Selbstpräsentation
Eine überzeugende Selbstpräsentation kann im Vorstellungsgespräch den entscheidenden Unterschied machen. Wie du sie aufbaust und dabei wirklich punktest, erfährst du hier und im Video!
Inhaltsübersicht
Was ist eine Selbstpräsentation und warum ist sie wichtig?
Die Selbstpräsentation ist der Teil des Bewerbungsgesprächs, in dem du dich kurz vorstellst und erklärst, wer du bist, was dich ausmacht und warum du zur Stelle passt. Sie ist kein bloßes „Durchgehen des Lebenslaufs“ — sondern ein klarer, persönlicher Einstieg in deine Geschichte.
Eine gute Selbstpräsentation zeigt dem Personaler, dass du:
- Werdegang auf den Punkt bringen kannst,
- deine Stärken kennst und benennen kannst,
- weißt, wie du dich professionell und authentisch präsentierst.
Wann musst du dich im Vorstellungsgespräch selbst präsentieren?
Die Selbstpräsentation kommt fast immer ganz am Anfang des Gesprächs — direkt nach der Begrüßung und dem ersten Smalltalk. Spätestens wenn der Personaler sagt: „Erzählen Sie doch mal etwas über sich.“ oder „Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?“, bist du dran.
Weitere typische Einstiegsfragen für deine Selbstpräsentation sind zum Beispiel:
- „Was sollten wir über Sie wissen?“
- „Wie würden Sie sich beschreiben?“
- „Was hat Sie zu uns geführt?“
Plane für deine Selbstpräsentation etwa 3 bis 5 Minuten ein. Das reicht völlig aus, um dich klar und überzeugend vorzustellen.
Denk daran: Es geht nicht um einen Vortrag, sondern um einen kurzen, selbstbewussten Einstieg. Bring deine wichtigsten Meilensteine, Stärken und deine Motivation auf den Punkt — so zeigst du, dass du gut vorbereitet bist und weißt, worauf es ankommt.
Gut zu wissen: Wenn du dich mit PowerPoint oder Flipcharts sicher fühlst, kannst du sie gezielt einsetzen, um Inhalte visuell zu unterstützen. Wichtig ist, dass du vorher klärst, ob die Technik vorhanden ist und so gut vorbereitet bist, dass du im Zweifel auch ohne klar kommst.
Studyflix vernetzt: Hier ein Video aus einem anderen Bereich
Aufbau und Inhalt deiner Selbstpräsentation
Eine gute Selbstpräsentation folgt einem klaren Aufbau. So weißt du, was du sagen willst und wirkst gleichzeitig strukturiert und selbstsicher. Hier sind die wichtigsten Bausteine mit Beispielen, an denen du dich orientieren kannst:
| Inhalt | Beispiel |
|
1. Kurzer Einstieg Starte freundlich und zeige, dass du dich über die Einladung freust. |
„Vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich über die Möglichkeit, mich heute persönlich vorstellen zu dürfen.“ |
|
2. Kurzprofil |
„Ich bin Anna, 26 Jahre alt, habe in Münster Sozialwissenschaften studiert und meinen Master vor wenigen Monaten abgeschlossen.“ |
|
3. Relevante Meilensteine |
„Während meines Studiums habe ich mich auf den Bereich Personalentwicklung spezialisiert. Zusätzlich habe ich als Werkstudentin im HR-Bereich bei einem mittelständischen Unternehmen gearbeitet und dort Projekte zur Mitarbeiterbindung unterstützt.“ |
|
4. Stärken und Erfolge |
„Besonders gut kann ich komplexe Inhalte klar strukturieren. In meinem Praxissemester habe ich ein internes Schulungskonzept entwickelt, das heute fester Bestandteil im Onboarding ist.“ |
|
5. Bezug zur Stelle |
„Mich reizt die Möglichkeit, bei Ihnen Verantwortung im Bereich Personalentwicklung zu übernehmen — vor allem, weil Sie innovative Lernformate einsetzen, mit denen ich mich schon intensiv beschäftigt habe.“ |
|
6. Abschluss |
„Das ist ein kurzer Überblick zu mir — ich freue mich darauf, im Gespräch noch mehr über Ihre Erwartungen an die Stelle zu erfahren.“ |
Tipp: Es gibt zwei einfache Formeln, mit denen du deine Selbstpräsentation noch besser und klarer auf den Punkt bringen kannst. Die schauen wir uns jetzt genauer an.
