Du sollst deine Gehaltsvorstellungen formulieren, aber weißt nicht wie? Die richtige Gehaltsvorstellung anzugeben, kann ganz schön knifflig sein. Aber mit den Tipps und Formulierungshilfen gelingt dir das garantiert!

Inhaltsübersicht

Wie formuliere ich meine Gehaltsvorstellung?

Egal ob beim ersten Beruf oder bei einem Jobwechsel — in der Bewerbungsphase musst du häufig deine Gehaltsvorstellung formulieren. Da wird es schwierig:

Weißt du, wie viel Gehalt angemessen ist? Wenn du zu wenig verlangst, wirst du dich im Nachhinein ärgern. Aber wenn du zu viel Geld verlangst, könntest du den Job nicht bekommen. Und wie schreibst du deine Gehaltsvorstellung überhaupt auf? Keine Sorge, all das erfährst du hier!

8 Tipps zum Gehaltsvorstellungen formulieren
  1. Gib immer das Jahresgehalt an.
  2. Gib das brutto Gehalt (nicht netto!) an.
  3. Gib eine konkrete Zahl (z.B. 43.500€) oder Gehaltsspanne (z.B. 42.000 – 44.000€) an.
  4. Orientiere dich an Gehältern aus vergleichbaren Jobs.
  5. bei Jobwechsel: Verlange 10 – 20% mehr als beim letzten Job,
  6. Schreibe die Gehaltsvorstellung in den Schlusssatz der Bewerbung.
  7. Gib die Gehaltsvorstellung nur bei Aufforderung an.
  8. Gib nur das reine Gehalt an, keine Sonderzahlungen, Boni etc.

So kannst du deine Gehaltsvorstellungen formulieren:

  • „Meine Gehaltsvorstellungen liegen im Jahr bei 43.500 Euro brutto.“
  • „Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen 42.000 und 44.000 Euro brutto im Jahr.“
  • „Ein jährliches Bruttogehalt von 48.450 Euro entspricht meinen Vorstellungen.“
  • „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 46.250 Euro brutto jährlich. Details kläre ich gerne mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch.“

Tipps zum Gehaltsvorstellungen formulieren — So geht′s!

Wird bei der Bewerbung eine Gehaltsvorstellung Formulierung von dir gefordert? Dann helfen dir folgende Tipps:

brutto statt netto
Gebe bei deiner Gehaltsvorstellung Formulierung immer ein Bruttogehalt an. Denn diese Bruttosumme muss der Arbeitgeber an dich zahlen. Wie viel du netto nach den Steuern herausbekommst, ist für ihn uninteressant.

Jahresgehalt statt Monatsgehalt
Achte bei der Formulierung deiner Gehaltsvorstellung darauf, das Jahresgehalt anzugeben. Das Monatsgehalt wirkt eher kleinlich. Außerdem muss sich der Arbeitgeber so nicht die Mühe machen, das Monatsgehalt erst noch in ein Jahresgehalt umzurechnen.

Übrigens: Manchmal wird hinter der Gehaltsvorstellung in einer Bewerbung noch die Abkürzung „p.a.“ angegeben. Diese Abkürzung steht für „per anno“, also „pro Jahr“. Da der Gehaltswunsch aber immer pro Jahr angegeben wird, kannst du diese Abkürzung einfach weglassen.

Gehaltsvorstellungen formulieren — für jede Bewerbung

Egal ob im Vorstellungsgespräch oder im Anschreiben deiner Bewerbung: Komm bei deinem Gehaltswunsch direkt auf den Punkt. Gib ihn am besten in einem kurzen Satz an. Hier findest du die besten Sätze für deine Gehaltsvorstellungen Formulierungen, sortiert nach jedem Anlass.

Im Bewerbungsschreiben

  • „Ein jährliches Bruttogehalt von 44.540 Euro entspricht meinen Vorstellungen.“
  • „Meinen beruflichen Erfahrungen entsprechend empfinde ich ein Brutto-Jahresgehalt von 48.670 Euro als angemessen.“
  • „Ich stelle mir ein Gesamteinkommen um die 42.320 Euro vor.“

Im Vorstellungsgespräch

  • „Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei 44.740 Euro brutto im Jahr.“
  • „Ich stelle ich mir ein Jahresgehalt von 48.380 Euro brutto vor.“
  • „Ein jährliches Bruttogehalt von 57.650 Euro entspricht meinen Vorstellungen.“

Gehaltsspanne

Mit einer Gehaltsspanne zeigst du dem Arbeitgeber, dass du bereit für Verhandlungen bist. Du weißt, was du wert bist, gibst dem Arbeitgeber aber auch Entscheidungsspielraum.

