Wofür steht die Abkürzung KVP und was steckt dahinter? Alles über die Definition und Bedeutung vom KVP und wieso jedes Qualitätsmanagement den Begriff kennen sollte, erfährst du hier im Beitrag.
KVP steht für „Kontinuierlicher Verbesserungsprozess“. Mit dieser Methode soll die Qualität von Produkten, Prozessen oder Abläufen in Unternehmen immer weiter verbessert werden.
Damit die Methode in einem Unternehmen genutzt werden kann, muss die Unternehmensführung diese zuerst wollen und einfordern. Auch alle Mitarbeiter müssen bei der Umsetzung des KVP mitwirken. Sie arbeiten selbstständig in Teams und entwickeln ihren eigenen Verantwortungsbereich sowie ihr Umfeld immer weiter. Selbst kleine Verbesserungen sind dabei schon ein wichtiger Fortschritt.
Wichtig zu wissen: Der KVP hat kein Ende. Er beginnt wie ein Kreislauf immer wieder von vorne. Er folgt dabei dem Grundprinzip „Plan – Do – Check – Act“ (PDCA).
Klasse, jetzt kennst du die Definition des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses!
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess KVP entstand in Japan in der Automobilbranche. Vor allem in der dort genutzten Serienfertigung kommt es darauf an, dass alles schnell, effektiv und ohne Fehler hergestellt wird. Um als Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich zu sein, ist zudem eine hohe Kundenzufriedenheit wichtig. Die Kunden sind wiederum zufrieden, wenn die Produkte und Dienstleistungen eine hohe Qualität haben. Also müssen diese immer weiter verbessert werden. Die Frage lautet somit: Wie können wir den Arbeitsprozess so weiterentwickeln, dass die Arbeit effektiver und gleichzeitig auch noch die Qualität verbessert wird?
In den 1950er Jahren stellte sich Toyota genau diese Frage. Der Betrieb entwickelte daraufhin die Lebens- und Arbeitsphilosophie „Kaizen ” — wörtlich für einen „Wandel zum Besseren“. Mit Kaizen plante Toyota also, die betrieblichen Abläufe kontinuierlich zu verbessern.
Die neue Philosophie legte ihren Fokus auf die immer fortlaufende Verbesserung gewohnter Abläufe in kleinen Schritten, anstatt große Gesamtveränderungen anzustreben.
Damit diese neue Qualitätsverbesserung funktionierte, mussten alle Mitarbeiter des Unternehmens einbezogen werden. Diese Miteinbeziehung aller war für die damalige Zeit komplett neu. Die Mitarbeiter bekamen plötzlich eine große Bedeutung, weil sie die Arbeitsschritte am besten kannten und somit auch die besten Verbesserungsvorschläge entwickeln konnten. So wurden sie ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg.
Durch die neue Kaizen-Philosophie gelang Toyota eine erhebliche Verbesserung der Qualitätsstandards und Produktionsraten. Das ging so weit, dass ihre Autos international konkurrenzfähig und sehr begehrt wurden.
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) spielt eine entscheidende Rolle in westlichen Unternehmen. Er ist aus der japanischen Managementphilosophie Kaizen entstanden. Der KVP ist dabei die Umsetzung von Kaizen. Ziel ist es, die Qualität von Produkten, Services und Prozessen fortlaufend zu verbessern.
Ab den 1980er Jahren versuchten deswegen auch europäische und amerikanische Firmen der Automobilindustrie, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess nachzumachen.
Der KVP Prozess wird bis heute vor allem in der Automobilindustrie genutzt. Aber auch andere Arbeitsfelder, wie Dienstleister oder Verwaltungen, setzen den KVP ein.
Super! Aber neben der Definition des KVP musst du natürlich auch wissen, wie du dieses Prinzip konkret umsetzen kannst. Schau dir dafür die KVP Methoden und Maßnahmen genauer an.
