Was macht ein Game Designer? In unserem Beitrag und Video erfährst du alles über die Aufgaben, das Gehalt und die nötigen Voraussetzungen für den Job als Game Designer.
Inhaltsübersicht
Was macht ein Game Designer?
Als Game Designer entwirfst du fesselnde Spielewelten und denkst dir Figuren, Aufgaben, Gameplay, Ziele und Regeln für dein Spiel aus. Du bist also für weit mehr als nur die grafische und technische Umsetzung von Spielen verantwortlich.
Bei deiner Arbeit als Game Designer übernimmst du eine Vielzahl an Aufgaben:
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Spielkonzepte entwickeln: Du überlegst dir Spielhandlung, Spielregeln und Aufgaben, die der Gamer lösen soll. All das hältst du schriftlich in einer Storyline fest.
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Charaktere und Landschaften entwerfen: Deiner Kreativität sind beim Entwerfen von Dörfern, Städten und Charakteren keine Grenzen gesetzt.
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Storytexte ausarbeiten: Vor allem bei komplexen Spielhandlungen ist Text, zum Beispiel in Form von Dialogen oder Erzählungen, wichtig.
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Spielszenen zusammenfügen: Die Charaktere, Landschaften und Storytexte fügst du zu einem fließenden Spielablauf zusammen. Du integrierst auch Musik und Soundeffekte.
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Spiele testen und optimieren: Da dein Spiel reibungslos funktionieren soll, bevor es in den Verkauf geht, musst du es testen und optimieren.
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Spieleanleitungen erstellen: Niemand kennt das Spiel so gut wie du. Natürlich bist du der Richtige für das Verfassen für Spielanleitungen.
- Teamarbeit organisieren: Die enge Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen deines Teams gehört ebenfalls zu deinem daily business.
Was macht ein Game Designer – Beispiel
Damit du die Aufgaben eines Game Designers noch besser verstehst, zeigen wir dir das bekannte „The Door Problem“ (Das Tür-Problem) der Game Designerin Liz England. Stell dir vor, du entwirfst ein Spiel, in dem der User eine Tür sieht. Als Game Designer stellst du dir die folgenden Fragen:
- Können Spieler die Tür öffnen?
- Können Spieler alle Türen im Spiel öffnen?
- Sind manche Türen nur Dekoration?
- Woran erkennt der Spieler den Unterschied zwischen Türen, die er öffnen kann und Türen zur Dekoration?
- Sind Türen, die du öffnen kannst, grün und alle anderen rot?
- Können Türen auf- und abgeschlossen werden?
- Weiß ein Spieler, wie man eine Tür aufschließt?
- Brauchen Spieler einen Türschlüssel?
- Gibt es Türen, die offen sind, aber durch die ein Spieler nie gehen wird?
- Woher kommen Feinde? Kommen sie durch Türen? Schließen die Türen danach automatisch?
- Verschließen sich Türen auch hinter Spielern automatisch?
- Was, wenn es zwei Spieler gibt? Müssen erst beide Spieler durch die Tür durchlaufen, damit sie sich verschließt?
Die Liste an Fragen kann immer weiter geführt werden. Wichtig ist aber, dass sich jemand um diese Problemstellungen kümmert — genau das machst du als Game Designer.
Was verdient ein Game Designer?
Als Game Designer mit Bachelorabschluss erhältst du ein durchschnittliches Jahresbruttogehalt von 28.000 € zu Beginn deiner Karriere. Mit einem Master ist ein Einstieg mit 32.000 € möglich. Nach einigen Jahren steigt dein Gehalt auf etwa 40.100 €. Nach mehr als fünf Jahren im Beruf kann dein jährliches Gehalt sogar bei ungefähr 46.300 € liegen. Hast du über zehn Jahre Berufserfahrung, kann dein Jahresbruttogehalt sogar 51.200 € und mehr betragen.
Deutschlandweit beträgt das Gehalt von Game Designern durchschnittlich 40.000 € im Jahr. Weitere Faktoren, die dein Gehalt beeinflussen, sind die Größe des Unternehmens, das Bundesland und dein Geschick bei der Gehaltsverhandlung.
Wie sich die Faktoren auf dein Gehalt auswirken und wie du es erhöhen kannst, erfährst du in unserem ausführlichen Beitrag zum Game Designer Gehalt .
Als Game Designer hast du gute Karrierechancen. Denn die Gaming-Branche wächst seit einigen Jahren rasant und dafür braucht es qualifizierte Game Designer.
Ausbildung / Studium
Der einfachste Weg, Game Designer zu werden, ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium in einem dieser Fächer:
- Informatik
- Medieninformatik
- Mediendesign
- Medientechnik
- Game Design
Ein Masterabschluss ist keine Voraussetzung für den Beruf, allerdings kannst du damit schon bei deinem Berufseinstieg mehr verdienen. Nicht nur das theoretische Wissen aus dem Studium ist wichtig, sondern auch die praktische Erfahrung. Werkstudentenjobs und Praktika können dir deshalb für den Karrierestart helfen.
Wenn ein Studium nichts für dich ist, kannst du eine unbezahlte dreijährige schulische Ausbildung zum Game Designer absolvieren. Hier lernst du nicht nur, worauf es in der Theorie ankommt. Du arbeitest nämlich auch an vielen Praxisprojekten, in denen du deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst. In Gruppenprojekten wirst du zum Beispiel eine Spielhandlung erarbeiten, sowie Charaktere und Spielewelten entwerfen. Du darfst dich aber auf noch viel mehr Inhalte während deiner Game Designer Ausbildung freuen:
- Game Art: Du lernst, worauf es bei der audiovisuellen Umsetzung von Spielen ankommt. Bild und Ton müssen schließlich zur Spielhandlung passen.
