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Was agiles Arbeiten ist und wie du sie umsetzen kannst, lernst du in diesem Artikel und natürlich im passenden Video !

Quiz zum Thema Agiles Arbeiten
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Inhaltsübersicht

Agiles Arbeiten – Definition

Das Wort agil hat die Bedeutung „beweglich“ und kommt aus dem Lateinischen. Bei der agilen Arbeitsweise geht es darum, dass Unternehmen dynamisch bleiben und die Fähigkeit zur Anpassung entwickeln. Man geht davon aus, dass Unternehmen, die schnell und flexibel auf Veränderungen reagieren können, innovativer und erfolgreicher sind. 

Die agile Arbeitsweise umfasst verschiedene agile Methoden wie Scrum , Design Thinking , SCARF oder Kanban. Diese Methoden dienen dazu, Unternehmen von einengender Bürokratie zu befreien und stattdessen vorausschauendes Handeln der Mitarbeiter zu fördern.

Die agile Arbeitsweise – Ursprung

Agiles Arbeiten hat seinen Ursprung in der Softwareentwicklung. Da es in einem Entwicklungsprozess häufig Unsicherheiten und unvorhergesehene Schwierigkeiten gibt, macht es nicht immer Sinn, den Prozess von Anfang bis Ende durchzuplanen. Das wird spätestens klar, wenn du dir anschaust, wie früher programmiert wurde.

In der Vergangenheit arbeiteten Entwickler nach dem Wasserfallprinzip , also chronologisch von oben nach unten. Es gab eine Planungsphase und dann eine Umsetzungsphase. Allerdings traten bei der Umsetzung häufig spontane Probleme auf, weshalb die Phase länger dauerte als geplant. Da es aber eine feste Deadline gab, hatten die Entwickler während des Projekts kaum noch Zeit, ihre Arbeit zwischenzuprüfen. Darum wussten sie häufig erst am Ende, ob ihr Projekt, an dem sie die ganze Zeit gearbeitet hatten, auch funktionierte. Im schlimmsten Fall traten dann noch unerwartete Überraschungen oder Fehler auf.

Wie du siehst, kann es häufig kontraproduktiv sein, am Anfang einen Plan zu haben und ihm wie einem Wasserfall zu folgen.

Wasserfallmodell, Gegenteil zu agile working, nicht agil
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Wasserfallmodell statt agiles Arbeiten

Die Alternative ist agiles Arbeiten (englisch agile working). Verschiedene amerikanische Softwareentwickler entdeckten Agilität für sich und schrieben die Prinzipien ihrer Arbeit im agilen Manifest nieder. Statt einem Wasserfall folgen die Entwicklungsphasen Planung, Umsetzung, Überprüfung und Anpassung einem agilen Kreislauf, der sich konstant wiederholt. So erhalten die Entwickler schon früh Feedback, auf das sie reagieren können und sind nicht an einen starren Plan gebunden.

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Agiles Arbeiten

Die 4 wichtigsten Prinzipien des agilen Manifestes lauten:

  1. Individuen & Interaktion sind wichtiger als Prozesse & Werkzeuge
  2. Eine funktionierende Software ist wichtiger als eine umfangreiche Dokumentation
  3. Die Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen
  4. Eingehen auf Veränderungen ist wichtiger als das Festhalten an einem Plan
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4 Prinzipien – agiles Manifest

Agil arbeiten – Vorteile & Nachteile

Agil zu arbeiten und Methoden wie agiles Projektmanagement einzusetzen, kann für Unternehmen sowohl Vor- als auch Nachteile bedeuten.

Die Vorteile

  • Bessere Ergebnisse: Agile Teams erhalten bereits früh Feedback, auf das sie reagieren können. Das Risiko, später von Problemen überrascht zu werden, sinkt. Die Entwickler lernen also viel schneller dazu. 
  • Besseres Arbeitsklima: Gleichzeitig sind agile Teams im Durchschnitt motivierter und entspannter, weil sie sich selbst organisieren können. Durch das häufige Feedback entsteht im Unternehmen mehr Transparenz.
  • Erfolgreicheres Unternehmen: Agil arbeitende Unternehmen haben häufig einen Wettbewerbsvorteil, weil sie schneller auf Kundenbedürfnisse reagieren und Probleme in der Entwicklung früh erkennen. Außerdem kommt agiles Arbeiten gut bei Bewerbern an.

