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Wie Design Thinking dir dabei hilft, komplexe Fragestellungen zu lösen, erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video .

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Inhaltsübersicht

Was ist Design Thinking?

Design Thinking (deutsch: Design Denken) ist eine Methode aus dem agilen Arbeiten . Dabei gibt es für Design Thinking keine feste Definition. Es ist viel mehr ein systematischer Ansatz, bei dem du mithilfe von kreativen Prozessen komplexe Probleme lösen kannst. Auf diese Weise entstehen neue und innovative Ideen. Bei deiner Arbeit steht immer der Anwender im Fokus. Er ist der Kunde, für den du das Problem löst.

Dein Vorgehen orientiert sich dabei an der Arbeit von Designern und Architekten.

Allerdings umfasst Design Thinking keine starre Definition, sondern verschiedene Prinzipien, Tools und eine spezielle Art zu denken.

Entstehung

Entwicklungen wie das Voranschreiten der Digitalisierung sorgen dafür, dass es heutzutage immer mehr komplexe Fragestellungen gibt. Viele Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass du solche Probleme nur mit neuen und kreativen Denkansätzen lösen kannst. Aus dieser Überzeugung heraus ist der Design Thinking Process entstanden. Dabei kombinierst du die kreative Arbeitsweise von Designern (Design) mit der Anwendung von wissenschaflichen Daten und Fakten (Thinking).

So kann zum Beispiel ein Unternehmen Design Thinking einsetzen, um herauszufinden, welche Art von Fotos für Werbeanzeigen besonders gut funktionieren. Durch systematisches kreatives Ausprobieren kann dein Team dann ein Foto-Programm entwickeln, das euch dabei hilft, bessere und geeignetere Bilder zu erhalten.

Du kannst Design Thinking auch für diverse Fragestellungen benutzen: 

  • Warum nehmen Patienten ihre Medikamente nicht konsequent ein?
  • Wie kann ich mein Unternehmen im Zuge der Digitalisierung umbauen?
  • Wie kann ich einen neuen Service entwickeln?

Die drei Professoren Terry Winograd, Larry Leifer und David Kelly von der Universität Stanford im Silicon Valley haben diesen Ansatz entwickelt. David Kelly ist außerdem der Gründer der international renommierten Design- und Innovationsagentur IDEO. Ein anderer wichtiger Förderer ist Hasso Plattner. Nach ihm ist auch das Hasso-Plattner-Institut (HPI) der Universität Potsdam benannt.

Merkmale

Design Thinking umfasst verschiedene Methoden, ist sehr flexibel und folgt nur wenigen Regeln. Dafür gibt es drei Merkmale, die als Erfolgsfaktoren gelten:

  • Team
  • Raum
  • Prozess
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Design Thinking – Merkmale & Erfolgsfaktoren

Team

Im Design Thinking arbeitest du mit multidisziplinären Teams zusammen. Deine Teammitglieder stammen also aus unterschiedlichen Fachbereichen und bringen jeweils andere Kompetenzen mit. Dadurch treffen verschiedene Meinungen und Erfahrungen aufeinander, was zu neuen Denkansätzen und Lösungsideen führt.

Raum

Im Design Thinking Process förderst du Kreativität durch eine möglichst freie und flexible Arbeitsumgebung (Raum). Darum gibt es bewegbare Möbel, wie Stehtische, und viel Platz für Whiteboards und Präsentationsflächen. Damit dein Team schnell einen Prototyp erstellen kann, steht ihm eine große Auswahl an Arbeitsmaterialien zur Verfügung.

Prozess

Der Design Thinking Prozess verläuft iterativ. Das bedeutet, dass sich die einzelnen Schritte solange wiederholen, bis dein Team eine Lösung gefunden hat, die dem Endnutzer gefällt. Es gibt zum einen Phasen, in denen du dich darauf fokussierst, möglichst viele unterschiedliche Ideen zu finden (Divergenz). Zum anderen gibt es im Design Thinking auch Phasen, in denen du Ideen und neue Erkenntnisse zusammenführen musst (Konvergenz).

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Design Thinking – Iterativer Prozess

Insgesamt besteht der Design Thinking Process aus sechs Phasen:

1. Verstehen:

Zu Beginn muss dein Team ein allgemeines Verständnis für das Problem entwickeln und alle Beteiligten auf denselben Stand bringen. Ein Beispiel dafür kann ein komplizierter Kundenauftrag sein. Dabei stellt ihr euch Fragen wie:

  • Was sollen wir entwickeln?
  • Für wen ist die Entwicklung relevant?
  • Was sind die Rahmenbedingungen?

2. Beobachten:

Im nächsten Schritt muss sich dein Team in den Kunden (Nutzer), der den Auftrag erteilt hat, hineinversetzen und seine Bedürfnisse verstehen. Dabei können Interviews oder Rollenspiele helfen. Das Wichtigste ist, dass die Wünsche des Kunden im Vordergrund stehen.

