3 Schichten Modell
Du beschäftigst dich mit dem Thema Altersvorsorge und fragst dich jetzt, was es mit dem 3 Schichten Modell auf sich hat? Alles, was du darüber wissen musst, erfährst du in diesem Beitrag und im Video.
Inhaltsübersicht
3 Schichten Modell einfach erklärt
Das 3 Schichten Modell basiert auf dem Alterseinkünftegesetz (2005) und unterteilt die Altersvorsorge in die Bereiche Basis-Versorgung, Zusatzversorgung und private Altersvorsorge. Diese unterscheiden sich vor allem in den Punkten Flexibilität und steuerliche Behandlung.
Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung wird die Altersarmut bis zum Jahr 2030 stark ansteigen. Das liegt daran, dass die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung durch den demografischen Wandel immer weiter reduziert werden. Durch den Geburtenrückgang gibt es immer weniger Beitragszahler und gleichzeitig mehr Rentenbezieher.
Das Ziel des 3 Schichten Modells ist es, dass in Zukunft möglichst wenige Rentenbezieher auf staatliche Zuschüsse angewiesen sind. Das passiert, wenn die individuelle Rente zu gering ausfällt. Um diese Rentenlücke zu schließen, werden dem Verbraucher verschiedene steuerliche Anreize gegeben, privat für das Alter vorzusorgen.
Schicht 1: Basisversorgung
Zu der Basisversorgung der Altersvorsorge gehören die gesetzliche Rente, die Basis-/ Rürup-Rente und die Berufsständische Versorgung.
Jeder sozialversicherungspflichtige Angestellte in Deutschland muss in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Davon ausgenommen sind Personen, die Beiträge in die Berufsständische Versorgung einzahlen – dazu gehören freie Berufe wie zum Beispiel Architekten oder Anwälte. Die Berufsständische Versorgung ist gleichzusetzen mit der gesetzlichen Rentenversicherung und in Deutschland verpflichtend.
Darüber hinaus gibt es die Basis-/ Rürup-Rente. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Basisversicherung.
Im Vergleich zu den anderen beiden Schichten ist die Basisversorgung am unflexibelsten. Das Kapital, das du eingezahlt hat, kannst du dir nicht vor Renteneintritt auszahlen lassen. Außerdem kannst du nicht wählen, ob du dir eine Rente oder eine einmalige Kapitalabfindung auszahlen lässt. Die Basisversorgung wird immer in Form einer lebenslangen Rente ausbezahlt.
Schicht 2: Zusatzversorgung
Zur zweiten Schicht des drei Schichten Modells gehört sowohl die Riester Rente als auch die betriebliche Altersvorsorge. Voraussetzung dieses Vorsorgeprodukts ist aber, dass die erste Auszahlung nicht vor dem 62. Lebensjahr stattfinden darf.
Der Aufbau einer Zusatzversorgung eines Angestellten wird dabei finanziell unterstützt. Bei der betrieblichen Altersvorsorge ist der Arbeitgeber verpflichtet, 15 % davon zu übernehmen. Und auch bei der privat-finanzierten Riester Rente erhält der Verbraucher Unterstützung in Form einer staatlich-geförderten Grundzulage.
Bezüglich der Flexibilität hat die Zusatzversorgung mehr zu bieten als die erste Schicht der Altersvorsorge. Im Gegensatz zur Basisversorgung kannst du früher auf das angesparte Kapital zugreifen. Zusätzlich kannst du dir während der Rente bis zu 30 % des verfügbaren Kapitals in einer Einmalzahlung auszahlen lassen, ohne dass du die staatliche Förderung zurückzahlen musst.
Schicht 3: Private Altersvorsorge
Die private Altersvorsorge umfasst Finanzinstrumente wie die private Rentenversicherung, Investment-Sparpläne oder auch eine private Lebensversicherung. Im Allgemeinen sprichst du dabei von Vorsorgeverträgen, für die es in der Ansparphase keine staatliche Förderung gibt.
Ein großer Unterschied zu den ersten beiden Schichten ist, dass das eingezahlte Kapital nicht notwendigerweise der Altersvorsorge dienen muss — das Geld kann also jederzeit entnommen werden.
Steuerliche Vorteile des 3 Schichten Modells
Ein Ziel des drei Schichten Modells ist es, dem Verbraucher steuerliche Anreize zu geben, privat für das Alter vorzusorgen. Wie das in den 3 Schichten umgesetzt ist, erfährst du jetzt.
Steuerliche Vorteile — Schicht 1
- Die eingezahlten Beiträge können als Sonderabzug von der Steuer abgesetzt werden.
- In der Rentenphase wird das ausgezahlte Geld versteuert. Die Höhe der anfallenden Steuer ist nach Renteneintrittsalter gestaffelt. Es gilt: Je früher du in Rente gehst, desto höher ist der anfallende Steuersatz.
Steuerliche Vorteile — Schicht 2
- Bei der betrieblichen Altersvorsorge verrechnest du den eingezahlten Betrag über die Gehaltsabrechnung. Der Verbraucher zahlt somit weniger Lohnsteuer und weniger Sozialabgaben.
- Bei der Riester Rente kannst du den eingezahlten Betrag zu 100% von der Steuer absetzen.
Übrigens: Es gibt eine gesetzlich geregelte Obergrenze, wie viel Kapital steuerfrei angespart werden darf. Bei der Riester Rente sind das maximal 2100€ pro Jahr.
Steuerliche Vorteile — Schicht 3
- Beiträge für sogenannte Vorsorgeaufwendungen darfst du theoretisch von der Steuer absetzen. Jedoch fallen darunter auch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Damit schöpfst du den Freibetrag in den meisten Fällen fast vollständig aus.
- Ein wichtiger steuerlicher Unterschied zu den ersten beiden Schichten ist, dass der Anleger die Beiträge aus bereits versteuertem Eigenkapital bezahlt.
- Wenn der Vorsorgevertrag bereits 12 Jahre besteht und der Anleger über 62 Jahre alt ist, gilt bei einer Einmal-Auszahlung das Halbeinkünfteverfahren. Einfach erklärt heißt das, dass nur die Hälfte des Betrags versteuert werden muss.
Wo finde ich meine Rentenversicherungsnummer?
Nun weißt du das Wichtigste über das 3 Schichten Modell. Wenn du dich intensiv mit deiner Altersvorsorge beschäftigst, wirst du früher oder später deine Rentenversicherungsnummer benötigen. Wo genau du sie findest, erfährst du hier.
Wo finde ich meine Rentenversicherungsnummer?
Nun weißt du das Wichtigste über das 3 Schichten Modell. Wenn du dich intensiv mit deiner Altersvorsorge beschäftigst, wirst du früher oder später deine Rentenversicherungsnummer benötigen. Wo genau du sie findest, erfährst du hier.