Gleisbauer/in
Als Gleisbauer/in sorgst du dafür, dass das Schienennetz intakt ist. Was genau du in dem Beruf machst und ob die Gleisbauer Ausbildung zu dir passt, erfährst du in unserem Beitrag und im Video .
Inhaltsübersicht
Gleisbauer/in – Was ist das?
Egal ob mit dem Zug zur Familie oder mit der S-Bahn in die Stadt fahren — ohne Schienen und Gleise ist das unmöglich! Als Gleisbauer/in hast du einen großen Anteil daran, den Menschen das Reisen möglich zu machen. Denn du sorgst dafür, dass das Schienennetz funktionsfähig ist und den neusten Sicherheitsstandards entspricht.
In deiner 3-jährigen Ausbildung lernst du alles Wichtige zu Vermessungen, Erhaltungsarbeiten an den Gleisen und zum Tiefbau (Arbeiten, die an und unter der Erdoberfläche stattfinden). Dabei arbeitest du vor allem im Freien und brauchst eine gute körperliche Fitness. Denn deine Arbeit kann auch mal etwas anstrengender sein.
Was genau dich in dem Beruf als Gleisbauer erwartet, zeigen wir dir jetzt!
Was macht ein Gleisbauer?
Als Gleisbauer kümmerst du dich hauptsächlich um Schienennetze. Du bist dabei nicht nur am Bau beteiligt, sondern überprüfst auch, ob alte Schienen noch intakt sind. Außerdem montierst und verlegst du Schienen sowie Weichen und baust Bahnübergänge. Dabei arbeitest du meistens im Freien, an den jeweiligen Gleisanlagen.
Schauen wir uns deine Aufgaben als Gleisbauer mal genauer an:
-
Sicherheit gewährleisten: Du achtest darauf, dass das Schienennetz für den Güter- und Personenverkehr sicher sowie betriebsbereit ist. Bei einem plötzlichen Störfall arbeitest du manchmal unter Zeitdruck, denn der Verkehr soll nicht lange blockiert werden.
-
Streckennetz kontrollieren: Als Gleisbauer kontrollierst du beispielsweise die Spurweite oder Spurrichtung. Dazu vermisst du Gleise mithilfe von Messfahrzeugen oder auch per Hand. Die Messergebnisse geben ein genaues Bild vom Zustand der Gleise und zeigen Mängel auf, die du anschließend behebst.
-
Arbeiten vorbereiten: Bevor du mit den eigentlichen Arbeiten an den Gleisen startest, musst du z. B. Warnhinweise aufstellen. Außerdem entwässerst du den Untergrund, legst Werkleitungen und sicherst Böschungen.
- Arbeiten durchführen: Zu den Erhaltungs-, Erneuerungs- und Unterhaltungsarbeiten zählt beispielsweise das Beseitigen von Schienenbrüchen oder Schweißarbeiten.
Wie du siehst, sind deine Aufgaben als Gleisbauer sehr vielfältig. Auch deine Arbeitszeiten sind nicht immer gleich. Denn sollst du zum Beispiel die Gleise eines wichtigen Teils einer Strecke reparieren, muss das oft schnell gehen. Dazu bieten sich manchmal auch Nachtarbeiten an, da das Streckennetz dann weniger genutzt wird.
Deine Arbeitsorte können auch variieren. In erster Linie arbeitest du draußen, jedoch nicht jeden Tag auf der gleichen Baustelle. Eine Beschäftigung findest du an sich in allen möglichen Betrieben des Tiefbaus sowie bei Betreibern von Schienennetzen.
✅ Vielfältigkeit: Auf dich kommen oft neue Aufgaben zu. Somit sieht dein Arbeitsalltag nicht jeden Tag gleich aus.
✅ Entwicklungsmöglichkeiten: Nach deiner Ausbildung warten verschiedene Weiterbildungen auf dich. Du kannst z. B. zum Gleisbaumeister aufsteigen.
✅ Teamarbeit: Als Gleisbauer arbeitest du eigentlich nie alleine, sondern immer im Team gemeinsam mit anderen Gleisbauern.
Wie wirst du Gleisbauer/in?