Selbstpräsentation mit der AIDA-Formel
Auch die AIDA-Formel kann dir helfen. Sie stammt zwar ursprünglich aus dem Marketing, funktioniert aber auch perfekt für deine Selbstpräsentation.
Hier siehst du ein Beispiel wie du die AIDA-Methode für dich nutzen kannst:
A = Attention (Aufmerksamkeit)
Starte mit etwas, das Interesse weckt. Zum Beispiel eine Motivation oder eine persönliche Verbindung zum Thema.
➡️ Beispiel: „Seit ich als Teenager mein erstes Computerspiel selbst programmiert habe, war mir klar: Ich will Software entwickeln, die wirklich genutzt wird.“
I = Interest (Interesse)
Zeige, was du bisher gemacht hast. Besonders gut kommt es an, wenn du Punkte nennen kannst, die du noch nicht im Lebenslauf hattest.
➡️ Beispiel: „Während meines Studiums der Angewandten Informatik habe ich mich auf Frontend-Entwicklung spezialisiert und in zwei Projekten mit React gearbeitet. Als Werkstudent war ich Teil eines Scrum-Teams bei einem Tech-Startup.“
D = Desire (Verlangen)
Erkläre, welchen Mehrwert du mitbringst und warum das zum Unternehmen passt.
➡️ Beispiel: „Mich begeistert, dass Sie an digitalen Lösungen für den Bildungsbereich arbeiten. Ich bringe nicht nur solide Coding-Skills mit, sondern auch ein gutes Gespür für UX und genau das ist mir bei Lernplattformen besonders wichtig.“
A = Action (Aufforderung)
Beende deine Selbstpräsentation aktiv, am besten mit einer kurzen Rückfrage. Damit signalisierst du Selbstsicherheit und lenkst den Übergang in den weiteren Gesprächsverlauf.
➡️ Beispiel: „Das war mein kurzer Überblick — welche Information fehlt Ihnen noch, um sich ein gutes Bild von mir zu machen?“ Oder: „Gibt es etwas, das Sie an meinem bisherigen Weg noch genauer interessiert?“
Die 3-Schritte-Formel: Ich bin — ich kann — ich will
Mit der „Ich bin — ich kann — ich will — Formel“ bringst du deine Selbstpräsentation schnell und klar auf den Punkt. Sie hilft dir, in wenigen Sätzen genau das zu sagen, was für das Gespräch wirklich zählt. Hier siehst du, wie du die Formel nutzen kannst — jeweils mit einem passenden Beispiel:
Ich bin …
Stelle dich kurz vor: Name, Alter und aktueller Status.
➡️ Beispiel: „Ich bin David, 24 Jahre alt, habe Wirtschaftsinformatik in Stuttgart studiert und gerade mein Praktikum im Bereich IT-Projektmanagement abgeschlossen.“
Ich kann …
Zeige, welche Erfahrungen und Kompetenzen
dich ausmachen.
➡️ Beispiel: „Ich bringe praktische Erfahrung in der Prozessautomatisierung mit, besonders durch ein Uni-Projekt, in dem ich ein internes Tool für die Zeiterfassung entwickelt habe. Außerdem habe ich in meinem Praktikum agile Methoden wie Scrum aktiv mitgestaltet.“
Ich will …
Mach klar, was dich an der Stelle reizt und welchen Mehrwert du mitbringst.