Die Nachteile

  • Überforderung: Agil zu arbeiten kann eine große Umstellung darstellen und sowohl für die Führungskräfte als auch für die Mitarbeiter überfordernd wirken. Die zusätzliche Verantwortung kann zu Druck führen.  Außerdem muss erst einmal die Motivation da sein, sich auf Veränderungen einzulassen.
  • Zeitlicher Aufwand: Mitarbeiter brauchen Schulungen und müssen viel dazu lernen bis sie sich an die neue Arbeitsweise gewöhnen. Dieser Zeitaufwand lenkt vom eigentlichen Tagesgeschäft ab.
  • Mögliche Fehler in der Umsetzung: Wenn die Umstellung auf agil nicht richtig erfolgt, kann das negative Auswirkungen auf die Planbarkeit oder die Dokumentation haben.

Agile Werkzeuge und Methoden

Es gibt für agiles Arbeiten keine starre Definition, aber dafür sehr viele Werkzeuge und Methoden, die es erleichtern.

Werkzeuge

Werkzeuge eignen sich für den Einstieg, wenn du agile working neu im Unternehmen einführen möchtest. Mit ihnen kannst du erste Erfahrungen mit agilen Werten und Prinzipien sammeln. Zwei solche Werkzeuge sind zum Beispiel Kanban und Daily-Standup-Meetings.

Kanban

Bei Kanban visualisierst du Prozesse in einer Tabelle mit mindestens drei Spalten (To Do, In Progress, Done). Damit können Flaschenhälse im Prozess leicht identifiziert werden. Jede Aufgabe bewegt sich von links nach rechts durch die Spalten:

    \[\text{\textcolor{teal}{To Do}}\rightarrow\text{\textcolor{teal}{In Progress}}\rightarrow\text{\textcolor{teal}{Done}}\]

Der Vorteil des Kanban Boards ist, dass durch die Visualisierung der Aufgaben sehr viel Transparenz geschaffen wird. Jedes Teammitglied weiß genau, woran gearbeitet wird und wo es noch Engpässe gibt.

Daily-Standup-Meeting

Daily-Stand-up-Meeting bedeutet, dass sich dein ganzes Team jeden Tag für etwa 15 Minuten trifft. Hier berichtet jedes Teammitglied kurz, welche Aufgaben gerade anstehen und welche Fortschritte es gibt. Das Meeting ist ideal, um über Hindernisse zu reden und sich Unterstützung zu holen. Es lässt sich super mit Kanban kombinieren, weil du das Kanban-Bord zur Visualisierung nutzen kannst.

Methoden

Nachdem dein Team bereits Erfahrungen mit Werkzeugen gesammelt hat, könnt ihr die Arbeit mit agilen Methoden beginnen. Sie sind schwerer einzuführen als Werkzeuge und sind Rahmenwerke, mit denen du Aufgaben wiederkehrend lösen kannst. Zwei bekannte Methoden sind Scrum und Design Thinking.

Die Scrum Methode

Scrum ist eine Methode, bei der ein Projekt Schritt für Schritt entwickelt wird. Dein Team entwickelt in jedem Schritt einen Prototypen, den es präsentiert, und der Auftraggeber erteilt auf jeder Etappe Feedback. Scrum ist einfach zu verstehen, aber schwer umzusetzen. Schaue dir gern unser passendes Video an, um mehr über Scrum zu lernen.

Design Thinking

Um neue innovative Ideen zu entwickeln eignet sich Design Thinking . Hier durchlaufen agile Teams unterschiedliche Phasen, um zuerst das Problem zu verstehen und dann mögliche Lösungen zu entwickeln. In den nächsten Phasen geht es darum, anhand der Lösungen Prototypen zu entwickeln und sie anschließend zu testen.

