Du fragst dich, was du als Rechtsanwaltsfachangestellte/r machst? In diesem Beitrag und im Video erklären wir dir alles über den Beruf, die Ausbildung und deine Karrierechancen!
Inhaltsübersicht
Rechtsanwaltsfachangestellte/r – Übersicht
Du bist ein wahres Organisationstalent? Mit deinem Sinn für Gerechtigkeit möchtest du Menschen beistehen, die deine Hilfe brauchen? Dann bist du in einer Rechtsanwaltskanzlei bestens aufgehoben. Als Rechtsanwaltsfachangestellte/r unterstützt du Anwälte, indem du wichtige organisatorische Aufgaben übernimmst. Sowohl Mitarbeiter als auch Auftraggeber wissen: Auf dich ist Verlass!
- Rechtsanwaltsfachangestellte/r Aufgaben: Unterstützung von Rechtsanwälten bei juristischen & organisatorischen Tätigkeiten
- Schulabschluss: Realschulabschluss
- Ausbildungsweg und -dauer: Schulische Ausbildung; 3 Jahre
- Fähigkeiten: Kommunikationsfähigkeit, Organisation, Zuverlässigkeit
- Ausbildungsvergütung: im 1. Jahr 710 €, im 2. Jahr 800 €, im 3. Jahr 890 € brutto im Monat
- Typische Arbeitsstellen: Anwaltskanzlei, Inkassobüro, Bank, Versicherung
Was machst du als Rechtsanwaltsfachangestellte/r?
Als Rechtsanwaltsfachangestellte/r arbeitest du z. B. in einer Anwaltskanzlei, wo du wichtige Aufgaben übernimmst. Du behältst jederzeit den Überblick, planst Termine, beschaffst Dokumente und bist Ansprechpartner für die Auftraggeber (Mandanten). Mit deiner Arbeit greifst du Rechtsanwälten tatkräftig unter die Arme und ermöglichst reibungslose Abläufe.
Aufträge durch Mandanten begleitest du von Anfang bis Ende. Dabei erwarten dich als Rechtsanwaltsfachangestellte Aufgaben wie diese:
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🗓️Termine vereinbaren: Wer Kontakt zu einem Rechtsanwalt herstellen möchte, wendet sich zuerst an dich. Du koordinierst die Treffen, Gerichtstermine und Geschäftsreisen.
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🗣️Rechtsanwalt informieren: Du erinnerst den Anwalt an seine Termine und leitest ihm wichtige Informationen weiter.
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🗃️Mandantenakten führen: Für jeden neuen Fall sammelst du Daten und Dokumente in einer Mandantenakte. Diese legst du dem Anwalt vor dem nächsten Gespräch bereit.
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📑Schriftstücke anfertigen: Du bist verantwortlich für das Erstellen und Verschicken von Schriftstücken, wie z. B. Mahnungen, Klageschriften und Einsprüchen.
- 💰Rechnungen erstellen: Du erfasst die Anzahl an Stunden, die ein Mandant in Anspruch genommen hat und berechnest die Kosten.
Übrigens: „Rechtsanwaltsfachangestellte“ ist die offizielle Bezeichnung des Berufs. Oft wird dazu aber auch „Rechtsanwaltsgehilfin“ oder „Anwaltsgehilfin“ gesagt.
- ✅Planung: Du hast geregelte Arbeitszeiten und das Wochenende frei.
- ✅Vielseitigkeit: Du kümmerst dich um die verschiedensten Fälle und sammelst Fachwissen aus unterschiedlichen Bereichen an.
- ✅Auswahl: Nicht nur Anwaltskanzleien, sondern auch Banken, Versicherungen oder Warenhäuser kommen als Arbeitsplatz infrage.
- ✅Alternativen: Du erlangst umfangreiches kaufmännisches Wissen, was du auch in anderen Berufen aus diesem Bereich anwenden kannst.
- ✅Karrierechancen: Durch Weiterbildungen (z. B. Rechtsfachwirt) kannst du in höhere Positionen gelangen und mehr Geld verdienen.
Arbeitsbedingungen
Wenn du noch überlegst, eine Rechtsanwaltsfachangestellte Ausbildung zu machen, solltest du natürlich eine ungefähre Vorstellung von deinem späteren Berufsalltag haben. Wo kannst du arbeiten, welche Arbeitszeiten erwarten dich und wie solltest du dich kleiden? Das erfährst du jetzt!
