Du denkst über eine Karriere als Gerichtsmediziner nach? Wir zeigen dir in unserem Beitrag und im Video , wie du Gerichtsmediziner werden kannst und was dich im Berufsalltag erwartet.

Job-Check: Gerichtsmediziner/in
Grundlagen für diesen Job
Nervenstärke
Flexibilität
Analytische Fähigkeiten
Einstiegsgehalt & Entwicklung
Studium
Einstieg
Durchschnitt
0 €
3.900 €
4.800 €
Karrierechancen & Zukunft
sehr gut
Inhaltsübersicht

Gerichtsmediziner – das Wichtigste

Du kennst Gerichtsmediziner bestimmt aus Krimiserien oder Filmen. Sie sind nämlich eine wichtige Unterstützung zur Aufklärung von Verbrechen und Straftaten. Dabei stehen meistens nicht-natürliche Todesursachen im Vordergrund. Doch sie untersuchen nicht nur Leichen, sondern auch lebende Opfer von Gewalttaten auf Spuren.

Der Weg, um Gerichtsmediziner zu werden, ist jedoch relativ lang. Du musst zuerst ein 6-jähriges Medizinstudium und anschließend eine 5-jährige Weiterbildung zum Facharzt für Rechtsmedizin absolvieren. Doch es lohnt sich, denn der Beruf ist abwechslungsreich und spannend. 

Während des Studiums lernst du unter anderem alles Wichtige zur Leichenschau, Spurensicherung, Befunddokumentation und zu Sektionstechniken. Was genau dich im Beruf Gerichtsmediziner erwartet, zeigen wir dir jetzt!

Was macht ein Gerichtsmediziner?

Als Gerichtsmediziner kommst du dann zum Einsatz, wenn es darum geht, Todesursachen aufzuklären. Doch du untersuchst auch lebende Menschen, beispielsweise um Vaterschaften festzustellen oder Drogentests durchzuführen.

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Deine wichtigsten Aufgaben

Schauen wir uns deine Aufgaben als Gerichtsmediziner mal genauer an:

  • Durchführung der Leichenschau:
    Im sogenannten Sektionssaal untersuchst du Verstorbene, um festzustellen, ob sie eines natürlichen oder nicht-natürlichen Todes gestorben sind. Das wird auch als Obduktion bezeichnet. Du dokumentierst dabei jedes Detail, das für die Klärung der Todesursache wichtig sein könnte, z. B. Verletzungen der Organe.
     
  • Untersuchung lebender Opfer:
    Die Untersuchung von lebenden Opfern wird meist von der Staatsanwaltschaft angeordnet. Dabei untersuchst du beispielsweise Opfer von Gewalttaten auf Rückstände von Blut. Außerdem begutachtest du Tatverdächtige, die im Zusammenhang mit Straftaten stehen.
     
  • Berichterstattung vor Gericht:
    Als Rechtsmediziner dokumentierst du deine Untersuchungen genauestens und schreibst Gutachten. Oftmals ist auch deine Anwesenheit vor Gericht gefragt. Dort wirst du wie ein Zeuge behandelt und trägst deine Ergebnisse der Obduktion des Verstorbenen oder Verletzten vor.
     
  • Weitere Analysen:
    Du führst auch chemisch-toxikologische Analysen durch. Damit kannst du Rückstände von Drogen, Giften oder anderen Stoffen aufspüren. Zudem führst du DNA-Analysen zur Feststellung von Verwandtschaftsverhältnissen sowie Analysen von Blut, Haaren und Speichel durch.

Deine Arbeitszeiten in der Gerichtsmedizin können sehr unterschiedlich sein. Schließlich kann es auch sein, dass du dir direkt den Tatort eines Verbrechens anschauen musst. Das kann auch mal mitten in der Nacht oder an Wochenenden sein. Ansonsten sind deine Arbeitszeiten aber geregelt, wenn nichts dazwischen kommt.

