Mit einem Backlog kannst du deine Projekte organisieren und den Überblick behalten. Wie genau das funktioniert, erfährst du hier und in unserem Video !

Inhaltsübersicht

Backlog Bedeutung

Ein Backlog (engl. für Rückstand, Rückstau) ist eine Sammlung von Aufgaben, die noch abgearbeitet oder umgesetzt werden müssen. Die einzelnen Aufgaben bezeichnest du als Backlog Items. Sie werden nach ihrer Wichtigkeit priorisiert.

Anders als eine klassische Liste mit Aufgaben (Lastenheft) ist ein Backlog dynamisch. Die Items werden also immer wieder angepasst und neu priorisiert.

Deshalb sind Backlogs ein wichtiger Teil der Softwareentwicklung und des agilen Projektmanagements (z. B. Scrum ). Dort unterscheidest du zwischen Product Backlogs und Sprint Backlogs. Schau dir gleich an, was der Unterschied ist!

Arten von Backlogs

Meistens unterschiedest du Product Backlogs und Sprint Backlogs.

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Product Backlog und Sprint Backlog

Product Backlogs

In einem Product Backlog befinden sich alle Aufgaben und Anforderungen, die ein Team für ein bestimmtes Projekt erledigen muss. Bei der Entwicklung einer App kann das zum Beispiel eine Funktion des Startbildschirms sein.

Sprint Backlogs

Für ein Sprint Backlog werden die wichtigsten Items aus dem Product Backlog ausgewählt. Im Sprint Backlog befinden sich dann alle Aufgaben, die innerhalb einer kurzen Zeit (z. B. 2 Wochen) erledigt werden sollen. Diese Zeitspanne nennst du dann Sprint.

Schau dir die beiden Arten von Backlogs jetzt genauer an!

Eigenschaften von Product Backlogs

Items im Product Backlog sind immer …

  • … priorisiert: Welche Aufgaben sind am wichtigsten? → Je wichtiger das Item, desto detaillierter wird es beschrieben.
  • … bewertet: Wie groß ist der Nutzen des Items für den Kunden?
  • … zeitlich geschätzt: Wie lange dauert die Umsetzung in etwa?

Der sogenannte Product Owner ist dafür verantwortlich, die Items im Backlog sinnvoll zu priorisieren. Dabei achtet er auf die Wünsche der Stakeholder (z. B. Lieferanten, Geldgeber) und arbeitet im Idealfall auch eng mit dem Team zusammen, das die Aufgaben umsetzt.

Übrigens: Die Aufgaben im Backlog werden oft aus User-Sicht beschrieben, zum Beispiel „Als User der App möchte ich von der Startseite sofort zum Menü gelangen.“ Das nennst du User Story.

Product Backlog in Scrum

Der Product Backlog in Scrum enthält alle Aufgaben, die bei der Entwicklung eines Produkts umgesetzt werden müssen (in Form von User Stories). Das können Änderungen vorhandener Features oder Ergänzungen sein. 

Tipp: Für die zeitliche Schätzung einzelner Items kannst du Fibonacci-Zahlen verwenden (1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, …). Ihre Abstände werden immer größer. So hast du bei kürzeren Aufgaben (1 Tag, 2 Tage, 3 Tage) eine recht genaue Schätzung der Dauer. Bei längeren Aufgaben (13 Tage, 21 Tage) musst du dagegen nur ungefähr wissen, wie lange die Bearbeitung braucht.

Eigenschaften von Sprint Backlogs

Im Sprint Backlog findest du die Items, die im jeweiligen Sprint bearbeitet werden. Oft unterteilst du sie nochmal in sogenannte Tasks. Sie können jeweils innerhalb von einem Tag erledigt werden. Ein Task beim Erstellen des Startbildschirms einer App könnte zum Beispiel „Funktion eines Buttons programmieren“ sein.

