Du möchtest verstehen, was Bedarfsermittlung genau ist und wie sie in der Praxis funktioniert? Im Beitrag und im Video  erfährst du alles Wichtige!

Inhaltsübersicht

Bedarfsermittlung – einfach erklärt

Bei der Bedarfsermittlung findest du heraus, welche Güter und Dienstleistungen ein Unternehmen in Zukunft benötigen wird.

Die Bedarfsermittlung spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Beschaffungsmanagement. Denn mit ihr kann sichergestellt werden, dass für die Produktion genügend Materialien vorhanden sind. Gleichzeitig soll nicht zu viel gelagert werden, um keine unnötigen Kosten zu verursachen.

Bedarfsarten

Die Unterteilung in verschiedene Bedarfsarten erleichtert die komplexe Aufgabe der Bedarfsermittlung. Jede der Kategorien spielt eine spezifische Rolle in der Bestands- und Beschaffungsplanung.

  1. Primärbedarf: Der Primärbedarf bezieht sich auf die Endprodukte oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen direkt an den Kunden verkauft.
    Beispiel: Die Anzahl der Fahrräder, die ein Fahrradhersteller im nächsten Quartal verkaufen möchte.
     
  2. Sekundärbedarf: Hierbei handelt es sich um die Materialien und Teile, die zur Produktion des Primärbedarfs benötigt werden.
    Beispiel: Die Reifen, Rahmen und Bremsen für die Fahrräder.
     
  3. Tertiärbedarf: Der Tertiärbedarf umfasst zusätzliche Hilfs- und Betriebsstoffe, die im Produktionsprozess benötigt werden, aber nicht direkt in das Endprodukt einfließen.
    Beispiel: Schmiermittel für Maschinen in der Fahrradproduktion.

Wichtig: Es ist wichtig, die Bedarfsarten zu unterscheiden, da sie die Grundlage für eine effiziente Lagerhaltung, Bestellung und Produktionsplanung bilden.

Methoden der Bedarfsermittlung

Die Methoden der Bedarfsermittlung lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen, die jeweils unterschiedliche Ansätze und Techniken umfassen:

  1. Programmorientierte Bedarfsermittlung (Deterministische Bedarfsermittlung): Die programmorientierte Bedarfsermittlung basiert auf konkreten Daten aus Absatz- oder Produktionsprogrammen. Sie wird oft verwendet, wenn der Primärbedarf bereits bekannt ist und hilft dabei, den Sekundär- und Tertiärbedarf genau zu ermitteln.
     
  2. Verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung (Stochastische Bedarfsermittlung): Die Methode nutzt historische Verbrauchsdaten, um zukünftige Bedarfe vorherzusagen. Sie ist besonders hilfreich in Situationen, in denen der Bedarf schwankend und schwer vorhersehbar ist.
     
  3. Subjektive Schätzung (Heuristische Bedarfsermittlung): Bei der subjektiven Schätzung werden Schätzungen basierend auf Erfahrungswerten und Expertenwissen vorgenommen. Sie kommt häufig zum Einsatz, wenn wenig oder keine historischen Daten verfügbar sind.
     
  4. Regelbasierte Bedarfsermittlung: Die regelbasierte Bedarfsermittlung setzt auf festgelegte Regeln und Algorithmen, um den Bedarf zu bestimmen. Sie kann eine Kombination aus historischen Daten und prognostizierten Trends nutzen.

Bedarfsermittlung – Beispiel

Zum besseren Verständnis zeigen wir dir hier ein Beispiel der programmorientierten Bedarfsermittlung. 

Stell dir ein Bekleidungsunternehmen vor, das spezialisiert ist auf die Herstellung von Jeanshosen. Im Lager befinden sich 5000 Meter Stoff und 10.000 Knöpfe. Für eine Hose werden 1,5 Meter Stoff und 5 Knöpfe benötigt. Es soll der Bedarf für die nächsten drei Monate ermittelt werden.

  1. Primärbedarf ermitteln: Die Analyse der Aufträge ergibt einen Bedarf von 3.000 Jeanshosen für den Planungszeitraum.
  2. Sekundärbedarf planen: Für die Produktion von 3.000 Jeanshosen werden 4.500 Meter Stoff und 15.000 Knöpfe benötigt.
  3. Tertiärbedarf planen: Zusätzlich werden 300 Rollen Nähgarn für die Herstellung benötigt.
  4. Verfügbaren Bestand vom Bruttobedarf abziehen: Nach Berücksichtigung des Lagerbestands ergibt sich ein Nettobedarf von 500 Metern Stoff, 5.000 Knöpfen und 300 Rollen Nähgarn.

Bedarfsermittlung — häufigste Fragen

  • Was versteht man unter Bedarfsermittlung?
    Unter Bedarfsermittlung versteht man den betriebswirtschaftlichen Prozess der Identifizierung und Quantifizierung von Gütern und Dienstleistungen. Die Bedarfsermittlung hilft einem Unternehmen oder einer Organisation, innerhalb eines bestimmten Zeitraums effiziente und zielgerichtete Beschaffungsentscheidungen treffen zu können.
     
  • Wie ermittelt man den Bedarf?
    Zur Bedarfsermittlung gehören die Analyse historischer Verbrauchsdaten und die Prognose zukünftiger Bedarfe basierend auf Markttrends und Unternehmenszielen. Außerdem wird der Primär-, Sekundär- und Tertiärbedarf bestimmt, um eine effiziente Beschaffungsplanung und Lagerhaltung zu gewährleisten.
     
  • Welche Arten der Bedarfsermittlung gibt es?
    Es gibt verschiedene Arten der Bedarfsermittlung:
    • Prognosebasierte Methoden
    • Verbrauchsbasierte Methoden
    • Subjektive Schätzung
    • Regelbasierte Methoden

ABC-Analyse

Jetzt kennst du die Grundlagen der Bedarfsermittlung. Hier erfährst du mehr über die ABC-Analyse, die dir weitere Einblicke in die Materialwirtschaft bietet.

Zum Video: ABC Analyse
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