Wie bereitest du dich am besten auf eine Gehaltsverhandlung vor? Und mit welchen Tipps und Tricks klappt es mit deinem Wunschgehalt? Das alles erfährst du hier und in unserem Video !
Du bist mit deinem Gehalt unzufrieden? Dann bietet eine Gehaltsverhandlung die Chance für dich, mehr Geld zu verlangen. Aber wieviel ist eigentlich angebracht?
Gehaltsverhandlungen können sich also für dich lohnen! Aber wie erreichst du diese Prozentzahlen genau? Und wovon hängen sie ab? Das alles erfährst du im Folgenden!
Um in der Gehaltsverhandlung zu überzeugen, ist eine ausführliche Vorbereitung essenziell. Schließlich willst du deinen Chef mit gut durchdachten Argumenten davon überzeugen, dass du dein Wunschgehalt auch wirklich verdienst! Diese 3 Schritte helfen dir dabei, dich optimal vorzubereiten:
Aber wie verhältst du dich am besten während deiner Gehaltsverhandlung? Das siehst du jetzt!
Wichtig ist bei jeder Gehaltsverhandlung, dass du genau weißt, welche Position du im Unternehmen hast, welche Arbeit du leistest und welche Verantwortungsbereiche du hast. Verdeutliche deinem Arbeitgeber deinen Mehrwert für das Unternehmen – dann hast du sehr gute Chancen, deine Gehaltserhöhung erfolgreich zu verhandeln. Am besten hältst du deine Qualifikationen in einer sogenannten Leistungsmappe fest – darin schreibst du auf wenigen Seiten deine überzeugendsten Projekte, Erfolge, Erfahrungen, Weiterbildungen, Qualifikationen und überdurchschnittliche Leistungen auf.
Tipp 1: Ergreife die Initiative
Wenn du eine Gehaltserhöhung möchtest, solltest du unbedingt selbst die Initiative ergreifen und nicht darauf warten, dass dein Chef von selbst auf dich zukommt.
Tipp 2: Beginne Gehaltsverhandlungen schriftlich
Bei schriftlichen Texten liegt der Fokus mehr auf sachlichen Argumenten. So lässt sich dein Chef weniger von subjektiven Eindrücken während der Gehaltsverhandlung beeinflussen. Bist du also eher schüchtern und nicht so ausdrucksstark, dann eignet sich diese Methode für dich besonders!
In einer E-Mail kannst du deine Vorstellung zum Beispiel so formulieren:
„…Durch meine langjährige Erfahrung und hohe Motivation ist es mir gelungen, den Großkunden Busch für uns zu gewinnen. Durch meine vielen Fortbildungen in den Bereichen Kommunikationspsychologie konnte ich meine Verhandlungsfähigkeiten stetig verbessern. Aufgrund meiner Erfolge in den letzten Jahren habe ich zur Steigerung des Jahresumsatzes beigetragen. Deshalb halte ich ein Gehalt von 61.200€ für angemessen. Ich bitte Sie, meinen Vorschlag respektvoll zu prüfen….“
Tipp 3: Frage nach einer Gehaltsanpassung
Frage deinen Chef eher nach einer „Gehaltsanpassung“ anstatt nach einer „Gehaltserhöhung“– das klingt positiver und vermittelt deinem Vorgesetzten unterbewusst, dass etwas mit deinem jetzigen Gehalt nicht stimmt.
Tipp 4: Mache das Eröffnungsangebot
Wenn du als Erstes deine Gehaltsvorstellungen in den Raum wirfst, gehst du am Ende des Gespräches deutlich häufiger mit einem Ergebnis heraus, das deinem Ziel entspricht.
Hintergrund ist hier der Anker-Effekt. Gemäß diesem psychologischen Effekt richten sich alle folgenden Gehaltsvorschläge an der Zahl aus, die zuerst genannt wurde. Du kannst also den Betrag, den du als erstes nennst, ruhig ziemlich hoch ansetzen. So wirst du wahrscheinlicher eine höhere Gehaltserhöhung bekommen.
