Was sind Opportunitätskosten? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst. Zuerst erhältst du eine einfache Erklärung. Anschließend verraten wir dir anhand eines Beispiels, wie du diese „Kosten“ berechnest. Neben vielen weiteren Beispielen folgen zum Abschluss noch die Anwendungsfelder in BWL und VWL.
In unserem Lernvideo „Opportunitätskosten “ werden die Beispiele für dein besseres Verständnis graphisch veranschaulicht.
Als Opportunitätskosten bezeichnet man einfach gesagt den entgangenen Nutzen einer nicht gewählten oder nicht realisierbaren Handlungsalternative. Du verzichtest also auf eine Möglichkeit (Opportunität). Deshalb werden Opportunitätskosten auch manchmal Verzichtskosten oder Alternativkosten genannt. Allerdings stellen sie trotz ihrer Bezeichnung keine echten Kosten dar. Sie werden in der Kosten- und Leistungsrechnung nicht berücksichtigt, da sie ausschließlich zur Quantifizierung entgangener Alternativen dienen.
So trocken die Theorie klingt, in der Praxis sind Alternativkosten ziemlich einleuchtend. Manchmal lassen sich diese quantifizieren und helfen Unternehmen oder dir persönlich beim Vergleich von Kostenvorteilen.
Beispielsweise könnte eine dreijährige Fortbildung deinen Jahreslohn um 10.000€ steigern. Aktuell verdienst du 55.000€/Jahr und weißt, dass du noch mindestens 17 Jahre in deinem Job verbringen möchtest. Nimmst du die Ausbildung wahr, hast du Opportunitätskosten in Höhe von 165.000€, da dir drei Jahreslöhne entgehen.
Ob sich diese Kosten lohnen, erfährst du, indem du dein zusätzliches Einkommen berechnest, das du durch die Investition in deine Bildung erhältst. Da du noch 17 Jahre arbeiten möchtest, drei Jahre davon aber in der Ausbildung verbringst, bist du also 14 Jahre mit einem höheren Lohn angestellt. So verdienst du insgesamt 140.000€ mehr als ohne Weiterbildung (10.000€ * 14). Allerdings investierst du eben auch Opportunitätskosten von 165.000 €.
In diesem Beispiel ergibt eine Weiterbildung also keinen Sinn, da die Alternativkosten höher ausfallen. Eine allgemeine Opportunitätskosten Formel lässt sich allerdings nicht aufstellen, da dir je nach Beispiel eine andere Berechnung vorliegt. Eine Lösung erfolgt also meist durch logisches Denken.
Privat triffst du ständig Entscheidungen auf Basis von Verzichtskosten. Zum Beispiel, wenn du im Sommer statt zu lernen lieber ins Freibad gehst. Deine Opportunitätskosten sind höchstwahrscheinlich eine schlechtere Note. Bleibst du allerdings zu Hause, sind die Kosten gleich einem verpassten Sommertag mit deinen Freunden.
Oder deine Oma lädt dich zum Abendessen ein, gleichzeitig bist du aber auch auf eine Hausparty eingeladen. Nutzt du den Abend um auf die Party zu gehen, entsprechen deine Alternativkosten einem leckeren Abendessen und den 20€, die dir deine Oma bei jedem Besuch zusteckt. Triffst du hingegen deine Oma, sind deine Verzichtskosten gleich der verpassten Party.
Das grundlegende Konstrukt dieser Kosten findet allerdings vor allem in der Volkswirtschaft und der Betriebswirtschaft Anwendung.
Besitzt ein Unternehmen beispielsweise Bürogebäude und nutzt diese für seine eigenen Zwecke, hat es Opportunitätskosten. Schließlich könnte das Unternehmen durch Vermietung der Gebäude zusätzliche Erträge erzielen.
Im folgenden findest du die wichtigsten Anwendungsbereiche von Alternativkosten in der Betriebswirtschaft:
Hier sind analog die Anwendungsbereiche in der Volkswirtschaft gelistet:
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