Wie du richtig Feedback geben kannst, lernst du anhand von Beispielen und Übungen du in diesem Beitrag und Video . Außerdem haben wir die wichtigsten Regeln für ein Feedback Gespräch für dich vorbereitet.
Wenn du jemanden Feedback gibst, erhältst er von dir eine Rückmeldung darüber, wie er sich in einer bestimmten Situation (zum Beispiel beim Arbeiten) verhalten hat. Dabei greifst du Punkte auf, die die Person gut gemacht hat (Positives Feedback) und Punkte, die die Person nicht so gut gemacht hat (Negatives Feedback).
Damit dein Feedback richtig ankommt, solltest du die WWW-Regeln beachten:
Beim Feedback geben (deutsch: Rückmeldung) teilt eine Person einer anderen Person mit, was die Person in einem bestimmten Kontext gut oder schlecht gemacht hat.
Wenn du konstruktives Feedback gibst, hilfst du einer Person dabei, ihre eigenen Schwachstellen zu erkennen und sich selbst zu verbessern. Gleichzeitig äußerst du auch deine Wünsche, Ansprüche und Erwartungen an die Person.
Damit die Person dein Feedback aber auch richtig versteht und sich nicht angegriffen oder beleidigt fühlt, ist es wichtig, dass du diese 10 Feedbackregeln beachtest:
Regel 1: Beschreibe nur, bewerte nicht
Beschreibe, wie du das Verhalten der Person wahrnimmst und wie du dich dabei fühlst oder wie du darauf reagierst. Überlasse der anderen Person, dass sie ihr eigenes Verhalten bewertet.
Beispiel: „Ich habe die letzten zwei Wochen beobachtet, dass du an einigen Tagen zu spät zur Arbeit erschienen bist.“
Regel 2: Wähle eindeutige Formulierungen
Formuliere das Feedback, das du gibst, nachvollziehbar und klar verständlich für die andere Person. Nur so kann sie Rückschlüsse daraus ziehen.
Beispiel: „Ich habe gesehen, dass du die letzten sechs Mittagspausen zu spät aus der Pause gekommen bist.“
Regel 3: Gib keine moralische Wertung ab
Gib der anderen Person nicht das Gefühl, dass du sie für das Verhalten verurteilst. Damit verletzt du die Person und sie wird das Feedback ablehnen.
Negativ-Beispiel: „Wie kannst du es bloß nicht schaffen, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen?“
Regel 4: Nenne konkrete Beispiele
Überlege dir im Vorfeld, in welcher konkreten Situation dir das Verhalten bei der Person aufgefallen ist. So habt ihr ein konkretes Beispiel, an das ihr beide denken könnt.
Beispiel: „Mir ist heute morgen beim Meeting aufgefallen, dass du nicht alle wichtigen Unterlagen dabei hattest.“
Regel 5: Stelle keine Vermutungen auf
Schildere der Person, der du Feedback gibst, nur das, was du auch selbst beobachtet hast. Interpretationen, Hypothesen oder Phantasien sind hier fehl am Platz.
Negativ-Beispiel: „Ich denke, du bist verunsichert, weil du glaubst, dass du nicht gut genug in deinem Job bist.“
Regel 6: Sprich nur veränderbare Verhaltensweisen an
Es hilft einer Person nicht, wenn du ihr Feedback zu Punkten gibst, die sie nicht verändern kann.
Negativ-Beispiel: „Ich habe festgestellt, du siehst schlecht. Lerne mal besser zu sehen.“
Regel 7: Zwinge dem Gegenüber das Feedback nicht auf
Gib deinem Gegenüber nur Feedback, wenn er auch darum bittet bzw. frage die andere Person zuvor, ob du ihr Feedback geben darfst.
Beispiel: „Darf ich dir Feedback dazu geben?“
Regel 8: Schaffe ein vertrauensvolles Verhältnis
Baue immer eine vertrauensvolle und respektvolle Beziehung zu der Person auf, der du Feedback gibst.
Negativ-Beispiel: „Hier du da! Komm nicht immer so spät!“
Regel 9: Verletze die andere Person nicht mit deinem Feedback
Du willst der anderen Person mit deinem Feedback weiterhelfen und ihr nicht schaden oder sie verletzen.
Negativ-Beispiel: „Du bekommst es einfach nicht hin, deine Arbeit richtig zu erledigen!“
Regel 10: Gib zeitnahes Feedback
Je weniger Zeit zwischen dem Verhalten, zu dem du der Person eine Rückmeldung geben willst, und dem Feedback Gespräch liegt, desto effektiver ist das Feedback.
