Du möchtest wissen, wie du die Arbeitsproduktivität berechnest und interpretierst? Alles Wichtige und was du dabei beachten musst, zeigen wir dir in unserem Beitrag und im Video !

Inhaltsübersicht

Arbeitsproduktivität Definition

Die Arbeitsproduktivität ist eine Leistungskennzahl. Sie zeigt an, wie gut die Arbeitsleistung eines Unternehmens in einer bestimmten Periode war. Dabei wird das Verhältnis zwischen dem Arbeitsergebnis und dem Arbeitseinsatz berechnet. 

Daraus kann ein Unternehmen ableiten, wie produktiv Ressourcen eingesetzt werden und an welchen Stellen Optimierungen erforderlich sind, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen.

Zusammen mit der Maschinenproduktivität bildet sie die Gesamtproduktivität eines Unternehmens.

Arbeitsproduktivität Formel

Um die Arbeitsproduktivität zu berechnen, benötigst du das Arbeitsergebnis (Output). Dazu zählen unter anderem produzierte Güter oder erledigte Aufträge. Das Arbeitsergebnis teilst du dann durch den Arbeitseinsatz (Input). Beispiele dafür sind die geleisteten Arbeitsstunden, investiertes Kapital oder verwendetes Material. 

Arbeitsproduktivität = Output ÷ Arbeitseinsatz
 

Beispielsweise repariert ein Mitarbeiter einer Fahrzeugwerkstatt 40 Autos an einem 8-Stunden-Tag. Daraus ergibt sich eine Arbeitsproduktivität von 5 Autos pro Stunde. 

Arbeitsproduktivität = 40 Autos ÷ 8 Stunden = 5 Autos pro Stunde
 

Wichtig: Bei der Formel für die Arbeitsproduktivität musst du darauf achten, dass es sich bei Arbeitsergebnis und -einsatz um messbare (quantifizierbare) Einheiten handelt. Das heißt, ihren Wert musst du in Zahlen beschreiben können.

Der Zeitraum, für den du die Arbeitsproduktivität misst, ist frei wählbar. Somit kann es sich um ein ganzes Geschäftsjahr, ein Quartal oder auch nur wenige Stunden handeln. 

Tipp – Nicht messbare Einheiten

Da du nicht messbare Einheiten nicht in die Formel einsetzen kannst, kannst du sie stattdessen in Worten festhalten. Dazu zählen beispielsweise wie gut ein Mitarbeiter seine Aufgaben erledigt hat, Auswirkungen auf das Image des Unternehmens oder die Kundenzufriedenheit. 

Beispiele für die Berechnung der Arbeitsproduktivität

Die Arbeitsproduktivität kann in der Praxis für viele Bereiche angewendet werden. Wie du die Arbeitsproduktivität berechnen kannst, zeigen wir dir anhand von drei Beispielen:

Arbeitsproduktivität einer Fließbandproduktion:

In einer 40-Stunden-Woche verpackt ein Mitarbeiter 100.000 Tafeln Schokolade.

AP = 100.000 Stück ÷ 40 Stunden = 2.500 Stück pro Stunde
 

Arbeitsproduktivität im Vertrieb:

Drei Handelsvertreter haben innerhalb eines Monats 500.000 € erwirtschaftet. Dabei haben sie zusammen 60 Arbeitstage im Monat.

AP = 500.000 € Umsatz ÷ 60 Tage = 8.333,33 € pro Tag
 

Arbeitsproduktivität einer Dienstleistung:

Ein Friseur-Geschäft mit vier Mitarbeitern schafft es, insgesamt 240 Kunden in der Woche zu bedienen. Dabei arbeiten sie jeweils 8 Stunden am Tag, was eine Gesamtarbeitszeit von 192 Stunden ergibt.

AP = 240 Kunden ÷ 192 Stunden = 1,25 Kunden pro Stunde
 

Damit du aus den berechneten Zahlen Handlungsempfehlungen ableiten kannst, solltest du die Produktivität über mehrere Zeiträume messen. Dadurch kannst du besser Vergleiche ziehen. Alternativ kannst du auch Branchen-Vergleiche durchführen, um die Leistung im Vergleich zur Konkurrenz zu bemessen.

Für welche Unternehmen lohnt sich die Berechnung?

Um die Formel der Arbeitsproduktivität Formel anwenden zu können, brauchst du messbare Einheiten wie Stückzahlen oder Geldeinheiten. Aus diesem Grund bietet sich die Berechnung der Arbeitsproduktivität für Unternehmen an, deren Ergebnisse sich in Zahlen ausdrücken lassen. Dazu zählen die Logistik, Landwirtschaft und Massenproduktion. 

Für Berufe, die viel Denkarbeit und Kreativität erfordern, ist die Formel weniger geeignet. Zu solchen Berufen zählen Veranstaltungsplaner, Grafikdesigner und Architekten, deren Arbeitsergebnis nur schwer in Zahlen auszudrücken ist.

Wie kann die Arbeitsproduktivität gesteigert werden?