Wo arbeitest du?
Die meisten Rechtsanwaltsfachangestellten arbeiten im Büro einer Anwaltskanzlei. Durch deine umfangreichen Kenntnisse in Rechtsangelegenheiten kannst du aber auch in anderen Einrichtungen tätig sein. Arbeitgeber, die für Rechtsanwaltsfachangestellte infrage kommen, sind:
- Inkassobüros
- Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
- Versand-/Warenhäuser (Mahnabteilung)
- Banken
- Sparkassen
- Versicherungen
Welche Arbeitszeiten hast du?
Als Rechtsanwaltfachangestellte/r hast du geregelte Arbeitszeiten und verbringst acht Stunden am Tag im Büro. Dort trifft man dich meistens zwischen 8 und 17 Uhr, von Montag bis Freitag an. Das Wochenende hast du frei.
Du kannst dich also auf eine 40-Stunden-Woche einstellen. Anders als bei Anwälten gehören Überstunden bei dir nicht unbedingt zum Alltag. Fällt doch mal mehr Arbeit an, werden dir die zusätzlichen Stunden natürlich bezahlt.
Welche Kleidung trägst du?
Welche Kleidung du am besten trägst, hängt von deinem Arbeitgeber ab. Bist du in einer Rechtsanwaltskanzlei angestellt, hast du auch eine repräsentative Funktion. Kleide dich dementsprechend professionell, aber nicht zu auffällig. Mit einem schlichten, aber dennoch eleganten Outfit machst du nichts falsch.
Steht der Termin für dein erstes Vorstellungsgespräch schon fest? Wenn du Hilfe bei der Wahl eines passenden Outfits brauchst, dann schau dir direkt diesen Beitrag an!
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin dauert 3 Jahre und ist dual aufgebaut. Das heißt, du gehst z. B. 2 Tage die Woche zur Berufsschule. Während der restlichen Zeit arbeitest du bereits in einer Rechtsanwaltskanzlei. Noch bevor du deinen Abschluss in der Tasche hast, kannst du also Berufserfahrung sammeln und Geld verdienen!
Übrigens: Du kannst die Ausbildungszeit auch auf 2 Jahre verkürzen . Voraussetzung dafür ist das Abitur.
Am Anfang des 2. Ausbildungsjahres steht eine Zwischenprüfung an. Am Ende der Ausbildung machst du deine Abschlussprüfung, bevor du dich staatlich anerkannte Rechtsanwaltsfachangestellte oder staatlich anerkannter Rechtsanwaltsfachangestellter nennen darfst. Diese Prüfung besteht aus vier schriftlichen Teilen:
- 1. Geschäfts- und Leistungsprozesse
- 2. Rechtsanwendung im Rechtsanwaltsbereich
- 3. Vergütung und Kosten
- 4. Wirtschafts- und Sozialkunde
Dazu kommt noch ein mündlicher Part im Fach Mandantenbetreuung.
Was lernst du in der Berufsschule?
In der Berufsschule lernst du Inhalte aus den Bereichen Recht, Wirtschaft und dem Rechnungswesen. Dabei werden dir Themen begegnen, wie z. B.:
- Rechtspflege
- Gerichtskosten
- Zwangsvollstreckungen
- Aufbau einer Anwaltskanzlei
- Erstellung von Mandantenakten
- Erbrecht, Familienrecht, Sachrecht
Was lernst du in der Praxis?
In den Praxisphasen übernimmst du juristische und organisatorische Aufgaben. Du bekommst dabei den Alltag von Richtern und Anwälten mit. Außerdem lernst du alles über den Aufbau von Gerichten und den Ablauf von Prozessen. Schon während der Anwaltsgehilfe Ausbildung darfst du:
- Anwälte begleiten
- Mandanten betreuen
- Fälle im Team bearbeiten
- Anrufe entgegennehmen
- Rechnungen kontrollieren
- Mandantenakten vorbereiten
Voraussetzungen
Für die Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten wird offiziell kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt. Allerdings stellen die meisten Kanzleien Azubis mit Mittlerer Reife (Realschulabschluss) oder Hochschulreife (Abitur) ein. Doch auch mit einem guten Hauptschulabschluss hast du Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Für die Anwaltsgehilfin Ausbildung kommt es nicht nur auf deinen Abschluss an, sondern auch auf diese Eigenschaften und Soft-Skills , die du übrigens auch in deiner Bewerbung unbedingt angeben solltest :
- Zuverlässigkeit
- Kommunikationsfähigkeit
- Interesse am Rechtswesen
- Talent für Organisation & Planung
Spaß und Interesse an diesen Schulfächern hilft dir ebenfalls bei der Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten weiter:
- Deutsch
- Mathe
- Englisch
- Wirtschaft & Recht
Das passt genau zu dir und du möchtest dich direkt auf einen Ausbildungsplatz bewerben ? Dann vergiss nicht die wichtigsten Bewerbungsunterlagen : Anschreiben & Lebenslauf !
