Was bedeutet Liquidität? Wir geben dir eine Definition, zeigen dir die 3 Liquiditätsgrade und erläutern, welche Maßnahmen du ergreifen musst, um die Liquidität im Unternehmen sicherzustellen.

Wenn du das Thema schnell und anschaulich verstehen willst, sieh dir unser Video  dazu an!

Inhaltsübersicht

Definition

Laut Definition ist Liquidität die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Das heißt, ein liquides Unternehmen kann fällige Zahlungen innerhalb einer Frist begleichen. Zu den Zahlungsverpflichtungen zählen zum Beispiel Gehälter der Mitarbeiter, Miet- und Nebenkosten oder offene Verbindlichkeiten. Ist die Liquidität eines Unternehmens nicht ausreichend gegeben, so kann es Rechnungen nur verspätet oder gar nicht bezahlen. Das führt zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens und im schlimmsten Fall zur Insolvenz. Daher besitzt genaue Planung und die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit eine enorme Wichtigkeit.

Liquiditätsgrade

Für die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit und um frühzeitig mögliche Zahlungsschwierigkeiten zu erkennen, helfen berechenbare Kennzahlen. Eine Berechnung kann über drei unterschiedliche Liquiditätsgrade erfolgen. 

Liquidität berechnen

Hier siehst du, wie sich die 3 Grade der Liquidität berechnen lassen:

  • Liquidität 1. Grades: Diese Kennzahl setzt die liquiden Mittel (z.B. Kassenbestand) ins Verhältnis mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Das schafft einen schnellen Überblick, ob kurzfristig anfallende Zahlungen allein durch die liquiden Mittel beglichen werden können.
  • Liquidität 2. Grades: Im Unterschied zum 1. Grad kommen zu den liquiden Mitteln noch Wertpapiere und kurzfristige Forderungen hinzu. Auch hier wird das Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten berechnet.
  • Liquidität 3. Grades: Wieder fügen wir dem Verhältnis eine Erweiterung hinzu. Beim 3. Grad wird nun das gesamte Umlaufvermögen durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten geteilt. 
Berechnung der Liquiditätsgrade
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Berechnung der Liquiditätsgrade

Folgen mangelnder Liquidität

Die drei Liquiditätsgrade sind berechnet und die Controlling-Abteilung erkennt, dass Zahlungsmittel fehlen, um den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Das zieht nicht nur verärgerte Gläubiger nach sich, sondern kann ein Unternehmen in seiner Existenz bedrohen. Neben einer zu geringen Eigenkapitalquote ist mangelnde Liquidität die häufigste Ursache für eine Insolvenzanmeldung. Befindet sich das Unternehmen einmal in einem Liquiditätsengpass, wird es schwer aus dieser Abwärtsspirale herauszukommen. Kann das Unternehmen zum Beispiel keine Lieferantenrechnungen mehr bezahlen, so könnten die Lieferungen eingestellt werden und das Unternehmen gerät selbst in Lieferschwierigkeiten. Dadurch verliert es potenzielle Einzahlungen, die aus der Krise helfen könnten. Auch durch Mahnungen und die damit verbundenen Zinsaufwände verschärft sich die Situation. Oft verschleiert das Unternehmen die finanzielle Situation und informiert zu spät seine Stakeholder . So überweist das Unternehmen die Gehälter der Mitarbeiter zu spät, verkauft Vermögensgegenstände teilweise unter Wert oder überschreitet Kreditlinien. Ist über einen längeren Zeitraum keine Besserung der Liquidität in Sicht spricht man von Zahlungsunfähigkeit oder auch Illiquidität. Im schlimmsten Fall endet dies in der Insolvenz. 

Folgen zu hoher Liquidität

Jedoch kann eine zu große Menge an liquiden Mitteln ebenso Schaden beim Unternehmen anrichten. Diese Probleme sind nicht existenzbedrohend, sollten aber trotzdem berücksichtigt werden. Denn je höher die liquiden Mittel sind, desto niedriger ist die Kapitalbindung , doch desto niedriger ist auch die Rentabilität. Investiert das Unternehmen das Geld nicht und lässt es stattdessen auf dem Bankkonto liegen, verliert das Geld seinen Wert über die Zeit aufgrund von Inflation. Das Unternehmen sollte das verfügbare Kapital also in dem Maße investieren, in dem es das Wachstum fördert ohne die Zahlungsfähigkeit zu beeinträchtigen.

Sicherstellung der Liquidität

Um vor allem zu niedrigen liquiden Mitteln vorzubeugen, kann das Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergreifen. Zum einen kann das Heruntersetzen von Zahlungszielen für Kunden für eine bessere Zahlungsfähigkeit sorgen. Denn bei einem strengen Mahnwesen werden offene Forderungen schneller zu tatsächlichen Zahlungseingängen auf dem Konto. Zum anderen besteht die Möglichkeit, die Menge an Lagerbeständen zu reduzieren und somit Kapital für mögliche Zahlungsverpflichtungen freizusetzen. Lagerkennzahlen wie die Umschlagshäufigkeit geben Hinweise auf zu hohe Vorräte. Für größere Unternehmen bietet das Ausgeben von Aktien bzw. der Verkauf von Geschäftsanteilen eine weitere Möglichkeit die Liquidität kurzfristig zu steigern. Ob Maßnahmen wie die drei genannten getroffen werden, entscheiden die Mitarbeiter der Liquiditätsplanung. Sie ist Teil der Finanzplanung eines Unternehmens und betrachtet sämtliche Ein- und Auszahlungen innerhalb einer Planungsperiode. So fällt es leicht, sich einen schnellen Überblick über die Zahlungsfähigkeit zu verschaffen.

Sicherstellung der Liquidität
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Sicherstellung der Liquidität

Fazit

Wie sich zeigt, ist die Steuerung der Liquidität (Liquiditätsplanung) eine wichtige Voraussetzung für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Du solltest immer auch ausreichend Kapital für außerplanmäßige Zahlungen bereithalten. Andernfalls können Zahlungsschwierigkeiten auftreten, die im schlimmsten Fall zur Insolvenz führen.

Zusammenfassung
  • Liquidität ist die Fähigkeit Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen
  • Die Planung und Sicherstellung stellt eine wichtige Aufgabe im Unternehmen dar
  • Zur Messung stehen drei verschiedene Liquiditätsgrade zur Verfügung
  • Mangelnde Liquidität kann zur Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz führen
  • Zu hohe Liquidität senkt die Rentabilität des Unternehmens
  • Maßnahmen zur Sicherstellung der Liquidität sind das Heruntersetzen von Zahlungszielen, die Reduktion von Lagerbeständen und das Ausgeben von Aktien

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