Es gibt einige Faktoren, die einen Einfluss auf die Arbeitsproduktivität haben. Welche das sind und wie ein Unternehmen anhand der einzelnen Faktoren die Arbeitsproduktivität steigern kann, zeigen wir dir jetzt:

  • 🧠 Qualifikation der Mitarbeiter
    Fällt die Arbeitsproduktivität niedrig aus, kann dies an mangelnden Fähigkeiten der Mitarbeiter liegen. Benötigen sie beispielsweise wichtiges Know-how im Umgang mit neuen Maschinen, bieten sich Weiterbildungen an.
  • 💪🏼 Motivation der Mitarbeiter
    Nur motivierte Mitarbeiter erbringen bessere Leistung und sind auch seltener krank. Um die Motivation und Produktivität aufrechtzuerhalten, können Unternehmen zum Beispiel finanzielle Anreize schaffen. Oft hilft es aber auch den Mitarbeitern Wertschätzung zu zeigen und ein offenes Ohr für die Ideen und Sorgen zu haben.
  • ☀️ Zufriedenheit der Mitarbeiter
    Ebenso wichtig für die Arbeitsproduktivität sind zufriedene Mitarbeiter. Hierfür bietet es sich an, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen durch beispielsweise flexible Arbeitsmodelle, ausreichend Pausen und ergonomische Arbeitsplätze.
  • ⚙️ optimierte Produktionsabläufe
    Inwieweit die Produktionsabläufe optimiert sind, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor der Arbeitsproduktivität. Dabei ist es wichtig, die Fehlerquellen zu identifizieren und zu optimieren. Fehlerquellen können stockende Abläufe oder ein mangelhaftes Zeitmanagement sein.

Vor- und Nachteile der Methode

Die Formel der Arbeitsproduktivität ist schnell und leicht anwendbar. Neben den Vorteilen für Unternehmen gibt es aber auch Schwierigkeiten, die  beachtet werden sollten. 

Vorteile

  • ✍🏼 Leistung im Unternehmen wird messbar
    Die Arbeitsproduktivität liefert eine grobe Orientierung über die Produktivität eines Unternehmens bzw. einzelner Bereiche. Damit bildet sie die Grundlage für Entscheidungen bezüglich des Personals, des Materialeinsatzes und dem Ressourcenverbrauch.
  • 📈 Überblick über Produktivitäts-Entwicklung
    Wird die Arbeitsproduktivität regelmäßig über einen bestimmten Zeitraum hinweg ermittelt, lassen sich Trends erkennen. Somit weiß ein Unternehmen, ob sich die Produktivität positiv oder negativ entwickelt hat oder sogar stagniert. Auch kann ein Unternehmen erkennen, ob bestimmte Maßnahmen, wie flexible Arbeitszeitmodelle oder Investitionen in neue Maschinen, einen Einfluss auf die Produktivität gezeigt haben. 
  • 👥 Vergleich zu Wettbewerbern
    Die berechnete Arbeitsproduktivität kann außerdem mit Unternehmen derselben Branche oder dem Branchendurchschnitt verglichen werden. Das liefert Auskunft darüber, ob das Unternehmen wettbewerbsfähig ist.

Nachteile

  • Quantität ist nicht Qualität
    Bei der Berechnung der Arbeitsproduktivität wird nur auf die Menge geachtet und nicht auf die Qualität der erbrachten Leistung. Große Mengen an produzierten Artikeln sind für Unternehmen unbrauchbar, wenn sie Fehler oder Mängel aufweisen. 
  • 📊 Vernachlässigung anderer Einflussfaktoren
    Eine hohe Arbeitsproduktivität kann ebenfalls auf die Optimierung der Arbeitsbedingungen zurückzuführen sein. Auch der erhöhte Einsatz von Maschinen sorgt dafür, dass der Mitarbeiter als Mensch weniger Einfluss auf das Ergebnis der Formel hat. Ein negativer Wert kann neben den Mitarbeitern auch an Lieferschwierigkeiten oder Produktionsengpässen liegen. 
  • 🔍 Falsche Schlussfolgerungen möglich
    Eine niedrige Arbeitsproduktivität bedeutet nicht, dass die Mitarbeiter eine schwache Leistung erbringen. Aufgrund der vielen Einflussfaktoren sollte die Arbeitsproduktivität immer unter Betrachtung weiterer Kennzahlen interpretiert werden. 

Arbeitsproduktivität — häufigste Fragen

  • Was ist mit Arbeitsproduktivität gemeint?
    Die Arbeitsproduktivität ist neben der Maschinenproduktivität ein Teil der Gesamtproduktivität eines Unternehmens. Sie gibt an, wie produktiv Ressourcen (Arbeit, Kapital, Material) eingesetzt wurden, um Ergebnisse zu erreichen.
     
  • Wie rechnet man die Arbeitsproduktivität aus?
    Um die Arbeitsproduktivität zu berechnen, dividierst du den Output (Arbeitsergebnis) durch den Input (Arbeitseinsatz). Produziert ein Mitarbeiter zum Beispiel 120 Schuhe an einem 8-Stunden-Tag, ergibt sich eine Produktivität von 15 Schuhen pro Stunde: Arbeitsproduktivität = 120 / 8 = 15.
     
  • Wie wird die Arbeitsproduktivität erhöht?
    Um die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispiele sind Weiterbildungen, verbesserte Arbeitsbedingungen, ausreichend Pausen, finanzielle Anreize und die Produktionsabläufe zu optimieren.

Mitarbeiter motivieren

Super! Jetzt weißt du, wie du die Arbeitsproduktivität berechnest und was du beachten musst! Am wichtigsten für die Leistung eines Unternehmens sind motivierte Mitarbeiter. Wie du daher als Führungskraft deine Mitarbeiter richtig motivierst , erfährst du in unserem Video!

Zum Video: Mitarbeiter motivieren
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