Wie viel darf man als Student verdienen?

Viele Studenten arbeiten neben ihrem Studium. Doch welche Arbeitsmodelle gibt es überhaupt und wie viel darf man als Student verdienen? Das erfährst du hier und im Video !

Inhaltsübersicht

Wie viel darf man als Student verdienen? — Das Wichtigste

Arbeiten im Studium ist super, um den Geldbeutel etwas aufzufüllen. Aber viele fragen sich, wie viel sie als Student überhaupt verdienen dürfen.

Als Student darfst du auf Minijob-Basis sozialversicherungsfrei bis zu 520 € im Monat verdienen. Möchtest du mehr verdienen, kannst du aber auch als Werkstudent arbeiten. Dort liegt der jährliche Steuerfreibetrag bei 10.908 € (Stand: 2023). Erst wenn du den übersteigst, musst du Steuern bezahlen. Je nach Höhe deines Einkommens kannst du über deine Steuererklärung sogar Geld zurückbekommen! 

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Wie viel darf man als Student verdienen?

Grundsätzlich gibt es als Werkstudent also keine Gehaltsobergrenze. Für deine Krankenversicherung, Steuern und das BAföG gibt es aber einige Grenzen, die du kennen solltest.

Studentenjobs: Was solltest du beachten?

Es gibt einige Regelungen bei Studentenjobs. Wir haben die wichtigsten hier für dich zusammengefasst:

  • Wenn du als Student bis zu 485 € monatlich verdienst, kannst du in der gesetzlichen Familienversicherung mitversichert bleiben.
     
  • Bekommst du BAföG, hast du bis zu einem monatlichen Einkommen von 520 € keine Abzüge. Verdienst du mehr, wird dein BAföG Anteil dementsprechend geringer.
     
  • Wenn du als Werkstudent arbeitest, kannst du bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten und hast einen Studenten Steuerfreibetrag von 10.908 € im Jahr. Achte bei der Jobauswahl darauf, dass du Praxiserfahrung und Netzwerke passend zu deinem Studium sammeln kannst.
     
  • Du solltest als arbeitender Student unbedingt eine Steuererklärung abgeben! So kannst du einiges an Geld wieder zurückbekommen. Dabei helfen dir Online-Programme und Apps.

Was sind Minijobs?

Als Student gibt es verschiedene Arbeitsmodelle mit unterschiedlichen Vorteilen. Das bekannteste Modell ist der „Minijob“.

Hier werden deine Arbeitszeiten und dein Stundenlohn so festgelegt, dass du monatlich nicht mehr als 520 € verdienst. Häufig sind studentische Aushilfen als Minijobber angestellt.

Beispiel: Annika arbeitet 10 Stunden pro Woche und verdient den Mindestlohn von 12 € (Stand: 2023). Im Monat verdient sie also etwa 480 €, das liegt unter der Einkommensgrenze für Minijobs.

Gut zu wissen: In einem Minijob kannst du wegen der 520 € Grenze durchschnittlich 43 Stunden monatlich arbeiten. Mit einem Arbeitszeitkonto kannst du aber Monate mit mehr oder weniger Arbeitsstunden ausgleichen lassen.

Minijob Vorteile

Ein Minijob hat folgende Vorteile:

Dein Arbeitgeber meldet dich bei der Minijobzentrale an — du musst dich also um nichts kümmern!

Du zahlst weder Steuern, noch Abgaben in die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Auf Antrag kannst du dich sogar von Beiträgen zur Rentenversicherung befreien lassen.

Wenn du im Jahresdurchschnitt unter den monatlichen 520 € bleibst, darfst du in 3 Monaten auch mehr als 520 € verdienen, wenn das für den Betrieb aus unvorhersehbaren Gründen erforderlich ist (z. B. Personalmangel). 

Gut zu wissen: Wenn du unter 485 € monatlich verdienst und unter 25 Jahre alt bist, kannst du beitragsfrei in der gesetzlichen Familienversicherung deiner Eltern versichert bleiben. Ansonsten musst du dich selbst versichern. Wende dich bei Fragen auch an deine Krankenkasse.

Wichtiges zur Grenze von 520 €

Wenn du Urlaubs – oder Weihnachtsgeld erhältst, zählt auch das in die 520 € Grenze mit hinein. Die Einkommensgrenze zählt außerdem für alle deine Jobs zusammen. Teile deinem Arbeitgeber deine weiteren Beschäftigungen also unbedingt mit.

Überschreitest du die 520 € Grenze, muss dein Arbeitgeber dich in der Sozialversicherung anmelden. Das bedeutet: Du zahlst dann wie normale Arbeitnehmer Beiträge in die Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Um das zu vermeiden, kannst du stattdessen als Werkstudent arbeiten.

