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Du fragst dich was es mit der Finanzplanung auf sich hat und wie du einen Finanzplan erstellen kannst? Dann bist du in diesem Beitrag und im Video genau richtig!

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Finanzplanung & Finanzplan erstellen — einfach erklärt

Ein Finanzplan dient als Übersicht über die Finanzen deines Unternehmens. Er bildet den Kern deines Businessplans (Unternehmenskonzept) und hilft dir somit bei der Finanzplanung. Er informiert dich und andere darüber, wie viel Profit dein Unternehmen voraussichtlich erwirtschaften kann. Zudem zeigt er, wie viel Startkapital du benötigst und welcher Umsatz erforderlich ist, um alle Kosten zu decken.

Banken nutzen den Finanzplan, um einzuschätzen, ob du einen Kredit zurückzahlen kannst. Investoren hingegen prüfen damit die Rentabilität deines Unternehmens.

Der Finanzplan hilft dir auch dabei, potenzielle Probleme rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Er basiert auf sorgfältigen Schätzungen und Forschungen, um die Realisierbarkeit deiner Geschäftsidee realistisch einzuschätzen.

Aufbau eines Finanzplans

Der Finanzplan umfasst mehrere wichtige Bestandteile, die dir alle Informationen für eine durchdachte Finanzplanung liefern.

  1. Umsatzplanung: Sie umfasst detaillierte Prognosen darüber, wie viel Umsatz das Unternehmen voraussichtlich durch den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen erzielen wird. Hier werden Faktoren wie die Produktpalette, Kundenbasis, erwartete Mengen, Preisgestaltung und Vertragsbedingungen berücksichtigt.
     
  2. Rentabilitätsrechnung: Die Rentabilität des Unternehmens wird anhand der Differenz zwischen Umsätzen und Kosten bewertet. Dieser Teil des Finanzplans enthält oft Rentabilitätskennzahlen wie die EBIT-Rendite, die den Gewinn vor Zinsen und Steuern ins Verhältnis zum Umsatz setzt.
     
  3. Kostenplan: Dieser Teil des Finanzplans erfasst alle erwarteten Kostenarten , einschließlich direkter Kosten wie Material- und Personalkosten sowie indirekter Kosten wie Abschreibungen, Mieten und Versicherungen. Eine genaue Kostenprognose ist entscheidend, um die Rentabilität des Unternehmens zu bewerten.
     
  4. Investitionsplan: Hier werden geplante Investitionen, einschließlich zeitlicher Umsetzung und Kosten für Investitionsgüter detailliert beschrieben. Ein solcher Plan hilft dabei, die Auswirkungen von Investitionen auf die Liquidität des Unternehmens zu analysieren und zu steuern.
     
  5. Liquiditätsplanung: Dabei erfolgt eine ausführliche Betrachtung der erwarteten Ein- und Auszahlungsströme des Unternehmens. Neben den Umsätzen und Kosten werden auch Zahlungen wie Tilgungen, Steuern, Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungen sowie weitere Liquiditätsfaktoren berücksichtigt.
     
  6. Kapitalbedarfsplan: Dieser Teil des Finanzplans fokussiert sich auf den zukünftigen Kapitalbedarf des Unternehmens und die Quellen, aus denen das benötigte Kapital beschafft werden kann. Das ist besonders wichtig für Investitionen, laufende Betriebskosten und eventuelle Verluste.
     
  7. Deckungsbeitragsrechnung: Falls relevant, wird die Deckungsbeitragsrechnung im Finanzplan integriert. Hier werden die variablen Kosten von den Verkaufserlösen abgezogen. So lässt sich der Deckungsbeitrag pro Produkt oder Dienstleistung ermitteln. Ist der Deckungsbeitrag hoch, dann ist das entsprechende Produkt wichtig für das Unternehmen.

Übrigens: Die zeitliche Planung des Finanzplans erstreckt sich typischerweise über 3 bis 5 Jahre. Dabei wird im ersten Jahr eine detaillierte jährliche Planung empfohlen. Diese sollte monatlich auch angepasst werden. Im zweiten und dritten Jahr wird der Finanzplan nur noch quartalsweise und dann jährlich aktualisiert. So können Schwankungen und Liquiditätsengpässe rechtzeitig erkannt und bewältigt werden. Auf diese Weise bleibt das Unternehmen finanziell stabil und handlungsfähig.

In 5 einfachen Schritten zum Finanzplan

Einen Finanzplan erstellst du ganz einfach in fünf Schritten:

  • Umsatzplanung,
  • Kostenplanung und Kapitalbedarf,
  • Rentabilitätsplanung,
  • Investitionsplanung und
  • Liquiditätsplanung.

