Rechtsfachwirt / Rechtsfachwirtin

Als geprüfter Rechtsfachwirt oder geprüfte Rechtsfachwirtin stehen dir die Türen zur Arbeitswelt der rechtsberatenden Berufe offen und es erwartet dich ein deutlich höheres Gehalt. Hier und in unserem Video erfährst du alles Wichtige über die Weiterbildung, deine Karrierechancen und welche Voraussetzungen du erfüllen solltest.

Inhaltsübersicht

Was machst du als Rechtsfachwirt oder Rechtsfachwirtin? 

Geprüfte Rechtsfachwirte verwalten, organisieren und leiten Kanzleiabläufe. Du vermittelst zwischen Mandanten sowie Anwälten und musst deshalb immer up to date in Sachen juristischer Bestimmungen und neuer Gesetzesänderungen sein.

Einen Großteil des Arbeitstags verbringst du also am Schreibtisch. Aber das heißt nicht, dass der Beruf langweilig ist! Das Personalmanagement, der Schriftwechsel mit Gerichten und auch die Betreuung der Mandanten machen deine Arbeit sehr kommunikativ und abwechslungsreich.
Außerdem kannst du den Anwalt deiner Kanzlei mit deiner selbstständigen Arbeitsweise und deinem Fachwissen — vor allem im Bereich des Rechnungswesens — deutlich entlasten.
 

Du siehst: Deine Aufgaben als Rechtsfachwirt sind breit gefächert und haben einen großen Einfluss auf den Erfolg deiner Kanzlei. Im Folgenden zeigen wir dir die Tätigkeiten, die dir in deinem Arbeitsalltag bevorstehen:

  • Büromanagement: Organisation von Büroabläufen (z. B. Terminvergabe und Überwachung von Fristen), Telefondienst, Verwaltung der einzelnen Kommunikationswege

  • Rechnungswesen: betriebswirtschaftliche Problemanalysen, Leitung des Rechnungswesens (Bilanzen oder Gewinn- und Verlustrechnungen erstellen) 

  • Personalmanagement: Koordination der Bewerbungsabläufe, Einstellungstests , Einstellungsgespräche, Einarbeitung und Anleitung von Mitarbeitern, Urlaubsplanung 

  • Mandantenbetreuung: Vermittlung zwischen den Mandanten und dem Anwalt

  • Finanzbetreuung: Betreuung des gesamten Kostenwesens der Kanzlei, Vorbereitung von Rechtsmitteln und Rechtsbehelfen

  • Anwaltliche SachbearbeitertätigkeitenVollstreckungsangelegenheiten, Vorbereitung von Rechtsbehelfen und Rechtsmitteln, Vorbereitung von Schriftsätzen für Klagen, Verträge und Zwangsvollstreckungen

Wie wirst du Rechtsfachwirt oder Rechtsfachwirtin? 

Um an der Weiterbildung teilnehmen zu können, solltest du eine dieser Ausbildungen abgeschlossen haben:

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Voraussetzungen

Dazu benötigst du mindestens ein halbes Jahr Berufserfahrung. Hast du keine dieser Ausbildungen gemacht, solltest du:

  • mindestens 4,5 Jahre Berufserfahrung mitbringen
    oder
  • über Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen verfügen, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.

Um die finale Prüfung vor der Rechtsanwaltskammer abzulegen und den Titel „Geprüfter Rechtsfachwirt“ oder „Geprüfte Rechtsfachwirtin“ zu erhalten, ändern sich die Voraussetzungen dann etwas:

Entweder, du hast eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung und 2 Jahre Berufserfahrung gesammelt. Diese Ausbildungen kommen dafür in Frage:

Oder du kannst mindestens 6 Jahre Berufserfahrung in einer Kanzlei oder einem ähnlichen Bereich vorweisen.

Hier siehst du die wichtigsten Informationen zur Weiterbildung als Rechtsfachwirt auf einen Blick!

👩🏼‍⚖️ Voraussetzung:
⏱️ Dauer: ca. 1,5 Jahre 
💶 Kosten:

ca. 2.000 – 3.200 € + ca. 300 € Prüfungsgebühr

💸 Förderungsmöglichkeiten:
  • Aufstiegs-BAföG
  • Begabtenförderung

Was verdienst du als Rechtsfachwirt oder Rechtsfachwirtin? 

