Was ist ein Fahrtkostenzuschuss und ist er steuerfrei? Und lohnt sich ein Fahrtkostenzuschuss vom Arbeitgeber überhaupt? Alle wichtigen Regelungen zum Spritzuschuss erfährst du hier!

Inhaltsübersicht

Was ist ein Fahrtkostenzuschuss?

Der Fahrtkostenzuschuss ist ein freiwilliger Betrag, den der Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt für die Fahrtkosten des Arbeitnehmers bezahlt. Den Zuschuss bekommt der Arbeitnehmer für die Strecke von seiner Wohnung zum Arbeitsplatz. Die Höhe des Fahrtkostenzuschusses wird individuell zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhandelt.

Da der Fahrtkostenzuschuss freiwillig ist, können alle Arbeitnehmer — also auch schon Minijobber auf 520€ Basis — eine solche Zusatzzahlung bekommen.

Fahrtkostenzuschuss oder Pendlerpauschale? 

Der Fahrtkostenzuschuss ist eine Summe, die der Arbeitgeber freiwillig an den Arbeitnehmer zahlt. Die Pendlerpauschale hat hingegen gar nichts mit dem Arbeitgeber zu tun. Sie ist ein Angebot des Staates. Der Arbeitnehmer kann die sogenannte „Pendlerpauschale“ nämlich von der Steuer absetzen.

Aus steuerlichen Gründen lohnt sich der Fahrtkostenzuschuss erst ab einer Entfernung von 17 Kilometern zum Arbeitsplatz. Er wird dann mit dem Arbeitsentgelt ausgezahlt. Klick dich auch in unser Video für die wichtigsten Infos zur Fahrkostenpauschale!

Was bringt ein Fahrtkostenzuschuss?

Ein Fahrtkostenzuschuss hat sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer Vorteile.

Ca. 40% aller Arbeitnehmer arbeiten an einem anderen Ort als ihrem Wohnort. Durch die immer weiter steigenden Wohnkosten und den Wohnungsmangel in großen Städten wird sich die Zahl aller Pendler zukünftig sogar noch vergrößern.

Arbeitnehmer wollen aber eigentlich einen attraktiven Arbeitsplatz, der möglichst wenig finanzielle und zeitliche Kosten verursacht (etwa durch lange Anfahrten).

Vorteile Arbeitgeber:

  • Das Fahrtgeld ist für die Arbeitgeber eine Möglichkeit, um Arbeitnehmer anzuwerben und die Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Der Arbeitsplatz wird durch den Zuschuss nämlich auch für Bewerber attraktiver, die weiter weg wohnen. Damit können auch Fachkräfte leichter gewonnen werden.
  • Der zu zahlende Steuersatz auf die Fahrtkosten ist gering.

Vorteile Arbeitnehmer:

  • Für sie lohnt sich so auch eine längere und teurere Fahrt zur Arbeit — der Arbeitsplatz wird attraktiver und die Motivation steigt.
  • Vor allem für Minijobber, die monatlich nicht über 520 Euro verdienen dürfen, ist das Fahrtgeld eine gute Möglichkeit für extra Geld zum Gehalt.
  • Die Arbeitnehmer müssen für den Fahrtkostenzuschuss keine Steuern zahlen.

Ist ein Fahrtkostenzuschuss steuerpflichtig?

Grundsätzlich gilt: Der Fahrtkostenzuschuss ist steuerpflichtig. Die Versteuerung des Spritkostenzuschusses läuft auf 2 verschiedene Arten ab — je nachdem, wie hoch der Zuschuss ist:

  1. Fahrtkostenzuschuss wird pauschal mit 15% versteuert (+ Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer)
  2. Fahrtkostenzuschuss wird nach der Lohnsteuerklasse und Einkommen des Arbeitnehmers versteuert (+ Sozialversicherungsbeitrag)

Gut zu wissen: Diese 2 Versteuerungsarten gelten sowohl für Fahrtkosten, als auch für voll- oder teilfinanzierte Tickets des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

Schau dir die 2 Möglichkeiten zur Versteuerung des Fahrtkostenzuschusses nun einmal genauer an.

Fahrtkostenzuschuss — Lohnsteuerpauschalierung

Eine Fahrtkostenerstattung durch den Arbeitgeber kann pauschal versteuert werden. Dafür müssen folgende Bedingungen zutreffen:

  1. Das Fahrgeld ist eine freiwillige, zusätzliche Leistung des Arbeitgebers.
  2. Es wurde kein Teil des bereits bestehenden Arbeitsentgelts in den Fahrtkostenzuschuss umgewandelt.
  3. Der Fahrtkostenzuschuss liegt innerhalb des jährlichen Abzugs durch Werbungskosten von maximal 4.500€.
Werbungskosten

Werbungskosten sind alle Kosten, die dem Arbeitnehmer durch seine Arbeit entstehen. Dazu zählen z.B. Arbeitskleidung, Arbeitsmittel, Arbeitszimmer und Wegkosten. Sie werden von den Steuern des Arbeitnehmers abgezogen. Das Finanzamt berücksichtigt seit 2022 pauschal 1.200€ Werbungskosten bei Arbeitnehmern. Ab 1.200€ muss der Arbeitnehmer seine Kosten einzeln nachweisen und kann dann bis zu 4.500€ von der Steuer absetzen lassen.

Jährlich ist eine Pauschalversteuerung von bis zu 4.500€ Fahrtkosten möglich. Liegt der Zuschuss zum Benzingeld über dieser Grenze, so muss er individuell versteuert werden.

