Was ist Lean Management und warum setzen so viele Unternehmen darauf? Hier im Beitrag und in unserem Video bekommst du eine einfache Erklärung der Lean Management Definition und eine Übersicht über die Lean Methoden und ihre Vorteile!
Lean Management ist eine Unternehmensphilosophie mit dem Ziel, die Arbeitsschritte effektiv und effizient zu gestalten. Dafür soll an weniger wichtigen Stellen der Produktion gespart werden, damit mehr Zeit und Geld für die wichtigen Produktionsschritte übrig bleibt. Lean Management bedeutet wörtlich ins Deutsche übersetzt „schlankes Management“.
Prinzipien des Lean Managements:
Beispiel: Ein Unternehmen stellt Sportschuhe her. Es möchte nun vom Lean Management profitieren. Dazu schaut das Unternehmen, welche Schritte in der Sportschuhproduktion unwichtig sind und zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Das kann zum Beispiel die Herstellung der Schnürsenkel sein, die besonders lange dauert, obwohl die Schnürsenkel den Kunden gar nicht so wichtig sind. Das Unternehmen kann nun an diesem Schritt sparen, indem es z.B. einfachere Schnürsenkel auswählt, die schneller und billiger hergestellt werden können. So hat es mehr Zeit und Geld für die anderen Produktionsschritte übrig, die für die Kunden wichtiger sind (z.B. die Fertigung einer bequemen Sohle).
Lean Management kann in jedem Unternehmen und jedem Fertigungsschritt angewendet werden — egal ob Herstellung, Marketing oder Vertrieb. Du siehst also, dass es sich lohnt, auf dieses weltweit angewendete Managementinstrument zu setzen!
Der Begriff Lean Management (auf Deutsch: schlankes Management) umfasst alle Denkweisen, Methoden und Verfahren mit dem Ziel, die Wertschöpfungskette industrieller Güter besonders effizient zu gestalten.
Damit diese effiziente Produktionsweise funktioniert, muss das ganze Unternehmen zusammenarbeiten. Alle Mitarbeiter werden also aktiv miteinbezogen, da sie die Fertigungsschritte am besten kennen und somit auch am besten wissen, was verbessert werden kann.
Schau dir die Grundwerte des Lean Managements nun einmal genauer an.
Diese Grundwerte haben positive Auswirkungen auf die Mitarbeiter aller Ebenen und somit auch auf die Gesamtleistung des Unternehmens. Kein Wunder also, dass das Lean-Konzept und seine Methoden ein universelles Managementinstrument geworden sind!
Übrigens: Ursprünglich kommt der Begriff „Lean Management“ vom Unternehmen Toyota aus Japan. In den 1940er Jahren entwickelte Toyota diese Denkweise, um die Automobile kontinuierlich zu verbessern. Dafür plante das Unternehmen, die Prozesse wegzulassen, die für das Endprodukt keine Rolle spielten. Toyota konnte seine Gesamtleistung durch den Lean Gedanken so sehr steigern, dass das Unternehmen heute weltweit bekannt ist. Seitdem wird diese Philosophie auf der ganzen Welt übernommen.
Lean Management ist ein Überbegriff für eine effiziente Arbeitsweise. Deshalb sind die Methoden, mit denen diese erreicht werden kann, besonders wichtig.
Beispiele für wichtige Lean Management Methoden:
Die Lean Management Methoden kannst du universell in jeder Branche und in jedem Unternehmen einsetzen. Da die Unternehmensphilosophie aber ursprünglich von Toyota in der Automobilbranche entwickelt wurde, liegt ihr Fokus vor allem auf der Verbesserung von Produktionsschritten.
Wo wird Lean Management angewendet?
Dabei kann eine Methode häufig an verschiedenen Orten genutzt werden. Schau dir die Methoden und ihre Anwendungsgebiete nun einmal genauer an.
Die 3 Mu sind Abkürzungen für die japanischen Begriffe
Mit dieser Lean Management Methode sollst du für Verschwendung, Überlastung und Schwankungen im Unternehmen sensibilisiert werden. Du sollst also lernen, weshalb die 3 Mu deinem Unternehmen schaden und sie deswegen erkennen und vermeiden können.
Da eins der Hauptprinzipien des Lean Managements die Vermeidung von Verschwendung ist, versuchst du besonders, Muda zu verhindern.
Der Begriff „Muda“ wird für Prozesse verwendet, die aufwändig sind und Kosten verursachen, aber nicht wichtig für das Ziel sind.
Dabei gibt es acht Arten von Verschwendung:
Muri bedeutet Überlastung. Langfristig kann diese zu Ausfall von Mitarbeitern und Anlagen führen. Somit betrifft Muri die gesamte Organisation und Lieferkette.
Mura tritt auf, wenn sich Schwankungen in den Arbeitsschritten oder der Produktion ergeben. Das kann sogar dazu führen, dass der gesamte Prozess unterbrochen wird. Eine Schwankung im Arbeitsprozess liegt zum Beispiel vor, wenn ein Arbeitsschritt auf einmal viel länger als sonst braucht. Dann ist für die anderen Arbeitsschritte plötzlich viel weniger Zeit.
Muda, Muri und Mura beeinflussen sich gegenseitig. Verschwendung von Zeit und Kosten an einer Stelle kann die Überlastung an einer anderen Stelle bewirken. Das kann wiederum zu Schwankungen in der Produktionskette führen. Deswegen ist es besonders wichtig, alle 3 Mu zu verhindern.
