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Was ist Soll und Haben? In diesem Beitrag erklären wir dir, wie die beiden Begriffe mit Konten und der Buchführung zusammenhängen. Du möchtest noch schneller verstehen, was es mit Soll und Haben auf sich hat? Dann schau dir jetzt unser Video dazu an!

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Inhaltsübersicht

Soll und Haben einfach erklärt

Soll und Haben (Englisch debit and credit) bezeichnen die linke und die rechte Seite eines T-Kontos in der Buchhaltung. In der Doppelten Buchführung dokumentierst du alle Geschäftsvorfälle, wie z.B. einen Autokauf, auf mindestens zwei Konten.  Auf dem einen Konto buchst du auf der Soll-Seite, bei dem zweiten auf der Haben-Seite. Dazu stellst du Buchungssätze  auf. Diese werden alle nach dem Schema Soll an Haben gebildet. 

Achtung: Die Begriffe Soll und Haben haben nichts mit der eigentlichen Bedeutung der beiden Wörter zu tun, sondern sind feststehende Begriffe im externen Rechnungswesen .

Soll und Haben Konto Aufbau

In der Doppelten Buchführung buchst du auf T-Konten. Die linke Seite eines Kontos heißt immer Soll, rechts ist Haben. Diese Bezeichnungen sind bei allen Konten gleich. 

T-Konto, Soll, Haben, Doppelte Buchführung
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T-Konto Soll- und Haben-Seite

Soll und Haben und Buchführung

Jeder Geschäftsvorfall (Bsp. Bezahlung einer Rechnung oder Aufnahme eines Kredits) wird in deiner Buchführung erfasst. Es sind immer mindestens zwei Konten betroffen, eben mindestens ein Konto im Soll und ein Konto im Haben (Doppelte Buchführung). 

Doppelte Buchführung, Soll und Haben, Geschäftsvorfall, Buchungen, Buchhaltung
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T-Konten

Buchungssätze

Für jeden Geschäftsvorfall kannst du auch einen Buchungssatz bilden. Diese folgen alle dem Leitsatz Soll an Haben (mit dem Betrag x). Bei Soll schreibst du das Konto hin, bei dem du auf der linken Seite buchst, bei Haben entsprechend das auf der rechten Seite. Zum Schluss schreibst du noch den Geldbetrag hin, der hier fließt. 

Du kannst auch auf mehr als zwei Konten eine Buchung vornehmen. Wenn du zum Beispiel ein Auto kaufst, dann sind die Konten Bank, Fuhrpark und Vorsteuer (umgangssprachlich Mehrwertsteuer) betroffen. Hier buchst du auf zwei Konten im Soll und auf einem Konto im Haben oder umgekehrt. Wichtig ist, dass die Summe der Geldbeträge, die du auf den Soll-Seiten hast, den Beträgen auf den Haben-Seiten entsprechen (∑ Soll = ∑ Haben). 

Kontenarten

Damit du weißt, ob du im Soll oder im Haben buchst, schaust du, um welche Kontenart es sich bei den betroffenen Konten handelt. Du unterscheidest zwischen Bestandskonten und Erfolgskonten . Was bei den jeweiligen Kontenarten im Soll und Haben passiert, erklären wir dir jetzt.  

Bestandskonten

Vorgänge auf Bestandskonten ändern die Verteilung des Vermögens und des Kapitals in deinem Unternehmen. Du unterscheidest bei den Bestandskonten zwischen Aktivkonten und Passivkonten. 

Aktivkonten

Aktivkonten erfassen das Anlage- und Umlaufvermögen. Hier findest du zum Beispiel: 

  • Bankguthaben, Kassenbestand und Forderungen
  • Rohstoffe (Vorräte) 
  • PKWs, Gebäude und Grundstücke (Sachanlagen)
  • Patente, Lizenzen (Immaterielle Vermögensgegenstände)
  • Aktien, Wertpapiere (Finanzanlagen)

Auf der Soll-Seite eines Aktivkontos stehen die Zugänge. Wenn du ein Auto kaufst, taucht der Wert des PKWs auf der linken Seite deines Kontos Fuhrpark auf. Wenn du das Auto per Überweisung bezahlst, dann dokumentierst du diesen Abgang auf der Haben-Seite im aktiven Bestandskonto Bank. 

Passivkonten

Auf den Bestandskonten wird die Herkunft des Kapitals deines Unternehmens dokumentiert. Hier führst du folgende Posten auf: 

  • Eigenkapital 
  • Verbindlichkeiten (zum Beispiel Darlehen und Kredite; umgangssprachlich: alle Schulden deines Unternehmens)
  • Rückstellungen (Hier vermerkst du zum Beispiel Steuern, die du in Zukunft bezahlen musst)

Zugänge werden auf den Passivkonten im Haben gebucht (Bsp. Aufnahme eines Kredits). Alle Abgänge werden im Soll dokumentiert (Bsp. Bezahlung einer Rechnung). 