Wie wird man Gerichtsmediziner?

Um Gerichtsmediziner zu werden, musst du zuerst ein Medizinstudium absolvieren. Du kannst also nicht direkt Gerichtsmedizin studieren. Das Medizinstudium dauert 12 Semester, wobei die Vergabe der Studienplätze meistens an einen Numerus Clausus (NC) gebunden ist. Das bedeutet, dass du eine gute Abiturnote brauchst, um Medizin studieren zu können.

In den ersten 4 Semestern, im sogenannten vorklinischen Teil des Studiums, lernst du in verschiedenen Kursen und Seminaren die Grundlagen zu:

  • Biologie
  • Chemie
  • Physiologie
  • Physik
  • Biochemie

Außerdem musst du in dieser Zeit verschiedene Praktika machen. Anschließend steht die erste ärztliche Prüfung an. Hast du diese erfolgreich gemeistert, startest du in den klinischen Teil. Dort beschäftigst du dich hauptsächlich mit der Diagnose und Behandlung von Krankheiten. Die Inhalte sind dabei je nach Fachrichtung, zum Beispiel Chirurgie oder Pathologie, unterschiedlich.

Im letzten Jahr des Studiums steht das praktische Jahr an. In diesem stellst du in Krankenhäusern dein Praxiswissen unter Beweis. Du durchläufst dabei die Bereiche Chirurgie, innere Medizin und einen weiteren Bereich deiner Wahl. Danach absolvierst du die zweite ärztliche Prüfung.

Bevor du jedoch als Gerichtsmediziner arbeiten kannst, musst du noch eine 5-jährige Weiterbildung zum Facharzt für Rechtsmedizin absolvieren. Die umfasst die Bereiche:

  • Pathologie
  • Allgemeine Psychologie
  • Forensische Psychologie
  • Psychiatrie
  • Psychotherapie

Dabei stehen u. a. folgende Inhalte auf dem Lehrplan:

  • Sektionstechnik
  • Leichenschau
  • Auswertung und Beurteilung von Spuren
  • Bewertung makroskopischer und mikroskopischer Befunde
  • Erstellung von schriftlichen und mündlichen Gutachten
  • Befunddokumentation
  • Forensische Molekulargenetik

Im Anschluss musst du noch eine Facharztprüfung in den einzelnen Bereichen absolvieren. Danach bist du offiziell Gerichtsmediziner.

Pathologe vs. Gerichtsmediziner

Pathologen führen Obduktionen nur bei natürlichen Todesursachen durch. Dafür brauchen sie das Einverständnis der Angehörigen des Verstorbenen. Im Gegensatz dazu beschäftigen sich Gerichtsmediziner auch mit nicht-natürlichen Todesursachen. Die Obduktion wird meistens durch eine richterliche Anordnung veranlasst.

Was braucht man, um Gerichtsmediziner zu werden?

Um Rechtsmediziner zu werden, brauchst du Abitur oder die Fachhochschulreife. Du solltest auch starke Nerven haben, denn du arbeitest fast jeden Tag mit Toten und ihren Gerüchen. Dadurch, dass die Ausbildung zum Gerichtsmediziner relativ lange dauert, solltest du zudem Geduld mitbringen.

Außerdem helfen dir diese Charaktereigenschaften im Berufsalltag:

  • Flexibilität
  • analytische Fähigkeiten
  • Aufmerksamkeit
  • Belastbarkeit
  • Stressresistenz
  • Kommunikationsstärke
  • Empathie

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Wo arbeitest du als Gerichtsmediziner?

Als Facharzt für Rechtsmedizin hast du verschiedene Einsatzmöglichkeiten, denn dein Fachwissen ist in vielen Bereichen der Medizin gefragt. Doch nicht nur dort, auch in der Forschung und Lehre kannst du arbeiten. 

