Wie viel kostet ein Führerschein?
Du träumst von der Freiheit auf vier Rädern? Dann brauchst du einen Führerschein. Doch der kann ganz schön ins Geld gehen! Wie viel genau? Das verraten wir dir hier.
Inhaltsübersicht
Wie viel kostet ein Führerschein?
Ein Führerschein der Klasse B, also für Pkws, kostet in Deutschland durchschnittlich 3.500 €. Aber das ist nur ein Richtwert. Je nach Region, Bundesland und Fahrschule kann der Preis ordentlich schwanken: Von 2.500 bis 4.500 € ist alles drin.
Der Großteil dieser Kosten geht an die Fahrschule. Vor allem die Fahrstunden schlagen dabei ins Gewicht. In den Gesamtkosten sind aber auch Lehrmaterialien, wichtige Dokumente und viele Verwaltungsgebühren enthalten.
Gut zu wissen: Mit einem Führerschein der Klasse B darfst du Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen und maximal 8 Beifahrerplätzen steuern — also nicht nur normale Pkw, sondern auch größere Wagen wie Transporter oder Vans.
Kosten für die Fahrschule
Der Preis für deinen Führerschein ergibt sich aus zwei großen Bereichen: Theorie und Praxis. Beide spielen eine wichtige Rolle — und beide kosten einiges. Schauen wir uns das genauer an:
Kosten für den Theorieunterricht
Für den Theorieunterricht verlangt die Fahrschule eine Grundgebühr zwischen 350 und 600 €. Damit bezahlst du die Teilnahme an den 14 Theoriestunden, die du mindestens brauchst, um dich für die Theorieprüfung zu qualifizieren. Um dich bestens auf die Prüfung vorzubereiten, brauchst du außerdem Lehrmaterialien. Hier kannst du mit 80 bis 120 € für Bücher, Apps oder Zugänge zu Online-Lernprogrammen rechnen.
Wenn du bereit bist, dein Theoriewissen zu beweisen, musst du dich zur theoretischen Prüfung anmelden. Dafür zahlst du bei TÜV oder DEKRA eine Gebühr von 25 €. Allerdings schlägt die Fahrschule in der Regel noch einen Aufschlag von 60 bis 140 € für die Organisation auf die Rechnung.
Kosten für den Praxisunterricht
Der praktische Teil ist nicht nur aufregend, sondern auch der größte Kostenfaktor. Pflicht sind 12 Sonderfahrten: 5 Überlandfahrten, 4 Autobahnfahrten und 3 Nachtfahrten. Jede dieser 45-minütigen Stunden kostet zwischen 55 und 80 €.
Zusätzlich brauchst du Regelfahrten, um dich auch im normalen Stadtverkehr sicher hinterm Steuer zu fühlen. Wie viele du benötigst, hängt von deinem Können ab. Der Durchschnitt liegt bei etwa 18 Stunden. Manche schaffen es aber auch erst nach 25 oder mehr Stunden. Pro Übungsstunde bist du hier mit 60 bis 95 € dabei.
Wenn du alle Fahrmanöver sicher beherrschst, kann die Fahrschule dich für die praktische Prüfung anmelden. Auch hier fallen Kosten an: Die Anmeldung bei TÜV oder DEKRA kostet rund 130 €. Dazu kommt erneut ein Aufschlag der Fahrschule von 160 bis 290 € für den Zeitaufwand des Fahrlehrers und das Bereitstellen des Fahrzeugs.
Weitere Kosten für den Führerschein
Weniger ins Gewicht schlagen hingegen die vorbereitenen Kosten für den Führerschein. Denn bevor die Fahrschule dich überhaupt für die Prüfungen anmelden kann, musst du deinen Führerschein erstmal bei der Straßenverkehrsbehörde beantragen. Für diesen Antrag brauchst du drei Sachen:
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Erste-Hilfe-Kurs
Egal welchen Führerschein du machen willst: Ein Erste-Hilfe-Kurs ist Pflicht. Hier lernst du, wie du in Notfällen richtig reagierst. Die Kosten liegen je nach Anbieter zwischen 20 und 50 €.