Erfolgskonten

Die zweite Kontenart sind die Erfolgskonten. Diese sind betroffen, wenn dein Unternehmen Gewinne oder Verluste macht. Die Erfolgskonten unterteilst du in Aufwandskonten und Ertragskonten. 

Ertragskonten

Erträge erhöhen das Eigenkapital, sie bringen dem Unternehmen Gewinn . Hier hast du zum Beispiel:

  • Zinserträge
  • Umsatzerlöse
  • Erhaltene Skonti und Rabatte
  • Mieterträge

Die Erträge buchst du auf der Haben-Seite. Im Soll nimmst du nur Korrekturbuchungen (Bsp. Kunde gibt Einkauf zurück und du hast weniger Umsatzerlöse) vor.

Aufwandskonten

Aufwendungen reduzieren das Eigenkapitel und schmälern somit den Gewinn des Unternehmens. Unter Aufwand für das Unternehmen fällt zum Beispiel:

  • Bezahlen der Löhne und Gehälter (Lohnaufwendungen )
  • Zinsaufwendungen
  • Anschaffen von Büromaterial oder Rohstoffen
  • Gewährte Skonti und Rabatte

Die Aufwendungen werden auf der Soll-Seite gebucht. Im Haben sind Korrekturbuchungen zu finden. 

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Bestandskonten und Erfolgskonten

Beispiel: Soll an Haben buchen

Jetzt erklären wir dir anhand von Beispielen, wie du mit Soll und Haben auf den richtigen Konten buchst. 

Geschäftsvorfall 1 

Du bist der Geschäftsführer eines T-Shirt Shops und hast nach Ladenschluss 500 € in deiner Kasse, die du jetzt auf dein Bankkonto einzahlen möchtest. 

Die Konten Kasse und Bank sind Aktivkonten. Das Konto Bank nimmt zu, weil du die 500 € einzahlst, diesen Zugang buchst du im Soll. Das Konto Kasse nimmt entsprechend im Haben um den gleichen Betrag ab. 

Du kannst somit den Buchungssatz Bank (Soll) an Kasse (Haben): 500 € aufstellen und du findest auf diesen beiden Konten deinen Geschäftsvorfall wieder:

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T-Konten Bank und Kasse

Geschäftsvorfall 2 

Ein Kunde kauft T-Shirts für 50 € bei dir und du stellst ihm eine Rechnung aus. Für dich ist das ein Umsatzerlös von 50 € und gleichzeitig ist es eine Forderung gegenüber deinem Kunden.

Das Konto Umsatzerlöse ist ein Ertragskonto, das Konto Forderungen ist ein Aktivkonto. Auf beiden Konten hast du eine Zunahme. Somit buchst du auf dem Ertragskonto Umsatzerlöse im Haben und auf dem Aktivkonto Forderungen im Soll.

Jetzt kannst du den Buchungssatz Forderungen (Soll) an Umsatzerlöse (Haben): 50 € aufstellen und erhältst folgende Beträge auf deinen Konten:

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T-Konten Umsatzerlöse und Forderung
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Geschäftsvorfall 3

Der Kunde bezahlt die Rechnung über 50 €. Deine Forderung gegenüber dem Kunden verschwindet. Gleichzeitig erhöht sich dein Bankguthaben um diesen Betrag. 

Die Konten Bank und Forderungen sind, wie du ja jetzt schon weißt, Aktivkonten. Die Zunahme auf dem Bankkonto dokumentierst du wieder im Soll. Die Forderungen, die du jetzt nicht mehr hast, kommen ins Haben.

Nun kannst du den Buchungssatz Bank (Soll) an Forderungen (Haben): 50 € formulieren. Auf deinen Konten hast du jetzt diese Kontostände.

Beispiel, Aktivkonten, Buchen, Buchung, Konto Forderungen, Konto Bank, Soll und Haben
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T-Konten Bank und Forderungen
Zusammenfassung Soll und Haben
  • Soll und Haben beschreiben die beiden Seiten eines T-Kontos. Links ist immer die Soll-Seite, rechts die Haben-Seite.
  • Bei jedem Geschäftsvorfall buchst du immer auf mindestens zwei Konten. Eine Buchung ist mindestens im Soll, die andere im Haben.
  • Du kannst auch mehrere Buchungen auf den Soll- und den Haben-Seiten vornehmen. 
  • Was auf den einzelnen Konten bei Soll und Haben passiert, ist abhängig davon, ob du Aktiv-, Passiv, Ertrags- oder Aufwandskonten hast.

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