Just in time
Dieser Artikel gibt dir eine kurze Definition zum Thema Just in time und erklärt dir, worauf du bei der Just in time Lieferung und Produktion achten solltest.
Du willst das Thema noch besser verstehen? Dann schau dir doch unser Video an, denn hier haben wir das Wichtigste kurz und knapp für dich zusammengefasst!
Inhaltsübersicht
Just in time Definition
Als erstes geben wir dir eine kurze Just in time Definition: Just in time (auch JIT oder bedarfssynchrone Produktion) stellt ein Produktionskonzept des Bereichs Produktion und Logistik dar. Beim Just in time Prinzip werden dir die Materialien in der exakten Menge und genau zu dem Zeitpunkt geliefert, an dem du sie auch wirklich zur Produktion benötigst.
Just in time Verfahren
Wieso sollte man dieses Konzept verfolgen? Deine Wertschöpfungskette wird simpler gestaltet, der Prozess ist schlanker und du kannst Kosten sparen. Im Idealfall werden der Material- und Produktionsfluss optimal aneinander angepasst. Dadurch sollen zum einen die Gesamtdurchlaufzeiten deiner Produktion verringert werden. Da die Materialien „just in time“ geliefert werden, also erst dann, wenn du sie bei deinem Lieferanten anforderst, kann dein Unternehmen zum anderen erhebliche Lagerkosten einsparen. Außerdem hat die punktgenaue Strategie noch den Vorteil, dass du dein Kapital nicht unnötig bindest.
Just in time Lieferung
Bei der Just in time Lieferung beziehen wir uns auf den Logistik-Aspekt. Der Lieferant eines Unternehmens muss hierbei dafür sorgen, dass die Ware rechtzeitig und pünktlich bei seinem Kunden ankommt. Dafür einigen sich beide Parteien im Vorhinein auf eine gewisse Vorlaufzeit, die dem Lieferanten nach der Bestellung des Kunden gewährt wird.
Just in time Produktion und Beschaffung
Du als Unternehmer entscheidest dich dafür, in Zukunft nur noch just in time zu produzieren. Um das hinzubekommen, müssen du und dein Zulieferer im engen Kontakt stehen und lückenlos miteinander kommunizieren. Dein Zulieferer muss nämlich über deine Lage stets top informiert sein und wissen, wann du wieder neue Materialien zur Produktion benötigst. Durch diese Art der Beschaffung kannst du deine Lagerkosten erheblich verringern.
Neben Just in time existiert des Weiteren noch der Begriff Just in Sequence (kurz JIS). Hier fällt für dich als produzierendes Unternehmen noch weniger Arbeit an. Dein Zulieferer liefert nämlich nicht nur genau dann, wenn du deine Rohstoffe brauchst. Nein, er oder sie sortiert die Ware auch noch für dich! Die Materialien kommen bei der Anlieferung also auch noch in der Reihenfolge an, die den Ablauf deiner Montage entspricht.
Voraussetzungen
Wann und wo findet die Strategie eigentlich Verwendung? Just in time ist vor allem bei Großserienfertigungen beliebt. Ein Beispiel dafür wäre die Automobilbranche oder die Flugzeugproduktion. Bei der Fließbandfertigung werden hier Teile des benötigten Materials also punktgenau geliefert, um effizient produzieren zu können.
Das Just in time Verfahren passt nicht zu jedem Unternehmen. Es gibt Voraussetzungen, die erfüllt werden sollten, sodass JIT-Prozesse auch erfolgreich implementiert werden können.
- Der wichtigste Faktor stellt die Zusammenarbeit zwischen Produktionsunternehmen und Lieferanten dar. Diese müssen Hand in Hand arbeiten und dafür sorgen, dass der Informationsfluss reibungslos abläuft.
- Die Lieferanten sollten außerdem flexibel sein.
- Auch ist eine sehr gute Infrastruktur notwendig, damit die Ware rechtzeitig von A nach B kommt.
- Die gelieferten Produkte müssen eine gewisse Qualität vorweisen können und einwandfrei zur Weiterverarbeitung sein.
- Eine kontinuierliche Nachfrage mit möglichst geringen Schwankungen muss vorliegen, am besten in Form von Großaufträgen.
- Da das Unternehmen nicht mit Lagerplätzen arbeitet, muss es ausreichend Fläche haben, auf der die Lieferung abgestellt werden kann.
- Die einzelnen Rüstzeiten im Wertschöpfungsprozess müssen möglichst gering sein.
Just in Time Beispiel
Stell dir vor, du produzierst Flugzeuge. Da die Montage der Passagierflugzeuge durchgetaktet ist, ist dir immer bewusst, welches Flugzeug mit welcher Ausstattung an welchem Tag zusammengestellt wird.
Mit Hilfe dieser Daten weißt du, dass das Flugzeug für die Airline StudyAir morgen Mittag um 12:00 Uhr vom Band laufen soll. Du bestellst beim Lieferanten deines Vertrauens so, dass sein LKW mit den Flugzeug-Rädern pünktlich für die Endmontage des Fahrwerks, morgen um 10:00 Uhr ankommt. Durch diese perfekte Planung sind für dich keine weiteren Lagerkosten für die Reifen entstanden und deine Monteure konnten das Flugzeug fertigstellen ohne auf die Lieferung zu warten.
Just in time Vorteile
- Wie oben bereits erwähnt, kann dein Unternehmen zum einen die Lagerkosten minimieren. Du musst weder für den Stellplatz zahlen, noch für das Personal, das die Kontrolle über die Lagerung behält.
- Die Zeit, die für den Transport der Teile vom Lager zum Band benötigt wird, entfällt.
- Die Durchlaufzeit kann verringert werden.
Just in time Nachteile
- Sowohl der Lieferant als auch das produzierende Unternehmen sind voneinander abhängig.
- Auch setzt die Just in time Strategie voraus, dass eine fehlerfreie Kommunikation zwischen den beiden Parteien vorliegt. Da Menschen keine Roboter sind, ist diese Annahme nur in der Theorie möglich.
- Es kann auch der Fall eintreten, dass eine Notfallsituation bei der Produktion entsteht. Dies tritt zum Beispiel ein, wenn ein Lieferengpass oder -ausfall vorliegt. Da du nun jedoch keine zwischengelagerten Bauteile hast, kann es sein, dass deine Produktion still steht.
- Ein großer Nachteil ergibt sich auch für die Umwelt. Die Ware wird größtenteils auf die Straßen verlagert und wird meistens mithilfe von LKWs transportiert. Der Lieferant muss alle Teile nun punktgenau und exakt liefern. Aus Zeitgründen besteht für ihn dadurch keine Möglichkeit mehr, seine Lieferungen effektiv zu planen. Seine LKWs sind folglich häufiger und nicht optimal ausgelastet unterwegs. Dies führt zu einer steigenden Umweltbelastung.