Du möchtest wissen, was die richtige Anrede für deinen Brief ist? Welche Anreden es gibt und worauf du bei deinem Brief Beginn achten solltest, erfährst du in unserem Beitrag und im Video !
Inhaltsübersicht
Die Anrede im Brief – Warum ist sie wichtig?
Die Anrede deines Briefes ist das Erste, was der Empfänger liest. Sie bestimmt nicht nur über deinen ersten Eindruck, sondern auch darüber, mit welcher Stimmung der Adressat deinen Brief liest.
Der Klassiker unter den förmlichen Anreden ist „Sehr geehrte(r) Frau/Herr“. Damit kannst du bei geschäftlichen Briefen nichts falsch machen. Bei persönlicheren Briefen darf es auch ein einfaches „Hallo“ als Begrüßung sein.
Allgemeine Formulierungen wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ solltest du dagegen eher vermeiden. So zeigst du dem Leser nur, dass du dir nicht genug Mühe gemacht hast, seinen Namen herauszufinden.
Welche weiteren Anreden es gibt und worauf du bei der Begrüßung in deinem Brief achten solltest, zeigen wir dir jetzt.
Sehr geehrte(r) Frau/Herr
„Sehr geehrte(r)“ ist der Klassiker unter den Anreden. Er wird vor allem bei geschäftlichen Schreiben verwendet. Wenn du eine förmliche Anrede brauchst oder den Empfänger nicht gut kennst, ist diese Begrüßung auf jeden Fall eine gute Wahl.
Guten Tag
Etwas moderner ist die Anrede „Guten Tag“. Das neutrale und freundliche Intro kannst du auch sehr gut bei geschäftlichen bzw. formalen Briefen nutzen. Bei E-Mails kannst du je nach Tageszeit auch die Variante „Guten Morgen“ oder „Guten Abend“ verwenden. Je nach der Beziehung zum Empfänger kannst du die Anrede „Guten Tag“ mit dem Vor-oder Nachnamen verknüpfen.
Liebe(r)
Wenn du den Empfänger besser kennst und ihr ein gutes Verhältnis habt, darf die Anrede im Brief gerne persönlich sein, z. B. mit „Liebe(r)“. Und das nicht nur in privaten Briefen. Meistens wird die Begrüßung mit dem Vornamen kombiniert. Das kannst du natürlich nur machen, wenn du und der Empfänger per Du sind. Ist das nicht der Fall, benutzt du den Nachnamen.
Einen langjährigen Geschäftspartner kannst du also zum Beispiel mit „Lieber Herr Muster“ ansprechen. Bei einer Bewerbung solltest du aber auf so eine persönliche Anrede im Brief verzichten.
Hallo
„Hallo“ ist eine lockerere Form der Begrüßung. Du solltest sie deshalb nicht in geschäftlichen Briefen verwenden. In E-Mails ist die Anrede dagegen recht üblich. Genauso wie „Liebe(r)“, lässt sich „Hallo“ sowohl mit dem Vornamen als auch mit dem Nachnamen kombinieren. Auch Gruppen kannst du mit „Hallo zusammen „ ansprechen.
Hi
Die Anrede „Hi“ solltest du nur in privaten Bereich verwenden. In formalen Briefen ist diese Begrüßung ein absolutes No-Go — egal, wie gut du die Person kennst.
Komma oder Ausrufezeichen
Meistens folgt nach der Anrede in Briefen ein Komma. Im darauffolgenden Text wird nach dem Komma klein weitergeschrieben. Wörter wie Nomen oder Namen, die großgeschrieben werden müssen, schreibst du natürlich auch nach dem Komma groß.
Alternativ kannst du ein Ausrufezeichen nach der Anrede verwenden. Achte hier aber auf den Inhalt deines Briefes! Bei einer positiven Nachricht und einem bekannten Empfänger kannst du ein Ausrufezeichen nutzen.
Bei einem negativen Inhalt solltest du auf ein Ausrufezeichen verzichten. Denn das würde nur die Negativität der Nachricht verstärken. Bei förmlichen Briefen ist ein Ausrufezeichen generell eher unpassend und veraltet.
✓ „Sehr geehrter Herr Muster,
hiermit bewerbe ich mich …“
✓ „Liebes Team,
Weihnachten steht vor der Tür.“
✓ „Guten Tag Herr Muster!
Vielen Dank für den tollen Projektplan.“
✗ „Guten Tag Frau Muster!
Der Kunde […] ist nicht zufrieden mit Ihrer Arbeit.“
✗ „Sehr geehrte Damen und Herren!
Leider muss ich Ihnen mitteilen, …“
Titel
Trägt deine Empfänger-Person einen akademischen Titel im Namen, musst du diesen auch in der Brief Anrede nennen. Titel, die du erwähnen musst, sind: „Doktor/in“ (kannst du als „Dr.“ abkürzen) und „Professor/in“ (in der Anrede immer ausschreiben).