Das funktioniert übrigens auch, wenn du deinen Chef vor dem Gespräch dazu bringst, dass er aus einem anderen Grund sehr hohe Zahlen nennt. Sein Gehirn „denkt“ so automatisch in größeren Zahlen und so fällt auch dein Gehalt tendenziell höher aus.
Tipp 5: Nenne keine glatten Zahlen
Nenne bei deinem Gehaltswunsch statt „50.000 € pro Jahr“ lieber „49.640 € pro Jahr“. Das wirkt viel besser vorbereitet. Dein Chef bekommt so den Eindruck, dass du genau weißt, wieviel du auf dem Arbeitsmarkt wert bist.
Tipp 6: Steige hoch ein
Dein Chef wird versuchen, dich während der Gehaltsverhandlung runterzuhandeln. Um dem entgegen zu wirken, solltest du dein Gehalt also zunächst höher formulieren, als du es dir tatsächlich wünschst!
Tipp 7: Lass deine Forderung als wenig Geld erscheinen
Außerdem kannst du deine Gehaltsforderung niedrig erscheinen lassen, indem du sie ins Verhältnis zu einem höheren Gehalt setzt.
Du kannst zum Beispiel am Anfang der Gehaltsverhandlung sagen, dass Arbeiter in deiner Branche und mit deiner Erfahrung durchschnittlich 60.000€ verdienen. Am Ende forderst du dein Wunschgehalt von 55.800€. Im Vergleich zu den 60.000€ wirkt dein Wunschgehalt geringer und dein Chef ist geneigt, dem zuzustimmen.
Tipp 8: Akzeptiere nie das erste Angebot
Wenn dir dein Chef ein Gegenangebot macht, heißt das, dass er bereit ist, zu verhandeln. Das bedeutet für dich, dass du Verhandlungsspielraum hast. Deswegen solltest du das erste Gegenangebot nie akzeptieren. Außerdem zeigst du deinem Chef so, dass du standhaft bleibst und deinen Wert kennst.
Tipp 9: Kontere die Gegenargumente deines Vorgesetzten
Häufig wird dein Chef probieren, deinen Versuch, eine Gehaltsverhandlung zu starten, gleich mit Gegenargumenten abzuwürgen. Diese solltest du kennen und dir schon im Vorfeld eine passende Entkräftigung einfallen lassen.
Das Argument des Chefs könnte zum Beispiel lauten: „Für diese Position kann ich ihnen leider kein höheres Gehalt anbieten. Das übersteigt unser Budget.“
Darauf könntest du dann antworten:
Bleib auf alle Fälle standhaft und lass dich nicht abwimmeln!
Tipp 10: Geld ist nicht alles!
Schau nicht nur auf dein Jahresgehalt. Auch andere Sonderleistungen können sehr attraktiv sein. Beispiele hierfür sind:
Damit kommst du deinem Arbeitgeber entgegen. Jetzt ist er im Zugzwang und fühlt sich verpflichtet, auch dir etwas entgegenzukommen.
Tipp 11: Informiere dich über andere mögliche Stellen
Wenn du unbedingt mehr Geld verdienen willst, dann informiere dich auch über mögliche andere Stellen in anderen Unternehmen. Die bieten dir oft mehr. Außerdem geht dein Chef wahrscheinlich eher auf deinen Gehaltswunsch ein, wenn er dich nur so im Unternehmen halten kann.
Tipp 12: Eine Nacht darüber schlafen
Wenn dir der Gehaltsvorschlag deines Chefs nicht angemessen erscheint oder du das Gefühl hast, nicht weiter zu kommen, dann willige trotzdem nicht einfach ein! Stattdessen solltest du Interesse zeigen, aber höflich um eine Bedenkzeit bitten.
Schlaf lieber eine Nacht darüber und frage dich, ob du bereit bist, das Angebot anzunehmen. Wenn nicht, kannst du deinem Chef am nächsten Morgen mit neuen Argumenten und neuem Elan begegnen und auf deinen Gehaltsvorstellungen beharren.
