Konsumverhalten von Haushalten aus?
• Auf welche Weise kann der Haushalt mit gegebenem Budget seinen Nutzenmaximieren?
• Wie kann ein Unternehmen seine Produktionsfunktion hinsichtlich ihrer Produktionsfaktoren maximieren bzw. minimieren?
• Was bedeutet Preiselastizität?
• Wie lässt sich die Konsumentenrente und Produzentenrente für Marktformen wie das Monopol Oligopol oder Polypol berechnen?
• Wie lassen sich externe Effekte (Ursachen des Marktversagen) internalisieren?
• Inwiefern hängt die optimale Wohlfahrt einer Volkswirtschaft mit der Allokation knapper Ressourcen zusammen.

Mikroökonomie Entwicklung

Die Entstehung der mikroökonomischen Lehre lässt sich auf Adam Smith und sein Werk „Der Wohlstand der Nationen (1776) zurückführen. Dessen These war das auf Grund des Marktmechanismus der „unsichtbaren Hand“ die Wohlfahrt im perfekten Wettbewerb optimal verteilt ist. Individuelle Nutzenmaximierung resultiert also durch Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage in kollektiver Nutzenmaximierung.

Mikroökonomie einfach erklärt

Die Mikroökonomie geht bei den behandelten Modellen von grundsätzlichen Annahmen aus, die im Folgenden einfach erklärt werden. Grundsätzlich handeln Wirtschaftssubjekte nach den Grundsätzen des Homo oeconomicus. Diese besagen im Wesentlichen, dass der Akteur über eine vollständige Präferenzordnung verfügt, die sowohl transitiv als auch konvex ist. Haushalte treten als individuelle Nutzenmaximierer auf, Unternehmen als Gewinnmaximierer. Außerdem handelt es sich in den Analysemodellen meist um einen vollkommenen Markt mit vollständiger Information und ohne externen Effekten. Informationsasymmetrien werden in der Regel außen vorgelassen. Heutzutage stehen diese Annahmen bereits stark in der Kritik und sind zum Teil schon weiterentwickelt worden.

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Mikro- und Makroökonomie

Zusammenfassung

Die Mikroökonomie gliedert sich in die drei Teilbereiche Haushaltstheorie, Produktionstheorie und Preistheorie. Dabei werden zum einen die individuelle Nutzenmaximierung der Haushalte auf der Nachfrageseite, zum anderen die optimale Produktionsmenge auf der Anbieterseite. In der Preistheorie geht es um die verschiedenen Wettbewerbsformen und die daraus resultierende Wohlfahrt. Durch verschiedene Ursachen kommt es in der Realität häufig zu Marktversagen, da vollkommene Märkte sehr selten sind.

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