Krankmeldung
Wenn du krank bist und nicht zur Arbeit gehen kannst, brauchst du eine Krankmeldung für deinen Arbeitgeber. Alles, was du zur Krankmeldung wissen musst, erfährst du hier und im Video !
Inhaltsübersicht
Krankmeldung — einfach erklärt
Für eine Krankmeldung bei der Arbeit gibt es grundsätzlich keine formalen Vorgaben. Als Arbeitnehmer kannst du
- beim Arbeitgeber anrufen,
- eine E-Mail schreiben,
- jemanden beauftragen, für dich Bescheid zu geben
- oder selbst bei der Arbeit vorbeikommen, wenn es dein Gesundheitszustand zulässt.
Ein Arbeitgeber kann jedoch auch festlegen, dass Krankmeldungen immer auf einem bestimmten Weg (z. B. telefonisch) kommuniziert werden müssen. Dadurch kann er einen reibungslosen Ablauf im Unternehmen sicherstellen, an den sich jeder halten muss.
Seit 1. Januar 2023 gibt es die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), die den „gelben Schein“ ersetzt. So werden alle Informationen zur Krankschreibung digital vom Arzt an die Krankenversicherung geschickt, wo der Arbeitgeber sie abrufen kann. Die eAU gilt erstmal nur für gesetzlich Versicherte.
Wie meldet man sich krank?
Du stellst dir zur Krankmeldung bei der Arbeit vielleicht Fragen wie: Muss ich mich beim Chef persönlich krankmelden? Und ab wann braucht man eine Krankmeldung? Bei der Krankmeldung für die Arbeit musst du nur wenige Dinge beachten:
Grundsätzlich meldest du dich in der Personalabteilung oder bei deinem direkten Vorgesetzten krank. Meist brauchst du nicht direkt eine Krankschreibung vom Arzt. Viele Unternehmen haben die Regelung, dass ein ärztliches Attest erst nach 2-3 Tagen notwendig ist. Dadurch sparen sie sich bürokratischen Aufwand.
Gut zu wissen! Hat ein Arbeitgeber den Verdacht, dass ein Mitarbeiter sich zu oft krankmeldet, kann er seine Regelungen anpassen. Dann kann er bereits nach einem Tag eine Krankschreibung verlangen.
Unterschied Krankmeldung vs. Krankschreibung
Willst du dich beim Arbeitgeber krankmelden, solltest du die Begriffe Krankmeldung und Krankschreibung voneinander unterscheiden:
- Eine Krankmeldung geht vom Arbeitnehmer aus und informiert den Arbeitgeber über die Krankheit. Sie muss immer erfolgen, sobald der Mitarbeiter weiß, dass er zu krank zum Arbeiten ist.
- Eine Krankschreibung erfolgt hingegen durch einen Arzt. Er stellt nach einer Untersuchung die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus, die der Arbeitgeber dann abrufen kann.
Gut zu wissen! Jedes Unternehmen hat eigene Regelungen dafür, ab wann eine Krankschreibung eingereicht werden muss. Ist im Vertrag nichts anderes festgehalten, ist eine Krankschreibung ab dem 4. Tag gesetzlich vorgeschrieben.
Was darf ich als kranker Mitarbeiter?
Sich krankmelden, um ein paar Tage länger Urlaub zu machen? Das geht nicht!
Nach einer Krankmeldung bei der Arbeit darf ein Arbeitnehmer nur Dinge tun, die seine Genesung nicht verzögern oder verhindern. Ein Gang zur Apotheke oder zum Supermarkt ist also erlaubt.
Hast du eine Krankmeldung bei der Arbeit eingereicht, liegt es in deiner Verantwortung, schnell wieder fit zu werden.
Bist du schon vor Ablauf deiner Krankschreibung wieder bereit zu arbeiten? Dann kannst du das tun! Alle Regelungen zu dem Fall, dass du trotz Krankschreibung arbeiten gehst, findest du hier !
Gut zu wissen! Du hast Urlaub genommen, aber bist auf einmal krank geworden? Sofern du dich richtig krankmeldest und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nachweisen kannst, bekommst du deine Urlaubstage zurück.
Bezahlung während der Krankmeldung
Nach einer Krankschreibung bei der Arbeit hast du als Arbeitnehmer das Recht auf Entgeltfortzahlung. Die ersten sechs Wochen bezahlt der Arbeitgeber weiterhin den vertraglich geregelten Lohn.
Nach den sechs Wochen zahlt die Krankenkasse ein Krankengeld aus. Das sind jedoch nur noch maximal 70 % deines Bruttoeinkommens.
Wichtig! Die Krankenkasse zahlt das Krankengeld nur, wenn der Arbeitnehmer länger als sechs Wochen durchgehend an derselben Krankheit erkrankt ist. Wird der Arbeitnehmer zwischenzeitlich wieder gesund oder erkrankt an einer anderen Krankheit, dann beginnt die 6-Wochen-Frist von vorne.
Beispielformulierung — richtig krankmelden beim Arbeitgeber
Damit du dich für die Arbeit richtig krankmelden kannst, haben wir hier eine Beispielformulierung vorbereitet. Du kannst sie deinem Arbeitgeber zum Beispiel per Mail schicken:
Guten Morgen Herr/Frau XY,
ich fühle mich heute leider gar nicht gut und muss mich deshalb krankmelden. Ich gehe davon aus, dass ich morgen wieder zur Arbeit kommen kann. Sollte sich diesbezüglich etwas ändern, gebe ich schnellstmöglich Bescheid.
[Dein Name]
Krankmeldung — häufigste Fragen
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Kann man 3 Tage zu Hause bleiben ohne Krankmeldung?
Wie lange du ohne Attest zu Hause bleiben kannst, regelt der Arbeits- oder Tarifvertrag. Wenn darin nichts festgeschrieben ist, gilt das Entgeltfortzahlungsgesetz: Dann darfst du drei Kalendertage ohne ärztliches Attest zu Hause bleiben.
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Bis wann muss man die Krankschreibung abgeben?
Laut Gesetz muss eine Krankschreibung nach dem dritten Krankheitstag beim Arbeitgeber vorliegen. Das Wochenende und Feiertage werden bei dieser Frist jedoch auch mit einberechnet: Wer also an einem Donnerstag erkrankt, muss die Krankschreibung spätestens am Sonntag einreichen.
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Wie funktioniert die neue Krankmeldung?
Mit der neuen elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung entfällt die Übermittlung der Krankschreibung an Krankenkasse und Arbeitgeber. Stattdessen schickt die Arztpraxis die Krankschreibung direkt an die gesetzliche Krankenkasse. Dort kann sie vom Arbeitgeber aufgerufen werden.
Termin Absage
Wenn du dich bei der Arbeit krankmeldest, musst du vielleicht auch einen Termin absagen. Wie du das am besten machst und einige Beispielformulierungen dafür, findest du in diesem Video !
Termin Absage
Wenn du dich bei der Arbeit krankmeldest, musst du vielleicht auch einen Termin absagen. Wie du das am besten machst und einige Beispielformulierungen dafür, findest du in diesem Video !