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Kann die Existenz von Gott bewiesen werden und wenn ja, wie? Verschiedene Ansätze dazu findest du hier und in unserem Video !

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Inhaltsübersicht

Gottesbeweise einfach erklärt

Ein Gottesbeweis ist ein Versuch, die Existenz Gottes durch logische Argumente zu beweisen. Die angeführten Beweise basieren auf Philosophie und Theologie.

Sie haben eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Im Wesentlichen gibt es fünf verbreitete Gottesbeweise.

Moralischer Gottesbeweis

Wir Menschen haben ein Gefühl für Moral. Also für gut und schlecht. Der Philosoph Immanuel Kant überlegte, dass die Existenz moralischer Gesetze bedeutet, dass sie jemand erschaffen haben musste.
Das wäre dann eine höhere moralische Quelle — nämlich Gott.

➡️ Kritik: Ein Gegenargument ist, dass sich moralische Werte nach Kultur unterscheiden und historisch weiterentwickeln. Es gibt also keine weltweit einheitliche Definition von Gut und Böse. Moralische Gesetze sind demnach menschliche Konstrukte, statt das Werk eines göttlichen Gesetzgebers. 

Kosmologischer Gottesbeweis

Der kosmologische Gottesbeweis besagt, dass es etwas geben muss, das die Existenz von allem anderen erklärt. Thomas von Aquin sagte dazu, dass alles in der Welt eine Ursache hat. Wenn du also die Ursachen von allem zurückverfolgst, kommst du irgendwann bei etwas an, das alles in Gang gesetzt hat — und das ist Gott.

➡️ Kritik: Dagegen lässt sich leicht mit der Frage argumentieren: „Wenn alles eine Ursache haben muss, was ist dann die Ursache von Gott?“ Das zeigt schnell auf, dass Gott in der Überlegung auch nur höchstens ein weiterer Dominostein sein kann.

Teleologischer Gottesbeweis

Wenn du die Welt betrachtest, wirst du feststellen, wie alles geordnet und zweckmäßig ist. Schau dir zum Beispiel das komplexe System deines Körpers an. Er besteht aus vielen verschiedenen Teilen, die alle zusammenarbeiten, um dich am Leben zu erhalten. Alles ist so perfekt aufeinander abgestimmt, dass es unmöglich erscheint, dass sie durch Zufall entstanden sind.

Der Philosoph William Paley hat das mit einer Uhr verglichen. Wenn du eine Uhr findest, denkst du sofort, dass sie jemand gemacht haben muss, weil sie so kompliziert und genau ist. Genau so muss auch die Welt einen intelligenten Designer haben — und das wäre Gott.

➡️ Kritik: Ein Gegenargument ist die Evolutionstheorie. Sie zeigt, dass komplexe Lebensformen und Ordnungen auch ohne einen Schöpfer entstehen können. Die natürliche Selektion sorgt dafür, dass sich die Lebewesen im Laufe der Zeit an ihre Umwelt anpassen. Dadurch entstehen auch komplexe Strukturen, die auf den ersten Blick wie ein Design wirken. Die enormen Zeiträume machen winzige Wahrscheinlichkeiten wahrscheinlich.

Ethnologischer Gottesbeweis

Der ethnologische Gottesbeweis sagt, dass es in fast allen Kulturen und zu allen Zeiten Menschen gab, die an Gott oder höhere Mächte geglaubt haben. Weil der Glaube an Gott so verbreitet ist, muss es also eine höhere Macht geben. Der Gedanke dahinter ist, dass die universelle Tendenz zum Glauben an etwas Göttliches nicht zufällig ist, weil nicht alle gleich falsch liegen können.

➡️ Kritik: Die Tatsache, dass Religion und Gottesglaube auf der ganzen Welt verbreitet sind, kann auch andere Ursachen haben. Zum Beispiel könnten religiöse Überzeugungen helfen, Menschen zusammenzubringen und eine Gemeinschaft zu bilden. Außerdem hilft der Glaube an höhere Mächte dabei, mit dem Unbekannten oder Unerklärlichen umzugehen. Denn er kann Menschen ein Gefühl von Sicherheit und Orientierung geben.

Ontologischer Gottesbeweis

Stell dir das allergrößte, perfekte Wesen vor. Wenn du es dir vorstellen kannst, muss es auch existieren oder? Das ist die Idee hinter dem ontologischen Beweis, der von Anselm von Canterbury stammt.

➡️ Kritik: Nur weil wir uns etwas vorstellen können, bedeutet das nicht, dass es real ist. Ein Beispiel: Stell dir ein magisches Einhorn vor. Nur weil du dir das vorstellen kannst, heißt das nicht, dass es wirklich existiert.

Sind die Gottesbeweise wissenschaftlich?

Die Gottesbeweise sind alle geisteswissenschaftlicher Natur. Das liegt daran, dass sie nicht naturwissenschaftlich sein können. Denn die Behauptung, dass es einen Gott gibt, genügt nicht den Gütekriterien für Hypothesen und ist somit nicht überprüfbar. Einfach gesagt ist das Thema für eine naturwissenschaftliche Überprüfung nicht geeignet.

In der modernen Diskussion werden die Gottesbeweise oft weniger als strikte Beweise, sondern mehr als Argumente für die Plausibilität Gottes betrachtet. Das bedeutet, dass sie zwar nicht eindeutig Gottes Existenz beweisen, dafür aber zeigen wollen, dass die Existenz möglich ist.

Gottesbeweise — häufigste Fragen

  • Was sind 3 Gottesbeweise?
    • Ontologischer Beweis: Perfektes Wesen denkbar, also muss es existieren.
    • Kosmologischer Beweis: Alles hat Ursache; erste Ursache ist Gott.
    • Teleologischer Beweis: Komplexe Ordnung in Welt deutet auf göttlichen Designer hin.
       
  • Was versteht man unter dem ontologischen Gottesbeweis?
    Weil ein Perfektes Wesen (Gott) denkbar ist, muss es auch existieren. Anselm von Canterbury versuchte somit, logisch die Existenz Gottes nachzuweisen.
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Feuerbach Religionskritik

Feuerbachs Religionskritik stellte die These auf, dass Gott nur eine menschliche Projektion ist. Wie das funktionieren soll, erfährst du hier.

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