Joint Venture
Hier und im Video klären wir die Bedeutung eines Joint Venture, welche Formen von Joint Ventures unterschieden werden und welche Beispiele es in der realen Welt gibt!
Inhaltsübersicht
Was ist ein Joint Venture?
Ein Joint Venture ist ein Gemeinschaftsunternehmen, das zwei oder mehr voneinander unabhängige Unternehmen für ein Geschäftsprojekt gründen. Dabei teilen sich alle Beteiligten die Risiken, Kosten und Gewinne.
Die Kooperation bei Joint Ventures hat den Vorteil, dass Unternehmen gegenseitig von ihrem Know-how profitieren und das finanzielle Risiko gemeinsam tragen.
Das aus dem Joint Venture entstehende Tochterunternehmen ist eigenständig und arbeitet autonom.
Formen von Joint Ventures
Laut der Joint Venture Definition können drei Formen von Gemeinschaftsunternehmen unterschieden werden:
- Equity Joint Venture
- Contractual Joint Venture
- International Joint Venture
Equity Joint Venture
Beim Equity Joint Venture entsteht ein Tochterunternehmen mit einer eigenen Rechtspersönlichkeit. Je nach Kapitalbeteiligung ist die Entscheidungsbefugnis unterschiedlich verteilt. Die Gewinne und Verluste werden zwischen den Partnern aufgeteilt.
Das Gemeinschaftsunternehmen eines Equity Joint Ventures hat meist eine Laufzeit zwischen 30 und 50 Jahren.
Contractual Joint Venture
Beim Contractual Joint Venture entsteht kein eigenständiges Gemeinschaftsunternehmen. Es werden lediglich Verträge abgeschlossen, in denen die Kosten-, Risiken- und Gewinnverteilung geregelt sind.
Die Gründung eines Contractual Joint Venture ist kostengünstiger und die vertraglichen Grundlagen sind frei gestaltbar. Die Partner haften nicht unbedingt mit ihrer Einlage, da es sich nicht zwingend um juristische Personen handelt.
International Joint Venture
Handelt es sich um Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern, spricht man von einem International Joint Venture.
Weitere Unterscheidung von Joint Ventures
Weitergehend können Joint Ventures anhand von folgenden Kriterien unterschieden werden:
- Anzahl der Kooperationspartner
- Kooperationsbereich (z.B. Produktion, Lagerung,…)
- Kapitalbeteiligung (gleiche oder ungleiche Partner)
- Standort
- Laufzeit
Motive für ein Joint Venture
Die Motive für die Gründung eines Joint Ventures sind vielfältig:
- Das unternehmerische Risiko kann aufgeteilt werden.
- Die Nutzung gemeinsamer Ressourcen spart Kosten.
- Die Kooperation eröffnet Zugang zu neuen Märkten und Technologien.
- Durch Synergieeffekte wird die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt.
- Es können neue Beziehungen und Netzwerke aufgebaut werden.
- Airbus: ein Joint Venture zwischen mehreren europäischen Unternehmen zur Produktion von Flugzeugen
- die Renault-Nissan-Mitsubishi Alliance: ein Joint Venture zur Zusammenarbeit in den Bereichen Entwicklung, Produktion und Vertrieb.
Risiken und Probleme eines Joint Ventures
Zu den Risiken von Joint Ventures zählen vor allem die wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen, die bei der Gründung der Gemeinschaftsunternehmen zu Problemen führen können.
Außerdem besteht die Gefahr, dass Know-how mit anderen geteilt wird und nicht mehr unternehmensintern ist. Zudem erfordert ein Joint Venture einen hohen Koordinationsaufwand. Wegen ihrer zeitlich begrenzten Lebensdauer gelten Joint Ventures auch als instabil.
Juristische Person
Bei einem Joint Venture haftet eine juristische Person mit ihren Einlagen. Was genau eine juristische Person ist, erfährst du in unserem Video !