Professor Gehalt
Professoren können in Deutschland mit Spitzengehältern rechnen. Wie viel sie genau verdienen, verrät unser Artikel und unser Video !
Inhaltsübersicht
Was verdient ein Professor?
Das Gehalt als Professor oder Professorin fällt je nach Bundesland unterschiedlich aus. In jedem Fall gibt es aber drei Gehaltsstufen W1, W2 und W3.
W1-Professoren (Juniorprofessoren) können sich über 4.500 € (Hessen) bis 5.500 € (Baden-Württemberg) brutto im Monat freuen, während W2- und W3-Professoren mit 5.500 € (Bremen) bis 8.000 € (Sachsen) monatlich zu den absoluten Spitzenverdienern in Deutschland gehören.
Zu diesem Grundgehalt kommen noch weitere Zahlungen dazu:
- eventuell Familienzulagen
- besondere Leistungszuschläge, zum Beispiel für besonders gute Forschung oder Lehre
Mit etwas Verhandlungsgeschick kann das Gehalt von Professoren an der Uni also schnell bei über 10.000 € brutto im Monat liegen! Mehr über den Weg zum Professor erfährst du hier !
Was verdienen W1-, W2- und W3-Professoren?
Die Besoldungsstufe W1 ist für Juniorprofessoren vorgesehen, also insbesondere für Nachwuchswissenschaftler in ihren ersten Jahren. Alle übrigen Professoren werden der Gehaltsstufe W2 oder W3 zugeordnet. Die meisten Professuren an Fachhochschulen sind W2-Professuren, W3 ist dagegen sehr selten. An Universitäten sind W3-Professuren hingegen doppelt so häufig wie W2-Professuren.
Die genauen Gehälter legen die Bundesländer, beziehungsweise bei Bundeseinrichtungen der Bund, fest.
In Bayern, Sachsen, Hessen und in Bundeseinrichtungen (z. B. Ministerien) erhöht sich das Gehalt bei W2- und W3-Professuren zudem automatisch nach fünf bzw. sieben Jahren. Bei Juniorprofessoren gibt es nur in Sachsen eine zweite Besoldungsstufe, die nach einer erfolgreichen Zwischenevaluation erreicht wird.
Wie hoch ist das Gehalt bei einer W1-Professur?
Die Tabelle gibt einen Überblick über das Gehalt bei einer W1-Professur in den unterschiedlichen Bundesländern (Stand Oktober 2022). Das W1-Professorengehalt stellt meist das Einstiegsgehalt von Professoren dar.
W1-Professor Gehalt (brutto monatlich) | |
Hessen | 4.660 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 4.770 € |
Saarland | 4.820 € |
Bremen | 4.840 € |
Hamburg | 4.880 € |
Schleswig-Holstein | 4.880 € |
Berlin | 4.890 € |
Niedersachsen | 4.900 € |
Sachsen-Anhalt | 4.910 € |
Nordrhein-Westfalen | 4.930 € |
Brandenburg | 4.930 € |
Thüringen | 4.930 € |
Bayern | 5.050 € |
Sachsen | 4.900 € bis 5.290 € |
Baden-Württemberg | 5.450 € |
Auf die angegebenen Bruttobeträge zahlen Juniorprofessoren Lohnsteuer, in der Regel aber keine Sozialabgaben.
Wie hoch ist das Gehalt bei einer W2- und W3-Professur?
Hier siehst du das Gehalt von W2- und W3-Professoren nach Bundesland (Stand Februar 2023).
W2-Professor Gehalt (brutto monatlich) | W3-Professor Gehalt (brutto monatlich) | |
Bremen | 5.520 € | 6.670 € |
Hamburg | 5.550 € | 6.710 € |
Brandenburg | 5.610 € | 6.770 € |
Hessen | 5.850 € bis 6.730 € | 6.480 € bis 7.500 € |
Saarland | 6.180 € | 7.200 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 6.180 € | 7.210 € |
Rheinland-Pfalz | 6.220 € | 7.062 € |
Thüringen | 6.330 € | 7.140 € |
Niedersachsen | 6.350 € | 6.910 € |
Schleswig-Holstein | 6.400 € | 7.250 € |
Berlin | 6.420 € | 7.360 € |
Sachsen-Anhalt | 6.460 € | 7.170 € |
Nordrhein-Westfalen | 6.480 € | 7.160 € |
Baden-Württemberg | 6.860 € | 7.790 € |
Bayern | 6.270 € bis 6.910 € | 7.420 € bis 8.000 € |
Sachsen | 6.010 € bis 7.000 € | 6.770 € bis 8.060 € |
Im Vergleich mit dem deutschen Durchschnittsgehalt von gut 4.000 € verdienen Professoren also überdurchschnittlich gut. Auch mit anderen Berufen wie Ärzten (durchschnittlich 6.900 €) oder Anwälten (6.400 €) kann das Gehalt mit einer Professur mithalten.
