Die Tundra ist ein kaltes, baumloses Gebiet. Wo du sie findest, durch welche Merkmale sie sich auszeichnet und wie Tundra und Taiga sich unterscheiden, erklären wir dir hier und im Video dazu!

Inhaltsübersicht

Was ist die Tundra?

Die Tundra (Kältesteppe) ist eine Vegetationszone, in der keine Bäume wachsen. Sie befindet sich zwischen den eisigen Gebieten (Eis- und Kältewüste) und dem nördlichen Nadelwald (Taiga ), aber auch in der Antarktis und in Gebirgen, wie den Alpen.

Zur Erinnerung: Die Erde kann in verschiedene Vegetationszonen eingeteilt werden. Das sind Gebiete, in denen jeweils ein ähnliches Klima herrscht und deswegen bestimmte Pflanzen wachsen.

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Tundra

Tundren liegen hauptsächlich in den Subpolargebieten. Darunter verstehst du eine Klimazone , die durch lange Winter gekennzeichnet ist. Deswegen können in den Kältesteppen auch nur wenige Pflanzen- und Tierarten überleben.

Tundra Definition

Die Tundra ist eine Vegetationszone zwischen arktischen Eisflächen (Kältewüste/Eiswüste ) und borealem Nadelwald (Taiga). Der Begriff stammt aus dem Russischen ‚тундра‚ und bedeutet so viel wie ‚baumlose Hochfläche‘.

Tundra Verbreitung

Insgesamt macht die Kältesteppe ca. 3-4 Prozent der Landmassen unserer Erde aus. Du kannst sie nach den verschiedenen Regionen, in denen sie vorkommen, einteilen: 

  • arktische Tundra: auf den Landmassen der Arktis, Nordhalbkugel (z. B. Kanada, Alaska, Russland (Sibirien), Skandinavien)
  • alpine Tundra: in Gebirgen der gemäßigten Breiten (z. B. Alpen, Himalaya, Anden)
  • antarktische Tundra: auf der Südhalbkugel (z. B. Rand der Antarktis, Feuerland, Falkland-Inseln)

Die Karte zeigt dir, dass sich die meisten Tundra-Gebiete auf der Nordhalbkugel befinden:

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Tundra Karte

Tundra Klima

Das baumlose Hochland ist durch extremes Klima geprägt. Wichtige Merkmale des Tundra Klimas sind dabei:

  • Jahreszeiten: In der Tundra gibt es sehr lange Winter (etwa 6 Monate), der Sommer ist hingegen nur etwa 2 Monate lang.
  • Tageslänge: Dazu kommt, dass im Winter in den polaren Tundren nie die Sonne scheint (= Polarnacht ). Dafür scheint sie dort im Sommer dann den ganzen Tag (= Polartag). Das gilt nicht für die Bergtundren. In manchen von ihnen, wie den Alpen, herrscht eher ein gemäßigtes Klima. 
  • Temperaturen: Die ‚echten‘ Tundren, nahe der polaren Regionen, zeichnen sich durch extreme Kälte aus. In den kalten Monaten gibt es dort Durchschnittstemperaturen von unter -15 °C. Die Tagestemperaturen können zum Beispiel in der sibirischen Tundra unter -50°C sinken. Im Sommer können die Temperaturen allerdings auch bis auf +15°C steigen.
  • Böden: Die Böden sind acht bis elf Monate im Jahr mit Schnee bedeckt und gefroren. Böden, die dauerhaft gefroren sind, bezeichnest du als Permafrostböden. Im Sommer schmilzt nur die oberste Eisschicht, sodass sich Überschwemmungsgebiete bilden. Dann entsteht eher eine sumpfige Steppe.

Tundra Vegetation

Da Pflanzen für ihr Wachstum unter anderem Sonne benötigen, können sie nur in einem kurzen Zeitraum im Sommer wachsen. Die extremen Klimabedingungen machen es also nur für wenige Pflanzen- und Tierarten überhaupt möglich, sich in solchen Gebieten anzusiedeln. Daher zeichnet sich die Kältesteppe durch eine karge Landschaftsform aus. 

Den Übergang zwischen Tundra und Taiga (Nadelwaldzone in gemäßigtem Klima) erkennst du an der Baumgrenze. Dort wo es keine Bäume mehr gibt, beginnt das Tundragebiet. Das lässt sich einfach erklären: Da die Böden fast durchgehend gefroren sind, haben die Bäume keine Möglichkeit, sich mit ihren Wurzeln im Boden zu verankern. Außerdem können sie aus dem gefrorenen Boden keine Nährstoffe bekommen. 

