Nordische Mythologie

Was ist die nordische Mythologie und worum geht es dabei? Das zeigen wir dir hier in unserem Beitrag und im Video

Inhaltsübersicht

Nordische Mythologie — einfach erklärt

Die nordische Mythologie umfasst alle Mythen und Sagen, die vor der Ausbreitung des Christentums (ca. 1000 n. Chr.) in Skandinavien entstanden sind.

Die damaligen Völker, wie etwa die Wikinger, glaubten beispielsweise an die nordischen Götter Odin und Thor. Außerdem zählten auch Riesen, Trolle und andere mystische Wesen zur nordischen Mythologie. Eine einheitliche Religion war die nordische Mythologie allerdings nicht.

Gut zu wissen: Skandinavien war damals sehr groß und es lebten viele verschiedene Kulturen auf dem Gebiet. Deshalb unterschieden sich ihre Vorstellungen und Praktiken voneinander. Das siehst du z. B. an den Bezeichnungen der nordischen Götter. Beispielsweise sagten die Germanen statt Odin „Wodan“. 

Nordische Mythologie — Wie ist sie entstanden?

Die nordische Mythologie entstand dadurch, dass sich die Menschen früher bestimmte Ereignisse wie das Wetter oder den Tod nicht erklären konnten. Deshalb nahmen sie an, dass Götter dafür verantwortlich waren. So entwickelten sie Geschichten über diese Götter, die alle unterschiedliche Eigenschaften und Kräfte hatten. Thor war z. B. der Gott des Donners. Und Hel die Göttin des Todes.

Darüber hinaus musste aber auch eine Erklärung dafür her, woher die Welt und die Götter überhaupt kamen.

Nordische Mythologie — Schöpfungsgeschichte

Der nordischen Mythologie zufolge gab es zu Beginn nichts außer gähnender Leere namens Ginnungagap. Dort befanden sich nur zwei Welten — die Feuerwelt Muspellsheim und die Eiswelt Niflheim. Eines Tages prallten die beiden aufeinander und schafften damit das Urchaos.

Daraus entstanden dann die ersten Lebewesen. Als Erstes gab es den Riesen Ymir, aus dessen Schweiß heraus sich dann weitere Riesen bildeten. Und als Zweites kam die Ur-Kuh Audhumbla, von der sich Ymir ernährte.

Als die Kuh eines Tages eine Eisschicht ableckte, kam der Stammvater der späteren Götter Buri aus dem Eis zum Vorschein. Er zeugte einen Sohn namens Burr und dessen drei Söhne besiegten dann in einer Schlacht den Ur-Riesen Ymir. Unter ihnen war auch Odin , der Göttervater, dabei.

Den Körper des Riesen nutzen die drei, um daraus ganze neun Welten zu schaffen. Sein Fleisch wurde zum Boden, sein Blut zum Meer, seine Knochen zu Felsen und sein Schädel zum Himmel.

Übrigens: Odin war es der Sage nach, der die ersten Menschen schuf und damit die Erde bevölkerte.

Nordische Mythologie — Welten

Die neun Welten der nordischen Mythologie erstrecken sich über die drei Bereiche der Oberwelt, der Unterwelt und der Erde.

  • In der Oberwelt finden sich die beiden Götterwelten Asgard und Wanenheim sowie Albenheim, das Zuhause der Lichtelfen.
  • Auf der Erde haben wir die Welt der Menschen, Midgard, und zwei Welten für Trolle und Riesen namens Jötunheim und Muspellsheim.
  • In der Unterwelt hingegen findest du das Totenreich Helheim, die Eiswelt Niflheim und Schwarzalbenheim, in der Zwerge wohnen.

Alle neun Welten hält der Weltenbaum Yggdrasil zusammen. Er war der erste Baum nach der Entstehung der neun Welten und symbolisiert den Kosmos.

Schon gewusst: Die Regenbogenbrücke Bifröst verbindet die Menschenwelt Midgard und die Götterwelt Asgard miteinander. Der Gott Heimdall bewachte diese Brücke.

Besonders interessant sind in der nordischen Mythologie die Welten der Götter.

Nordische Götter — Überblick

In der nordischen Mythologie findest du drei Göttergeschlechter: Die Asen, die Wanen und die Jötunn.

Die Jötunn

Die ältesten sind die Jötunn, die als böse galten und die neun Welten zerstören wollten. Wie der Name vermuten lässt, leben sie in Jötunheim und sind Nachkommen des Ur-Riesen Ymir. Zu ihnen zählt z. B. auch der Riese Mimir, der in die Zukunft blicken konnte.

Die Wanen

Die Jötunn von ihrem bösen Vorhaben aufzuhalten war die Aufgabe der Wanen, die Guten und Friedvollen. Als zweitältestes Göttergeschlecht lebten sie in Wanenheim. Darüber hinaus waren sie zwar auf natürlichem Wege unsterblich, konnten aber getötet werden.