Welche Leistungszulagen erhalten Professoren?
Um ihr Gehalt als Professor an der Uni weiter zu steigern, können Professoren Leistungszulagen aushandeln . Sie hängen beispielsweise von der W-Einstufung des Professors, der Größe seines Teams und von seinen akademischen Errungenschaften ab.
Es gibt verschiedene Arten von Leistungszulagen:
-
Bleibe- und Berufungsleistungsbezüge
Sie werden gezahlt, damit ein Professor an der jeweiligen Hochschule bleibt. Die Zahlungen können beliebig hoch sein. Ausgehandelt werden sie bei Bleibe- und Berufungsverhandlungen.
-
Besondere Leistungsbezüge
Sie werden für herausragende Leistungen gezahlt, zum Beispiel für erfolgreiche Publikationen, besonders gute Lehre oder Ähnliches. Ihre maximale Höhe ist im Gesetz und in Verordnungen geregelt. Auch sie werden bei Bleibe- und Berufungsverhandlungen ausgehandelt.
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Funktionsleistungsbezüge
Sie werden für Tätigkeiten in der Hochschulleitung oder akademischen Selbstverwaltung gezahlt. An manchen Hochschulen ist ihre Höhe festgelegt, an anderen frei verhandelbar.
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Forschungs- und Lehrzulagen
Sie werden gezahlt, wenn der Professor selbst Drittmittel für sein Forschungsprojekt eingeworben hat. Außerdem sind sie möglich, wenn der Geldgeber für ein Projekt vorgesehen hat, dass der Professor eine entsprechende Zulage bekommt.
Neben leistungsbezogenen Zuschlägen bekommen Professoren eine Familienzulage, wenn sie verheiratet sind. Zudem erhalten sie einen Zuschlag zum Professorengehalt für jedes Kind.
Achtung! Wenn sich das Grundgehalt erhöht, steigt nicht unbedingt das Gesamtgehalt. Die Leistungszulagen werden nämlich nicht einfach zum Grundgehalt addiert, sondern damit verrechnet (sog. Konsumtion). Steigt bei der Verhandlung das Grundgehalt zum Beispiel um 500 €, kann es passieren, dass Leistungszulagen um 500 € gekürzt werden.
Erhalten Juniorprofessoren Leistungszuschläge?
Juniorprofessoren kommen eher selten in den Genuss solcher Leistungszuschläge. In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, dem Saarland, Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ist das inzwischen jedoch möglich.
Insbesondere kann ein monatlicher Sonderzuschlag vereinbart werden, der den Berufungs- und Bleibeleistungsbezügen entspricht. Zudem bekommen Juniorprofessoren nach erfolgreicher Zwischenevaluation fast immer eine monatliche Bewährungszulage von 260 bis 285 €.
Was verdienen nicht verbeamtete Professoren?
Ab einem bestimmten Alter (je nach Bundesland zwischen 40 und 50 Jahren) werden neu berufene Professoren nicht mehr verbeamtet. Im Gegensatz zu Beamten zahlen sie auf ihr Gehalt Sozialversicherungsbeiträge von rund 20 Prozent.
Mit ihrer Kompetenz sind promovierte Wissenschaftlicher auch in der Wirtschaft gefragt und erhalten dort oft ein höheres Bruttogehalt als an der Uni.
Aber Vorsicht: Angestellte in einem Unternehmen müssen Sozialversicherungsbeiträge zahlen, die für Professoren als Beamte nicht anfallen. Von einem Bruttogehalt von 100.000 € jährlich in der Wirtschaft und einem jährlichen Professorengehalt von 84.000 € an der Uni bleibt am Ende etwa gleich viel netto übrig, nämlich circa 4.800 € monatlich!
Professor Gehalt — häufigste Fragen
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Wie viel verdient ein Professor netto?
Ein Professor verdient netto bis zu 5.000 € monatlich. Für das jeweilige Bruttogehalt ist das viel, weil Professoren als Beamte keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen.
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Was verdient ein Professor an der Uni?
Das durchschnittliche Gehalt von Professoren an der Uni liegt in Deutschland bei rund 70.000 € brutto im Jahr.
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Welches Gehalt bekommt ein W2-Professor?
W2-Professoren verdienen brutto zwischen 5.220 € und 7.000 € im Monat. Das genaue Gehalt für eine W2-Professur hängt vom Bundesland ab.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Gehalt
Der erste Schritt in eine akademische Karriere ist oft eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Welches Gehalt hier üblich ist, zeigt unser Video !
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