Bei einer Gehaltsverhandlung helfen dir aber nicht nur Tipps zur Formulierung deines Gehaltswunsches, sondern auch rhetorische und psychologische Tricks! Die Tipps zum Gehalt verhandeln siehst du hier:
Trick 1: Bitte deinen Chef am Anfang um einen Gefallen
Wenn dir jemand einen Gefallen tut, dann wird dir die Person wahrscheinlicher auch einen zweiten Wunsch erfüllen. Das ist der sogenannte Benjamin-Franklin-Effekt. Bitte deinen Chef also vor der Gehaltsverhandlung um ein Glas Wasser und schon akzeptiert er wahrscheinlicher deine Gehaltsanpassung.
Trick 2: Bringe deinen Chef dazu, dir zuzustimmen
Um deinen Chef in Zustimmungslaune zu bringen, kannst du ihm Fragen stellen, auf die er am besten mit „Ja“ antworten muss.
Das kannst du zum Beispiel mit Fragen zu deiner Leistung tun, wie „Mit dem Großkunden Busch habe ich einen großen Erfolg gelandet, oder?“
Aber auch ganz banale Fragen reichen, wie „Heute ist das Wetter aber schön, nicht wahr?“.
Wichtig ist, dass der Chef dir zustimmt. So schaffst du es, dass er auch bei der Gehaltsverhandlung wahrscheinlicher „Ja“ sagt.
Trick 3: Vermeide den Konjunktiv
In der Gehaltsverhandlung solltest du am besten sehr selbstbewusst, informiert und standhaft wirken. Deshalb ist der Konjunktiv hier fehl am Platz!
Anstatt einem schüchternen „Ja…Ich denke schon, ich würde ein bisschen mehr Geld verdienen“ solltest du lieber klar sagen „Ich halte 56.300€ für meine Arbeit für absolut angemessen“.
Trick 4: Stelle Fragen
Versuche das, was dir dein Chef wirklich sagen will, zu verstehen und stelle dazu Rückfragen. So gewinnst du die Oberhand im Gespräch und bringst deinen Chef in Erklärungsnot. Damit kannst du mit Fragen das Gespräch zu deinen Gunsten lenken. Sei dabei aber nie aggressiv oder zu suggestiv.
Beispiel:
Chef: „Unser derzeitiges Budget ist aktuell leider zu knapp für eine Gehaltserhöhung.“
Du: „Das bedeutet, auf Grund meiner Leistungen würden sie mir eigentlich schon eine Gehaltserhöhung geben? Ich habe nämlich auch Ideen für Projekte, die unseren Umsatz stark erhöhen könnten.“
Trick 5: Mache rhetorische Pausen
Schweigen ist eine oft unterschätzte Verhandlungstaktik. Nenne deine Gehaltsvorstellung zum Beispiel so: „Ich halte ein Brutto-Jahresgehalt von 50.000 € für angemessen.“ Danach schweigst du. Das zeigt deinem Chef, dass du weißt, was du willst und dass du fest entschlossen bist, dass du das Geld wert bist.
Trick 6: Spiegle das Verhalten deines Chefs
Wenn sich zwei Menschen sympathisch sind, passt sich auch ihre Körpersprache an. Das kannst du gezielt ausnutzen. Spiegle bewusst das Verhalten und die Wortwahl deines Chefs in der Gehaltsverhandlung. So signalisierst du deinem Gesprächspartner ganz subtil, dass ihr harmonisiert und euch sympathisch findet. Und so erfüllt er dir auch leichter deine Gehaltswünsche. Den Spiegeleffekt kannst du übrigens auch in vielen anderen Situationen, wie bei Vorstellungsgesprächen nutzen. Probier‘ es einfach mal aus!