Fährt der Arbeitnehmer nicht mit dem PKW, sondern dem ÖPNV (Bus, Bahn) zur Arbeit? Dann kann der Arbeitgeber ihm ein sogenanntes „Jobticket“ anbieten. Dieses Sonderticket kauft das Unternehmen beim Verkehrsunternehmen und gibt es an den Arbeitnehmer weiter.

Jobtickets dürfen laut der „Sachbezugsfreigrenze“ seit 2022 bis zu 50 Euro monatlich kosten. Bis zu diesem Preis ist das Ticket also steuerfrei! Liegt der Preis darüber, so muss das Ticket pauschal mit 25% versteuert werden.

Fahrtkostenzuschuss — individuelle Besteuerung

Da der Fahrtkostenzuschuss freiwillig ist, kann der Arbeitgeber sich auch freiwillig für einen Zuschuss über der jährlichen Summe von 4.500€ entscheiden.

In diesem Fall muss der Teil des Fahrtgeldes individuell versteuert werden, der die 4.500€ übersteigt. Die Grenze liegt monatlich umgerechnet bei 375€.

Beispiel Fahrtkostenzuschuss individuell besteuern:

Einfache kürzeste Strecke Wohnort – Arbeitsplatz: 70 Kilometer
Arbeitstage im aktuellen Monat: 20 Tage
Euro pro Kilometer: 0,30€

Gesamtsumme Fahrtkostenzuschuss: 70 20 0,30€ = 420€
Pauschalversteuerung
Fahrtkostenzuschuss: 375€
Individuelle Versteuerung
Fahrtkostenzuschuss: 420€375€ = 45€

In diesem Beispiel versteuert der Arbeitgeber 375€ der 420€ pauschal. Übrig bleiben 45€, die noch einmal individuell besteuert werden müssen.

Außerdem ist der Zuschuss zum Spritgeld über einer jährlichen Höhe von 4.500€ sozialversicherungspflichtig. Die zu zahlenden Steuern hängen vom Einkommen und der Steuerklasse des Arbeitnehmers ab.

Wann ist ein Fahrtkostenzuschuss steuerfrei?

Es gibt nur 2 Bedingungen, unter denen der Fahrtkostenzuschuss für den Arbeitgeber steuerfrei ist:

  • Der Fahrtkostenzuschuss ist für berufliche Auswärtstätigkeiten (früher „Dienstreisen“ genannt). Davon sprichst du, wenn der Arbeitnehmer vorübergehend außerhalb seiner Wohnung und seines ersten Arbeitsorts beruflich tätig wird.
  • Der Fahrtkostenzuschuss ist für die Fahrten von Auszubildenden zur Berufsschule.

Trifft eine der beiden Bedingungen zu, ist das Fahrgeld steuerfrei und frei von Abgaben für die Sozialversicherung. In allen anderen Fällen gibt es keinen steuerfreien Fahrtkostenzuschuss. Der Zuschuss zum Fahrtgeld wird dann entweder pauschal mit 15 Prozent oder individuell versteuert.

Hier findest du nochmal eine Übersicht, wann der Arbeitgeber- Fahrtkostenzuschuss steuerfrei ist und wann nicht:

  Lohnsteuer Sozialversicherung
Jobticket frei bis 50€ monatlich frei
15% Pauschalierung pflichtig frei
individuelle Besteuerung pflichtig pflichtig
Berufliche Auswärtstätigkeit (Dienstreise) frei frei
Fahrt von Azubis zur Berufsschule frei frei

Fahrtkostenzuschuss berechnen

Du möchtest einen Fahrtkostenzuschuss genau berechnen? Dann schau dir zunächst einige Tipps für die Fahrtkostenzuschuss Berechnung an:

Rechne mit der kürzesten Wegstrecke vom Wohn- zum Arbeitsort.
Ausnahme: Wenn eine andere Strecke deutliche Vorteile bietet (Kosten, Sicherheit, Zeit), darf auch diese gezählt werden.

Zähle nur eine Strecke, nicht Hin- UND Rückweg.

Rechne keine Mautgebühren auf der Strecke mit ein.

Beispiel zur Fahrtkostenzuschuss Berechnung

Einfache kürzeste Strecke Wohnort – Arbeitsplatz: 46 Kilometer
Arbeitstage im aktuellen Monat: 19 Tage
Euro pro Kilometer: 0,30€

KilometerArbeitstageEuro pro Kilometer = Fahrtkostenzuschuss
46190,30€ = 262,20€

Die freiwillig gezahlten Fahrtkosten sollte der Arbeitgeber nun pauschal versteuern, da sie unter dem jährlichen Betrag von 4.500€ liegen:

15 % Pauschalversteuerung von 262,20€ = 39,33€
+ 5,5 % Solidaritätszuschlag
+ ggf. Kirchensteuer

Für die Fahrtkostenpauschale vom Arbeitgeber benötigst du die Anzahl der Arbeitstage des aktuellen Monats. Diese muss im Vorhinein entweder geschätzt werden oder im Rahmen einer Zeiterfassung festgestellt und verrechnet werden. Die Zeiterfassung hat den Vorteil, dass sie die tatsächlichen Arbeitstage ermittelt.

Gut zu wissen: Hast du persönliche Fragen oder einen Spezialfall zum Fahrtkostenzuschuss? Dann wende dich am besten an einen Steuerberater.

Urlaubsgeld

Super! Jetzt weißt du, wie und wann du einen Fahrtkostenzuschuss vom Arbeitgeber bekommst. Aber kennst du dich auch schon mit deinem Urlaubsgeld aus? Ob dir Urlaubsgeld zusteht und wie viel du bekommst, erfährst du hier !

Zum Video: Urlaubsgeld
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