Natriumhydroxid
Natriumhydroxid ist ein weißer Feststoff. In diesem Beitrag lernst du alles über seine Eigenschaften, Verwendung und Herstellung. Du kannst dir auch unser Video dazu anschauen!
Inhaltsübersicht
Was ist Natriumhydroxid?
Natriumhydroxid (auch: Ätznatron, engl.: sodium hydroxide, caustic soda) gehört zu den bedeutendsten chemischen Grundstoffen. Die Summenformel von Natriumhydroxid ist NaOH. NaOH kannst du zu den starken Basen zählen.
Einige wichtige Daten über den weißen Feststoff haben wir dir in einem Steckbrief zusammengefasst:
Natriumhydroxid Steckbrief | |
Molare Masse | 39,997 g/mol |
Dichte | 2,13 g/cm3 |
Siedepunkt | +1388°C |
Schmelzpunkt | +323°C |
Löslichkeit | gut in Wasser und den meisten Alkoholen löslich |
Aggregatszustand | fest |
pH-Wert | 14 |
pKb-Wert | -2,43 |
Natriumhydroxid Eigenschaften
NaOH ist ein weißer, geruchsloser Feststoff und gehört zu den starken Basen . Aufgrund seiner ätzenden Wirkung für Haut und Augen wird es auch Ätznatron genannt.
Wenn du Natriumhydroxid kaufen möchtest, erhältst du es in Form von weißen Plätzchen.
Der Feststoff hat eine hygroskopische Wirkung. Das bedeutet, dass NaOH Wasser aus der Luft bindet. Deshalb müssen die Flaschen, in denen NaOH gelagert wird, immer gut verschlossen sein.
NaOH nimmt als starke Base an einigen Reaktionen teil. Im Folgenden schauen wir uns ein paar davon genauer an:
Reaktionen von Natriumhydroxid
Natriumhydroxid ist sehr gut löslich in Wasser. Mischst du NaOH und H2O miteinander, erhältst du Natronlauge:
Ist NaOH eine Weile in Kontakt mit Luft, reagiert es mit dem dort enthaltenen Kohlenstoffdioxid (CO2) zu Natriumcarbonat (Na2CO3):
Die Base kann auch bei der Herstellung von Ammoniak (NH3) behilflich sein. Dafür musst du sie mit Ammoniumchlorid (NH4Cl) reagieren lassen:
Neben Ammoniak entstehen hier auch noch Kochsalz (NaCl) und Wasser.
Als NaOH-Lösung reagiert es mit Aluminium (und vielen weiteren Metallen wie Eisen oder Kupfer):
Hier entstehen dann Aluminiumnatriumdioxid (NaAlO2) und Wasserstoff.
Da NaOH eine Base ist, kann sie Säuren wie beispielsweise Schwefelsäure (H2SO4) neutralisieren. Dabei entsteht dann Wasser und Natriumsulfat (Na2SO4):
Auch Salzsäure (HCl) kann durch NaOH (in Form der Lauge) neutralisiert werden. Du erhältst dann Wasser und Kochsalz (NaCl):
In unserem Video zur Neutralisation haben wir noch weitere Neutralisationsreaktionen für dich!
Natriumhydroxid Verwendung
Im Folgenden haben wir dir einige Anwendungsbeispiele für NaOH aufgelistet:
- Rohrreiniger: Natriumhydroxid ist ein wesentlicher Bestandteil von Abflussreinigern.
- Tauchgeräte / Narkosegeräte: In den Geräten bindet NaOH zusammen mit Calciumhydroxid (Ca(OH)2) den ausgeatmeten Anteil an Kohlenstoffdioxid (CO2). Du nennst ihn auch „Atemkalk“. Er sorgt dafür, dass der Kohlenstoffdioxidgehalt in der Luft, die du einatmest, nicht zu groß wird.
- Raumfahrt: Der „Atemkalk“ wird aus demselben Grund auch in der Raumfahrt verwendet.
- Seifenherstellung: Löst du Natriumhydroxid in Wasser auf, erhältst du Natronlauge. Sie wird in einigen Bereichen benutzt, unter anderem auch zur Herstellung von Kernseifen.
Natriumhydroxid Herstellung
Im Labor kannst du Natriumhydroxid aus den beiden Salzen Natriumcarbonat (Na2CO3) und Calciumhydroxid (Ca(OH)2) herstellen. Dabei entsteht neben NaOH auch noch Calciumcarbonat (CaCO3), also Kalk:
Eine andere Methode, festes NaOH herzustellen, ist die über Natronlauge. Dafür wird zunächst elementares Natrium in Wasser gelöst und reagiert zu Natronlauge (NaOH(aq)) und Wasserstoff:
Das „aq“ in Klammern bedeutet, dass Natriumhydroxid in Wasser gelöst, also als Lauge, vorliegt. Um jetzt einen Feststoff zu erhalten, wird die Lauge eingedampft:
Natriumhydroxid Natronlauge
Natriumhydroxid und ihre Lauge werden häufig als Synonyme verwendet. Das ist aber nicht korrekt. Denn Natronlauge ist eine wässrige Lösung von Natriumhydroxid. NaOH ist also ein Feststoff und die Lauge eine Flüssigkeit.
Schau dir jetzt unser Video zur Natronlauge an und erfahre, warum sie gleichermaßen gefährlich wie nützlich sein kann!