Religionslehrer/in werden
Du möchtest jungen Menschen den Glauben näher bringen und sie beim Lernen begleiten? Hier und im Video erfährst du, wie du Religionslehrer/in werden kannst und welche Aufgaben du dabei hast.
Inhaltsübersicht
Was macht ein Religionslehrer? — Übersicht
Als Religionslehrer begleitest du Schüler verschiedener Altersklassen bei ihrem Glaubensweg und vermittelst dabei religiöse Werte und Grundsätze. Du hilfst den Kindern und Jugendlichen, Religion zu verstehen und gibst ihnen Orientierung für ihr Leben. Es kann auch sein, dass du mit Schülern in Kontakt trittst, die keinen Bezug zum Glauben haben. Auch damit gilt es, als Religionslehrer umzugehen.
Um Religionslehrer werden zu können, musst du ein 5-jähriges Studium absolvieren. Das Fach, das du dabei zwingend belegen musst, ist evangelische oder katholische Theologie. Zusätzlich musst du noch ein weiteres Unterrichtsfach studieren. Nach dem Studium folgt ein 18-monatiges Referendariat.
Als Lehrer von Kindern und Jugendlichen hast du viel Verantwortung. Deswegen solltest du viel Durchhaltevermögen und Geduld mitbringen. Zudem ist Religion für manche Menschen ein sensibles Thema — du solltest daher viel Mitgefühl und Toleranz besitzen.
Was dich genau in dem Beruf als Religionslehrer erwartet, erfährst du jetzt genauer.
Wie wird man Religionslehrer?
Je nachdem, an welcher Schule du unterrichten möchtest, ist auch das Studium anders gestaltet. Du unterscheidest grundsätzlich zwischen Gymnasium, Realschule, Gesamtschule, Gemeinschaftsschule, Hauptschule, Grundschule, Berufsschule sowie Sonderpädagogischen Bildungszentren.
In allen Fällen musst du dich vor dem Studium für ein weiteres Unterrichtsfach neben der Theologie entscheiden. Wie in jedem Lehramtsstudium studierst du ca. 4-5 Jahre und schließt es mit einem Staatsexamen oder Master ab. Innerhalb dieser Zeit hast du auch ein Praxissemester, in dem du selber als Lehrer aktiv wirst.
Nach dem sogenannten Grundstudium hast du dann anschließend ein 18-monatiges Referendariat an einer von dir ausgewählten Schule. Dort gestaltest du schon selbst den Unterricht und tauchst in den Arbeitsalltag eines Religionslehrers ein. Dabei wirst du von erfahrenen Kolleg/innen begleitet und vertiefst deine Praxis noch einmal in zusätzlichen Seminaren und Fortbildungen.
Am Ende der Ausbildung zum Religionslehrer musst du in jedem Fall die Missio canonica (= kirchliche Lehrberechtigung) erworben haben. Ohne sie ist es dir nämlich nicht erlaubt zu unterrichten. Sie kann dir in harten Fällen auch wieder entnommen werden. Nach der abgeschlossenen Ausbildung bist du dann entweder im Landesdienst, also im öffentlichen Dienst, oder kirchlich angestellt.
Hochschulstudium für Gymnasium und Berufsschule
Wenn du Religion an einem Gymnasium oder einer Berufsschule unterrichten willst, hast du neben Theologie und einem weiteren Fach deiner Wahl zusätzlich ein kirchliches Mentorat. Diese Einrichtung an deiner Uni begleitet dich während deines Studiums und gibt dir zusätzliche Orientierung.
Hochschulstudium für Haupt-, Real-, Gesamt-, Gemeinschafts- und Grundschule sowie für Sonderpädagogik
Um in einem sonderpädagogischen Bildungszentrum Religion zu unterrichten, musst du an einer pädagogischen Hochschule studieren. Für die restlichen Schulformen reicht ein reguläres Hochschulstudium in Theologie und einem weiteren Fach.
Für Lehrkräfte, die bereits in einem Dienstverhältnis stehen, ist es möglich einen kirchlichen Zusatzqualifizierungskurs zu absolvieren. Anschließend können sie ebenfalls als Religionslehrer/in arbeiten.
Ausbildung zum Religionslehrer/in
Neben dem Studium gibt es auch die Möglichkeit eine Ausbildung, zum Religionslehrer zu beginnen. Dafür muss einer der folgenden Kurse belegt werden:
- Theologischer Kurs an einer Uni
- Religionspädagogischer Kurs an einer Uni
- Grund- und Aufbaukurs von Theologie
Daraufhin kann man als Religionslehrer/in im Kirchendienst in Teilzeit angestellt werden. Dies ist an jeder Schulform möglich, außer an Gymnasien und Berufsschulen.
