Mit BAföG gibt dir der Staat bis zu 1018 € im Monat zum Lernen. Hier erfährst du alle über die mögliche Finanzspritze für deine Zukunft!

Inhaltsübersicht

Was ist BAföG?

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, ist eine finanzielle Unterstützung für Schüler und Studenten. Durch die staatliche Sozialleistung BAföG soll jeder einen Zugang zu Bildung bekommen — unabhängig von Familiensituation, Einkommen oder sonstigen Hürden.

Aber viele Schüler und Studenten beantragen BAföG gar nicht erst. Sie sagen Dinge wie: „Ich bekomme das doch eh nicht!“ Tatsächlich hätten 65% von ihnen aber BAföG bekommen! Denn das hängt immer von den individuellen Voraussetzungen ab. Ein Antrag lohnt sich also auf alle Fälle.

Dein BAföG kann unterschiedlich hoch sein — bis zu 1018 € im Monat sind möglich. Das ist abhängig von dem Einkommen deiner Eltern, deiner Wohnsituation, Nebenjobs und einigen anderen Faktoren. Wie sich das BAföG zusammensetzt, erfährst du jetzt. Klick dich auch in unser Video , um alles Wichtige zum BAföG zu erfahren!

Was ist BAföG? — aktuelle Änderungen

Alle Infos in diesem Artikel entsprechen dem aktuellen Gesetzentwurf des 27. BAföG-Änderungsgesetzes. Es ist zum Wintersemester 2022/23 in Kraft getreten.

Steht mir BAföG zu?

Es können alle Menschen BAföG beantragen, die studieren oder zukünftig studieren wollen. Hier findest du eine Übersicht über die BAföG Voraussetzungen:

  • Du bist in der schulischen oder akademischen Erstausbildung z.B. an einer Realschule, Hochschule, Fachschule, Universität oder Akademie. Du darfst also vorher noch keine andere Ausbildung / kein anderes Studium absolviert haben. BAföG erhältst du für ein Zweitstudium (z.B. ein Masterstudium nach dem Bachelor) nur dann, wenn es direkt auf deinem Erststudium aufbaut.
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    BAföG im Überblick (2022/23)
  • Du benötigst in der Regel die deutsche Staatsangehörigkeit. Aber auch ohne die deutsche Staatsangehörigkeit kannst du BAföG erhalten. Dafür musst du aber einige Zusatzvoraussetzungen erfüllen. Als ausländischer Student kannst du z.B. BAföG bekommen, wenn du ein Daueraufenthaltsrecht oder eine Niederlassungserlaubnis in Deutschland hast. 

  • Du solltest unter 45 Jahre alt sein. Diese Regel gilt aber nur für den Eintritt in das Studium / die Ausbildung. Bist du 45 Jahre oder älter, musst du nachweisen, wieso du erst jetzt studierst.

  • Du solltest einen finanziellen Bedarf haben. Je nach Höhe des Einkommens deiner Eltern kann dein BAföG unterschiedlich hoch ausfallen. Auch dein eigenes Einkommen und Vermögen werden berücksichtigt, da du dieses Geld theoretisch für die Finanzierung deiner Ausbildung einsetzen könntest.

Wie setzt sich BAföG zusammen?

Grundsätzlich unterscheidet sich das BAföG für Schüler und Studenten:

  • Schüler erhalten das BAföG als Vollzuschuss. Sie müssen also nichts zurückzahlen.
  • Studenten erhalten BAföG zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als Darlehen. Sie müssen also eine Hälfte (das Darlehen) später wieder zurückzahlen. Dabei ist 10.010 € die maximale Höhe, die zurückgezahlt werden muss.

💡 Tipp: Auch Leute, die einen Meister- oder Technikerlehrgang besuchen, können eine finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten. Diese Form der Unterstützung wird im „Gesetz zur Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung“ (AFBG) geregelt. Du nennst diese finanzielle Unterstützung auch Meisterbafög oder Aufstiegsbafög.

Wie lange bekomme ich BAföG?

Grundsätzlich bekommst du das BAföG bis zum Abschluss deiner Erstausbildung. Dafür gibt es 3 Möglichkeiten:

  1. Bestehen der Abschlussprüfung (Ende ist der Monat, in dem das Ergebnis bekanntgegeben wird)
  2. Abbruch der Ausbildung
  3. Erreichen der Förderungshöchstdauer (Regelstudienzeit gemäß Prüfungsordnung)

Im Bachelor beträgt die Regelstudienzeit meist 6 Semester und im Master 4 Semester.