Mögliche Arbeitgeber sind:

  • Krankenhäuser
  • rechtsmedizinische Institute
  • Universitäten
  • Landes- und Bundeskriminalämter
  • gerichtsärztliche Dienste
  • Biologielabore
  • private Pharmaunternehmen

Was verdient ein Gerichtsmediziner?

Da du ein Studium absolvierst, erhältst du während der Gerichtsmediziner-Ausbildung noch keine Vergütung. Anschließend hängt dein Gehalt stark vom Arbeitgeber ab, denn manche sind an Tarifverträge gebunden.

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Ausbildungs- und Einstiegsgehalt

Trotzdem sind Gehaltsaussichten nach dem Gerichtsmedizin-Studium gut! Denn du startest deine Karriere mit einem Einstiegsgehalt von ca. 3.900 € brutto im Monat. Mit jedem Jahr Berufserfahrung steigt dein Gehalt gemäß Tarifvertrag weiter an. Du kannst später im Durchschnitt etwa 4.800 € verdienen. Als Oberarzt kannst du als Gerichtsmediziner sogar auf ein Gehalt von bis zu 9.700 € kommen.

Wie stehen deine Karrierechancen?

Deine Zukunftsaussichten als Gerichtsmediziner sind gut, denn du bist in vielen verschiedenen Bereichen einsetzbar! Zudem hast du die Möglichkeit, durch Weiterbildungen zu einem gefragten Experten zu werden.

Du kannst beispielsweise während des Gerichtsmediziner-Studiums oder im Anschluss daran promovieren und einen Doktor-Titel anstreben. Danach kannst du deine Karriere in der Forschung und Lehre starten und den Nachwuchs an Universitäten ausbilden.

Oder du entscheidest dich für die freie Wirtschaft. Dort kannst du als Rechtsmediziner führende Positionen an forensischen Instituten einnehmen bzw. dein eigenes Labor leiten. Damit übernimmst du auch betriebswirtschaftliche Aufgaben. 

Ausbildung Gerichtsmedizin – Steckbrief
  • Aufgaben: Leichenschau, Untersuchung lebendiger Opfer, Berichterstattung vor Gericht
  • Benötigter Schulabschluss: Hochschulreife
  • Ausbildung Dauer & Weg: Studium, 11 Jahre
  • Voraussetzungen: Nervenstärke, analytische Fähigkeiten, Geduld, Flexibilität, Kommunikationsstärke
  • Gehalt: kein Gehalt während des Studiums, Einstiegsgehalt ca. 3.900 €

Gerichtsmediziner – häufigste Fragen

  • Was brauche ich, um Gerichtsmediziner zu werden?
    Du benötigst ein abgeschlossenes Medizinstudium, sowie den Facharzt für Rechtsmedizin. Außerdem solltest du eine gewisse Nervenstärke für den Umgang mit Toten haben. Flexibilität ist durch die unterschiedlichen Arbeitszeiten auch sehr wichtig.
     
  • Was macht ein Gerichtsmediziner?
    Gerichtsmediziner bestimmen bei Gewaltverbrechen durch Analysen, Leichenschauen und Obduktionen die vermutliche Todesursache der Opfer. Dazu führen sie verschiedene Tests und Untersuchungen durch, wie z. B. DNA-Analysen oder Blutuntersuchungen.
     
  • Wie viel verdient man in der Gerichtsmedizin?
    In der Gerichtsmedizin kannst du mit einem Einstiegsgehalt von ca. 3.900 € brutto im Monat rechnen. Mit etwas mehr Berufserfahrung steigt dein Gehalt auf durchschnittlich 4.800 €.

Arzt / Ärztin Ausbildung

Wie du Gerichtsmediziner werden kannst, weißt du jetzt. Du möchtest noch mehr über das Medizinstudium und die anderen Fachrichtungen erfahren? Dann schau dir unser Video zur Arzt bzw. Ärztin Ausbildung an!

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