3. Sichtweise definieren:

Die Ergebnisse aus den ersten beiden Design Thinking Phasen vereinst du im dritten Schritt. Hier entwickelst du einen Rahmen, der den Raum an möglichen Lösung abdeckt und deinen idealen Kunden definiert. Dein idealer Kunde ist der Nutzer, der maximal von der Lösung deines Teams profitiert.

Die Persona ist im Design Thinking eine der Techniken, die du dafür verwenden kannst. Sie ist ein Modell, das die Eigenschaften deines idealen Kunden repräsentiert. Bei der weiteren Entwicklung nimmst du die Sichtweise deines idealen Kundens an.

4. Ideen finden

In einem allgemeinen Brainstorming kann dein Team nun alle Ideen sammeln. Dabei spielt es erstmal überhaupt keine Rolle, ob die Ideen verrückt oder unrealistisch sind. Danach strukturiert ihr eure Ideen und sortiert sie nach Priorität. Wichtige Kriterien sind Effizienz, Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit.

5. Prototypen entwickeln

Danach entwickelt dein Team ein Modell (Prototyp), das zur Veranschaulichung dient. Je einfacher der Prototyp ist, desto besser. Auch hier stehen wieder die Bedürfnisse des Kunden im Vordergrund. Er muss sich anhand des Prototyps die Lösung des Problems vorstellen können.

6. Testen

Im letzten Schritt muss dein Team den Prototyp testen. Dabei beobachtest du genau die Reaktion des Kunden. Anhand seines Feedbacks kannst du weitere Ideen und Verbesserungen entwickeln. Wenn eine Idee nicht funktioniert, verwirfst du sie wieder. Häufig gibt es im Design Thinking Process mehrere Testphasen, bis der Kunde zufrieden ist. Erst dann kann das Projekt freigegeben werden.

Design Thinking Methoden

Es gibt beim Design Thinking veschiedene Methoden, die du verwenden kannst. Design Thinking Methoden zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie nutzerorientiert sind und viel Wert auf Visualisierung und Simulation legen. Der Design Thinking Process ist meistens iterativ.

Wichtige Methoden sind zum Beispiel das Customer Journey Mapping oder Personas:

Customer Journey Mapping

Das Customer Journey Mapping ist eine anschauliche Beschreibung von allen Stationen, die dein Kunde durchläuft, bevor er sich für den Kauf eines Produktes entscheidet.

Persona

Die Persona ist im Design Thinking ein Modell, das deine Nutzergruppe darstellt. Du kannst mit ihrer Hilfe deine Nutzer besser verstehen, indem du ihr konkrete Merkmale und Verhaltensweisen zuweist.

Vorteile und Nachteile

Den Design Thinking Process in der Praxis einzusetzen, kann deinem Unternehmen sowohl Vorteile als auch Nachteile bringen.

Die Vorteile

  • Höhere Kundenzufriedenheit: Im Design Thinking Prozess steht die Perspektive des Anwenders im Mittelpunkt. Darum achtet dein Team bei der Umsetzung stets auf die Bedürfnisse des Kunden. Gleichzeitig ist die Entwicklung erst beendet, wenn der Kunde zufrieden ist. 
  • Besseres Arbeitsklima: Design Thinking ist eine Methode, die Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen in einem gemeinsamen kreativen Prozess vereint. Das stärkt den Teamgeist und reduziert die Grenzen zwischen Menschen und Abteilungen. 
  • Neue Perspektiven und Lösungen: Da du in multidisziplinären Teams zusammenarbeitest, treffen bei der Arbeit unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen aufeinander. Dadurch kann dein Team alte Denkmuster aufbrechen und Gefahren wie Solodenken oder Betriebsblindheit entgegenwirken.

Die Nachteile

  • Hoher Aufwand: Nicht nur die einzelnen Design Thinking Phasen, sondern auch das Zusammensetzen der Teams sowie das Einrichten der Arbeitsumgebung erfordern einen hohen zeitlichen und personalen Aufwand.
  • Gefahr, den Prozess zu überdehnen: Viele Designer haben die Schwäche, dass sie nicht aufhören, nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Dadurch kann sich der Design Thinking Process zu sehr in die Länge ziehen. Dann musst du als Projektleiter eingreifen.
  • Zu schnell: Im Design Thinking Process entwickelt dein Team innerhalb von kürzester Zeit neue und kreative Lösungen. Allerdings sind diese Lösungen nicht immer erfolgreich, vor allem, wenn sie zu schnell entwickelt wurden.
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Kanban Board

Beim Design Thinking ist es wichtig, deine Arbeit zu visualisieren. Eine optimale Ergänzung dafür ist das Kanban Board. Schaue dir als nächstes unser Video dazu an, um zu lernen, wie du damit arbeiten kannst.

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