Du willst wissen, woher eigentlich das Geld kommt und wie das funktioniert? Alles Wichtige zur Geldschöpfung erfährst du hier und im Video !

Inhaltsübersicht

Geldschöpfung einfach erklärt

Geldschöpfung ist, wenn Banken Geld herstellen und so mehr Geld in Umlauf bringen. Dabei musst du zwischen zwei Arten von Geld unterscheiden, weil sie von zwei unterschiedlichen Bankarten erzeugt werden.

Das Zentralbankgeld umfasst das gesamte Bargeld sowie Guthaben von Geschäftsbanken bei der Zentralbank. Nur die Zentralbank kann dieses Geld schöpfen.

Aus dem Zentralbankgeld können Geschäftsbanken dann Giral- bzw. Buchgeld schaffen. Das ist das Geld, was du auf einem Konto bei einer Bank hast. Genau genommen befindet sich auf deinem Konto nämlich der Anspruch auf Zentralbankgeld. Damit kannst du dein Guthaben an deiner Bank jederzeit in Bargeld umtauschen.

Wichtig: Die Zentralbank reguliert die Geldpolitik und dient als Bank für andere Banken, während Geschäftsbanken direkt Dienstleistungen für Kunden anbieten.

Geldschöpfung durch Zentralbank

Zentralbanken schöpfen das Zentralbankgeld. Es besteht aus zwei Teilen: dem Bargeld, das wir alle kennen und benutzen, und den Sichtguthaben, die bei der Zentralbank liegen. Wie schafft eine Zentralbank nun Geld? Es gibt verschiedene Wege:

  1. Durch den Kauf von Vermögenswerten: Wenn eine Zentralbank zum Beispiel Wertpapiere oder Devisen kauft, zahlt sie dafür mit neu geschaffenem Geld. 

  2. Durch Kreditvergabe: Manchmal gibt eine Zentralbank Kredite an Geschäftsbanken. Auch hierfür verwendet sie neu geschaffenes Geld.

  3. Drucken und Prägen von Bargeld: Die Zentralbank ist für das Drucken von Banknoten und das Prägen von Münzen verantwortlich. Dieses Bargeld wird dann über verschiedene Kanäle in den Umlauf gebracht.

Aber es gibt auch einen Weg, wie die Zentralbank Geld vernichten kann. Wenn die Zentralbank Vermögensgegenstände verkauft oder Kredite von Geschäftsbanken zurückgezahlt werden, verringert sich die Geldmenge. Zentralbankgeld stellt das Fundament des Geldsystems dar. Geschäftsbanken können nur auf der Basis des Zentralbankgeldes das Giralgeld schaffen.

Giralgeldschöpfung durch Geschäftsbanken

Giralgeldschöpfung hingegen wird durch die Geschäftsbanken erzeugt. Dies passiert hauptsächlich auf zwei Wegen:

  1. Durch Kreditvergabe: Der häufigste Weg der Giralgeldschöpfung ist die Kreditvergabe. Wenn eine Bank dir einen Kredit gewährt, entsteht neues Giralgeld. Das bedeutet, dass Geld, das vorher nicht existierte, durch den Kreditvertrag geschaffen wird.

  2. Durch Einlagenbildung: Giralgeld entsteht auch, wenn du Bargeld auf dein Konto einzahlst. Sobald das Geld auf dem Konto ist, wird es Teil der Giralgeldmenge.

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Giralgeldschöpfung aus Zentralbankgeld

Geschäftsbanken haben jedoch Grenzen, wie viel Giralgeld sie schaffen können. Diese Grenzen werden durch die Barreserve und die Mindestreserve bestimmt:

  • Barreserve: Geschäftsbanken müssen immer eine gewisse Bargeldmenge vorrätig halten, um den täglichen Bedarf ihrer Kunden zu decken.

  • Mindestreserve: Zusätzlich sind Banken verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz der Kundeneinlagen als Mindestreserve bei der Zentralbank zu hinterlegen. Wenn du also 1000 € auf deinem Konto hast, muss die Bank bei einer Mindestreserve von 1 % mindestens 10 € bei der Zentralbank hinterlegen.

Multiple Geldschöpfung

Stell dir vor, du verkaufst dein Auto für 5.000 € und zahlt den Betrag auf dein Bankkonto ein. Deine Bank muss nun einen kleinen Teil dieses Geldes, gemäß dem Mindestreservesatz von 1 %, bei der Zentralbank hinterlegen. Das wären also 50 €. Die restlichen 4.950 € kann die Bank nun als Kredite vergeben.

Ein Freund von dir nimmt bei der Bank dann einen Kredit in Höhe von 4.950 € auf, um einen Hochleistungs-PC zu kaufen. Der Betrag wird seinem Konto gutgeschrieben und er überweist das Geld an den PC-Verkäufer.

Wenn der Verkäufer die 4.950 € erhält, zahlt er sie auf sein Konto ein. Die Bank muss erneut 1 % davon, also 49,50 €, als Mindestreserve hinterlegen und kann die restlichen 4.900,50 € wiederum als Kredite vergeben.

Wie du siehst, kann die Bank aus deinem eingezahlten Geld mehrfach Kredite vergeben. Das nennst du auch multiple Geldschöpfung. Die Einzahlung ist der Auslöser für einen viel größeren Prozess der Geldschöpfung.

Geldschöpfungsmultplikator

Jetzt stellt sich die Frage, wie viel Geld deine Bank aus deinen 5.000 € insgesamt schöpfen kann. Dafür verwendest du den Geldschöpfungsmultiplikator. Dieser ist

    \[ M = \frac{1}{\text{Mindestreservesatz}} \]

Darin setzt du den Mindestreservesatz von 1 % ein und erhältst 100:

    \[ M = \frac{1}{0,01} = 100 \]

Deine Bank kann also das ursprüngliche Einlagenvolumen von 5.000 € bis zu 100-fach in Form von Krediten multiplizieren. Das kann theoretisch zu einer Geldschöpfung von 500.000 € führen!

Geldschöpfung — häufigste Fragen

  • Was ist Geldschöpfung einfach erklärt?
    Bei der Geldschöpfung wird neues Geld geschaffen. Die Zentralbank erzeugt das Bargeld, während die Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe und der Einzahlung von Bargeld Giralgeld schöpfen.
      
  • Was ist die Geldschöpfung der Zentralbank?
    Die Zentralbank schafft neues Geld, indem sie Bargeld ausgibt, Vermögensgegenstände wie etwa Wertpapiere kauft oder Kredite an Geschäftsbanken gibt. Wenn diese Kredite getilgt werden oder die Zentralbank Vermögensgegenstände verkauft, verringert sich die Geldmenge wieder.

Expansive Geldpolitik

Zentralbanken wenden die Geldschöpfung aktiv an, um eine expansive Geldpolitik zu betreiben. Wie das geht, erfährst du hier.  

Zum Video: Expansive Geldpolitik
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