Wie viel verdienst du?
Während deiner Anwaltsgehilfin Ausbildung wirst du bereits bezahlt! Die Höhe deines Gehalts ist allerdings abhängig von Faktoren wie der Region und der Art der Einrichtung. Im Durchschnitt verdienen Auszubildende während ihrer Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten folgendes Gehalt im Monat:
- im 1. Jahr: 710 €
- im 2. Jahr: 800 €
- im 3. Jahr: 890 €
Auch das Einstiegsgehalt lässt sich nicht ganz genau vorhersagen. Es kann zwischen 1.800 und 2.500 € liegen. Hast du etwas mehr Erfahrung, verdienst du im Durchschnitt 2.640 € brutto.
Genauere Informationen über deinen möglichen Verdienst und sämtliche Einflussfaktoren findest du übrigens in unserem Gehaltsartikel .
Welche Karrierechancen hast du?
Deine Karrierechancen sind sehr gut! Viele Anwälte setzen auf die Hilfe von Rechtsanwaltsfachangestellten. Möchtest du statt in einer Anwaltskanzlei doch lieber in einem anderen Betrieb arbeiten? Kein Problem, du bist ja vielseitig ausgebildet.
Außerdem hast du die Möglichkeit, die Karriereleiter weiter zu erklimmen. Nach deiner Rechtsanwaltsfachangestellte/r Ausbildung kannst du verschiedene Weiterbildungen absolvieren. Dadurch verdienst du mehr und darfst mehr Verantwortung übernehmen.
Hier siehst du Möglichkeiten für Weiterbildungen nach deiner Rechtsanwaltsgehilfin Ausbildung:
Fachwirt/in – Recht | Als Fachwirt übernimmst du Führungsaufgaben in der Kanzlei. Außerdem stehst du dem Anwalt bei der Mandantenbetreuung zur Seite. So erhältst du bis zu 4.750 € monatlich. |
Betriebswirt/in – Recht | Betriebswirte beraten die Geschäftsleitung der Kanzlei in Sachen Recht und übernehmen die Führung in der Buchhaltung. Dabei kannst du mehr als 6.450 € monatlich verdienen. |
Studium – Rechtswissenschaft |
Hast du ein (Fach-)Abitur, kannst du nach deiner Ausbildung Rechtswissenschaft studieren. Damit darfst du als Rechtsanwältin arbeiten und könntest 6.450 € im Monat verdienen. |
Rechtsanwaltsfachangestellte – häufigste Fragen
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Was macht man als Rechtsanwaltsfachangestellter?
Rechtsanwaltsfachangestellte vereinbaren mit den Mandanten die nächsten Termine zur Besprechung und führen Akten, Register sowie Kalender. Außerdem müssen Dokumente angefertigt werden, z. B. für Strafprozesse und Gerichtsstreitigkeiten.
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Wo arbeitet man als Rechtsanwaltsfachangestellter?
Hast du die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten geschafft, findest du überwiegend in Rechtsanwaltskanzleien Anstellung. Du kannst deine Kenntnisse aber auch für die Arbeit in Inkassobüros oder Mahnabteilungen von Versandhäusern einsetzen. Sogar Banken und Versicherungen kommen als Arbeitsplatz infrage.
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Wie läuft die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten ab?
Während deiner Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten wechselst du zwischen Berufsschule und Betrieb hin und her. Bei der Arbeit übernimmst du eigenständig Aufgaben und sammelst dadurch praktische Erfahrung. In der Schule lernst du das nötige Hintergrundwissen.
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