Als Rechtsfachwirt liegt dein durchschnittliches Gehalt bei 2.800 € brutto monatlich. Unmittelbar nach der Weiterbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von 2.100 € rechnen. 
Warst du davor schon als Rechtsanwaltsfachangestellter tätig, kannst du aber auch mit mehr Gehalt rechnen. Startest du beispielsweise gleich in der Leitung eines Anwaltsbüros, liegt dein Gehalt über dem der anderen Kanzleiangestellten, da du deutlich mehr Verantwortung trägst. So ist auch ein Lohn bis zu 4.750 € monatlich möglich.

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Gehalt Ausbildung vs. Weiterbildung

Der Verdienst eines Fachwirts im Rechtswesen ist jedoch von zahlreichen Faktoren abhängig. Zum einen ist die Dauer deiner Kanzleizugehörigkeit von großer Bedeutung, denn mit wachsender Berufserfahrung übernimmst du komplexere Aufgaben und bekommst damit einhergehend einen höheren Lohn. Zum anderen spielt auch der Standort deiner Kanzlei eine wichtige Rolle. 

Im Vergleich: Warst du vorher als Notarfachangestellter tätig, kannst du dein Durchschnittsgehalt durch die Weiterbildung zum Rechtsfachwirt um 600 € im Monat erhöhen. Im Gegensatz zum Rechtsanwaltsfachangestellter verdienst du durchschnittlich 200 € mehr.

Wie ist die Weiterbildung zum Rechtsfachwirt aufgebaut?

Für die Weiterbildung zum Rechtsfachwirt gilt eine bundeseinheitliche Regelung. Die Weiterbildungsinhalte bauen dabei in der Regel auf den Kenntnissen des Rechtsanwaltsfachgestellten auf. Entscheidest du dich für die Weiterbildung zum Rechtsfachwirt, musst du eine staatliche Prüfung bei deiner zuständigen Rechtsanwaltskammer (RAK) ablegen.

In der Prüfung und somit auch in der Weiterbildung stehen folgende Inhalte im Mittelpunkt:

  Schwerpunkte Inhalte
📌 Büroorganisation und Verwaltung
  • Termin- und Fristenkontrolle
  • Datenverarbeitung- und Telekommunikationssysteme 
  • Rechtsdatenbanken und allgemeiner Datenschutz 
  • Rechnungswesen
👩🏻‍💼 Personalwirtschaft
  • Arbeitsrecht
  • Arbeitsschutz
  • Sozialversicherungsrecht
  • Jugendschutz
  • Personalführung
🤐 Mandantenbetreuung 
  • Sachstandsaufnahme
  • Umgang mit Schuldnern
  • Berufsrecht (v.a. Verschwiegenheitspflicht)
💸 Mandatsbetreuung im Kosten- und Gebührenrecht
  • Gerichtskostengesetz
  • Notarkostengesetz
  • Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG)
  • Gebührenrechnungen
  • Beratungs- und Prozesskostenhilfe
  • Verfahrenskostenhilfe (VKH)
👩🏼‍⚖️ Mandatsbetreuung im Prozessrecht
  • Zivilprozessordnung
  • Strafprozessordnung
  • Gerichtsverfassungsgesetz
  • Wohnungseigentumsgesetz
  • Betreuungsrecht
  • Streitbeilegung, Vergleich, Mediation
🗂 Mandatsbetreuung in der Zwangsvollstreckung und im materiellen Recht
  • Sicherungsvollstreckung
  • eidesstattliche Versicherung
  • Zwangsversteigerung
  • Insolvenzverfahren
  • öffentliches und privates Recht (Grundlagen)
  • bürgerliches Recht
  • Sachen-, Familien- und Erbrecht
  • Handels- und Gesellschaftsrecht

Am Ende der Weiterbildung musst du eine schriftliche und eine mündliche Prüfung bei der RAK absolvieren:

  1. Die schriftliche Prüfung deckt die oben genannten Weiterbildungsinhalte und somit die Handlungsbereiche eines Rechtsfachwirts ab.
  2. Um an der mündlichen Prüfung teilnehmen zu können, musst du zuerst die schriftliche Prüfung erfolgreich bestanden haben. In der Prüfung beweist du in einem praxisorientierten Gespräch, dass du Sachverhalte systematisch analysieren und bearbeiten kannst.