  • „Aufgrund meiner beruflichen Qualifikationen stelle ich mir ein Gehalt zwischen 42.480 und 44.280 Euro im Jahr vor.“
  • „Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen 44.620 und 48.470 Euro im Jahr.“
  • „Ich empfinde ein Brutto-Jahresgehalt zwischen 43.980 Euro und 46.480 Euro für angemessen.“

Steigerung

  • „Mein aktuelles Bruttogehalt liegt bei 49.620 Euro im Jahr. Bei einem Jobwechsel empfinde ich eine Steigerung um 10 Prozent angemessen.“
  • „Derzeit verdiene ich 42.370 Euro. Da die Aufgaben dieser Position deutlich komplexer sind, liegt meine Gehaltsvorstellung bei 46.420 Euro im Jahr.“
  • „Aufgrund meiner Qualifikationen und Kenntnisse liegt meine Gehaltsvorstellung bei 47.480 Euro im Jahr.“

Ausweichen

Hier findest du ausweichende Formulierungen, wenn du deine Gehaltsvorstellung nicht formulieren möchtest. Diese Option solltest du aber nur wählen, wenn dein Arbeitgeber deine Gehaltsvorstellungen nicht explizit eingefordert hat. Denn sonst solltest du deine Gehaltsvorstellungen angeben!

  • „Meinen Gehaltswunsch erläutere ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.“
  • „Ich freue mich, wenn Sie mich zum Vorstellungsgespräch einladen. Dabei kann ich Ihnen gerne meine Gehaltsvorstellungen erläutern.“
  • „Meine Gehaltsvorstellungen formuliere ich gerne, sobald ich mir einen besseren Eindruck von der ausgeschriebenen Stelle und den damit verbundenen Aufgaben und Tätigkeiten machen konnte.“

Teilzeitjobs

Bei einer Teilzeitstelle gibst du sowohl dein Brutto-Jahresgehalt, als auch deine Wochenstunden an.

  • „Bei meinen Qualifikationen erachte ich für die ausgeschriebene 25-Stunden-Stelle ein Bruttogehalt zwischen 24.440 Euro und 26.730 Euro für angemessen.“
  • „Für die ausgeschriebene 50-Prozent-Stelle stelle ich mir ein Jahresgehalt von 26.570 Euro brutto vor.“
  • „Bei 20 Wochenstunden liegt meine Gehaltsvorstellung bei 23.210 Euro brutto im Jahr.“

Tipp: Die Wochenstunden kannst du auch bei einer Vollzeit-Stelle angeben. Meist arbeitest du dann 40 Stunden wöchentlich. Strebst du mehr oder weniger Wochenstunden an, kannst du das in deiner Gehaltsvorstellungs-Formulierung bereits erwähnen: „Bei einer 38-Stunden-Woche stelle ich mir ein Bruttojahresgehalt von 37.480 Euro vor.“

Profitipps beim Gehaltsvorstellungen formulieren

Hier findest du noch einige Profitipps. Wenn du diese Tipps benutzt, hinterlässt du garantiert einen guten ersten Eindruck beim Arbeitgeber! Denn die Aufforderung zur Gehaltsvorstellung Formulierung ist auch eine echte Chance, zu zeigen, wer du bist.

krumme Zahlen angeben
Hast du bemerkt, dass die Gehaltsangaben oben alle aus krummen Zahlen bestehen? Das war Absicht. Denn ein Wissenschaftlerteam der Columbia Business School fanden heraus, dass genaue Gehaltsangaben überzeugter und besser vorbereitet wirken. Du weißt, was du wert bist — und zeigst das genau. Außerdem kann der Arbeitgeber krumme Zahlen schwieriger nach unten verhandeln.

aktuelles Gehalt beachten
Orientiere dich in deinen Gehaltsvorstellungen an deinem aktuellen Gehalt. Rechne etwa 10% dazu. So kannst du deine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung perfekt formulieren. Mehr als 20% solltest du bei einem vergleichbaren Job normalerweise nicht nach oben gehen.