Was sind Werkstudenten?

Wenn du mehr als 520 € monatlich verdienen möchtest, kannst du als Werkstudent arbeiten. Dann profitierst du vom sogenannten Werkstudentenprivileg. Das bedeutet:

Du und dein Arbeitgeber zahlen keine Abgaben in die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung.

Du musst zwar einen Rentenversicherungsbeitrag bezahlen (etwa 18 % des Einkommens), aber dein Arbeitgeber übernimmt den deutlich größeren Teil davon (15 %). Das ist nur wenig Geld — und zusätzlich kümmerst du dich schon um deine Rente!

Werkstudenten & Arbeitszeiten

Als Werkstudent darfst du so viel verdienen, wie du möchtest. Eine wichtige Voraussetzung ist aber, dass du im Semester höchstens 20 Stunden pro Woche arbeitest.

Manchmal darfst du aber auch mehr Stunden arbeiten:

  • in den Semesterferien
  • nachts
  • am Wochenende

Wichtig ist, dass dein Studium immer Vorrang vor der Arbeit hat.

Werkstudenten & Krankenversicherung

Für Werkstudenten gilt für die Familienversicherung die gleiche Einkommensgrenze von 485 € monatlich. Hast du keine weiteren Einkünfte, profitierst du auch noch von der Werbungskostenpauschale von 1.230 € für das Jahr 2023. So viel darfst du im Jahr mehr verdienen, ohne aus der Versicherung zu fallen.

Monatlich wären das 485 € plus 102,50 € = 587,50 €.

Alternativ kannst du dich für etwa 120 € monatlich selbst versichern. Alles Wichtige rund um Krankenversicherungen als Werkstudent erfährst du hier .

Werkstudenten & Steuern

Als Werkstudent musst du Einkommensteuer zahlen, wenn du den Steuerfreibetrag als Student von 10.908 € übersteigst. Liegst du darunter zahlst du keine Steuern! Und selbst wenn du mehr verdienst, ist das halb so schlimm: Dann zahlst du nämlich nur Steuern auf das Einkommen, das über den 10.908 € liegt.

Beispiel: Du verdienst 11.200 € im Jahr als Werkstudent. Dann zahlst du nur auf 11.100 € – 10.908 € = 192 € Steuern. Bei einem Steuersatz von 14 % würdest du also nur etwa 27 € Steuern im Jahr zahlen!

Mache aber auf jeden Fall eine Steuererklärung. So kannst du dir dein Geld wieder zurückholen!

Gut zu wissen: Als Student bist du meistens in Steuerklasse 1. Bist du verheiratet oder hast Kinder, hast du dagegen eine andere Steuerklasse. Dann profitierst du von höheren Freibeträgen!

Wie kannst du sonst noch als Student arbeiten?

Es gibt auch noch andere Arbeitsmodelle für Studenten. Das genaue Modell muss dabei immer in deinem Vertrag festgehalten werden.

  • kurzfristige Beschäftigung
    Für 3 Monate oder 70 Tage im Kalenderjahr kannst du als kurzfristig Beschäftigter arbeiten. Hier zahlst du keine Sozialversicherungsbeiträge, aber Einkommensteuer. Dein Arbeitgeber führt diese automatisch für dich ab — da musst du dich also nicht darum kümmern!
     
  • Midijob
    In einem Midijob darfst du zwischen 521 € und 2.000 € verdienen (Stand: 2023). Hier zahlst du allerdings Sozialversicherungsbeiträge bis zu 20 % je nach Höhe deines Einkommens.
     
  • selbstständig auf Honorarbasis
    Als Selbstständiger auf Honorarbasis arbeitest du und schreibst danach eine Rechnung an deinen Auftraggeber. Allerdings musst du dich dann auch selbst um die Versteuerung (z. B. Lohn- und Umsatzsteuer) kümmern, wenn du über dem Grundfreibetrag von 10.908 € verdienst. Dafür hast du aber große Vorteile: Du bist sehr flexibel und hast keine Verpflichtungen.

Kannst du als Student Geld verdienen & BAföG bekommen?

Wenn du als Student BAföG bekommst, darfst du grundsätzlich trotzdem nebenbei arbeiten. Allerdings gibt es hier eine Einkommensgrenze, die du beachten musst:

  • Du darfst in dem zwölfmonatigen Bewilligungszeitraum nur 520 € monatlich / 6.240 € im Jahr verdienen, um dein BAföG weiterhin in voller Höhe zu erhalten.
     