Was machst du als Religionslehrer?
Als Religionslehrer unterrichtest du in deiner gewählten Schulform Religion und ein Fach deiner Wahl. Dabei gibst du nicht nur Wissen über die Religionen dieser Welt weiter, sondern unterstützt die Schüler auch im Schulalltag und bei ihrer Konfessionszugehörigkeit.
Außerdem gibst du religiöse Werte weiter und bringst junge Menschen dazu, über verschiedene Dinge nachzudenken und sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen.
Welche Voraussetzungen brauchst du als Religionslehrer/in?
Um Religionslehrer zu werden, solltest du pädagogisches Geschick mitbringen und viel Geduld und Durchsetzungsvermögen haben. Gleichzeitig ist es auch wichtig, sensibel zu sein und Empathie zu zeigen. Der Beruf des Religionslehrers passt zu dir, wenn Folgendes auf dich zutrifft:
- Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Pädagogisches Geschick
- Sensibilität
- Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit
- Hilfsbereitschaft und Führungsfähigkeit
- Mut
- Glauben und Beruf verbinden können
- Psychische Belastbarkeit
Wie viel verdienst du als Religionslehrer?
Da du ein Studium absolvierst, bekommst du in deiner Lehrer-Ausbildung noch keine Vergütung. Ab dem Referendariat kannst du jedoch mit einem Gehalt von ca. 1.500 € rechnen, was jedoch je nach Bundesland und Schulform unterschiedlich ist. Nach dem Studium kriegst du als Religionslehrer oder Religionslehrerin im Durchschnitt 4.650 €.
Welche Karrierechancen hat ein Religionslehrer/in?
Deine Zukunftsaussichten als Religionslehrer/in sind sehr gut! Denn Religionslehrer werden in vielen Orten und Schulen dringend gebraucht. Dabei sind deine Chancen jedoch in ländlicheren Gegenden oft höher als in Städten. Das liegt daran, dass weniger Lehrer auf dem Land arbeiten wollen und Städte meist attraktiver sind.
Zudem kannst du an deiner Schule besondere Stellen besetzen. Damit übernimmst du eine noch größere Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen:
- Vertrauenslehrer
- Klassenlehrer
- Oberstufenkoordinator
- Schulleiter
Außerdem bieten sich zwei Spezialisierungen für dich an:
- Sonderpädagogik: Durch eine Weiterbildung oder ein Studium an einer pädagogischen Hochschule erlernst du alle wichtigen Fähigkeiten und Kenntnisse, um Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung zu unterrichten.
- Berufspädagogik: Du eignest dir zusätzliches Fachwissen über die berufliche Aus- und Weiterbildung an. Dadurch kannst du nicht nur an Berufsschulen arbeiten, sondern auch als Ausbildungsberater an z. B. Gymnasien.
Schon gewusst? Du kannst auch als Quereinsteiger Lehrer werden, etwa durch Weiterbildungen und entsprechende Kurse. Zudem haben auch Gemeindereferent/innen und Pastoralreferent/innen die Möglichkeit, Religion zu unterrichten. Durch den aktuellen Lehrermangel stehen auch dann deine Karrierechancen gut! Tipps für deine Bewerbung als Lehrer gibt’s hier!
- Aufgaben: Unterrichten, Begleiten, Orientieren
- Schulabschluss: Abitur
- Ausbildungsweg & -dauer: 4-5 Jahre Studium, 18 Monate Referendariat
- Fähigkeiten: Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Geduld, Empathie, Toleranz
- Gehalt: im Studium 0 €, Referendariat 1.500 €, Einstieg ca. 4.050 €, Durchschnitt 4.650 €
- Arbeitgeber: als Lehrer: der Staat
Religionslehrer/in — häufigste Fragen
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Wie wird man Religionslehrer/in?
Um Religionslehrer/in zu werden, muss man ein 4-5 Jahre langes Studium mit zwei Unterrichtsfächern absolvieren. Eins der beiden Fächer muss immer Theologie sein. Nach dem Studium hat man ein 18-monatiges Referendariat. Dort arbeitet man schon als Lehrer und wird zusätzlich noch von anderen Lehrkräften begleitet.
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Was braucht man, um Religion unterrichten zu dürfen?
Um Religion unterrichten zu dürfen, braucht man ein abgeschlossenes Studium in Theologie und einem weiteren Unterrichtsfach oder den Erwerb der Missio canonica (= kirchliche Lehrberechtigung).
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Wie viel verdient man als Religionslehrer/in?
Das Einstiegsgehalt nach dem Referendariat liegt zwischen 3.800 € und 4.500 €. Danach ist das durchschnittliche Gehalt bei 4.650 €.
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