  • Njörd: Hauptgott der Wanen war der Meeres- und Seefahrtsgott Njörd.
  • Freyr: Njörds Sohn Freyr war der Gott der Fruchtbarkeit und der Jagd.
  • Freya: Freyrs Zwillingsschwester Freya hingegen war die Liebes- und Ehegöttin.

Die Asen

Das jüngste, aber wichtigste Göttergeschlecht waren die Asen. Ihre Aufgabe war es, die neun Welten zu erhalten. Die Krieger aus Asgard waren effektiver im Kampf gegen die Jötunn als die Wanen. Im Gegensatz zu ihnen waren sie aber nicht unsterblich.

  • Odin: Hauptgott der Asen war der Göttervater Odin, Kriegs- und Todesgott und sehr weise. Als höchster Gott der nordischen Mythologie beherrschte er Magie und Runen.
  • Frigg: Odins Frau Frigg war die Göttin der Ehe und der Mutterschaft.
  • Thor: Von Thor, Gott des Wetters und Gewitters, hast du bestimmt auch schon einmal gehört. Er war einer von Odins Söhnen und einer der gefürchtesten und mächtigsten Krieger.

Schon gewusst: Der Wochentag Donnerstag ist nach Thor (bei den Germanen „Donar“) benannt, Freitag nach Freya.

  • Balder: Odins und Friggs gemeinsamer Sohn heißt Balder, der schöne Gott des Lichts und der Tugend.
  • Loki: Und nicht zuletzt gab es auch noch den tückischen Gott und Gestaltwandler Loki, ursprünglich ein Riese. Er ist aber gemeinsam mit Thor aufgewachsen, weil Odin ihn bei sich in Asgard aufgenommen hatte. 

Übrigens: In der nordischen Mythologie gab es über 100 Götter!

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Überblick der wichtigsten nordischen Götter
Prophezeiung Ragnarök

Laut der Prophezeiung Ragnarök geht mit Balders Tod die gesamte Welt der nordischen Mythologie unter, ausgelöst durch eine List des Gottes Loki. Es soll zu einem langen Kampf zwischen Göttern und Riesen kommen, bis schließlich alle Kreaturen, Menschen und mit ihnen der wichtige Weltenbaum Yggdrasil sterben und eine neue Welt entsteht.

Nordischer Glaube

Die nordische Mythologie war keine einheitliche Religion, weshalb der Glaube unterschiedlich praktiziert wurde. Da es an Quellen fehlt, weiß man auch nicht viel über nordische Praktiken.

Es gibt jedoch die Edda, eine Sammlung zweier Schriftstücke über Erzählungen der nordischen Mythologie. Die Sagen über die Götter stehen z. B. in ihr drinnen. Außerdem existieren auch die Votivsteine, die den Göttern gewidmet waren und Inschriften enthielten. Es ist jedoch nicht leicht, daraus Rückschlüsse über die Glaubenspraktiken der Wikinger zu ziehen.

Von diesen Quellen vermutet man jedenfalls, dass es Opfergaben an die nordischen Götter gab. Dadurch erhofften sich die nordischen Völker die Hilfe der Götter. Außerdem glaubten sie an Schamanen, die mit den Göttern in Verbindung standen.

Zentral bei den nordischen Völkern der vorchristlichen Zeit ist ebenso der Glaube an ein Leben nach dem Tod, auch Walhalla genannt. Ist man als Krieger ehrenvoll in einer Schlacht gestorben, gelangte man genau dorthin. Deshalb war es das Ziel eines jeden Kriegers und der entscheidende Grund, wieso Wikinger keine Angst vor Kriegen und ihrem Tod hatten.

Nordische Mythologie — häufigste Fragen

  • Was ist die nordische Mythologie?
    Die nordische Mythologie behandelt die Sagenwelt um die nordischen Götter, an die vor der Zeit der Christianisierung (1000 n. Chr.) z. B. die Wikinger in Skandinavien geglaubt haben.
     
  • Wie heißen die nordischen Götter?
    Die wichtigsten nordischen Götter heißen:
    • Odin: Göttervater, Gott des Krieges und des Todes
    • Thor: Gott des Wetters und Gewitters
    • Frigg: Göttin der Ehe und der Mutterschaft
    • Balder: Gott des Lichts und der Tugend
    • Loki: Luftgott und Gestaltwandler
    • Njörd: Gott des Meeres und der Seefahrt
    • Freyr: Gott der Jagd und der Fruchtbarkeit
    • Freya: Göttin der Liebe und der Ehe

Nordische Götter

In diesem Beitrag hast du etwas über die nordische Mythologie und ihre Götter gelernt. Wenn du mehr über die nordischen Götter erfahren möchtest, dann schau bei unserem Video vorbei!

Zum Video: Nordische Götter
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