Verzögerungen in der Erstausbildung (z.B. durch Schwangerschaft, Behinderung, Pflege) können die Förderungshöchstdauer verlängern.

💡 Tipp: Hast du deinen BAföG-Erstantrag gestellt, bekommst du dein BAföG in individueller Höhe für 12 Monate (sogenannter „Bewilligungszeitraum“). Um danach weiterhin gefördert zu werden, solltest du einen BAföG-Folgeantrag stellen. Wenn sich das Einkommen deiner Eltern oder deine eigenen Einkünfte ändern, musst du das dem zuständigen Amt sofort mitteilen. 

BAföG und Fachrichtungswechsel

Auch wenn du die Fachrichtung wechselst, kannst du weiterhin BAföG erhalten. Dafür gibt es aber zwei Voraussetzungen:

  1. Der Wechsel muss bei Studierenden bis zum Beginn des vierten Fachsemesters erfolgen.
  2. Es muss wichtige Gründe für den Wechsel geben.

Als wichtige Gründe zählen zum Beispiel eine mangelnde Eignung (z.B. ist Maschinenbau doch komplizierter als erwartet) oder ein schwerwiegender Neigungswandel (z.B. interessierst du dich plötzlich nicht mehr für Mathe, sondern für Kunst).

💡 Tipp: Ein Fachrichtungswechsel beeinflusst das BAföG nicht, ein zweiter allerdings schon. Ob du nach einem Fachrichtungswechsel für eine andere Ausbildung dann noch Förderung erhältst, kannst du überprüfen lassen. Stelle dafür bereits vor dem Fachrichtungswechsel einen „Antrag auf Vorabentscheidung“.

BAföG und Ausland

Ob du BAföG für ein Studium im Ausland erhältst, hängt von dem Land ab.

EU & Schweiz
In Ländern der EU und in der Schweiz musst du keine zusätzlichen Voraussetzungen erfüllen, um BAföG zu bekommen. Zusätzlich zum normalen BAföG können hier Studiengebühren, Hin- und Rückreise und Zusatzkosten der Krankenversicherung übernommen werden. In diesen Ländern werden sogar Erstausbildungen gefördert, die komplett im Ausland absolviert werden.

BAföG-Zuschläge für das Ausland:

  • Studiengebühren: bis zu 4.600 Euro für maximal 1 Jahr
  • Reisekosten: je 250 Euro innerhalb Europas, sonst je 500 Euro (für Hin-/Rückfahrt)

Die durch das BAföG geförderten Studiengebühren müssen nicht zurückgezahlt werden. Der Rest muss wie Inlands-BAföG zur Hälfte zurückgezahlt werden. 

Außerhalb der EU
Bei anderen Ländern außerhalb der EU gelten folgende Regeln:

  • Mindestdauer des Aufenthalts von sechs Monaten oder einem Semester, höchstens für 1 Jahr
  • bei einem Studium im Rahmen einer Hochschulkooperation: Mindestdauer von zwölf Wochen
  • nur im Rahmen einer Ausbildung im Inland, der EU oder der Schweiz

Auch Praktika im Ausland können durch das BAföG unterstützt werden. Wichtig ist hier, dass das Praktikum in der Erstausbildung vorgesehen ist und mindestens 12 Wochen dauert.

💡 Tipp: Du möchtest mehr über das Auslands-BAföG erfahren? Dann klick dich gleich mal hier rein!

Wie viel BAföG kann ich bekommen?

Die maximale BAföG-Höhe liegt für dich bei…

  • 511 €, wenn du bei deinen Eltern wohnst.
  • 1018 €, wenn du nicht bei deinen Eltern wohnst.

