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In diesem Artikel erklären wir dir das Coase [koʊz-] Theorem. Dabei gehen wir zunächst auf die Definition ein, erklären das Coase Theorem an einem Beispiel und schauen uns am Ende die Bedingungen sowie die Kritik dazu an. Wenn du das Thema schneller verstehen möchtest, dann schau dir einfach unser Video zum Coase Theorem an.

Inhaltsübersicht

Coase Theorem Definition

Das Coase Theorem besagt, dass Marktteilnehmer externe Effekte selbstständig internalisieren können, wenn die Eigentumsrechte klar verteilt sind, keine Transaktionskosten existieren und vollständige Information vorhanden ist. Es resultiert eine mikroökonomische Verhandlungslösung mit effizienter Ressourcenallokation .

Unabhängig davon, wie die Verfügungsrechte verteilt sind entsteht ein pareto-effizientes Marktgleichgewicht. Entscheidend ist, dass die Eigentumsrechte klar zugeordnet sind, denn nur dann ist eine Internalisierung der externen Effekte nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich.

Ronald Coase, der für sein Werk einen Nobelpreis erhielt, beschäftigt sich mit dem Problem des Marktversagens. Dieses entsteht durch negative externe Effekte und führt zu opportunistischem Verhalten. Eine Pareto-optimale ist Lösung ist trotzdem möglich wie folgendes Beispiel zeigt:

Coase Theorem Beispiel

Stell dir vor du wohnst in einer WG und zwischen deinem Zimmer und dem deines Mitbewohners befindet sich die Küche. Dein Mitbewohner hat die Angewohnheit in der Früh um 6:30 auf zu stehen und sich erstmal mit seiner lauten Kaffeemaschine einen Kaffee zu kochen. Du könntest jeden Tag bis 7:30 schlafen, wachst aber durch den Lärm vom Kaffeekochen auf.

Coase Theorem Beispiel Coase-Theorem Coase Theorem
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Coase Theorem Beispiel

Die Akteure, also dein Mitbewohner und du, stehen jetzt vor dem Problem sich auf eine effiziente Verhandlungslösung zu einigen, da es sich beim Lärm der Kaffeemaschine um einen negativen externen Effekt handelt. Um die Externalität auszuräumen ist es aber entscheidend, dass jemand über die Verfügungsrechte verfügt.

Verhandlungslösung nach dem Coase Theorem

Angenommen aufgrund der Hausordnung hast du die Verfügungsrechte bis 8:00 ungestört zu schlafen. Dann muss dein Mitbewohner dir einen Transferbetrag in Höhe des Schadens zahlen, um die negative Externalität des Lärms zu internalisieren. Dies könnte beispielsweise 1,50 Euro sein, weil man um die Ecke einen Kaffee beim Bäcker für 2 € kaufen kann. Der Verursacher (dein Mitbewohner) zahlt dann dem Geschädigten (dir) nach der Haftungsregel eine Entschädigung in der Höhe, bei der Grenzvermeidungskosten gleich den Grenzkosten der Schädigung sind.

Wenn die Verfügungsrechte anders verteilt wären, also dein Mitbewohner Lärm erzeugen darf, ist trotzdem eine Verhandlungslösung möglich. Du könnest ihm 2€ bieten, damit er sich beim Bäcker einen Kaffee kauft. An diesem Coase Theorem Beispiel wird deutlich, dass die Existenz von Eigentumsrechten entscheidend ist. Eine Alternative zum Coase Theorem wäre die Einführung einer Pigou Steuer , also zum Beispiel eine Besteuerung auf Lärmbelastung.

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Coase Theorem

Coase Theorem Bedingungen

Damit eine Verhandlungslösung nach dem Coase Theorem zu Stande kommt ist es wichtig, dass drei Bedingungen erfüllt sind:

  • Klarheit über Verfügungsrechte: Wie im Beispiel aufgezeigt, ist es essenziell, dass die Verfügungsrechte verteilt sind. Nur so kann entschieden werden, wer der Schädiger ist beziehungsweise wer einen Nutzen anstrebt.
  • Keine Transaktionskosten: Die Transaktionskosten müssen gering oder nicht vorhanden sein. Wenn man bei unserem Beispiel einen Vertrag mit einem Anwalt schließen müsste zu einem Preis von 200€ ist die Verhandlungslösung hinfällig.
  • Vollständige Information: Dies bedeutet im spieltheoretischen Kontext, dass sich die Spieler zu jeder Zeit miteinander austauschen können und den Nutzen beziehungsweise Schaden nachvollziehbar darstellen. Die Informationsasymmetrie ist also gering.

Coase Theorem Kritik

In der Realität lässt sich das Coase Theorem aus verschiedenen Gründen nicht so einfach anwenden.

Zum einen werden bei öffentlichen Gütern meist mehrere Interessensgruppen angesprochen und es gibt keine souveräne Instanz. In diesem Fall handelt es sich um die Tragedy of Commons. Durch das Fehlen einer Autorität wird Trittbrettfahrer-Verhalten sowie opportunistisches Verhalten begünstigt. Das bedeutet Interessensgruppen profitieren vom Ergebnis der Verhandlungslösung, nehmen aber nicht an der Verhandlung und den Kosten der Schadensvermeidung teil.

Außerdem sind die Transaktionskosten vor Allem bei einer Mehrzahl an Akteuren signifikant hoch und somit wird es unmöglich Verhandlungslösungen zu finden.

Des Weiteren besitzt der Schädiger die alleinige Verhandlungsmacht und aufgrund von Informationsasymmetrien lassen sich eigene Schäden und Nutzen verfälscht darstellen.

Nun weißt du, was das Coase-Theorem aussagt un dass es, wie die Pigou Steuer, dem Wohl der Allgemeinheit dienen soll.

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