Der Advocatus Diaboli bringt oft unangenehme, aber dafür notwendige Perspektiven in Gespräche ein. Warum das nützlich ist und wie du diese Technik anwenden kannst, erfährst du hier und im Video .

Inhaltsübersicht

Advocatus Diaboli einfach erklärt

Stell dir vor, du sitzt in einem Meeting bei deiner Arbeit, und es wird über eine neue Geschäftsidee diskutiert. Alle sind begeistert und sehen nur die positiven Seiten. Aber dann meldet sich jemand zu Wort, der nur die negativen Seiten hervorhebt: der Advocatus Diaboli bzw. Anwalt des Teufels.

Das ist jemand, der ganz bewusst die Position eines Gegners einnimmt, um mögliche Schwächen aufzudecken. In dem Beispiel könnte der Advocatus Diaboli beginnen, die Risiken der neuen Geschäftsidee aufzuzeigen. Das wirkt zunächst provozierend, doch so wird die Entscheidungsfindung ausgewogener!

Woher kommt der Begriff Advocatus Diaboli?

Der Begriff „Advocatus Diaboli“ hat seine Wurzeln in der katholischen Kirche. Ursprünglich wurde diese Rolle im Prozess der Heiligsprechung eingeführt. Eine Heiligsprechung ist ein Vorgang in der katholischen Kirche, bei dem eine verstorbene Person offiziell als Heilige, also als Glaubensvorbild, anerkannt wird.

Die Aufgabe des Advocatus Diaboli war es, gegen die Heiligsprechung einer Person zu argumentieren. Dafür brachte er alle möglichen Gegenargumente und Zweifel an deren Wundertaten vor. Der Ablauf sollte sicherstellen, dass alle Aspekte des Lebens und der Taten gründlich untersucht und hinterfragt wurden. Erst dann wurde eine Entscheidung über die Heiligsprechung getroffen.

Heute wird die Methode in der Bildung, Geschäftswelt und anderen Bereichen angewandt, um kritisches Denken und tiefere Einsichten zu fördern

Wie wendest du den Advocatus Diaboli am besten an? 

Stell dir vor, du bist Teil eines Teams in einem Unternehmen, das über die Einführung eines neuen Produkts entscheidet. Die anderen Teammitglieder sind Feuer und Flamme, aber du willst Ausgewogenheit durch eine kritische Überprüfung sicherstellen.

Schritt 1: Nimm die Rolle des Advocatus Diaboli an
Du beginnst, indem du bewusst Gegenargumente zu den vorgebrachten positiven Aspekten des neuen Produkts sammelst.

Wichtig: Nimm die Rolle auch ein, wenn du die Meinung der Mehrheit teilst! Denn selbst wenn du das neue Produkt super findest, willst du dessen Erfolg sicherstellen.

Schritt 2: Präsentiere Gegenargumente
Identifiziere das Hauptargument. Hier ist es zum Beispiel, dass das Produkt den Umsatz steigern wird. Deine Gegenargumente könnten sein:

  • Das Produkt könnte mit bestehenden Produkten des Unternehmens konkurrieren und somit deren Verkäufe schmälern.
  • Die Entwicklungskosten könnten den erwarteten Gewinn übersteigen.
  • Es besteht die Gefahr, dass das Produkt nicht gut angenommen wird.

Schritt 3: Fördere offene Diskussionen 
Nachdem du diese Gegenargumente vorgebracht hast, ermutigst du das Team, darüber zu diskutieren. Ziel ist es, eine breitere Perspektive zu gewinnen und nicht nur die positiven Aspekte zu betrachten.

Übertreibe es nicht

Um nicht zu unangenehm zu wirken, können dir folgende Strategien helfen: Kommuniziere transparent, warum du die Rolle einnimmst und bleibe stets respektvoll und sachlich. Auch die Anerkennung positiver Aspekte kann trotz Kritik die Harmonie wahren.

Schritt 4: Bewertet die Ergebnisse 
Am Ende der Diskussion bewertet das Team die Argumente. Vielleicht wird entschieden, dass die Risiken zu groß sind. Oder ihr findet Wege, die von dir aufgezeigten potenziellen Probleme zu adressieren.

Durch die Anwendung dieser Methode kannst du dabei helfen, Gruppendenken zu vermeiden und die Komfortzone aufzubrechen.

Advocatus Diaboli — häufigste Fragen

  • Was bedeutet Advocatus Diaboli?
    Der Advocatus Diaboli (lat. „Anwalt des Teufels“) war in der katholischen Kirche eine Person, die Argumente gegen eine Heiligsprechung sammelte und vortrug. Heute beschreibt der Begriff jemanden, der bewusst die Position des Gegners einnimmt, um Ausgewogenheit zu schaffen und Gruppendenken zu verhindern.
     
  • Wie geht der Advocatus Diaboli? 
    1. Gehe in die Gegenposition, selbst wenn du eine andere Meinung hast.
    2. Suche Gegenargumente gegen die Meinung der Gruppe.
    3. Fördere eine offene Diskussion über die Argumente.
    4. Bewerte die Ergebnisse mit der Gruppe.

Konstruktive Kritik

Die Methode des Advocatus Diaboli ist somit eine Form der konstruktiven Kritik. Wie du Kritik konstruktiv gestaltest und welche Vorteile das bringt, siehst du hier!

Zum Video: Konstruktive Kritik
Zum Video: Konstruktive Kritik

Konstruktive Kritik

Die Methode des Advocatus Diaboli ist somit eine Form der konstruktiven Kritik. Wie du Kritik konstruktiv gestaltest und welche Vorteile das bringt, siehst du hier!

Zum Video: Konstruktive Kritik
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