Folgende Faktoren beeinflussen dabei die Höhe deines BAföGs:

  • ob du noch bei deinen Eltern wohnst
    • Wenn du auswärts wohnst, liegt der Höchstsatz bei 1018 €.
  • ob du über deine Eltern krankenversichert bist
  • wie viel deine Eltern und Geschwister verdienen
  • ob du einen Nebenjob hast und wie viel du dort verdienst
    • Du darfst als Minijobber 520 € verdienen, ohne dass es die BAföG Höhe beeinflusst.
  • ob du Vermögen hast (z.B. Erspartes, Grundstücke, Erbe, Schenkungen)
    • Du darfst bis 29 Jahre 15.000 € haben, ohne dass es die BAföG Höhe beeinflusst.
    • Ab 30 Jahren liegt die Grenze bei 45.000 €.
  • ob du Kinder hast
    • Für jedes bei dir lebende Kind unter 14 Jahren bekommst du pauschal monatlich 160 €. Dieser Zuschlag muss nicht zurückgezahlt werden.

Das BAföG wird somit vom Studentenwerk immer individuell berechnet. Es gibt zwar Rechner im Internet, mit denen du die Höhe schätzen kannst. Sie bieten dir aber nur einen ungefähren Anhaltspunkt.

BAföG — Einkommen der Eltern

Deine Eltern sind grundsätzlich gesetzlich dazu verpflichtet, dir eine Erstausbildung zu ermöglichen. Das heißt, sie müssen dir während deiner Ausbildung oder deines Studiums Unterhalt zahlen. Aus diesem Grund wird das Einkommen der Eltern und die Höhe des Unterhalts bei der Berechnung deines BAföG-Anspruchs miteinbezogen.

Trotzdem kann es verschiedene Gründe geben, dass dir deine Eltern keinen Unterhalt zahlen können. Gerade dann hilft dir das BAföG besonders!

💡 Tipp: Bei der Berechnung deiner BAföG-Leistung werden bestimmte Freibeträge für das Einkommen deiner Eltern berücksichtigt. Das bedeutet: Nur, wenn das Einkommen deiner Eltern diesen Freibetrag überschreitet, gibt es Abzüge bei der BAföG Höhe.

In der folgenden Tabelle siehst du die Freibeträge auf einen Blick:

Familienverhältnis  Freibetrag ab August 2022
verheiratete Eltern (bzw. eingetragene Lebenspartnerschaft) 2.415 €
alleinerziehender Elternteil 1.605 €
dein/e Ehepartner/in 1.605 €
Stiefelternteil 805 €

Wie viel BAföG muss ich zurückzahlen?

Als Schüler musst du überhaupt kein BAföG zurückzahlen. Als Student gilt grundsätzlich aber: Die Hälfte des BAföGs musst du wieder zurückzahlen. Denke also daran, wenn du das BAföG bekommst. Hast du in einem Monat Geld übrig, kannst du das schon einmal für die Rückzahlung beiseite legen.

Die gute Nachricht: Das Darlehen des Staates ist zinslos. Es bedeutet, dass du zusätzlich zu deinem Darlehen keine Zinsen an den Staat zahlen musst.

Und das Beste: Du musst die Hälfte deines BAföGs nicht direkt nach deiner Erstausbildung zurückzahlen. Die Aufforderung kommt meist erst 5 Jahre später. Bis dahin hast du genug Zeit, einen Job zu finden. Dann wirst du auch genug Geld verdienen, um das BAföG zurückzahlen zu können.

Den Darlehensanteil musst du dann innerhalb von 20 Jahren in maximal 77 monatlichen Raten von 130 € zurückzahlen. Maximal musst du also 10.010 € zurückzahlen.

Was heißt die Abkürzung BAföG?

Die Abkürzung BAföG heißt ausgeschrieben Bundes­ausbildungs­förderungs­gesetz. Schüler und Studierende haben einen Rechtsanspruch, BAföG gezahlt zu bekommen. Dafür müssen sie aber die Voraussetzungen des Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erfüllen.

BAföG steht also für eine staatliche Finanzspritze für die Erstausbildung. Es funktioniert für Schüler, Studierende und Azubis aber jeweils etwas verschieden.

BAföG Förderung — Sonderfälle

Du kannst durch BAföG spezielle Förderung bekommen. Dazu zählen zum Beispiel folgende Fälle:

  • Behinderung
  • Schwangerschaft
  • Pflege einer Person mit mindestens Pflegestufe 3
  • Erziehung eines Kindes bis zum Alter von 14 Jahren

In der Regel endet deine BAföG-Finanzierung mit dem Ende deiner Regelstudienzeit. Benötigst du aufgrund einer dieser Fälle mehr Zeit, wirst du über die Förderungshöchstdauer mit deinem üblichen BAföG-Betrag weitergefördert

Wie kann ich BAföG beantragen?