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Sehtest
Außerdem brauchst du einen Sehtest, um sicherzustellen, dass du den Verkehr auch im Auge behalten kannst. Das kostet beim Augenarzt zwischen 10 und 20 €. Beim Optiker ist der oft sogar kostenlos, weil er dort häufig als Serviceleistung angeboten wird.
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Passbild
Ein weiterer Punkt auf deiner Checkliste ist ein biometrisches Passbild. Hier kommt es darauf an, wo du es machen lässt: Im Fotostudio zahlst du etwa 25 €, während ein Fotoautomat oder die Drogerie günstiger sind — meist 8 €. Wichtig ist, dass das Bild den offiziellen Vorgaben entspricht, sonst wird es nicht akzeptiert.
Mit deinem Erste-Hilfe-Kurs-Nachweis, dem Sehtest und deinem Passbild geht’s zur Straßenverkehrsbehörde, um den Führerscheinantrag zu stellen. Der Antrag kostet dich je nach Region 40 bis 70 €.
Was ist, wenn du eine Prüfung nicht bestehst?
Leider kann es auch passieren, dass du bei einer der Prüfungen durchfällst. Das ist zwar nicht das Ende der Welt, aber es kommen dadurch ein paar extra Kosten auf dich zu:
Wenn du beim ersten Versuch durch die theoretische oder praktische Prüfung fällst, musst du dich erneut anmelden. Das bedeutet, dass du für jede erneute Prüfungsanmeldung wieder die Gebühren zahlen musst — also die 25 bzw. 130 € zuzüglich der Aufschläge.
Bei nicht bestandener Theorie-Prüfung und weiterer Ausbildung verlangen manche Fahrschulen einen Teilgrundbetrag. Der liegt meist zwischen 50 und 250 €.
Gut zu wissen: Hast du hingegen die praktische Prüfung nicht bestanden, können erneute Übungsstunden hilfreich sein. Die musst du ebenfalls bezahlen. Manche Fahrschulen rechnen solche „Nachschulungsstunden“ sogar höher an.
Wie teuer ist der Führerschein? — Übersicht
Damit du einen besseren Überblick bekommst, siehst du hier eine Tabelle mit den günstigsten und teuersten Varianten:
Kostenpunkt | Günstigste Variante | Teuerste Variante |
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Erste-Hilfe-Kurs | 20 € | 50 € |
Sehtest | 0 € (Optiker) | 20 € |
Passbild | 8 € | 25 € |
Führerscheinantrag | 40 € | 70 € |
Grundgebühr Fahrschule | 350 € | 600 € |
Lehrmaterialien | 80 € | 120 € |
Theorieprüfung (inkl. Aufschlag) | 85 € (25 + 60) | 165 € (25 + 140) |
Übungsfahrten (18x) | 1.080 € (18 • 60) | 1.710 € (18 • 95) |
Sonderfahrten (12x) | 660 € (12 • 55) | 960 € (12 • 80) |
Praxisprüfung (inkl. Aufschlag) | 290 € (130 + 160) | 420 € (130 + 290) |
Gesamtkosten | 2.613 € | 4.140 € |
Die tatsächlichen Kosten hängen von vielen Faktoren ab. Darunter deine Region, deine Fahrschule und dein eigenes Fahrkönnen. Wer zum Beispiel mehr als die durchschnittlichen 18 Übungsstunden benötigt (z. B. 25), zahlt entsprechend mehr.
Was kostet der Führerschein in den Bundesländern?
Die Kosten für den Führerschein variieren stark je nach Bundesland. Hier eine Übersicht, wie hoch die durchschnittlichen Kosten in den verschiedenen Regionen Deutschlands sind:
Bundesländer | Führerscheinkosten |
Berlin, Niedersachsen | ca. 2.700 € |
Saarland, Schleswig-Holstein | ca. 3.000 € |
Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen | ca. 3.100 € |
Rheinland-Pfalz, Hamburg, Thüringen | ca. 3.300 € |
Bremen, Baden-Württemberg | ca. 3.500 € |
Brandenburg, Hessen | ca. 3.700 € |
Sachsen | ca. 3.900 € |
Bayern | ca. 4.200 € |
Vielleicht denkst du dir jetzt: „Warum nicht einfach in ein günstigeres Bundesland fahren, um dort den Führerschein zu machen?“ Das klingt verlockend, aber da macht dir das Wohnsitzprinzip einen Strich durch die Rechnung.