Voraussetzungen für agiles Arbeiten und für wen es sich eignet

Agiles Arbeiten eignet sich per Definition für Unternehmen, die in einem komplexen Umfeld arbeiten, und in denen es viele unvorhersehbare und nicht kontrollierbare Faktoren gibt. Solche Faktoren können von Außen (neue Gesetze, Marktsituation, Wettbewerber) oder von Innen (Produkt, Technik) kommen. Agile Methoden können die Arbeit in solch einem Umfeld sehr vereinfachen.

Allerdings können für ein Unternehmen schnell Nachteile entstehen, wenn es versucht, von heute auf morgen agiles Arbeiten einzuführen. Um diese Nachteile zu vermeiden, muss ein Unternehmen zuerst gewisse Voraussetzungen erfüllen, sozusagen eine Basis schaffen:

  • Eigenverantwortliches Arbeiten: Agile Teams können nur funktionieren, wenn das Unternehmen ein Framework schafft, in dem alle Mitarbeiter eigenverantwortlich arbeiten können. Anstatt auf Entscheidungen von oben zu warten, muss das Team selbst handeln können.
  • Kommunikation und Transparenz: Für eine agile Arbeitsweise müssen alle Beteiligten stets auf dem neuesten Stand sein und offen ihre Ideen und Informationen teilen.
  • Leitbild: Um agil zu arbeiten, braucht ein Unternehmen eine klare Vision sowie Werte und Ziele, mit denen sich Mitarbeiter identifizieren können. Außerdem müssen sie offen kommunizieren.
  • Kundenorientierung: Wer agil arbeitet, muss auch den Kunden mit einbeziehen. Dafür müssen agile Teams in der Lage sein, seine Perspektive einzunehmen, sich regelmäßig mit ihm austauschen und seine Rückmeldung in ihre Arbeit einbauen.
  • Feedback: Ein wichtiger Bestandteil des agilen Arbeitens sind Feedbackschleifen. Agile Teams müssen bestehende Abläufe hinterfragen und geben sich gegenseitig konstruktives Feedback, aus dem sie dazu lernen.

Tipps zur Umsetzung

Wenn dein Unternehmen die Voraussetzungen für agiles Arbeiten erfüllt, kann die Methode sehr viele Vorteile bringen. Um die agile Arbeitsweise erfolgreich umzusetzen, sollte dein Unternehmen die folgenden Tipps beachten:

Umdenken und offen sein

Es bringt dir nichts, eine neue Arbeitsweise einzuführen, wenn die Einstellung nicht stimmt. Das Unternehmen und alle beteiligten Mitarbeiter müssen sich zuerst auf die neue Arbeitsweise umstellen. Wichtig ist, dass ihr viel kommuniziert und alle Unklarheiten im Vorfeld klärt. Die Umstellung braucht Zeit und darum ist auch Geduld essenziell.

Vertrauen zeigen

Agil zu arbeiten bedeutet, dass Mitarbeiter und Teams mehr Verantwortung erhalten und selbstständiger werden. Damit das funktioniert, müssen sich Vorgesetzte und Mitarbeiter gegenseitig vertrauen.

Agile Methoden nutzen

Um sich an agiles Arbeiten zu gewöhnen, hilft es die verschiedenen Methoden des agilen Arbeitens zu nutzen. Neben Scrum, Kanban, Design Thinking und SCARF gibt es viele weitere Möglichkeiten, die du nutzen kannst.

Coach holen

In vielen Situation kollidiert agiles Arbeiten mit dem herkömmlichen Tagesgeschäft in deinem Unternehmen. Um mit der Veränderung besser zurecht zu kommen, kann es Sinn machen einen Coach oder einen erfahrenen Mitarbeiter zu holen, der dein Unternehmen während der Umstellung unterstützt.

Konstant dazu lernen

Auch die Einführung in agiles Arbeiten ist ein agiler Prozess. Hol dir regelmäßig Feedback ein, lerne dazu und passe dein Vorgehen an. Es hilft, sich die Prinzipien des agilen Manifests vor Augen zu führen und diese als Orientierung zu nutzen.

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Das SCARF-Modell 

Das SCARF-Modell ist eine wertvolle Ergänzung, um agil zu arbeiten, da sie dir hilft Menschen besser zu verstehen. Wie genau sie funktioniert, erfährst du in unserem passenden Video.

Zum Video: SCARF
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