  • Bist du neben deinem Studium selbstständig? Dann darfst du so nur 4.900 € Gewinn erzielen, um weiterhin volles BAföG zu bekommen.
     
  • Verdienst du mehr als die Grenze, wird dein BAföG-Anteil dementsprechend angepasst. Beispiel: Jana bezieht BAföG und verdient 640 € monatlich. Die 120 €, die Jana über die Einkommensgrenze von 520 € hinaus verdient, bekommt sie weniger BAföG.
     
  • Wird dir BAföG für weniger als 12 Monate bewilligt, wird deine Einkommensgrenze daran angeglichen.

Kannst du als Student arbeiten & Kindergeld bekommen?

Eine gute Nachricht gibt es beim Thema Kindergeld : Wie viel du als Student verdienst, ist für das Kindergeld egal! Den Anspruch auf Kindergeld hast du unabhängig von deiner Einkommenshöhe — bis du 25 Jahre alt bist.

Aber es gibt eine Ausnahme: Wenn du deine Berufsausbildung oder dein Studium absolviert hast, darfst du nur als Minijobber oder als Werkstudent auf 20h-Basis arbeiten. Ansonsten geht dein Kindergeldanspruch verloren.

Gibt es einen Mindestlohn für Studenten?

Seit Oktober 2022 liegt der gesetzliche Mindestlohn bei 12 € pro Stunde. Dieser Mindestlohn gilt auch für Studenten

Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Der Mindestlohn gilt nicht für:

Brauchst du als Student eine Steuererklärung?

Wenn du als Midijobber, kurzfristig Beschäftigter oder Werkstudent arbeitest, können Steuern anfallen. In diesen Arbeitsmodellen kann dein Arbeitgeber deine Steuern für das Finanzamt einbehalten. Wenn du eine Steuererklärung abgibst, kannst du die Steuern aber wieder komplett zurückbekommen!

Steuerfrei bleiben 2023:

10.908 € Steuerfreibetrag Student
+
1.230 € Arbeitnehmer-Pauschbetrag (Werbungskosten) =
12.138 €

Verdienst du als Student weniger als 12.138 € jährlich, kannst du die Steuern also komplett zurückerhalten.

Und selbst wenn du mehr verdienst, kannst du zumindest einen Teil der Steuern wiederbekommen.

Steuern zurückbekommen: weitere Tricks

Nach einer abgeschlossenen Erstausbildung (z. B. Ausbildung/ Bachelor) kannst du Ausbildungskosten von der Steuer absetzen.

Studierst du direkt nach dem Abitur, kannst du für deine Erstausbildung Sonderausgaben von bis zu 6.000 € jährlich absetzen.

Eine Steuererklärung lohnt sich also auf alle Fälle! Nutze dafür einfach eine App oder Internetseite, die dir beim Ausfüllen hilft.

Wie viel darf man als Student verdienen? — häufigste Fragen

  • Wie viel darf man als Student verdienen? 
    Als Student/in darfst du bis zu 520 Euro im Monat verdienen, ohne Abgaben an den Staat zahlen zu müssen. Das entspricht einem jährlichen Gehalt auf Minijob-Basis von 6.240 Euro. Für Studierende gibt es seit Januar 2023 einen jährlichen Freibetrag von 10.908 Euro.
       
  • Kann ich als Student mehr als 520 Euro verdienen?
    Du kannst als Werkstudent/in im Semester bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten und damit auch mehr als 520 Euro monatlich verdienen. Dann bist du aber weder Minijobber, noch kurzfristig beschäftigt (3 Monate oder 70 Arbeitstage).
       
  • Was passiert wenn man als Student mehr als 8000 Euro verdient?
    Dann passiert nichts! Denn als Student hast du einen jährlichen Freibetrag von 10.908 Euro. Solange du den nicht übersteigst, musst du keine Lohnsteuer bezahlen. Selbst wenn du mehr verdienst, kannst du dir deine gezahlten Steuern zurückholen!

Werkstudent Voraussetzungen

Als Werkstudent kannst du neben deinem Studium schon Geld verdienen und Praxiserfahrung sammeln. Welche Voraussetzungen du als Werkstudent genau erfüllen musst, erfährst du hier!

Zum Video: Werkstudent Voraussetzungen
Zum Video: Werkstudent Voraussetzungen

Werkstudent Voraussetzungen

Als Werkstudent kannst du neben deinem Studium schon Geld verdienen und Praxiserfahrung sammeln. Welche Voraussetzungen du als Werkstudent genau erfüllen musst, erfährst du hier!

Zum Video: Werkstudent Voraussetzungen
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