Gehe diese 5 Schritte gründlich durch, erstelle einen ausführlichen Finanzplan und prüfe ihn regelmäßig. So legst du eine robuste Grundlage für dein Unternehmen. Dadurch bist du besser gerüstet, um finanzielle Herausforderungen erfolgreich zu meistern, Chancen zu nutzen und langfristiges Wachstum zu fördern.

1. Schritt: Umsatzplanung

Die Umsatzplanung ist der Ausgangspunkt deines Finanzplans. Hierbei geht es darum, realistische Prognosen über den Umsatz in deinem Unternehmen zu erstellen. Beginne damit, die verschiedenen Einnahmequellen deines Unternehmens zu identifizieren. Die können durch den Verkauf von Produkten, Dienstleistungen oder andere Einkommensquellen zustande kommen.

Analysiere bereits vorhandene Daten, Preistrends und die Marktsituation, um gesicherte Annahmen zu treffen. Berücksichtige auch saisonale Schwankungen und mögliche Kunden- und Marktveränderungen.

Im Verlauf jedes Schrittes werden wir ein Café als Beispiel verwenden, um zu veranschaulichen, wie das in der Praxis umgesetzt werden könnte.

➡️Beispiel Café: Beginne mit der Schätzung deines Umsatzes basierend auf erwarteten Kundenbesuchen und durchschnittlichen Ausgaben. Für ein Café könntest du tägliche Kundenbesuche an Wochentagen und Wochenenden sowie durchschnittliche Ausgaben pro Kunde berechnen.

2. Schritt: Kostenplanung und Kapitalbedarf

Eine ausführliche Kostenplanung ist von zentraler Bedeutung, damit dein Unternehmen rentabel arbeitet und finanziell gesund bleibt. Erfasse und analysiere alle Kostenbereiche deines Unternehmens. Dazu zählen unter anderem: Personalkosten, Betriebsausgaben, Marketingkosten, Steuern und weitere Ausgaben.

Berücksichtige auch mögliche Investitionen und deren Finanzierung. Identifiziere den Gesamtkapitalbedarf deines Unternehmens, inklusive des benötigten Eigenkapitals und Fremdkapitals, um deine Geschäftsaktivitäten erfolgreich durchzuführen.

➡️Beispiel Café: Beim Planen deines Cafés solltest du alle Kosten wie Miete, Personal, Lebensmittel, Marketing usw. genau berücksichtigen. Das hilft dir, den Gesamtkapitalbedarf für die ersten Monate realistisch einzuschätzen.

3. Schritt: Investitionsplanung

Entscheidend für das langfristige Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens ist die Investitionsplanung. Identifiziere und priorisiere die notwendigen Investitionen, sei es in Anlagen, Technologie, Mitarbeiter oder Marketingaktivitäten.

Berücksichtige dabei den zeitlichen Rahmen der Investitionen und deren Auswirkungen auf die Liquidität und Rentabilität deines Unternehmens. Eine sorgfältige Investitionsplanung hilft dir, Ressourcen effizient einzusetzen und eine langfristige Wertschöpfung zu generieren.

➡️Beispiel Café: Plane die Investitionen in Küchengeräte, Möbel und Dekoration für dein Café. Kalkuliere die Anfangsinvestitionen und laufenden Investitionen für die ersten Jahre.

4. Schritt: Rentabilitätsplanung

Die Rentabilitätsplanung hilft dir zu verstehen, wie profitabel dein Unternehmen ist und ab wann es Gewinne erwirtschaftet. Hier spielen Kennzahlen wie der Deckungsbeitrag eine wichtige Rolle, um die Rentabilität einzelner Produkte oder Dienstleistungen zu bewerten.

Beachte dabei unbedingt die Gewinnschwelle. Sie gibt an, ab welchem Umsatz dein Unternehmen die Kosten deckt und Gewinne erzielt. Die Rentabilitätsplanung ist entscheidend, damit dein Unternehmen langfristig finanziell gesund bleibt und weniger Risiken hat.

➡️Beispiel Café: Berechne deinen Deckungsbeitrag pro verkauftem Produkt, zum Beispiel pro Frühstücksteller oder Kaffee. Stelle sicher, dass die Preise angemessen sind, um die Kosten zu decken und Gewinne zu erzielen.