➡️ Beispiel: „Ich will meine Kenntnisse weiter ausbauen und aktiv in einem dynamischen Team mitarbeiten. Besonders spannend finde ich, dass Sie an digitalen Lösungen für Nachhaltigkeit arbeiten — genau das passt zu meinem Fokus.“
Tipps für eine überzeugende Selbstpräsentation
Eine gute Selbstpräsentation überzeugt nicht nur inhaltlich, sondern auch durch dein Auftreten. Hier kommen die wichtigsten Do’s & Don’ts, die du im Kopf haben solltest:
| Do’s | Don’ts |
| Körpersprache und Blickkontakt
✓ Steh aufrecht, lächle, halte Blickkontakt. Das zeigt Selbstvertrauen und Präsenz. |
Auswendig gelernte Sätze aufsagen ✗ Wenn du deinen Text wie in der Schule herunterbetest, wirkst du schnell steif und unnatürlich. |
| Fähigkeiten und Qualifikationen betonen ✓ Sprich über das, was du wirklich kannst mit Beispielen, die zu der Stelle passen. |
Zu viele private Details ✗ Was du am Wochenende machst, gehört nicht in die Selbstvorstellung, außer es hat beruflichen Bezug. |
| Struktur behalten ✓ Nutze eine einfache Struktur wie „Ich bin — ich kann — ich will“ oder die AIDA-Formel. So bleibt dein Vortrag nachvollziehbar. |
Den Lebenslauf einfach nacherzählen ✗ Die Stationen kennt dein Gegenüber schon aus den Unterlagen. |
| Natürlich sprechen ✓ Sprich frei, so wie du auch mit Kommilitonen reden würdest, nur etwas strukturierter und fokussierter. |
Monoton sprechen ✗ Auch spannende Inhalte wirken langweilig, wenn sie ohne Betonung vorgetragen werden. |
| Persönliche Ansprache nutzen ✓ Wenn du den Namen deines Gesprächspartners kennst, sprich ihn ruhig an. Das schafft Nähe und Sympathie. |
Über ehemalige Arbeitgeber schlecht sprechen ✗ Auch wenn’s nicht ideal lief: Kritik an früheren Chefs oder Teams wirft meist ein schlechtes Licht auf dich. |
So bereitest du dich clever vor
Jetzt weißt du, was eine gute Selbstpräsentation ausmacht und kannst dich gezielt vorbereiten. Recherchiere hierfür nochmal genau, worauf es bei der ausgeschriebenen Stelle ankommt. Was ist dem Unternehmen wichtig? Welche Fähigkeiten werden besonders betont? Die Stellenanzeige gibt erste Hinweise!
Dann überleg dir konkrete Situationen, in denen du genau diese Anforderungen schon erfüllt hast. Notier dir deine besten Beispiele und bring sie in klare, kurze Aussagen — am Ende sollten es maximal 3–5 Sätze sein, die du sicher parat hast. Verzichte dabei auf leere Floskeln ohne Belege!
Tipp: Übung macht den Meister! Sprich deine Präsentation mehrfach laut durch, am besten vor dem Spiegel oder per Aufnahme. Hol dir ehrliches Feedback von Freunden oder Familie. So wirst du Schritt für Schritt sicherer und wirkst im Gespräch authentisch und souverän.
Du bist mit allem durch? Dann geh am besten noch einmal unsere Checkliste durch. Wenn du alle Punkte abgehakt hast, bist du bereit — viel Erfolg beim Gespräch!
Assessment Center Übungen
Die Selbstpräsentation läuft im klassischen Einzelgespräch meist recht direkt ab. In einem Assessment Center sieht das oft anders aus: Hier kann es Sonderformen geben — etwa, dass du dich in einer Kleingruppe vorstellst oder jemand anderen anhand seines Lebenslaufs präsentierst.
Manchmal kommen auch spontane Aufgaben dazu, wie eine Kurzpräsentation zu einem aktuellen Thema. Welche Übungen dich dort erwarten und wie du dich optimal darauf vorbereitest, zeigen wir dir in unserem Beitrag dazu!
Assessment Center Übungen
Die Selbstpräsentation läuft im klassischen Einzelgespräch meist recht direkt ab. In einem Assessment Center sieht das oft anders aus: Hier kann es Sonderformen geben — etwa, dass du dich in einer Kleingruppe vorstellst oder jemand anderen anhand seines Lebenslaufs präsentierst.
Manchmal kommen auch spontane Aufgaben dazu, wie eine Kurzpräsentation zu einem aktuellen Thema. Welche Übungen dich dort erwarten und wie du dich optimal darauf vorbereitest, zeigen wir dir in unserem Beitrag dazu!