 Verhandlungsspielraum, Unterschiede einkalkulieren
Bedenke, dass auch dein Arbeitgeber eine Gehaltsvorstellung für dich hat. Plane also immer mit ein, dass er weniger Gehalt zahlen möchte. Wenn du am Ende 42.500 Euro verdienen möchtest, solltest du etwas höher einsteigen. Dann bist du auch zufrieden, wenn der Arbeitgeber die Summe etwas reduziert.

Verhandlung vorbereiten
Auf die mögliche Gehaltsverhandlung solltest du dich vorbereiten. Überlege dir vorher schon Argumente, die dein Wunschgehalt rechtfertigen. Was sind deine Stärken? Wieso solltest du dieses Gehalt bekommen?

Stärken, Fähigkeiten betonen
Deine Stärken spielen aber nicht erst in Gehaltsverhandlungen eine Rolle. Auch schon in den Gehaltsvorstellungen deiner Bewerbung kannst du deine Stärken formulieren. Bedenke, dass du mehrere Konkurrenten hast. Mit deinen Erfahrungen, Qualifikationen und Weiterbildungen kannst du dich von ihnen abheben.

Zusatzleistungen nicht erwähnen
Zusätzliche Leistungen wie Corporate Benefits , Fahrtkosten oder Urlaubsgeld werden in deiner Gehaltsvorstellung nicht mit einbezogen. Außerdem spielt es keine Rolle, ob du 12 oder 13 Monatsgehälter bekommst. Sonderleistungen besprichst du am besten in einem persönlichen Gespräch mit dem Arbeitgeber.

Wozu braucht man eine Gehaltsvorstellung?

Das Gehalt spielt eine große Rolle in deinem Arbeitsvertrag. Bereits in der Bewerbungsphase ist es wichtig herauszufinden, ob du in dem potentiellen Job ein für dich passendes Gehalt verdienst. Aber auch der Arbeitgeber muss prüfen, ob er dir das vorgestellte Gehalt zahlen kann und möchte. Die Gehaltsvorstellung ist also keine böse Qual. Vielmehr geht es darum, mehr über die Kandidaten und den Arbeitsmarkt zu erfahren.

Mit der Gehaltsvorstellung zeigst du außerdem, dass du dich über das Unternehmen, die Branche und den Beruf informiert hast. Es ist also eine Chance zu zeigen, dass du gut vorbereitet bist.

Vorteile Gehaltsvorstellungen formulieren:
Professionalität und Kompetenz zeigen
Voraussetzung für spätere Gehaltserhöhungen
irgendwann muss die Gehaltsvorstellung besprochen werden
im Berufsleben dauerhaft mehr verdienen
Mut und Selbstbewusstsein üben

Muss ich meine Gehaltsvorstellungen angeben?

Du findest es unangenehm, Gehaltsvorstellungen zu formulieren? Egal ob in der schriftlichen Bewerbung oder im Vorstellungsgespräch: Wenn der Arbeitgeber explizit nach einer Gehaltsvorstellung verlangt, solltest du diese unbedingt angeben. Wenn du auf den Gehaltsaspekt in deinem Anschreiben nicht eingehst, sind deine Unterlagen unvollständig. Das kann einen schlechten Eindruck hinterlassen.

Hat der Arbeitgeber keine Gehaltsvorstellung verlangt, brauchst du diese im Bewerbungsschreiben auch noch nicht anzugeben! Die Gehaltsangabe ist in diesem Fall freiwillig. Tipp: Um mögliche Streitpunkte erst einmal zu vermeiden, solltest du deine Gehaltsvorstellungen noch nicht angeben. Verschiebe das Thema lieber auf das Bewerbungsgespräch .

Gehaltsvorstellung ermitteln

Wie findest du die richtigen Gehaltsvorstellungen? Das kann ganz schön schwierig sein. Schließlich willst du viel Geld verdienen und zeigen, dass du deinen Wert kennst. Du möchtest aber auch nicht unsympathisch wirken und zu viel fordern. Das kann dich nämlich direkt aus dem Bewerbungsverfahren ausschließen.

Folgende Möglichkeiten helfen dir, einen angemessenen Gehaltswunsch zu formulieren:

  • Gehaltstabellen
    Im Internet findest du aktuelle Gehaltstabellen, in denen du die Gehälter nach Branchen, Berufen und Standorten vergleichen kannst. Dort bekommst du eine schnelle und einfache Übersicht. Tipp: Auf unserer Seite findest du die Gehälter vieler verschiedener Berufe. Klick dich gleich mal rein!