Demnach kannst du deinen Führerschein grundsätzlich nur an deinem Hauptwohnsitz machen — oder alternativ dort, wo du zur Schule gehst, eine Ausbildung machst, studierst oder arbeitest. Das bedeutet: Dein Wohnort oder dein Ausbildungs-/Arbeitsort entscheidet, bei welcher Straßenverkehrsbehörde du deinen Führerschein beantragen und die Prüfungen ablegen kannst.
Neben dem Pkw-Führerschein gibt es auch andere Klassen, die dich auf die Straße bringen. Hier ein kurzer Überblick über deren Kosten:
- Rollerführerschein (Klasse AM): ca. 500 bis 800 €
- Motorradführerschein (Klasse A): ca. 1.500 bis 2.500 €
- Lkw-Führerschein (Klasse C/CE): ca. 3.500 bis 10.000 €
Führerscheinkosten — Tipps
Der Führerschein kann eine kostspielige Angelegenheit sein, aber mit ein paar cleveren Tricks lässt sich einiges sparen. Das sind unsere besten Tipps:
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Gut vorbereitet zur Prüfung:
Egal ob Theorie oder Praxis — je besser du dich vorbereitest, desto geringer die Chance, dass du durchfällst und die Prüfungsgebühren doppelt zahlen musst. Nutze Online-Lernprogramme oder Apps, um flexibel und effizient zu lernen.
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Fahrschulen vergleichen:
Die Preise für Fahrstunden, Prüfungsaufschläge und Grundgebühren variieren oft stark — sogar innerhalb einer Stadt. Hol dir Angebote von verschiedenen Fahrschulen ein und vergleiche nicht nur die Kosten, sondern auch die Leistungen. Eine günstige Grundgebühr bringt dir wenig, wenn die Fahrstunden überdurchschnittlich teuer sind.
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Erste-Hilfe-Kurs & Co. günstig erledigen:
Nutze Fotoautomaten oder Drogerien für dein Passbild und such nach Anbietern, die Erste-Hilfe-Kurse und Sehtests kombinieren — oft gibt es dafür vergünstigte Pakete. Manche Fahrschulen bieten auch „Sorglospakete“ an, bei denen du alle drei Dokumente an einem Ort erledigen kannst. Das spart oft nicht nur Geld, sondern auch Zeit.
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Angebote für Kombiführerscheine nutzen:
Wenn du sowieso planst, z. B. Motorrad und Pkw zu machen, frag nach Kombi-Angeboten. Viele Fahrschulen bieten hier Rabatte an, weil sie nur eine Grundgebühr berechnen.
Wie viel kostet ein Führerschein? — häufigste Fragen
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Wie viel kostet ein Führerschein? Die Kosten für einen Führerschein variieren stark zwischen den Bundesländern. Während du in Berlin und Hannover mit etwa 2.700 Euro auskommst, können die Kosten in Leipzig und München bis zu 4.200 Euro betragen. Die Unterschiede ergeben sich aus den regionalen Preisen für Fahrschulen, Prüfungen und weiteren Gebühren. -
Wie hoch sind die Kosten für einen Führerschein? Die Kosten für einen Führerschein sind sehr variabel und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der benötigten Fahrstundenanzahl, der Anzahl der Prüfungen und den regionalen Preisen. Insgesamt kannst du mit einer Spanne von etwa 2.500 bis 4.500 Euro rechnen.
Was kostet ein Auto im Monat?
Hast du den Führerschein in der Tasche, steht schon die nächste Anschaffung an: ein eigenes Auto. Das bringt monatlich ebenfalls ein paar Kosten mit sich. Mit wie viel du im Schnitt rechnen musst, zeigen wir dir hier im Video!