Ziel der 5S Methode sind saubere und geordnete Arbeitsplätze. Deswegen kannst du sie an jedem Ort wie z. B. Verwaltungen, großen Fertigungshallen oder Büros einsetzen.
Die 5 S stehen dabei für Stufen, die du nacheinander abarbeitest:
Bei der 5S Methode geht es aber nicht nur um die Ordnung des Raumes, sondern auch um die Ordnung in den Köpfen der Mitarbeiter. Durch mehr Struktur in der Arbeit bleibt der Fokus auf dem Wesentlichen.
Auch der PDCA-Zyklus kann in jeder Branche und jedem Bereich Verbesserungen bewirken — egal ob Marketing, Produktherstellung oder Dienstleistung. PDCA steht dabei für „Plan, Do, Check, Act„:
Eine weitere Maßnahme im Lean Management ist die sogenannte Wertstromanalyse. Ziel ist es hierbei, einen Gesamtüberblick über die Herstellungs- und Transportzeiten zu bekommen und diese so zu verkürzen. Die Analyse funktioniert wie eine Landkarte, die die Prozesse, Materialien und Informationen einer Organisation visuell darstellt.
Sie gilt als ein wichtige Methode des Lean Gedankens: Denn wenn du deine Arbeit verbessern möchtest, musst du zuerst einen Überblick über alle Arbeitsschritte bekommen.
Folgende Punkte überprüfst du bei einer Wertstromanalyse:
Alle Prozesse, die den Wertstrom nicht vorantreiben, kannst du mit dieser Karte finden und vermeiden.
Übrigens: Für die Wertstromanalyse verwendest du auch den englischen Begriff „Value Stream Mapping“ (VSM).
Hansei ist Japanisch für „Selbstreflexion“. Als zentraler Begriff in der japanischen Kultur bedeutet er, sich eigene Schuld und Fehlverhalten einzugestehen und sich verbessern zu wollen.
Diese Denkweise wird auch im Lean Management sowohl von den Mitarbeitern als auch von den Führungskräften verwendet. Um das gesamte Unternehmen voranzubringen, muss jeder auch das Beste aus sich selbst herausholen.
Schritte des Hansei:
Hansei ist somit ein Soft Skill für jeden selbst. Mit so einer selbstreflektiven Art können vor allem Führungskräfte ein besonderes Vorbild sein.
Kanban bedeutet auf Deutsch „Karte“ oder „Tafel“. Genau die beiden Dinge benötigst du für diese Lean Management Methode.
So sind die Mitarbeiter motivierter und haben zeitgleich einen guten Überblick über die noch ausstehenden Aufgaben. Mit Kanban können Prozesse also schnell und einfach visualisiert und gleichzeitig verbessert werden.
Auch mit Poka Yoke kannst du den Lean Gedanken im Unternehmen einführen. Übersetzt bedeutet es „unglückliche Fehler vermeiden“. Es geht bei Poka Yoke also darum, Fehler nicht nachbessern zu müssen, sondern schon im Voraus zu verhindern.
Ein Beispiel dafür ist die Kindersicherung an einer Steckdose, die mögliche Unfälle im Voraus vermeidet. Poka Yoke kann also überall verwendet werden — zum Beispiel bei Dienstleistungen, IT und Marketing. Denn die Frage „Welche Fehler könnten entstehen und wie können wir das vermeiden?“ ist ein wichtiger Schritt zur effektiven Verbesserung der Unternehmensleistung.
Wenn du die Poka Yoke Methode noch genauer kennenlernen willst, dann schau doch in unserem Beitrag dazu vorbei!
Super! Jetzt kennst du einige Methoden des Lean Managements. Es gibt aber noch viel mehr Methoden, die du im Rahmen des Lean Gedankens verwenden kannst:
Du siehst also, dass es eine Menge Möglichkeiten gibt, Lean Management in jedem Unternehmen einzusetzen.
Die vielen Lean Management Methoden kannst du auf verschiedene Weisen im Unternehmen einsetzen.
Wichtig ist dabei, dass es um eine kontinuierliche Verbesserung geht. Eine grundlegende Verbesserung in kürzester Zeit ist weder umsetzbar, noch das Ziel des Lean Managements. Nur eine langfristige Verbesserung führt zu zufriedenen Kunden und höchster Qualität der Produkte.
Um den Kunden und Mitarbeitern trotzdem schnelle Erfolge mit den Lean Methoden vorweisen zu können, lohnt es sich, mit kleinen, leicht lösbaren Problemen zu beginnen. Diese Probleme nennst du auch „low hanging fruits“ — Früchte, die niedrig wachsen und somit schnell gepflückt werden können.
Diese ersten Erfolge steigern die Motivation und die Bereitschaft der Mitarbeiter, weitere Verbesserungsideen zu entwickeln. So können auch schwierigere Probleme angegangen werden.
Für besondere Herausforderungen lohnt es sich, verschiedene Lean Management Methoden zu kombinieren. Zuerst kannst du zum Beispiel einen sauberen Arbeitsplatz mit der 5S Methode schaffen, dann die Probleme mit dem PDCA Zyklus strukturiert angehen und währenddessen mit Kaizen langfristig eine Denkweise der stetigen Verbesserung bei den Mitarbeitern einführen.
Klasse! Jetzt kennst du die Lean Management Definition und weißt, was „lean“ bedeutet. Schau dir doch als Nächstes unser Video zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess KVP an, um eine Lean Methode genauer kennenzulernen.
Klasse! Jetzt kennst du die Lean Management Definition und weißt, was „lean“ bedeutet. Schau dir doch als Nächstes unser Video zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess KVP an, um eine Lean Methode genauer kennenzulernen.
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