Konkurrenzausschlussprinzip

In diesem Beitrag erklären wir dir anhand von Beispielen das Konkurrenzausschlussprinzip. Wir haben auch eine Definition für dich vorbereitet. 

Du willst das Thema noch schneller und einfacher verstehen? Schau dir jetzt unser Video dazu an!

Inhaltsübersicht

Konkurrenzausschlussprinzip einfach erklärt

Wenn zwei oder mehr Arten die gleiche ökologische Nische bewohnen, dann stehen sie in direkter Konkurrenz zueinander. Sie streiten also zum Beispiel um Nahrung, Wasser oder Lebensraum, wobei sich letztendlich die stärkere Art behaupten kann. Das ist das Konkurrenzausschlussprinzip

Unter einer ökologischen Nische  verstehst du alle biotischen (belebten) und abiotischen  (unbelebten) Faktoren, die ein Organismus zum Überleben braucht (Lebensansprüche).

Es geht also um eine interspezifische Konkurrenz (Konkurrenz zwischen Arten), wodurch die überlegene Art langfristig die unterlegene verdrängt. Um ihr Aussterben zu verhindern, ändert die unterlegene Art ihren Lebensraum oder ihre Nahrung (Konkurrenzvermeidung).

Wichtig ist, dass du beim Konkurrenzausschussprinzip ausschließlich interspezifische Konkurrenz zwischen verschiedenen Arten betrachtest. Die intraspezifische Konkurrenz  (Konkurrenz innerhalb einer Art) spielt hier keine Rolle. 

Definition

Das Konkurrenzausschlussprinzip (auch: Gause-Volterra-Gesetz) drückt aus, dass zwei Arten, welche die gleiche ökologische Nische besetzen, in direkter interspezifischer Konkurrenz um wesentliche biotische und abiotische Faktoren stehen. Dadurch ist eine langfristige Koexistenz nicht möglich und die dominierte Art muss nach dem Prinzip der Konkurrenzvermeidung ausweichen. 

Konkurrenzvermeidung

Nach dem Konkurrenzausschlussprinzip können zwei Arten nicht die gleiche ökologische Nische besetzen, ohne dass sie in Konkurrenz um Nahrung oder Lebensraum zueinander stehen. 

Dadurch muss die schwächere Art ausweichen. Das nennst du Konkurrenzvermeidung (auch Konkurrenzvermeidungsprinzip). Ziel dieser Art ist es, dass sie sich weiterhin fortpflanzen und ausbreiten kann.

Langfristig entwickelt sich die schwächere Art im Zuge der Konkurrenzvermeidung weiter (Evolution) und ändert seine ökologische Nische (Nischendifferenzierung). Folgende Veränderungen kannst du dabei beobachten: 

  • Räumliche Anpassung (Bsp. Wald statt Wiese)
  • Zeitliche Anpassung (Bsp. tagaktiv statt nachtaktiv)
  • Nahrungsgewohnheiten (Bsp. Insekten statt Körner)
  • Evolutionäre Anpassungen (Bsp. stärkere Spezialisierung einer Art)

Durch diese Veränderungen verschiedener Tier-, Pflanzen- und Pilzarten hat sich im Laufe der Zeit eine sehr große Artenvielfalt entwickelt. 

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Konkurrenzausschlussprinzip und Konkurrenzvermeidung

Beispiel Konkurrenzausschlussprinzip 

Im Laufe der Evolution haben sich viele Lebewesen an ihre Konkurrenten angepasst und ihren Lebensraum verändert (Konkurrenzausschlussprinzip). 

Wir haben zwei Beispiele für dich vorbereitet, wie sich Tiere durch die Konkurrenzvermeidung angepasst haben.

Beispiel Schwan und Ente

In einem See (Ökosystem) leben Schwäne und Enten. Beide fressen Unterwasserpflanzen und Kleintiere. Nach dem Konkurrenzausschlussprinzip setzt sich eine der beiden Arten durch und verdrängt die andere. 

Sie haben sich aber durch die Konkurrenzvermeidung so arrangiert, dass Enten den Seeboden bis zu einer Tiefe von ca. 50 cm nach Futter absuchen. Schwäne tauchen dazu ungefähr 70 bis 90 cm nach unten. Somit stehen sie jetzt nicht mehr in direkter Konkurrenz um ihre Nahrung.

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Beispiel Konkurrenzausschlussprinzip

Beispiel Habicht und Sperber

Der Habicht und der Sperber sind beides Greifvögel, die in den gleichen Wäldern leben und sich von kleineren Waldtieren ernähren. Nach dem Konkurrenzausschlussprinzip stehen sie in direkter Konkurrenz um Nahrung zueinander. 

Gemäß des Konkurrenzvermeidungsprinzip hat sich das Beutespektrum der beiden Arten aber unterschiedlich entwickelt. Habichte jagen etwas größere Tiere wie Hasen oder Krähen, Sperber fressen kleinere Tiere wie Stare oder Buchfinke. Durch diese Anpassung können die beiden Arten koexistieren.

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Beispiel Konkurrenzausschlussprinzip

Adaptive Radiation

Durch die Konkurrenz ändern Lebewesen ihre Lebensweise. Dadurch können neue Unterarten einer Art entstehen, wenn Organismen der Stammart unterschiedlichen Konkurrenten und anderen Lebensbedingungen ausgesetzt sind. Das nennst du adaptive Radiation . Sie beginnt grundsätzlich mit der innerartlichen/intraspezifischen Konkurrenz.

Du willst noch mehr genauer wissen, wie aus einer Art mehrere Unterarten entstehen? Schau dir jetzt unser Video zu dem Thema an! 

Zum Video: Adaptive Radiation
Zum Video: Adaptive Radiation

Zusammenfassung

  • Nach dem Konkurrenzausschlussprinzip können in einer ökologischen Nische nicht zwei Arten gleichzeitig leben, ohne dass sie in Konkurrenz um Wasser, Nahrung oder Lebensraum stehen (Interspezifische Konkurrenz). 
  • Die überlegene Art wird langfristig die dominierte Art verdrängen.
  • Diese passt ihre Lebensweise oder ihre Nahrung an, um nicht auszusterben (Konkurrenzvermeidung).

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