Durch ein Arbeitszeugnis belegst du deine Fähigkeiten, wenn du dich auf einen neuen Job bewirbst. Wie es aufgebaut ist, welche Arten es gibt und was die jeweiligen Noten bedeuten, erfährst du hier!
Ein Arbeitszeugnis ist ein schriftlicher Nachweis deines Arbeitgebers. Es informiert über die Dauer und Art des Arbeitsverhältnisses sowie über dein Verhalten, deine Position und deine erbrachten Leistungen. Laut BGB und GewO hast du einen gesetzlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis, dieser erlischt allerdings nach einer Verjährungsfrist von 3 Jahren. Das Zeugnis muss wahrheitsgemäß und wohlwollend formuliert sein.
💡 Schon gewusst? Viele Arbeitnehmer dürfen ihr Arbeitszeugnis selbst schreiben. Das ist zum einen ein Vertrauensbeweis, zum anderen bietet es dem Arbeitnehmer die Möglichkeit, ein optimal ausgelegtes Zeugnis zu erstellen. Dazu müssen aber bei Aufbau und Inhalt unbedingt formale Regeln beachtet werden. Mehr dazu erfährst du jetzt!
Für den Aufbau eines Arbeitszeugnisses gibt es feste Regeln. Ein gutes Arbeitszeugnis sollte nicht mehr als drei DIN A4 Seiten umfassen.
Grundsätzlich unterscheidest du zwischen dem qualifizierten und dem einfachen Arbeitszeugnis.
Einfache Arbeitszeugnisse informieren ausschließlich über die Art und Dauer der Beschäftigung sowie die persönlichen Informationen des Arbeitnehmers. Die Leistungsbewertung und das Sozialverhalten werden hier ausgelassen. Deswegen ist es kürzer als das qualifizierte Arbeitszeugnis.
Qualifizierte Arbeitszeugnisse hingegen geben dem Personaler zusätzlich Einblicke in die Leistungsfähigkeiten und das Sozialverhalten eines Bewerbers. Daher ist ein qualifiziertes Arbeitszeugnis aussagekräftiger und wird bei Bewerbungen von Personalern erwartet.
Grundsätzlich müssen Arbeitgeber nur ein einfaches Arbeitszeugnis ausstellen. Als Arbeitnehmer hast du aber schon 6 Wochen nach Ende des Arbeitsverhältnisses Anspruch auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Das musst du allerdings aktiv beantragen.
Es gibt nicht nur eine Art von Arbeitszeugnis. Zusätzlich zu „einfach“ und „qualifiziert“ gibt es noch weitere Zeugnistypen:
Bei der Beurteilung der Leistungen benutzen Personaler im Arbeitszeugnis bestimmte Formulierungen, hinter denen sich die klassischen Schulnoten von „sehr gut“ bis „mangelhaft“ verstecken. Diese Kernsätze bedeuten folgende Noten:
Note | Zeugnissprache |
sehr gut | „stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ |
gut | „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“ |
befriedigend | „stets zu unserer Zufriedenheit“ |
ausreichend | „zu unserer Zufriedenheit“ |
mangelhaft | „im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit“ |
ungenügend | „er/sie hat sich bemüht“ |
Ein Arbeitszeugnis muss insgesamt immer mindestens mit der Note 3 bewertet sein, also „befriedigend“. Schlechtere Arbeitszeugnisse muss dein Arbeitgeber begründen.
Merke: Personaler achten genauso auch darauf, was nicht im Zeugnis steht. Wird bei einem Geschäftsführer beispielsweise nur auf Nebensächlichkeiten eingegangen, nicht aber auf seine Arbeitsleistung in der Geschäftsführung, zeigt das an, dass die Leistung in der Hauptsache schlecht war.
Vor allem das Fehlen der Schlussformel wirkt nicht gut bei der Bewerbung, denn die Formulierungen in diesem Teil sind extrem aussagekräftig. Sie ist dem Arbeitgeber allerdings freiwillig überlassen und Arbeitnehmer haben keinen gesetzlichen Anspruch darauf.
Arbeitszeugnisse können bei deiner Bewerbung darüber entscheiden, ob du den Job bekommst oder nicht. Einerseits hinterlässt ein schlechtes Zeugnis keinen guten Eindruck, andererseits stellen sich dem Personaler einige Fragen, wenn du es bei der Bewerbung einfach weglässt.
Wenn du also mit deinem Arbeitszeugnis unzufrieden bist, solltest du deinen Chef direkt darauf ansprechen und ihn gegebenenfalls bitten, es zu korrigieren. Macht er das nicht, kannst du einen schriftlichen Widerspruch einreichen und sogar Alternativformulierungen vorschlagen.
Hilft auch das nichts, kannst du innerhalb von 3 Wochen nach Erhalt des Zeugnisses eine Zeugnisberichtigungsklage einreichen. Ist deine Durchschnittsnote besser als eine 3, musst du außerdem Beweise liefern, dass du ein besseres Zeugnis verdient hast. Nach 15 Monaten verfällt dein Anspruch auf Korrekturen am Arbeitszeugnis.
An den Formulierungen im Arbeitszeugnis sind schlechte Bewertungen nicht immer einfach zu erkennen, da sie oft besser klingen, als sie gemeint sind. Trotzdem lässt sich ein schlechtes Zeugnis an diesen Anzeichen erkennen:
Dein Arbeitszeugnis gibt detaillierte Aussagen, wie gut du deinen Job bei ehemaligen Arbeitgebern gemacht hast. Außerdem können Personaler so herausfinden, wie du dich gegenüber Kollegen und Vorgesetzten verhalten hast und ob du ins neue Team passt.
Hast du bereits mehrere Jahre Berufserfahrung, musst du deiner Bewerbung auf keinen Fall alle Arbeitszeugnisse deiner ehemaligen Arbeitsstellen beifügen. Hauptsache ist, dass das Zeugnis deines letzten Arbeitgebers und alle weiteren Zeugnisse, die vor weniger als 10 Jahren ausgestellt wurden, dabei sind.
Bist du Berufseinsteiger und kannst keine Berufserfahrung vorweisen, solltest du unbedingt Praktikumszeugnisse oder ähnliches beifügen!
Du weißt jetzt, dass dir — unabhängig von der Art des Dienstverhältnisses und der Dauer des Beschäftigungszeitraums — gesetzlich ein Arbeitszeugnis zusteht. Stellt dein Arbeitgeber dir nach Ende des Arbeitsverhältnisses nicht automatisch ein Zeugnis aus, solltest du es anfordern.
Alles, was du dazu wissen musst, erfährst du in unserem nächsten Beitrag
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Du weißt jetzt, dass dir — unabhängig von der Art des Dienstverhältnisses und der Dauer des Beschäftigungszeitraums — gesetzlich ein Arbeitszeugnis zusteht. Stellt dein Arbeitgeber dir nach Ende des Arbeitsverhältnisses nicht automatisch ein Zeugnis aus, solltest du es anfordern.
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