Diese Fehler solltest du bei einer Gehaltsverhandlung unbedingt vermeiden:
Fehler 1: Du verkaufst dich unter deinem Wert
Sei dir bewusst, wie viel deine Arbeitskraft wert ist! Wenn du dich zu billig verkaufst, dann verlierst du nicht nur Geld, sondern auch Respekt. Dein Chef wird dir auch bei zukünftigen Gehaltsverhandlungen immer weniger bieten.
Fehler 2: Zu viel verlangen
Wenn du dagegen aber unverschämt viel verlangst, verlierst du oft die Chance auf eine Gehaltserhöhung. Denn dann wirkst du schlecht informiert oder zu arrogant. Trotzdem solltest du natürlich etwas Puffer in dein erstes Angebot einplanen.
Fehler 3: Keine konkrete Gehaltsvorstellung nennen
Bevor du in die Gehaltsverhandlung gehst, solltest du deinen Marktwert genau kennen und auch ein konkretes, realistisches Wunschgehalt formulieren. Du wirkst auf den Chef informierter und ernstzunehmender, wenn du sagst: „Ich halte 63.540€ für angemessen, da es dem Branchendurchschnitt entspricht“, als wenn du meinst: „Ja, also wieviel mehr, das weiß ich auch nicht so genau… vielleicht so 3%?“
Fehler 4: Schlechte Argumente
Du solltest auf jeden Fall Argumente vermeiden, die persönliche Gründe beinhalten. Denn so wirken deine Argumente nicht sachlich fundiert und dein Chef wird sie nicht ernst nehmen. Darunter fällt unter anderem:
Stattdessen sollten deine Argumente lediglich leistungsbasiert sein!
Fehler 5: Falsches Timing
Mache unbedingt einen Termin mit deinem Chef aus, um deine Gehaltserhöhung zu verhandeln. Frage ihn also nicht, wenn er dir gerade zufällig über den Weg läuft. Außerdem ist es hilfreich, wenn er gerade gute Laune hat.
Fehler 6: Vergleiche mit Kollegen
Der Vergleich mit Kollegen ist immer gefährlich. Vielleicht arbeiten die Kollegen, die mehr verdienen als du, einfach mehr, effizienter, effektiver oder fehlerfreier. Stelle lieber die Arbeit, die du selbst leistest, in den Vordergrund.
Fehler 7: Zu viel Emotionen
Bleib immer sachlich. Sei nicht beleidigt oder sauer. Wenn du emotional wirst, glaubt dein Chef, dass dir die sachlichen Argumente ausgegangen sind. Trete lieber selbstbewusst auf.
Fehler 8: Fehlende Absicherung
Schreibe gemeinsam mit deinem Chef unbedingt das Ergebnis in Form eines Ergebnisprotokolls auf. So kannst du sichergehen, dass du exakt die Gehaltsanpassung bekommst, die ihr vereinbart habt.
Die Gehaltsverhandlung beim Vorstellungsgespräch ist besonders wichtig. Warum? Dein Einstiegsgehalt hat einen großen Einfluss darauf, wie sich dein zukünftiges Gehalt entwickelt. Schließlich steigert sich dein Gehalt meistens prozentual!
Beispiel: Sagen wir, du bekommst ein Einstiegsgehalt von 30.000€, während dein Kollege ein Einstiegsgehalt von 35.000€ aushandelt. Nach 5 Jahren bekommt ihr beide 10% mehr Gehalt.
30.000€ • 10% = 3.000€
35.000€ • 10% = 3.500€
Du siehst also: Wenn dein Kollege 5.000 € mehr Einstiegsgehalt hast, verdient er nach einer Gehaltserhöhung von 10 % nochmal 500 € mehr. Über die Jahre wird der Unterschied dann immer größer.
In der Tabelle siehst du, wie sich dein Einstiegsgehalt in 40 Arbeitsjahren entwickelt:
Bei der Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch gelten natürlich die gleichen Tricks wie bei jeder Gehaltsverhandlung. Sei möglichst ruhig, selbstbewusst und standhaft. Zusätzlich kannst du noch folgende Tipps beachten:
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