Wie du siehst, hat BaföG eine große Bedeutung. Um selbst BAföG erhalten zu können, musst du einen Antrag stellen. Du kannst die Formblätter ausdrucken oder auch online ausfüllen. Die Formulare findest du auf bafög.de.

Im Antrag beantwortest du unter anderem Fragen zu:

  • deiner aktuellen Lebenssituation,
  • dem Einkommen und Vermögen deiner Eltern sowie
  • zu deinen eigenen Einkünften und deinem Besitz

Hast du den Antrag vollständig ausgefüllt, schickst du ihn per Post oder online an das Studentenwerk deiner Uni.

💡 Tipp: Wenn du pünktlich zu deinem Studienbeginn finanziell gefördert werden möchtest, solltest du den Antrag spätestens sechs Wochen vor Semesterbeginn einreichen. Manchmal fehlen auch noch Unterlagen, die du nachreichen musst. Lass dich davon aber nicht unterkriegen. Denn der Papierkram lohnt sich für die Finanzspritze garantiert!

Bewilligt wird dir BAföG zunächst für ein Jahr. Du bekommst also jeden Monat eine bestimmte Summe auf dein Konto überwiesen. Danach musst du einen Folgeantrag stellen.

BAföG Folgeantrag

Durch deinen ersten Antrag besitzt das BAföG-Amt bereits viele Informationen über dich, dennoch musst du die ersten drei Formblätter (Formblatt 1, 2, und 3) nochmal ausfüllen. Wenn du die Dokumente vollständig ausgefüllt hast, schickst du sie erneut per Post oder online an an dein zuständiges BAföG-Amt. 

💡 Tipp: Auch beim Folgeantrag musst du mit einer Bearbeitungszeit rechnen. Es ist empfehlenswert, die Dokumente spätestens zwei Monate vor Ablauf des Bewilligungszeitraums abzuschicken, damit deine BAföG-Leistung nicht unterbrochen wird. 

BAföG ist eine super Möglichkeit, dir dein Studium zu finanzieren und du hast jede Menge Zeit, den Betrag zu begleichen. Also mach dich gleich mal an den Antrag!

Was ist BAföG — häufigste Fragen

  • Was ist BAföG einfach erklärt?
    „BAföG“ bedeutet Bundesausbildungsförderungsgesetz. BAföG ist dabei eine staatliche, finanzielle Unterstützung (Sozialleistung). So soll sich jeder nach seinem Interesse ausbilden können, unabhängig von seiner sozialen und wirtschaftlichen Situation.

  • Was ist BAföG und wer bekommt es?
    BAföG können deutsche und teilweise auch ausländische Studierende, Praktikant/innen und Schüler/innen erhalten. Dafür müssen sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Beispielsweise dürfen sie zu Beginn des Studiums nicht älter als 44 Jahre sein.

  • Wie funktioniert das mit dem BAföG?
    BAföG besteht aus zwei Hälften. Eine Hälfte bekommst du vom Staat zinslos geliehen. Später musst du sie wieder zurückzahlen. Die andere Hälfte bekommst du vom Staat komplett geschenkt. Schüler bekommen ihr BAföG sogar vollständig geschenkt (als „Vollzuschuss“).

BAföG und Job oder Praktikum

Sich bei all den Unterlagen zurechtzufinden, die für den BAföG-Antrag benötigt werden, kann ganz schön schwierig sein. Noch komplizierter wird es, wenn du zusätzlich noch einen Job hast oder ein Praktikum machst. Aber keine Sorge! In unserem Beitrag dazu erklären wir dir alles, was du dazu wissen musst!

Zum Video: BAföG und Job oder Praktikum
Zum Video: BAföG und Job oder Praktikum

BAföG und Job oder Praktikum

Sich bei all den Unterlagen zurechtzufinden, die für den BAföG-Antrag benötigt werden, kann ganz schön schwierig sein. Noch komplizierter wird es, wenn du zusätzlich noch einen Job hast oder ein Praktikum machst. Aber keine Sorge! In unserem Beitrag dazu erklären wir dir alles, was du dazu wissen musst!

Zum Video: BAföG und Job oder Praktikum
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