Tundra Pflanzen und Tiere: Beispiele

In der Tundra können wegen des extremen Klimas nur wenige Pflanzen und Tiere überleben. Hier haben wir dir einige Lebewesen aufgelistet, die sich an diese kalten Bedingungen angepasst haben und deswegen in der Tundra vorkommen: 

  • Pflanzen: Die Vegetation der Tundra ist vor allem durch Gewächse, wie Moose, Flechten, Gräser oder auch kleine Sträucher geprägt. Auch alpine Pflanzen haben sich darauf eingestellt und können zwischen Felsen wachsen.
  • Tiere: In der Tundra leben unter anderem Eisbären, Polarfüchse, Wölfe, Schneehasen, Rentiere oder sibirische Lemminge. Neben diesen Säugetieren finden aber auch viele Vögel, wie beispielsweise Enten, Eulen oder Falken
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Tundra Tiere und Pflanzen

Tundra und Mensch

Die Tundra ist ein Gebiet, dass nur schwer vom Menschen genutzt werden kann. Landwirtschaftlicher Anbau ist durch die gefrorenen Böden nämlich so gut wie unmöglich. Stattdessen ernähren sich die Menschen, die in der Tundra leben, von gehaltenen oder gejagten Tieren.

Gefährdung der Tundra

Auch wenn nur sehr wenige Menschen in der Tundra leben, hat doch die gesamte Menschheit einen Einfluss auf sie:

  • Klimawandel: Durch den anthropogenen Treibhauseffekt und die damit einhergehende Erderwärmung tauen die gefrorenen Böden (Permafrostböden ) auf. Dadurch verändert sich also die Landschaft und die Tundren verkleinern sich. Aber auch global ist das ein Problem: In den Permafrostböden sind nämlich große Mengen Methan gespeichert, die durch die Erwärmung frei werden. Da es sich dabei um ein Treibhausgas handelt, würde das auch wieder den Treibhauseffekt und damit wiederum den Klimawandel verstärken.
  • Artensterben: Die steigenden Temperaturen und die durch den Menschen verursachte globale Luftverschmutzung beeinflussen auch die Tiere und Pflanzen in der Tundra. Sie verändern nämlich die Landschaft, haben einen Einfluss auf die Atemluft und führen zur Übersäuerung der Gewässer. All das verändert den Lebensraum der Tiere. Können diese sich nicht schnell genug anpassen, sterben sie aus.
  • Umweltverschmutzung: In den Böden der Tundra sind viele wertvolle Ressourcen, beispielsweise Erdöl, gespeichert. Da das Klima sich verändert und die vereisten Gebiete sich verkleinern, wird es früher oder später dazu kommen, dass der Mensch beginnt diese Ressourcen abzubauen. Da das häufig ohne Rücksicht auf die Umwelt getan wird, kann das zur Verschmutzung und Vergiftung der Umwelt führen.

Unterschied Tundra und Taiga

Sowohl die Tundra als auch die Taiga kommen in kalten Gebieten vor. Trotzdem unterscheiden sie sich in einigen Eigenschaften. Die haben wir dir hier in einer Tabelle zusammengefasst:

  Tundra Taiga
Auch genannt Kältesteppe Nördlicher oder borealer Nadelwald
Wortbedeutung (aus dem Russischen) ‚baumloses Hochland‘ ‚Wald‘
Temperatur -50 bis +15°C (durchschnittlich -15°C) -40 bis 20°C (durchschnittlich +5°C)
Niederschlag gering (unter 300 mm pro Jahr) gering/mittel (200-900 mm pro Jahr)
Pflanzen/Vegetation/Flora keine Bäume, hauptsächlich Sträucher, Moose, Flechten viele Nadelbäume, wie Fichten und Kiefern, aber auch Moose und Kräuter
Tiere/Fauna sehr wenige
z. B. Eisbär, Polarfuchs, Schneehase
mittel
z. B. Marder, Bison, Braunbär, Biber, Fuchs
Beispiele in Russland (Sibirien), in der Antarktis oder in Gebirgen wie dem Himalaya in Kanada, Alaska, Schweden oder Finnland

Reicht dir das noch nicht an Informationen zur Taiga? Dann schau dir als nächstes hier unser Video dazu an!

Vegetationszonen 

Die Tundra ist eine Vegetationszone, in der es sehr kalt ist und keine Bäume wachsen. Es gibt allerdings noch viele andere, wie zum Beispiel Wüsten oder den tropischen Regenwald!

Um alle weiteren Vegetationszonen und ihre besonderen Merkmale kennenzulernen, gibt es hier noch ein weiteres Video für dich. Schau es dir gleich an!

Zum Video: Vegetationszonen
Zum Video: Vegetationszonen

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