Um Gleisbauer zu werden, musst du eine 3-jährige duale Ausbildung in der Industrie machen. Die absolvierst du zum Teil in einer Berufsschule, aber auch in einem Betrieb. Dort hast du die Möglichkeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Der Unterricht in der Berufsschule findet immer an bestimmten Tagen pro Woche oder in Blockform statt.
In den ersten zwei Lehrjahren lernst du vor allem alles Wichtige zum Tiefbau. Nach deiner Abschlussprüfung als Tiefbaufacharbeiter mit dem Schwerpunkt in Gleisbauarbeiten kannst du im letzten Jahr zum Experten im Gleisbau werden. Nach dem dritten Ausbildungsjahr bist du somit Gleisbauer.
Hier siehst du Beispiele für Inhalte, die während deiner Ausbildung zum Gleisbauer auf dem Lehrplan stehen:
- bestimmte Werkzeuge und Baugeräte
- Herstellen von Betonmischungen und Dämmungen
- Baugruben, Gräben, Schalungen herstellen
- Löcher füllen und verdichten
- Skizzen anfertigen
- Gleistechnische Vermessungen
- Schienenbrüche beseitigen
- Verlegen von Begrenzungssteinen
- Entwässern und Pflastern von Verkehrsflächen
- Umweltschutz
- Wirtschafts- und Sozialkunde
Die Aufgaben und Anforderungen eines Gleisbauers haben sich durch die zunehmende Digitalisierung in den letzten Jahren verändert. Somit befasst du dich auch schon in der Ausbildung mit neuen Technologien, Verfahren und Systemen. Dazu gehören 3D-Laserscanning, Bauroboter, Drohnentechnik und Wearable Technology. Zudem wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger und befindet sich deswegen auch auf dem Lehrplan.
Welche Voraussetzungen brauche ich?
Um Gleisbauer/in zu werden, brauchst du meistens einen mittleren Bildungsabschluss oder einen Hauptschulabschluss. Rechtlich ist jedoch kein Schulabschluss vorgeschrieben. Somit kann es zu Unterschieden zwischen den Betrieben kommen.
Körperliche Fitness ist dabei für deine Arbeit die wichtigste Voraussetzung, denn der Job kann auch teilweise sehr anstrengend sein. Außerdem helfen dir folgende Charaktereigenschaften im Berufsalltag:
- Technisches Verständnis
- Handwerkliches Geschick
- Reaktionsgeschwindigkeit
- räumliches Denken
- sorgfältiges Arbeiten
- Teamplayer
- Flexibilität
Als angehender Gleisbauer musst du nicht Klassenbester sein. Wichtiger ist, dass dir diese Schulfächer Spaß machen:
- Werken/ Technik
- Mathematik
- Physik
Du willst direkt wissen, wie du eine Bewerbung für den Job Gleisbauer/in schreibst? Dann klicke hier und erfahre, wie du mit deiner Bewerbung so richtig überzeugen kannst und worauf du achten musst!
Was verdient ein Gleisbauer?
Während deiner dualen Ausbildung wirst du meistens nach der Tarifvergütung des Baugewerbes bezahlt. Jedoch ist nicht jedes Unternehmen daran gebunden, weshalb dein Gehalt auch etwas niedriger sein kann. Außerdem kann es bei der Vergütung zu Unterschieden zwischen den Bundesländern kommen.
Dadurch, dass die Arbeit als Gleisbauer körperlich anstrengend ist, kann sich dein Gleisbauer Ausbildung Gehalt sehen lassen. Im ersten Lehrjahr verdienst du ca. 920 € brutto im Monat und im zweiten Jahr bereits 1.150 €. In deinem dritten Lehrjahr kannst du dich über ein Gehalt von ungefähr 1.400 € brutto pro Monat freuen.
Nach deiner Gleisbauer Ausbildung steigst du mit einem Verdienst von 3.500 € im Monat ins Berufsleben ein. Mit mehr Berufserfahrung sowie Betriebszugehörigkeit kannst du später natürlich mit einem noch höheren Gehalt rechnen.
Übrigens: Du arbeitest öfters an Wochenenden, Nachts oder an Feiertagen. Dafür bekommst du jedoch auch angemessene Schichtzulagen, also mehr Gehalt.