- Animationsdesign: 2D und 3D Welten und Charaktere werden von dir zum Leben erweckt.
- Bildbearbeitung: Die Grundlagen der Fotografie und die anschließende Bildbearbeitung sind ebenfalls Teil deiner Ausbildung.
- Programmierung: Games müssen programmiert werden. Dafür lernst du Programmiersprachen wie JavaScript, Python und C++.
- Marketing: Mit den richtigen Strategien kannst du später deine Spiele optimal vermarkten.
Persönliche Fähigkeiten / Soft Skills
Auch im Bereich Game Development sind Soft Skills gefragt. Als Game Designer überlegst du dir die richtige Spielmechanik, also wie aus einer Ausgangssituation, den Spielregeln und den Aktionen des Spielers ein Spielerlebnis wird. Damit dir das gelingt, sind diese persönlichen Kompetenzen besonders wichtig:
- Kreativität
- Empathie und ein ausgeprägtes Verständnis für die Bedürfnisse von Usern
- analytisches, lösungsorientiertes Denken
- Auge fürs Detail und gestalterisches Talent
- Kundenorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Fähigkeit zur Teamarbeit
- Lernbereitschaft, um neue Trends der Spielegestaltung immer im Blick zu haben
Wo arbeitet ein Game Designer?
Als Game Designer kannst du in den verschiedensten Branchen arbeiten. Seit einigen Jahren wächst die Gaming-Branche rasant. Trotzdem gibt es in Deutschland nur ein paar große Entwicklerstudios und die Arbeitsplätze sind ziemlich begrenzt. Als Game Designer bist du aber vielseitig einsetzbar, was ein klarer Vorteil ist. Du findest Arbeit bei Verlagen für Spiele, bei Werbeagenturen und Mediendienstleistern, die auf digitale Kommunikation spezialisiert sind.
Du kannst auch in Branchen arbeiten, die nicht auf die Entwicklung von Spielen spezialisiert sind. Als Game Designer kennst du dich mit Virtual Reality und 3D-Animation aus und bist deshalb in vielen technischen Berufen gefragt. Viele Unternehmen nutzen zum Beispiel Virtual Reality, um ihre Mitarbeiter zu schulen. Außerdem wird der 3D-Druck in der Luft- und Raumfahrtbranche, Medizin- und Zahntechnik, beim Maschinen- und Werkzeugbau und in der Automobilbranche immer beliebter. Du könntest zum Beispiel in der Gesundheitsbranche arbeiten und 3D-Modelle von menschlichen Organen entwerfen, die anschließend gedruckt werden.
Die größten Branchen, die Game Designer suchen, sind:
- Software
- Werbung
- Verlage
- Mediendienstleister, die auf digitale Kommunikation spezialisiert sind
Karrierechancen und Spezialisierung
Als Game Designer hast du gute Karriereperspektiven: Nach einer Einstiegsposition als Junior Game Designer kannst du bereits nach einigen Jahren Erfahrung zum Senior Game Designer aufsteigen.
Je nach persönlichem Interesse und Arbeitgeber kannst du dich als Game Designer weiter spezialisieren. Lege deinen Fokus zum Beispiel auf bestimmte Spielgenres (Shooter, Adventure, Role-Playing, Strategie, Puzzle, …) oder auf bestimmte Endgeräte (PC, Smartphones, Konsolen).
Wenn dir vor allem die künstlerische Gestaltung von Spielen gefällt, kannst du dich als Game Artist spezialisieren. Ist jedoch die technische Umsetzung des Spielkonzepts eher dein Ding, dann wäre auch der Beruf als Game Developer (Spieleentwickler) etwas für dich:
Spezialisierung | Aufgaben |
Game Artist | zeichnet Charaktere und Landschaften, die er dann am Computer modelliert und animiert |
Game Developer | programmiert die Spielmechanik und kümmert sich um künstliche Intelligenz der Spielcharaktere |
Zusammenfassung
Hier siehst du nochmal alles Wichtige zum Game Designer auf einen Blick:
- Als Game Designer entwirfst du Spielewelten und denkst dir Figuren, interessante Aufgaben, Gameplay, Ziele und Regeln für dein Spiel aus.
- Du kannst mit einem Einstiegsgehalt von 45.000 € rechnen. Dein Gehalt kannst du mit einigen Jahren Berufserfahrung auf über 60.000 € steigern.
- Nicht nur Kenntnisse im Umgang mit Game Engines ist für die Arbeit in diesem Job wichtig, sondern auch Softskills wie Kreativität und logisches Denken.
- Wenn du dich für Game Design interessierst, kannst du entweder ein Studium im Bereich Informatik absolvieren oder aber eine Ausbildung zum Game Designer machen.
UX Designer
Jetzt weißt du, wie die Aufgaben und die Voraussetzungen im Bereich Game Design aussehen. Auch als UX Designer ist deine Kreativität und dein Auge für Details gefragt. Mehr über diesen spannenden Job erfährst du in diesem Video!
UX Designer
Jetzt weißt du, wie die Aufgaben und die Voraussetzungen im Bereich Game Design aussehen. Auch als UX Designer ist deine Kreativität und dein Auge für Details gefragt. Mehr über diesen spannenden Job erfährst du in diesem Video!