Eine Evolutionstheorie ist eine Erklärung für die Entstehung und Veränderung von Arten. Welche wichtigen Evolutionstheorien es gibt und wie Evolution funktioniert, erklären wir dir hier. Du hast keine Lust auf Lesen? Kein Problem, lehn dich zurück und schau dir unser kurzes Video dazu an!
Auf unserer Erde gibt es zahlreiche, unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten. Wie sich all diese Vielfalt auf der Erde entwickelt hat, versuchen Evolutionstheorien zu beantworten. Unter einer Evolutionstheorie (engl. evolution theory) verstehst du also eine Herangehensweise, um Artwandel und Entstehung von Arten zu erklären.
Aber was ist Evolution (lat. für „entwickeln“) eigentlich genau? Du verstehst darunter eine von Generation zu Generation stattfindende Entwicklung einer Population von Lebewesen. Ihr Ziel ist eine bessere Angepasstheit an die Umwelt. Wir Menschen zum Beispiel haben über Millionen von Jahren hinweg einen aufrechten Gang entwickelt.
Im Laufe der Zeit haben sich dazu unterschiedliche Ansätze entwickelt: Von der Schöpfungstheorie, über die Katastrophentheorie von Cuvier, zu den Evolutionstheorien von Darwin und Lamarck bis hin zur modernen Evolutionstheorie. All diese Theorien werden wir dir im Folgenden vorstellen.
Wir befinden uns im 18. Jahrhundert und beginnen mit der Evolutionstheorie von Carl von Linné. Der Naturforscher ging wie viele weitere Biologen und Theologen von einer Schöpfungstheorie aus. Das bedeutet, dass Gott die Erde mitsamt allen Tier- und Pflanzenarten in einem einmaligen „Akt“ schuf. Seit dieser Schöpfung hat es keine Veränderung der Arten gegeben. Eine Weiterentwicklung der Arten – eine Evolution – hat also nicht stattgefunden. Linné ging daher von einer Konstanz der Arten aus.
Auch der französische Naturforscher Georges Cuvier vertrat den Ansatz der Konstanz der Arten. Er integrierte aber Fossilienfunde in seine Evolutionstheorie. Er erkannte: Je älter die Funde waren, desto weniger ähnelten sie den heute lebenden Arten. So nahm er an, der Artenwechsel sei auf einzelne Katastrophen zurückzuführen. Cuvier formulierte die sogenannte Katastrophentheorie. Er ging also davon aus, dass es im Laufe der Erdgeschichte immer wieder zu großen Katastrophen, wie durch Eiszeiten oder Überschwemmungen, kam. Sie sorgten für ein Massensterben vieler Lebewesen. Die dabei überlebenden Organismen vermehrten sich weiter und breiteten sich auf der Erde aus, bis wieder eine nächste Katastrophe eintrat.
Jean Baptiste de Lamarck war der erste Wissenschaftler, der eine Inkonstanz der Arten annahm. Seiner Meinung nach verändern sich also alle Organismen im Laufe ihres Lebens. Er ging davon aus, dass sich Arten aktiv und schrittweise an wechselnde Umweltbedingungen anpassen. Sie besitzen einen eigenen inneren Antrieb zur „Vervollkommnung“. Jedes Individuum will sich somit perfekt an die Umwelt anpassen.
Zwei weitere wichtige Annahmen in Lamarcks Evolutionstheorie lauten:
Schauen wir uns dazu am besten ein konkretes Beispiel an.
Beispiel Giraffe:
Warum haben Giraffen so einen langen Hals? Laut Lamarck besaß die „Urgiraffe“ einen kurzen Hals, da sie sich von Gras auf dem Boden ernährte. Irgendwann war aber dort die Nahrung zu knapp und die Giraffe musste ihren Hals strecken, um an die Blätter auf den Bäumen zu gelangen. Durch das Strecken und Dehnen des Halses wurde er immer länger. Diese erworbene Eigenschaft wurde an die Nachkommen vererbt. Nach vielen Generationen entstand so die Tierart „Giraffe“.
Auch der Naturforscher Charles Darwin ging in seiner Evolutionstheorie von einer Inkonstanz der Arten aus. Im Gegensatz zu Lamarck beschreibt Darwin die Evolution aber als passiven Prozess.
In seiner Evolutionstheorie geht Charles Darwin davon aus, dass sich die Lebewesen an ihre Umweltweltbedingungen, wie Temperatur oder Konkurrenz, allmählich anpassen. Die „Triebkraft“ der Artwandlung ist laut der darwinschen Evolutionstheorie die Selektion („natürliche Auslese“). Du bezeichnest die Darwin Evolutionstheorie deshalb auch als Selektionstheorie.
Das bedeutet, dass sich die am besten an die Umwelt angepassten Individuen mit vorteilhaften Merkmalsausprägungen gegen weniger gut angepasste Individuen mit unvorteilhaften Merkmalsausprägungen durchsetzen. Diese Beobachtungen hat Darwin vor allem auf seiner Reise auf den Galapagos Inseln gemacht und in seinem Buch „The Origin of Species“ festgehalten.
Unter anderem fand Darwin heraus, dass die Schnabelform der dort lebenden Finkenarten („Darwin Finken“) jeweils an ihre Ernährungsform angepasst ist. Um Insekten zu fangen und zu fressen, ist ein feiner, dünner Schnabel vorteilhaft. Um Nüsse zu knacken hingegen ein kräftiger, dicker Schnabel.
Die wesentlichen Inhalte der Evolutionstheorie Darwins sind:
Du möchtest noch mehr zur Selektion erfahren und weitere anschauliche Beispiele dazu kennenlernen? Dann schau dir unbedingt unser separates Video zur Selektion an!
Doch wer begründet die modernste Evolutionstheorie? Als Begründer der heute am besten gesichertsten Evolutionstheorie gelten vor allem Ernst Mayr und Theodosius Dobzhansky. Ihre Theorie bezeichnest du als synthetische Evolutionstheorie . Sie vereinigt die Darwin Theorie mit Erkenntnissen aus zahlreichen Fachrichtungen wie Genetik, Biochemie oder Ökologie.
Zentraler Bestandteil der modernen Evolutionstheorie sind die fünf Evolutionsfaktoren :
Es handelt sich dabei um Mechanismen, die für Evolution sorgen, indem sie die genetische Struktur von Populationen verändern. Wenn du mehr über die Grundlagen und Kernaussagen dieser modernen Evolutionstheorie erfahren möchtest, dann schau dir unbedingt unser Video dazu an.
Belege für die Evolution von Lebewesen sind zum Beispiel:
Du willst wissen, was es mit Homologien und Analogien auf sich hat und, weshalb sie als Belege für die Evolution von Lebewesen gelten? Dann schau dir jetzt unser Video dazu an!
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