Die einzelnen Tasks kannst du dann auf einem Kanbanboard darstellen: Sie befinden sich entweder bei „To Do“ (zu erledigen), „Doing“ (in Arbeit) oder „Done“ (erledigt). Wenn ein Teammitglied einen Task beginnt, verschiebt es den Status von „To Do“ auf „Doing“. Nach Abschluss der Aufgabe wandert der Task zu „Done“ und das Teammitglied schnappt sich eine neue Aufgabe aus der ToDo-Liste.

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Tasks von Sprint Backlogs

Am Ende eines Sprints soll immer ein funktionierendes Zwischenprodukt stehen, zum Beispiel eine funktionierende App, aber noch ohne schönes Design.

Gut zu wissen: Release Backlogs

Manchmal gibt es zwischen dem Product und dem Sprint Backlog noch einen Release Backlog. Ein Release ist eine bestimmte Version eines Produktes, zum Beispiel einer App. Zu Beginn wird definiert, welche Features im ersten Release schon umgesetzt werden sollen und welche erst in späteren Releases. So entsteht ein Back Log für jedes einzelne Release.

Priorisierung

Du hast schon gesehen, dass die einzelnen Aufgaben priorisiert werden müssen. Aber wie kannst du dabei genau vorgehen? Dafür gibt es verschiedene Methoden:

  • Kano-Modell: Hier unterscheidest du Features nach ihrer Wichtigkeit für den Kunden:
    Basisfaktoren: müssen unbedingt vorhanden sein (z. B. Start-Button in einem Computerspiel)
    Leistungsfaktoren: sind wichtig für die Kundenzufriedenheit und Konkurrenzfähigkeit (z. B. verschiedene Charaktere im Computerspiel)
    Begeisterungsfaktoren: erhöhen die Kundenzufriedenheit überdurchschnittlich (z. B. spezielle Effekte einzelner Charaktere)

  • MoSCoW-Prinzip: Auch hier teilst du Items ein:
    Must: müssen umgesetzt werden
    Should: werden erst nach den Must-Items umgesetzt
    Could: können umgesetzt werden, wenn sie keine Must-Items oder Should-Items stören
    Won’t: werden erstmal nicht umgesetzt

  • Relative Weight Methode: Hier bewertest du jedes Item in vier Kategorien mit einer Zahl zwischen 1 und 9 (1 = gering, 9 = hoch):
    Vorteile: Wie groß ist der Vorteil des Features für den Kunden?
    Strafen: Wie groß ist der Nachteil für den Kunden, wenn das Feature nicht da ist?
    Risiken: Wie hoch ist das Risiko, z. B. dass durch das Feature die App abstürzt?
    Kosten: Wie hoch sind die Kosten der Umsetzung des Features?

  • Theme Screening: Hier wählst du neun Beurteilungskriterien und ein bestimmtes Vergleichsitem. Dann bewertest du für jedes Kriterium bei allen anderen Items, ob sie wichtiger (+), gleich wichtig (0) oder unwichtiger (-) als das Vergleichsitem sind. 

Tipps für die Arbeit mit Backlogs

Einige Tipps können dir dabei helfen, Backlogs noch effektiver in deinem Team zu nutzen:

  • Scheue dich nicht, Aufgaben neu zu priorisieren oder Back Logs anzupassen, wenn neue Anforderungen hinzukommen.
  • Identifiziere immer wieder Items, die gelöscht werden können — sonst werden Backlogs sehr schnell zu groß.
  • Vermeide bei der Priorisierung, dass zwei Items die gleiche Priorität haben.
  • Binde alle Teammitglieder in die Priorisierung der Items mit ein — das sorgt für Akzeptanz.

Scrum Methode

Jetzt kennst du die Definition von Backlog und weißt, wie du ihn verwendest. Back Logs spielen auch bei der Scrum Methode eine große Rolle. Du willst wissen, wie die genau funktioniert? Dann schau dir gleich unser Video dazu an!

Zum Video: Scrum_Methode
Zum Video: Scrum-Methode

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