  • Statistiken
    Eine weitere Methode zum Gehalt ermitteln sind Statistiken. Offizielle Statistiken wie die der Bundesagentur für Arbeit können dir helfen, das passende Gehalt zu finden. Dort findest du die Durchschnittsgehälter aller Berufe.

  • Jobbörsen
    Auch auf Jobbörsen findest du gute Gehaltsvorstellungen. Egal ob auf lokalen Jobbörsen oder im Internet: Hier findest du Stellenanzeigen, die oftmals auch schon Gehaltsangaben beinhalten. Auch Übersichten zu aktuellen Einstiegsgehältern können dir zur Orientierung helfen. 

  • Persönliche Erfahrungen
    Im Bekanntenkreis kann Geld ein unangenehmes Thema sein. Braucht es aber gar nicht! Frag ruhig einfach mal nach, was andere so verdienen. Vielleicht bekommst du so sogar den ein oder anderen Insider Tipp!

  • Verbände
    Berufsverbände und Gewerkschaften haben ebenfalls oft Übersichten, in denen du die aktuellen Durchschnittsgehälter verschiedener Berufe findest. Schau doch mal, ob es einen Verband für deinen Beruf gibt. Übers Internet oder per Telefon wirst du dort viel Hilfe bekommen.

Gehaltsvorstellung Faktoren

Es gibt einige Faktoren, die dein Gehalt beeinflussen können. Um in der Bewerbung deine Gehaltsvorstellung richtig zu formulieren, solltest du dir die Faktoren einmal angeschaut haben:

  • Qualifikation: Je mehr Erfahrungen und Ausbildungen du hast, desto mehr verdienst du.

  • Position: Als Berufseinsteiger verdienst du weniger als Fach- oder Führungskräfte mit jahrelanger Erfahrung. Mit 40 bis 50 Jahren erreichst du im Durchschnitt dein höchstes Gehalt.

  • Unternehmensgröße: In großen, internationalen Unternehmen verdienst du meist mehr als in kleinen Betrieben.

  • Standort: In der Stadt oder in großen Ballungszentren bekommst du meist mehr Lohn als auf dem Land.

  • Mitarbeiterzahl: Je mehr Mitarbeiter es gibt, desto mehr verdienst du meist auch. Das liegt zum Beispiel daran, dass die Mitarbeiter häufig auf bestimmte Aufgaben spezialisiert sind.

  • Bundesland: In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen verdienst du durchschnittlich am meisten. Hier sind aber auch die Mieten besonders teuer.

Klasse! Jetzt kannst du deine Gehaltsvorstellung im Anschreiben formulieren!

Gehaltsvorstellungen formulieren — häufigste Fragen

  • Wie kann ich meine Gehaltsvorstellung formulieren?
    Du kannst deine Gehaltsvorstellung als konkrete Zahl oder als Spanne formulieren. Beispielsweise so:
    1. „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 42.500 Euro brutto jährlich.“
    2. „Meinen Vorstellungen entspricht ein jährliches Bruttogehalt von 46.400 Euro.“
    3. „Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen 42.000 und 44.000 Euro brutto im Jahr.“
  • Was antwortet man auf die Frage nach der Gehaltsvorstellung?
    Die Frage nach der Gehaltsvorstellung kannst du auf zwei Arten beantworten:
    • Mit einer Gehaltszahl: „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 43.000 Euro brutto jährlich.“
    • Mit einer Gehaltsspanne: „Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen 42.500 und 44.000 Euro brutto im Jahr.“

  • Wie groß ist die Spanne bei der Gehaltsvorstellung?
    Die Spanne der Gehaltsvorstellung sollte nicht breiter als 3.000 – 5.000 Euro sein (bezogen auf das Bruttojahresgehalt). Beispielsweise so: „Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen 37.500 und 41.000 Euro brutto im Jahr.“ Damit zeigst du deinen Marktwert, aber auch Verhandlungsbereitschaft.

Gehaltsverhandlung Vorstellungsgespräch

Super! Mit unserer Hilfe konntest du in der Bewerbung deine Gehaltsvorstellungen formulieren. Als nächster Schritt steht das Vorstellungsgespräch an. Wenn dem Personaler deine Gehaltsvorstellung zu hoch ist, kann es dort zur Gehaltsverhandlung kommen. Wie du dich darauf optimal vorbereitest, erfährst du hier !

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