Wie stehen deine Karrierechancen?
Deine Zukunftsaussichten als Gleisbauer/in sind gut! Denn du hast einige Möglichkeiten, dich durch Spezialisierungen oder Weiterbildungen zu entwickeln:
-
Bauroboter: Durch die Digitalisierung kann es zum Einsatz von selbstständig arbeitenden Gleisbaurobotern kommen. Hierbei lernst du, wie du mit ihnen arbeitest und sie bestmöglich einsetzt.
-
Drohnentechnik: Mithilfe von Drohnen kannst du Schäden an Gleisen feststellen und sie schneller beheben.
-
Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Unfallverhütung: Auf der Baustelle bist du für die Sicherheit zuständig und kontrollierst den Arbeitsplatz auf Gefahren.
- Sicherheitsbeauftragter: Mit dieser Weiterbildung kannst du Schulungen durchführen. Dabei gibst du Anweisungen zum Arbeitsschutz.
Aber auch folgende Gleisbauer Weiterbildungen eignen sich für dich:
Industriemeister Fachrichtung Gleisbau |
Mit dieser Weiterbildung wirst du zum Meister im Gleisbau. Dabei übernimmst du Fach- und Führungsaufgaben bei Gleisbauarbeiten und überwachst die fachgerechte Ausführung der Arbeiten im Gleisbereich. |
Staatlich geprüfter Techniker (2 – 4 Jahre) |
Als staatlich geprüfter Techniker mit der Fachrichtung Bautechnik und dem Schwerpunkt Tiefbau bist du für die Baumaßnahmen verantwortlich. Außerdem bist du maßgeblich an deren Durchführung beteiligt. |
Maschinenbau-Studium (3–4 Jahre) |
Möchtest du dich später selbstständig machen? Dann kannst du über ein Maschinenbau-Studium nachdenken. Nach dem erfolgreichen Abschluss,
kannst du in die Bauplanung und -leitung einsteigen. Oder du machst dich als Bauleiter oder Facility-Manager selbstständig. |
Gleisbauer Aufgaben: Montieren und Verlegen von Schienen und Weichen, Bahnübergänge bauen
Benötigter Schulabschluss: Haupt- oder Realschulabschluss
Ausbildung Dauer & Weg: Duale Ausbildung, 3 Jahre
Voraussetzungen: Körperliche Fitness, Handwerkliches Geschick, Räumliches Denken, Teamplayer
Gleisbauer Gehalt: 1. Lehrjahr: 920 €, 2. Lehrjahr: 1.150 €, 3. Lehrjahr: 1.400 €, als Berufseinsteiger ca. 3.500 €
Gleisbauer/in Ausbildung — häufigste Fragen
-
Was macht man als Gleisbauer?
Als Gleisbauer bist du für das Montieren und Verlegen von Schienen und Weichen zuständig. Zudem baust du Bahnübergänge und überprüfst, ob das Schienennetz intakt ist.
-
Wie viel verdient man als Gleisbauer?
Deine Ausbildung wird nach der Tarifvergütung im Baugewerbe bezahlt. Jedoch ist dein Gehalt je nach Bundesland und Unternehmen unterschiedlich. Nach Abschluss deiner Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von 3.500 € rechnen.
-
Was braucht man für einen Abschluss, um Gleisbauer zu werden?
Der Abschluss, den man braucht, um Gleisbauer zu werden, ist gesetzlich nicht festgelegt. Die meisten Betriebe setzen jedoch einen mittleren Bildungsabschluss oder einen Hauptschulabschluss voraus.
Straßenbauer/in
Wie die Gleisbauer/in Ausbildung aussieht, weißt du jetzt. Möchtest du statt Schienen lieber Straßen bauen? Was dich in dem Beruf als Straßenbauer erwartet, erfährst du in diesem Beitrag .
Straßenbauer/in
Wie die Gleisbauer/in Ausbildung aussieht, weißt du jetzt. Möchtest du statt Schienen lieber Straßen bauen? Was dich in dem Beruf als Straßenbauer erwartet, erfährst du in diesem Beitrag .