Anerkennung und Ansehen

Hast du alles erfolgreich bestanden, bist du endlich „Geprüfter Rechtsfachwirt“ oder „Geprüfte Rechtsfachwirtin“! Damit hast du einen bundesweit bekannten und vor allem anerkannten Berufsabschluss.
Du wirst so zu einem unverzichtbarem Mitarbeiter und hast einen Vorteil gegenüber Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten, da diese nicht für die umfassenden Aufgaben eines Rechtsfachwirts qualifiziert sind. 

Wie stehen deine Karrierechancen? 

Super! Mit der Weiterbildung zum Rechtsfachwirt hast du einen angesehenen und staatlich anerkannten Abschluss in der Tasche und schaffst dir ideale Voraussetzungen, um leitende Aufgaben zu übernehmen.

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Karrierechancen

Deine Arbeitsorte sind vor allem Anwaltskanzleien, wie z.B.:

  • 💬 in der Rechtsberatung in Rechtsanwaltskanzleien
  • 📜 in Patentanwaltskanzleien
  • 🏢 in Rechtsabteilungen von Unternehmen

Um die Karriereleiter weiter nach oben zu klettern, eignen sich diese Aufstiegsweiterbildungen besonders gut:

Betriebswirt Recht/Rechtsmanager IHK
(1,5 – 2 Jahre)

Hier übernimmst du Führungsaufgaben in Wirtschaft und Verwaltung und steuerst innerbetriebliche Prozesse. Außerdem bist du für das Personalmanagement zuständig und berätst die Geschäftsführung in allen rechtlichen und wirtschaftlichen Anliegen.

Betriebswirt IHK
(3 Monate – 3 Jahre)

Als Betriebswirt planst, kontrollierst und organisierst du Geschäftsprozesse in den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, Verkauf und Personalwesen.
Studium
z. B. Wirtschaftsrecht oder Rechtswissenschaft
Mit deinem Weiterbildungsabschluss als Rechtsfachwirt kannst du sogar ohne Abitur Zugang zu einem Studium erhalten, und so dein theoretisches Wissen noch weiter vertiefen. 

Du bist neugierig geworden und möchtest mehr über verschiedene Weiterbildungen erfahren? Dann schau doch bei unserem Beitrag zum Betriebswirt vorbei!

Zum Video: Betriebswirt / Betriebswirtin
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Wie stehen deine Karrierechancen? 

Super! Mit der Weiterbildung zum Rechtsfachwirt hast du einen angesehenen und staatlich anerkannten Abschluss in der Tasche und schaffst dir ideale Voraussetzungen, um leitende Aufgaben zu übernehmen.

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Karrierechancen

Deine Arbeitsorte sind vor allem Anwaltskanzleien, wie z.B.:

  • 💬 in der Rechtsberatung in Rechtsanwaltskanzleien
  • 📜 in Patentanwaltskanzleien
  • 🏢 in Rechtsabteilungen von Unternehmen

Um die Karriereleiter weiter nach oben zu klettern, eignen sich diese Aufstiegsweiterbildungen besonders gut:

Betriebswirt Recht/Rechtsmanager IHK
(1,5 – 2 Jahre)

Hier übernimmst du Führungsaufgaben in Wirtschaft und Verwaltung und steuerst innerbetriebliche Prozesse. Außerdem bist du für das Personalmanagement zuständig und berätst die Geschäftsführung in allen rechtlichen und wirtschaftlichen Anliegen.

Betriebswirt IHK
(3 Monate – 3 Jahre)

Als Betriebswirt planst, kontrollierst und organisierst du Geschäftsprozesse in den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, Verkauf und Personalwesen.
Studium
z. B. Wirtschaftsrecht oder Rechtswissenschaft
Mit deinem Weiterbildungsabschluss als Rechtsfachwirt kannst du sogar ohne Abitur Zugang zu einem Studium erhalten, und so dein theoretisches Wissen noch weiter vertiefen. 

Du bist neugierig geworden und möchtest mehr über verschiedene Weiterbildungen erfahren? Dann schau doch bei unserem Beitrag zum Betriebswirt vorbei!

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