Beispiel: „Bei der Präsentation heute Vormittag ist mir aufgefallen, dass du regelmäßig von einem Bein aufs andere trittst.“
Grundsätzlich solltest du Feedback auch immer in Form von Ich-Botschaften geben.
Durch diese Formulierungen bekommt dein Gegenüber das Gefühl, dass du ihm deinen subjektiven Eindruck schilderst und nimmt das Feedback häufiger an.
Feedback spielt im privaten und in beruflichen Kontext eine wichtige Rolle, damit du dich weiterentwickeln und verbessern kannst.
Bei der Arbeit sollte dir dein Chef zum Beispiel regelmäßig eine Rückmeldung darüber geben, welche Aufgaben du gut erledigst und in welchen Bereichen Verbesserungspotential besteht.
Häufig gibt es auch das sogenannte 360 Grad Feedback. Bei dieser Feedback Methode gibt dir nicht nur dein Vorgesetzter Feedback, sondern auch alle anderen Mitarbeiter geben sich gegenseitig Feedback. Feedbackrunden unter Kollegen kannst du übrigens auch als Peer Feedback bezeichnen.
Außerdem bekommst du auch nach einem Vorstellungsgespräch Feedback. Der Personaler teilt dir mit, ob du die Stelle bekommst. Wenn du eine Absage erhältst, teilt dir der Personaler bestenfalls mit, warum du sie nicht bekommen hast.
Wenn du beim Feedback geben Fehler machst, fühlt sich die andere Person – der du mit deinem Feedback ja eigentlich nur helfen willst – schnell angegriffen, bevormundet oder gedemütigt.
Kennzeichen von schlechtem Feedback
Schlechtes Feedback…
Fehler beim Feedback geben
Damit du kein schlechtes Feedback gibst, solltest du diese Fehler bei Feedback geben unbedingt vermeiden:
Zum Feedback gehört nicht nur das Feedback geben, sondern auch das Feedback empfangen. Vor allem negatives Feedback mit schwerwiegenden Folgen oder Veränderungen ruft starke Gefühle und Emotionen hervor.
Die Reaktionen auf das Feedback werden in der Wissenschaft oft mit dem SARA-Modell beschrieben. Es unterscheidet zwischen vier Phasen von Reaktionen, die eine Person nach dem Erhalt eines (negativen) Feedbacks durchläuft.
Phase 1: Shock (Schock)
Nachdem du negatives Feedback erhältst, bist du erst mal geschockt und willst es nicht wahrhaben. Hintergrund ist, dass du jetzt erkennst, dass sich deine Eigenwahrnehmung (Bild, das du von dir selbst hast) und deine Fremdwahrnehmung (Bild, das andere von dir haben) deutlich unterschieden.
Phase 2: Anger (Wut)
Nach dem Schock folgt die Wut-Phase. Du willst dein Selbstbild verteidigen. Deswegen gibst du anderen die Schuld für dein schlechtes Feedback. Es liegt also an den miesen Umständen, an dem neidischen Kollegen oder der sinnlosen Aufgabenstellung.
Phase 3: Resistance (Widerstand)
In der Widerstandsphase fängst du an, das schlechte Feedback zu akzeptieren. Allerdings willst du dich (noch) nicht verändern. Du sagst dir, dass du „eben so bist“ und dass dich die kritisierten Verhaltensweisen ausmachen.
Phase 4: Acceptance (Akzeptanz)
In der letzten Phase des SARA-Modells – der Akzeptanz-Phase – nimmst du das negative Feedback an. Jetzt fängst du an, dich aktiv zu verändern und an dir zu arbeiten. Nun war das Feedback also erfolgreich. Aber Achtung: Bis zu dieser Phase können oft einige Tage vergehen.
Konstruktives Feedback ist wichtig, damit du dich weiterentwickelst und an dir arbeiten kannst. Deswegen solltest du dein Umfeld regelmäßig um eine Rückmeldung bitten.
Aber welche Person eignet sich am besten, um dir Feedback zu geben?
Wenn du Feedback bekommst, solltest du dich an diesen Grundsätzen orientieren:
Feedback geben ist auch ein wichtiger Teil von guter Mitarbeiterführung. Schau dir jetzt unser Video zu dem Thema an und erfahre, was gute Mitarbeiterführung noch ausmacht. Bis gleich!
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