5. Schritt: Liquiditätsplanung

Zuletzt ist die Liquiditätsplanung relevant, um sicherzustellen, dass dein Unternehmen zahlungsfähig bleibt und finanzielle Engpässe vermieden werden. Erfasse alle geplanten Ein- und Auszahlungen, einschließlich Einnahmen aus Verkäufen, Ausgaben für Gehälter, Mieten, Kredittilgungen und anderen finanziellen Verpflichtungen.

Erstelle Cashflow-Prognosen, also Vorhersagen darüber, wie viel Geld dein Unternehmen in Zukunft einnehmen und ausgeben wird. Dadurch kannst du visualisieren, wie sich dein Liquiditätsstatus in verschiedenen Szenarien entwickeln könnte. Passe deine Liquiditätsplanung regelmäßig an Veränderungen in deinem Geschäftsumfeld an, um flexibel auf finanzielle Herausforderungen reagieren zu können.

➡️Beispiel Café: Für ein Café bedeutet eine Cashflow-Prognose, die Einnahmen aus Verkäufen und die Ausgaben für Miete, Personal, Lebensmittel usw. zu berücksichtigen.

10 wichtige Tipps, die du kennen solltest

Bevor du deinen Finanzplan erstellst, solltest du einige wichtige Schritte berücksichtigen. Im Folgenden findest du 10 wichtige Tipps, die du unbedingt beachten solltest!

  • Wettbewerbsanalyse: Untersuche die Konkurrenz in deiner Region, um realistische Umsatz- und Kostenannahmen zu treffen.
     
  • Rechtliche und steuerliche Aspekte: Informiere dich über die erforderlichen Genehmigungen, Steuern und Versicherungen für dein Unternehmen.
     
  • Finanzierungsoptionen: Prüfe verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten wie Eigenkapital, Kredite oder Investoren.
     
  • Regelmäßige Überprüfung: Aktualisiere deinen Finanzplan regelmäßig und passe ihn an neue Entwicklungen und Erkenntnisse an.
     
  • Beratung einholen: Falls nötig, suche Rat von Finanzexperten oder Unternehmensberatern. Damit kannst du sicherzustellen, dass dein Finanzplan robust und realistisch ist.
     
  • Finanziellen Puffer einbauen: Plane einen Puffer von 10 bis 20 Prozent ein, um unerwartete Kosten abzudecken. Das hilft, dein Unternehmen in schwierigen Zeiten zu stabilisieren.
     
  • Realistische Planung: Vermeide es, ein ideales Bild zu zeichnen. Eine ehrliche Planung bildet die Grundlage für langfristigen Erfolg, indem du Kosten und Wachstum realistisch einschätzt.
     
  • Zahlen belegen: Verlasse dich nicht auf grobe Schätzungen. Recherchiere gründlich und verweise auf Quellen, um die Plausibilität deiner Zahlen zu stärken.
     
  • Jährliche Steuerlast berücksichtigen: Vergiss nicht, dass Steuerlasten mit dem Wachstum deines Unternehmens steigen. Passe deine Steuerprognosen entsprechend an, um finanzielle Risiken zu minimieren.
     
  • Finanzplan genau kennen: Sei vorbereitet, um deine Zahlen souverän zu präsentieren. Vertrautheit mit den Finanzdaten ist ausschlaggebend, um potenzielle Geldgeber zu überzeugen und Vertrauen aufzubauen!

Finanzplanung — häufigste Fragen

  • Was ist eine Finanzplanung?
    Finanzplanung in Unternehmen ist der strategische Prozess der gezielten Ausgestaltung kommender Finanzentscheidungen. So soll die finanzielle Gesundheit gesichert und Ziele in Bezug auf Liquidität, Rentabilität und Risiken erreicht werden.
      
  • Was ist ein Finanzplan und warum ist er wichtig?
    Ein Finanzplan zeigt die finanzielle Situation eines Unternehmens für einen bestimmten Zeitraum. Er hilft dabei, die finanzielle Gesundheit zu überwachen, Budgets zu planen, Investitionen zu bewerten und Finanzengpässe frühzeitig zu erkennen.
      
  • Wie erstelle ich einen Finanzplan?
    Um einen Finanzplan zu erstellen, analysierst du deine erwarteten Einnahmen und Ausgaben sorgfältig, triffst realistische Prognosen und berücksichtigst Finanzierungsmöglichkeiten für dein Unternehmen.
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Finanzierungsmöglichkeiten

Jetzt weiß du, was ein Finanzplan ist und wie du einen erstellst. Mit welchen Finanzierungsmöglichkeiten du dein eigenes Unternehmen finanzieren kannst, zeigen wir dir in diesem Video!

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