Niedrigere akademische Grade, wie „Bachelor“, „Master“ oder „Diplom“ brauchst du nicht in der Briefanrede zu erwähnen. Besitzt jemand mehrere akademische Grade, reicht es, wenn du nur den höchsten Titel verwendest.
Beispiele mit Titel in der Anrede:
✓ „Sehr geehrte(r) Frau/Herr Professor(in) Muster“
✓ „Sehr geehrte(r) Frau/ Herr Dr. Muster“
Achtung: In der Briefadresse musst du alle Titel der Empfänger-Person erwähnen. Hier darfst du aber auch „Professor/in“ mit „Prof.“ abkürzen
Mehrere Ansprechpersonen
Ist dein Schreiben an zwei oder mehrere Personen adressiert, kannst du sie in der Anrede entweder nebeneinander oder untereinander schreiben. In beiden Fällen werden die Anreden durch ein Komma getrennt, wodurch das zweite und jedes folgende „sehr“ kleingeschrieben wird.
Solange es keine deutliche Hierarchie gibt, wird die Frau aus Höflichkeit zuerst genannt. Wird im Rahmen von Geschäftsbeziehungen geschrieben, werden die adressierten Personen in der Reihenfolge ihrer Hierarchie genannt. Also wird z. B. bei einem Brief an den Chef Herr Maier und seine Assistentin Frau Schmidt der Chef an erster Stelle stehen.
Beispiel für Hierarchie im Brief – Beginn:
✓ „Sehr geehrter Herr Maier,
sehr geehrte Frau Schmidt,“
Möchtest du zwei Personen mit gleichem Namen ansprechen (z. B. Vater und Sohn im Familienbetrieb), dann verwendest du bei der Anrede des Briefes den Vor-und Nachnamen. Sind beide hierarchisch gleichgestellt, nennst du die ältere Person zuerst.
Hat dein Brief mehr als drei Empfänger, ist es sinnvoller, diese als Gruppe anzusprechen. Weil das aber schnell unpersönlich klingt, kannst du auch jede Person einen eigenen Brief schicken. Am Ende des Briefes gibst du dann an, wer das Schreiben noch erhalten hat.
Fehler bei der Anrede
Jetzt weißt du, wie du deine Anrede richtig formulierst. Aber welche Fehler kannst du bei deinem Brief Beginn machen?
✗ Unpersönliche Anrede
Die Begrüßung „Sehr geehrte Damen und Herren“ solltest du nur verwenden, wenn es wirklich nicht möglich ist, den Namen der Ansprechperson herauszufinden. Auch wenn die förmliche Anrede in geschäftlichen Schreiben oft genutzt wird, ist sie nicht besonders höflich. Denn sie zeigt nur, dass du dir nicht genug Mühe gegeben hast, den richtigen Empfänger zu ermitteln.
✗ Namen falsch schreiben
Achte darauf, den Namen deines Empfängers richtig zu schreiben, denn das zeugt von Höflichkeit und Aufmerksamkeit. Du willst ja nicht gleich in der ersten Zeile einen schlechten Eindruck bei der Person machen, oder?
✗ Falsche Formatierung
In der DIN 5008
ist für die formale Anrede geschäftliche Briefe Folgendes festgelegt: Die Anrede steht linksbündig mit zwei Zeilen Abstand zur Betreffzeile. Nach der Anrede kommt noch eine Leerzeile, bevor der Haupttext beginnt.
Brief Anrede: Englische Formulierungen
Oft werden geschäftliche Briefe auch international verschickt. Welche Anreden im Englischen es gibt, zeigen wir dir jetzt:
✓ „Dear Mr/Ms Miller“ → Die englische Standard-Anrede für Briefe oder E-Mails
✓ „Dear Mike/Dear Sally“ → Für Personen, die du besser oder persönlich kennst
✓ „Dear Sir or Madam“ → Das englische „Sehr geehrte Damen und Herren“
Übrigens: In Großbritannien ist das Komma nach der Anrede optional. Entscheidest du dich dafür, musst du es aber auch nach der Grußformel am Ende setzen. In den USA ist das Komma Pflicht. Egal, ob deine englische Anrede ein Komma hat oder nicht: Danach beginnst du immer mit einem Großbuchstaben!
Die Anrede entscheidet nicht nur über deinen ersten Eindruck, sondern auch darüber, mit welcher Stimmung der Empfänger deinen Brief liest. Vermeide deswegen unpersönliche Begrüßungen, wie „Sehr geehrte Damen und Herren“. Klassische, förmliche Anreden sind „Sehr geehrte(r) Frau/Herr“ oder „Guten Tag“. Bei dir bekannteren Personen reicht auch ein einfaches „Hallo“.
Mit freundlichen Grüßen
Dein Brief ist fertig und du möchtest jetzt zum Abschluss die Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ verwenden? Was es dabei zu beachten gibt, zeigen wir dir hier !
Mit freundlichen Grüßen
Dein Brief ist fertig und du möchtest jetzt zum Abschluss die Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ verwenden? Was es dabei zu beachten gibt, zeigen wir dir hier !