Damit der kontinuierliche Verbesserungsprozess Erfolg hat, muss er zur Unternehmenskultur gehören. Das heißt, die Unternehmensführung muss den KVP benutzen wollen und die Rahmenbedingungen zur Umsetzung des KVP schaffen:
Sind diese Rahmenbedingungen gegeben, kann der KVP im Unternehmen eingesetzt werden. Mitarbeiter bilden Arbeitsgruppen (KVP Teams), die sich freiwillig in regelmäßigen Abständen treffen und sich über mögliche Verbesserungen unterhalten. Diese Gruppen nennst du auch Qualitätszirkel.
Mit dem KVP Prozess werden nun Schwachstellen im Unternehmen in kleinen Schritten konsequent verbessert. Im Fokus des KVP steht dabei nicht ein besonders hoher Gewinn, sondern die Kundenzufriedenheit. Alles, was in den Arbeitsschritten nicht wichtig für die Zufriedenheit der Kunden ist, zählt als Verschwendung und kann weggelassen werden. Aber auch die Effizienz der Arbeit und die Mitarbeiterzufriedenheit sollen durch den KVP verbessert werden.
Die Verbesserungen basieren auf dem sogenannten „PDCA Zyklus“. Das ist ein Kreislauf, der aus vier Schritten besteht. Dabei geht es um das Beobachten von Prozessen, das Analysieren von Schwächen und die Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen. Die Abkürzung PDCA steht für Plan, Do, Check, Act:
In der Praxis halten die KVP-Teams von Unternehmen jährliche Audits. Bei einem Audit werden die Arbeitsprozesse systematisch überprüft und bewertet. Es wird geschaut, ob alle geplanten Standards und Anforderungen auch tatsächlich erfüllt werden. Dabei stellen sich die Teams folgende Fragen:
Diese 12 Schritte findest du auch im PDCA-Zyklus wieder. Die Schritte 1 bis 10 zählst du zur Phase Plan, Schritt 11 zur Phase Do und Schritt 12 zur Phase Check. Weil es bei der Phase Act darum geht, die vorgenommenen Verbesserungen immer wieder zu überprüfen, entspricht sie im nächsten Durchgang dem Schritt 1.
Der KVP gilt sogar als Qualitätsstandard. Das heißt, er ist in einer DIN Norm festgelegt. Die kontinuierliche Verbesserung gilt dabei laut der DIN EN ISO 9000 als einer der „sieben Grundsätze des Qualitätsmanagements“. Die DIN EN ISO 9001:2015 ist in ihrem Grundaufbau sogar an den PDCA-Zyklus angelehnt.
Möchte ein Unternehmen eine Zertifizierung nach EN ISO 9001 erhalten, so muss es unter anderem die Maßnahmen, Anwendung und Überwachung der kontinuierlichen Verbesserung erklären und dokumentieren.
Damit ein Unternehmen die Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen verbessern kann, benötigt es leistungsbereite und leistungsfähige Mitarbeiter. Möchten Unternehmensführer ihre Mitarbeiter zu höheren Leistungen motivieren, lohnt es sich, Anreize für die Entwicklung von Vorschlägen und Ideen zu schaffen. Die Wirkung der Anreize hängt dabei natürlich stark von den Bedürfnissen und den Aufgaben der Mitarbeiter ab. Anreize könnten zum Beispiel ein Bonus oder öffentliches Lob sein.
Art des Anreizes | Beispiel |
Anreize aus dem Arbeitsinhalt |
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Anreize aus der Arbeitsumgebung |
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Materielle Anreize |
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Im KVP Prozess ist die Kreativität der Mitarbeiter sehr wichtig. Für kontinuierliche Verbesserungsprozesse werden dabei unterschiedliche Arten von kreativen Mitarbeitern benötigt:
Klasse! Jetzt weißt du, was KVP bedeutet und kennst seine Definition. Du hast auch gelernt, dass Kaizen und KVP eng zusammenhängen. Wenn du mehr über das Prinzip Kaizen erfahren möchtest, dann schau doch in unserem Video
dazu vorbei!
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